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in Me gumturrlt ^nmbmlttttrg
Dintl $te{«wSlltr.
co-t. i. «ilUt 1903.
* Seretn für 9lefDrniation88ef(^i(^e.
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74r|
flerrn JlrofelTar Dr. iMai ttm
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^Ittleitntts.
«m 11. 3ult 1535 florb 3oa^im I. 3tt i^m twrlot bic
fatf|oli|(^e Mräfe einen i^rer bebeutenbften {Reden unter ben {dürften
^eutfc^tanbd. Wiit meieren SluSfid(ttn mochte biefet übeiaiUS
eifrige SBerfei^tet bciS alten ©Iflubenä ous ber BBelt, flegongen
fein! 3)ei ^roteftantiSmud, ben ei ^atte entftefien unb tnat^fen
fe^, ^tte tänflft nit^t me^r eine rein religiöfe Sebeutunfl. ©eit
jenem %a%t, ha feine auf- unb niebetwogenben 3been bie ^ilbung
«ineS roaffenllirrenben ebangefift^n SBunbe* bettiirW Ratten, Wot
t^m ber ©tempel einet potitifi^en Wtat^i aufgetnrSgt werben.
Seftänbig nafyta er ju. SBürttemierg, ^onnoDer, Ißoinmern, Sin-
l^olt, bie @täbte SlugSbutg, grunlfiiTt unb fiempten, üüe territO'
xialen 3)fä(^te, bie fi(^ jur StugSiurger Äonfeffion tietannten,
mußten 9[nfc!^Iu6 an i^n fuci^en. @o geeint lonnten bie $ro<
leftanten einen Srfofg na(^ bem anbem Berjeidönen: 1532 äu9Wirn-
^rg bie ©uipenfton aller ^rojeffe am äleic^Sfammergerii^t, neldie
bie SleligiontSfad^en betrafen, faum ein 3a^t fpäter im j^abanet
■Verträge bie ftrenge JBeoba(^tung beS Slümberger ^rieben«. SDÜaS
motzte bagegen ber ^oßef^e 3)efenfiübunb, in welkem fid| Sötanben«
bürg, Sraunft^weig nnb ba§ §erjogtura ©ac^fen jum ©i^u^
iier alten ^rc^e Derpflic^teten, bebeuten! 3)te iJeinbe ^bgburgg
umwarben überbieä ben proteftantifclien ©unb : franiöfifd^e Sfgenten
tiurd^jogen baS Seic^, fiönig granj roar nic^t abgeneigt, bie öunbeS«
■tage ber ©(^malfolber ju befc^iden. SJaä ((^timmfte für bie S(n«
l^änger ber alten Sirene aber War bO(^, ba6 Soifer unb ffönig
bie greunbfd^aft ber ©egner ju erlangen fui^ten. Die SriegS'
flefa^r, toelt^e beftänbig aus Dften unb SBeften Don ben Xürfen
unb tjrtanjDfen breite, madtte einen 3(u3g[etd| ber @egenfäge im
3ftei(^ ni5tig. ^ß^ilipp Bon Reffen toeille im gru^ja^r 1535 ju
SttlnmilElcc, »cfocrnollDn in Scintinbuig. |
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SBien, Sotfaitn grietiri(^ öon ©ac&fen rüflete ju einet SRetfe eben»
bat)in; eS war tfar, bal fie im ^ntereffe ifjiei Sleltgion ju tnttleit
trachteten. 3S}enn t& aitt gu einem SBafftngang jtotfc^en ben
aSerttetern bet Beiben ©loubenSrii^tungen lommcn foüte, Jo tonnten
bie Än^nger ber alten Äirc^e (t^toeriit^ auf einen teilten ©ies
^offen. Xrüben äStiäeiS |a^ 3oa(^im I. in bie 3"^""ft- ®'^ 9^'
malttgen 95tifungen bet euangelifdien fielfre f)atte er in {einem
$au(e ieobaditen fönnen. Sßenig traute er ben ©ötinen, beren
Steigung junt £ut^ertum befannt mar. <St ttiat, toaS et tonnte,
fie bei bem SBefenntniS i^rer ffläter ju ermatten. Stuf bem Santo-
tage Don 1534, in (einem Xeftamente oerfuc^te er fie burcft SSer»
f)>rec!^ungeu ju binben. Stber aucEi in feinem Qanbe fiatte baS^
fie^gtft bereit« getoirft. 2)er ©ebanfe, bie Statte reit^er Mrbeit
ben Don i^m betompften 3been ))rei§gefien ju muffen, t|at ifint
ba« Sterben ftt^erfic^ ni(^t erleichtert.
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I»ic liird)Ud)tn ^tt^önbe in Ut Mark ntn 1535.
Stfteg Safiitel.
ter ftatl)pli3i@mnS in her aRdrI.
ffiem Uinfti%reifen bet tutfieri(cEien Sekret gegenüber lonirte
bie SKarf Sronbenburg noc^ immer — »penigftenS bon oufeen
betrachtet — al8 eine $od|burg beS alten @[auben3 gelten.*)
2)enn bie güHe Don fflöftern, »olilt^tigen ©tiftungen unb
SBunberftätten war für bie 3JIarf eine erftaunlii^ große. Un=
begreiflii^ etfctietnt eä, »ie bie ^ort um i^ren Unteren ringenben
Setoo^ner einen fo ja^ttei(^en ÄtetuS ju ertiatten BennodEiten.
©c^on ber geEc^rte Sbt Xrit^cmiuS Don ©pon^eim btxxäjttit, bo6
bie Wart 9 Slom- unb fioßegiatftifter unb 85 Ätöfter aufjuroetfen
l^be. 3Me Sf^lew waren nic^t übertrieben: baä offene S3anb
iDor bon fllbftem bejät, in ben Reinen märfifd^en ©tobten fonben
ftd| oft raelirere berfelben. Sie ©ifterjienfer unb ^rämonftratenfer
ttpoien im SBer^üItniS ju ben iBettetmönc^en in ber 3)Iinbergat|{.
©^arafteriftifd) für bnS geiftige Seben War anä). bofe bie 3i^I
ber Söenebiftiner, ber Ißfleger bon aSJiffenft^aft unb Runft, äugerft
gering War. 35er ßünberbefig, mit welcl^em bie SStöftet üu8ge=
ftottet waren, war nid)t unbebeufenb. 3[te rei^fte filöfter er=
fc^einen Sennin, 5Die§borf unb S^otin, bon Wellen baS erfte
113 SÖefi^ungen, baS smeite unb britte je 82 unb 68 @üler inne
^atte; bie meiften filöfter Rotten nit^t unter 18, fetten me^r afö
44 ©üter. Um 1535 mar bie Änja^t ber iDibncEie unb SWonnen
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gewife nti^t me^r fo ^tx^, als gu Stnfaiifl 1x5 Sa^r^unbertiS;
bennoc^ mögen etwa 850 3)lönci^e unb me^i ats 1000 Sloimen
um jene Qtit in ber SKort fldebt ^atien.^) 3n ben 5Roiinen=
fonöenfm Waren geflenü&er ben Sütgerlidien 3ungfrouen bie abe«
ligen ted|t ja^ttetdEi vertnten. Stö bei pä^ftlic^e J!omintf|ar
So^nn Don OioiboVa 1481 iaS ffilofter ^Iienbfee befui^ fanb
er unter 70 SRonnen 29 abUge 3)amen.
^e älteften JtoOegiatfttfter befanben ftdi ju ©ee^ufen,
©ofbin, ©tenbol unb longermflnbe. 3n irbem betleften befanben
fid^ 12 S^ont^cren, nwldie einem SJomptopfl unteifteQt UMten;
^öufig iBoren einem ©tift bie ?ßforren ber ©tobt unb ber ura-
iiegenben 2)öifer infoiponeit. 3)ie ^omfotntel ber brei iBiStAmer
^abelberg, SIranbenburg unb SebuS Ratten im 16. 3a^rf|unbeit
nid^t melir bie urfprüngtidi feftgefe^te SKitgtieberjo^I oufäu»ei(en.
©0 iDurben in ^oelberg 1522 oon 16 ©teilen nur 12 befegt,
1528 nur 9.3) 3ii riner Urfunbe Dom 3a^re 1535 finben fi^
au^er bem $rof)ft noc^ 8 3)Dm^erren namentlü^ aufgeführte)
aSenn bie Stnio^t ber ©tiftSmitglieber auf= unb nieberft^Wanfte,
fo rourbe fte im allgemeinen e^er öerminbert olS er^ö^t. Siatür-
itd| ^Ite iebe $fatrgtmetnbe i^ten ©eelfotger. Slber unmogßi^
lonnte — befonberS in ftöbtifdien ^rot^ien — bie grofee Stuäü^t
ber gotte^bienftlidien ^anblungen, ju toelctien bie @emeinbe ge>
toben Würbe, öon einem ober jWei ©eiftlii^ öerforgf Werben.
3Bie ^tte ber 3}teBbienft an ben Dielen Don t$amUien, ^^nft^^r
:iBtuberf(^aften unb ®emeinben geftifteten Altären Deiwaltet werben
foDen? §ier trat ba« grofee ©eer ber ^rtefter in i^ötigleit,
weld^ für ber ^rftorbenen $eil bie SDieffe lafen. Unb bie
SKärfer, beren ©emüter beftönbig mit ber anbro^ung Don Rollen«
flrafen geängftigt waren, tonnten im ^inblid auf ben 9tei($tum
an SHtargrünimngen nOerbingS ali fromme Gtiriften gelten. 3n
äBufter^aufen, einet ©tabt, bie um jene QfH 250 Raufet jätjltf^
fanben fit^ 13 SZebenattäte, *) ju Jrenenbrielen waren berer 14.«)
3n IHuppin Derteilten fic^ auf bie Snatienfiii^ unb 6 J^afieKeit
etwa 48 «Iftäre. ©ie Sa^t ber Se^en für bie ©tenbaler ^ßfanfin^
betrug 53, für ©t. Slilolai unb SWarien ju SSerlin 38, für bie §aDe(-
berger Sßfatrfircfie allein 24. Oft teid^ten bie Dor^anbenen ?t(töre
für bie 93ebürfniffe ber ©emetnbe nic^t auS, wegen mangernben
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tRaumS lonnten neue nit^t aufgestellt neiben. 3)ann tvuitien ffir
bereitiS oorfianbene Stltüte Stiftungen ge^etdinet, bie man Aom-
menben nannte. ®ie SDiefipriefter lebten öon ben S'nftn ^ on*'
gefegten Kapitalien ober bem ^ai^terttag bet füi ben frommen
SMenft Becf^riebenen Sänber. Dem ©tifter eines neuen Slltart
ftanb jumeift ba^S ^atronatSiec^t gu, i:ei(^Iid| nmtbe ben SBof)I«
t^tem mit Sblag gebantt.O 3)er Slnga^l bet SKtare entfpie^enb
mar bie 3q^I bet Stltari^ unb ftommenbiften eine gro^ "Sxs
tteine 91ut)ptn ^atte mit ben pttefterltt^n äRöni!^ faft 100 €lei^'
Ii(^e,*) in ber §aöettetga Sßfarrlird^ ©t. SJaurentiuä nwren
für ben $D(^aItar ber Pfarrer mit 2 ffiaptänen, fUr bie Steben-
artäte 12—15 Sntaripen, für 3 §oftritäler je ein ftoptan, beS*
gleichen ein JEapIan für bie StreusIo^KlIe t^tig, fobag ftd| bie
aninbeftäa^t ber ftöbtifc^n @eiftti(^en anf 20 bejifferte.«)
gaft in aQen ©tobten fanben fit^ neben ben Jttr(^n not^
RofteHen, totläft entroeber alü befonbere ©tiftungen mit einigen
Elitären ober in iSerbinbung mit ben jaf|lret(^en ^ofpitSlem be>
ftanben. 3n ber Il)at, bie gUtforge für bie leibwbe SBenfc^fiett
UMr ^enorragenb unb trat in ber @tünbung Don ftranfen^ufem
berarttg auf, bafe Diele ^ofpitäler teer ftanben, an einigen Orten
bem aimen @efinbel jum Slufent^alt btenten unb nat^ ber ^urd^
fü^tung ber IRefocmation eingingen. $erle6erg ^tte brei öofpi«
täler, SRuppin Bier, in Sßri^roatt Befanb fi(^ ant^ eine domna
leproBorum. Senn aud^ an einigen Orten bie ©eelforge in
ben ^ofpitälein Bom ©tabtpfarrer ober einem Äoplan Berfelten
n)utbe,i<') fo Maren anc^ ^änfig befonbere ^rieftet angefteQt, bie
beffer aI8 bie $äufer botiert woren unb tro|bem itireS Stmte«
täffig ttiarteten. 3n ;Eiaöetberfl mußten bie ^rieftet angelialten
nKiben, bte jhanfen ^eiliger ju befuc^en, bamit bie ber ©iec^n
Wortenben unb bie loten einfleibenben alten SSJeiier Dom ffle*
fprei^en unb SHurmeln ber 3<iuberf):)rüc^ abgehalten Würben.
25ie Salanbägefetlfiiiaften, 1') bie Don geiftlie^er unb roeltUctier
OSriflteit gern gefe^en würben unb bereu ®tiebcr am erften
Xage jebeg äRonatiS nic^t um ber in fpäterer Qtxt iiUii) getDor»
benen ©(^maufereien willen, fonbem urfprünglic^ ju emfterSe*
ratung jufammen tarnen, waren fet)r ga^Ireic^ nertreten. ^ft
jebe ©tabt ^atte i^ren Satanb, ber in ben meiflen t^äßen fefrr
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moiiCfyibtttb Xoav. S3er fialonb ju Köpenid (jpegte öebeutenbe
©utntnen ausjulei^, bec ju Stuppin unterhielt aQein 30 $itefter.>')
daneben cEtftierten bie Srüber(t^afteii Don ©t. SHorien, @t
Mliiad, ®t Slle^uS, @L Sattiarina unb bie €Ienbengtlbe,
tuel^e befonbei§ auf ber Sßanberfi^aft oerftorbene $er{onen be«
erbigte unb für i^r ©eelen^it aWeffen unb 5ßigitien lefen tiefe.
iBei ber Sletiai^tung uon £aieniDD^Itf)ätig!eit erfc^eint bie
^abfud^t ber an ein gutes unb faule<s £eben genid^nten ®etft-
lii^n um fo wiberlit^ec. 3)ie Qixi,\m ber Hltäre, bie ©rttöge ber
©d^utämter ftt^erten itinen teii^Iic^eS @in!ommen ju. Xrogbem
niaren [xt uiier{ättlt(^. tiaS S3ei{t)ie( be§ l^o^en ^ruS mar nii^t
nachahmenswert unb bem Pfarrer ju ^ertebeig, meld^er bie Dom
^atKlberger @tifte auSgefi^riebene iSteQe nur beS^alb vor oQen 3ßit=
benterbem erf)atten, meil er bie niebrigfte gorberung gefteOt t)atte,
motzte man e& nii^ »erbenten. Wenn a ouf eine unlautere SBeife
feine (Sinfünfte )u uerbeffem tradgtete. äBenn SSoccacio beit
©ittenoerfaH ber weltlichen unb Hüfterlit^en ©eiftlidifcit auf bie
$eft jUiUdfütirte, toüiSje äßönd^n unb 9tonnen bie Sftüdfte^r in
bie 23elt öffnete, foba| jene fpätec in bcn Stöftem baS einmal
getoo^nle jügellofe Seben fortfe^ten, fo mag man i^m nur be='
btngungStoeife juftimmen. 3)er eigentlid^e @runb lag in bet
3er(epng ber Siri^, bereu allgemeine ffirft^taffung in erftcr
£inie eine äocferung i^ier geiftlii^en SSerbänbe jur golge ^atte.
2)ie Übertretungen ber ©elübbe ber Srmut, beS @e^orfaniS unb
ber ^ufi^^eit finb im 15. Sa^r^unbert aQgemein gemorben, mie
aQent^alben, fo aucfi in ber Mfixt. Sie ®eiftli<^en ivurben ju
SPiobeuarren, bie, loenn eS i^nen gefiel, ^atSbinbe unb ©tiefel
obÜKiten unb „in £eic^tfertigfeit unb äßangel an @c^am i^re
garftige $aut nadenb jur Sc^au trugen unb mit blofeen Xßaben
gingen." '') Irofe ber OrbenSregel genoffen fie gleifdi, fobalb eS
i^nen gefiel, Waren Wäl^renb beS (SotteäbienfteS mit loeit^en ©i^af»
feßgeiDänbern, im ©c^laffaal mit Sambicien (meieren, moDenen
©ewänbem) beHeibet IBei beboifte^enber SJifitation entfernten
fi($ bie Aonoentualen o^ne Weiteres auS bem ©tifte unb fel^iten
erft Wieber ivn&ä, wenn bie SBifitatoren erfolglos Don bannen
{(exogen waren.'*) 3)ie Unmögigleit ber märüfdien @(eiftltd^en
im @ffen unb Printen war befaunt unb bie Stifter bec
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„äfotttSbcäute" würben Don bec fürftlid^en 3agbgefeaf(^ft
^äuftc) )unt Stblager benu^t, waB betn 9iuf ber S^nfaffinnen ntd^
iu gute fommen mochte.") Unflea(^tet oUec grei^iten beS Höfter«
lid^en £ebenS etfd^im bem tneltlidien Stlemü ber Sufeni^It im
Sonnent beengt 3ototi grünt, ein SSJettpneftcr, ber 1483 in
baS ^atKlberger ^omftift eingetreten nar, oerfud^te fdion im
näi^ftcn So^r bie i^n brüdfmbe geffet »ieber obsuftreifcn. »«)
^ie im flonlubinat eräeugten $riefter!inber Waren Üiwran anp-
treffen; bie S5ift^5fe von IBranbenburg unb ^anelberg bebad^ten
ilire augeretiend^en 91a(^Iommett ungefc^eut im ^eftament, unb
«te Soüi^im II. bie Äinber be8 SBronbenburger Som^erm Sßeter
iBeme, bie biefer mit feiner Söc^tn erjeugt ^tte, legitimiert^
ttpurbe erllärt, „bag ber Sßiirbige unb Stnbäc^tige auB menfd^tic^en
unb ber Slatut @ebre(^en brei fiinber erjeugt ^be oflo, bafe
biefe an ber e^lic^en ©etiurt etioad IDtanget tragen, bafi biefelben
ober i^re ®ebrec^en unb SRöngel nic^t auS eigenem, (onbern
frembem SSerfc^ulben auf fic^ fiätten."'^)
3)ie 31nbti(^t ber Staubigen aufS neue )u reijen beburfte eS
aUmä^lii:^ anbeier Sßeran^altungen als beS tögttc^en ©otteSbienfteS.
@d|Iau tDU^te bie @eiftli^leit mit groben aber unfehlbaren SKitteln
auf bie @innlii$feit beS SBotleS einjuRiirfen. 2)er 3BunbergIaube
würbe aufs neue geprebigt unb waren e3 nit^t gottbegnabete 2Ken«
f(^en, Weifte JErante I)eilten unb Setbenben Xroft fpenbeten, fo
biifltete mou je^t öorjugSWeife Öitbem ©egenSiröfte an, bie ben
tS3anfat)rern )u teil werben foQten. ^bgütttft^e Siere^ning genoffen
befonber* gewiffe SWarienbilber. Auf bem §arlungecberg bei
93ranbenburg, wo eiuft beS breiföt)ftgen Xriglaf ®tlb geftanben.
Würbe ie|t wegen ja^IIofer äBo^It^aten tnbrünftig }ur Jungfrau
gebetet. S)ie Vorteile, welt^ bie ^riefterft^aft on biefem Orte
büiäi bie ^ilgetjüge geno^, erregten balb bie Slufmerlfamtett beS
anbeten 0eruS. 2Kan entbecfte in ®oriJ bei gronlfurt, in ffitöffo»
bei Sßittftoif, in 5£angermünbe, in Si^tammer bei 9lauen nai^
unb uac^ wunbertliätige aJiarienbilber. I)er 9luf beS legieren
Würbe ton ber um 0it)lommer anfäffigen ^riefterfc^aft in wa^r^oft
marttfcE|reierifc!^er SSeife berbieitet, waS fie aber nid^t l^inberte, bie
aSunberhaft beS fBitixi »on bem Sugenblid an Weniger ju rülimen,
ba ber fflat bon Slauen als ^otron ber ffinfie ju Sil^fammet
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bie Sinlilnfte füc ft<^ tKanft>tu(^te unb aud^ einm i!^m günfttgeR
@<^tet)iSfptui^ eijieltt.<s) StÜtntt pilgerte baS Son ht ber Watt
p CE^ftuSbUbent. Sefonbnen Stuf erlangte ein JhusiftE gu
Serben, udi toti^tm an ^onberS ^ergtrii^teten SHegetn Opfer-
gaben aller Vrt aufge^ngt Würben nnb wo man einen fti^njung'
haften ^nbel mit SammgotteSjeit^en "unb geweiftem SOiac^jS Eie>
betrieb.»») iSrft 1498 ömrbe toin fturf ürften auf einefilaae be*
IRatiS ^in t>te (Sntfetnung ber S8e(^fet6anl aud bei j£it(^e ange=
oibnet. "Am meiften aber ift boS fBoH burc^ bie S3tutmirafet
angelodt »orben. SJie ertöfenbe Sfiai^t bei für bie fünbige Söienfc^-
^it Mrgoffenen ISkteS S^rifti toar mäl^renb beiS ganjen älHttel-
atterS ein SK^fteriutn, boS l^itigfter SBere^rung müctitg erf<^ien.
S)te SSeiad^tung biefeS im wahren Scibe beS $errn vor^nbenen
Salutes gatt at8 furi^tbarer %ttwt 2)a^r bie unmenfc^Iid^
®raufantlei^ toelcl^e an ben bet $oftienfc!^nbung übenniefenen
Suben unb (Soften geübt nurbe. 3)a8 am OKiteften betannte
ffiilSnadet 99Iut beffen Stnbetung taufenbe bon Äranlen^ilungen
unb Sßunbem jeber 9rt betoirft ^atte, jog $itgerfd|roänne bott
ungfauilti^er ©tärte in bie SWorf.") Slut^ ju ©tepenift, S8eeli^
3e^benicE unb ^ec^DU mürben blutenbe ^oftien ober in Seinmanb
aufgefangenes fSiut ooigejeigt IReii^Iii^ »urbe ben anb&c^gen
äBallfa^rem Slblag Dei^eigen; bei (£ijbi{c^of Don SRagbeburg unb
bie Sifd^Öfe ber märüfi^en SöiStiimer tiereinten fii^, in i^ren
S^iögefen jum 93efui:^ SSilSnadS aufjumuntem.^') (Sin SJKttet, um
®elb für ein ®otle«^u« ju erlangen, waren ferner bie @Iotfen=
taufen. äSenngleid^ berettiS jhirl ber @(roge btefe 3ci^entonten als
^bnifc^e SDIilbräui^e Uerlioten fiatte, »urben tro^bem nielfad^
bie neuen ©loden einer fiir(^e gebobe^ gefatbt unb beiöm^ert,
um i^iem Klange ^(fame ^aft ju neilei^n. ^u biefen kaufen,
bei ßie^en bie (Slotfen aut^ SBomeu erhielten, waren $oten ge^-
laben, bie fu^ mit einem nam^ften @e{d|ent für bie i^nen er-
Wiefene (£^re erlennüti^ icigen mu&ten. 33er §attelberger J)om="
ajiafonuS ©trübe fi^rieb baröbet"}: Mber wie im Sßapfttum faft
aDe Zeremonien finb ©elbftridc unb 9le^e gewefen, bamit man
fiaien @etb au« i^ren Seuteln in ber ©eiftlii^en lafc^ unb
anbere Oewa^rfame gejogen unb gebracht, aI(o ^aben bie 3Bet§='
bifc^öfe ben ©toden eigene Kamen in i^rer ©ctimiererei gegeben.
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tM6 fie bet @aiattent &tib motzten Mommen unb babon gute
@efellen fdn: ju toeli^etn Snbe ber vot&enatinte ttaDetbergifdie
öift^of 3)ietri(^ 3Ha^3») bie ®(mlen biefeS Orte« aufier onem
3n>etfe( aud| tottb ettigtiipet^t tiatien.
SIuc^ in ber Matt ^ben »on bei iNr<^e auSge^enbe Stefoc
tnotionettetfui^e ftattgefuntien. S)iefelben oetbtenen ftreng ge-
notnmen t^ren SRatnen nit^t, ba fie nii^tS nieitet aU bie Sl&fteQutig
bec üugenfüIIigCten aJtifeBrauil^e bej^nwtften. 2)0^ mufe i^tet WDig
Stnülinuitg gefc^el^en. Unter bem ^ofienjoHet ^rtebricfi II. berfuc^l'e
bet aHogbeburger Som^err ^inrh^ lode auf mehreren ©^noben
gegen bie S^ergbtterung bes' SßilSnader SluteS tiorjuge^. @r
begnügte fic^ nt<^t batnit, ba^ über ben blutigen $oftien eine
fonfdrierte angebrad^t mürbe, um einen ©egenftanb ber 9lnbetung
ju gelvinnen, fonbein {e|te e$ bun^ bag $apft 9lifolauS V. 1450
ben ©if(%Df Don Süberf mit einet UnierfM(^ung bet ©oftien be-
traute unb infolge beS iBeric^tS beS SfarbinalS 91iIolauS uon Sufa
bei ©träfe bciS SntetbiltS toeitere SSorttieifung unb Mnbetung ber
^oftien Verbot. Slllein »ergebend mar aüti 9)emü^n! @tanb
hod) bet Äutfüift fetbft an ber ©pi|e bet DrtliobDEie, liefe fic^
boÖi ber Sife^of von ^abelberg üebet e^ommuni)ieren, als bag
er bet etnttöglii^en SSere^rung Stittftanb gebot. 3)ie Sift^öfe
von ^avelbetg Ratten ^äufig butc^ @rlaf^e baS Seben bon ^rieftet
unb ©emeinbe ju beffern oerfm^t.^») SJenigften* ba« fflaterunfet
unb boiS aibe aJtaria foDte in beutt(^et ©protze gelehrt werben;
bie ^tieftet foQten md^tenb ber SIReffe bie Singen nt(^t um^er-
raanbetn laffen, fonbem auf i^t SSudf) richten; baS täJeleite Bon
grauen unb Jungfrauen mutbe @eiftti(^en uerboten, ©piele, $offen
unb mettlii^e @e[änge au8 bet ßirdie Mibannt. SDer (Semeinbe
iDutbe U^i^bietung Bor ben ^eiligen eingef(^ärft, ben in bet
Seichte unb Sommunion ©äumigen £ir(^enbefu(!^ unb <^riftIt(^eS
SBegtdbniS BerUe^rt. 2)ie Xnja^I ber $aten unb ber fitc^Iic^n
^fte fcfiränfte man ein; ftteng motb auf ha& ^aften an 9jDr>
obenben bei $eiligentage unb ©onntaggl^eitigung geilten. !5ifc^of
^unj^atb'llagte über bie Bielen IS^fc^eibungen ; et fu<$te ju beffern,
inbem er ein 3Iufgebot anotbnete unb minbeftenS brei Xage für
einen Sinfpmifi gebot. SIber abgefe^en banon, ba§ foI<^e fßtt"
orbnungen nur eine örtliche iBebeutung litten, tnuiben fie fetten
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befolgt, äßie fonnte fid| baS f8a\t aaä) xiaü) ben SSoEfd^iiftni
eines SBebego ritzten, bei in $etm unb $aimfd| einl^rfc^itt, an
bet Spi|e [einer SReiftaen boä ©ebiet bet 91ac^bQrn oermüftete,
fiiri^n unbjilöfter nieberbiannte unb gemäd|lid^ badet fogte: „^t
!ann fe Webber fon(e(reren, Wenn fe »ioteret finb", ber enbfic^
nac^ lQnoni(t^m ^ti^t bec Sluaübung feiner geiftlii^en gunftionen
nerluftig ging, weil auf einem SriegiSjug fein $ferb ein fc^wangereS
aajeib jertreten t)olte!
^on grünerer Sebeutung waren bie SleformationSbeftrebungen
eifriger SRänner, tte ben @ebred^en ber flir(^e gegenüber nii^t
blinb Waren. SSenig grüc^te freinc^ ^aben btefe Bemühungen
in ber Matt getragen. Qti galt Oor aOew, ben Müni^tn unb
9lonnen ftrenge Beobachtung ber DrbenSregel jui $fliil|t ju
ntai^en, unb bie äQirtfantfeit beS rührigen StnbieaS ^loled, ber
bie SIugufttnerKiJfter (ür bie Dbferoanj ju gewinnen beftrebt
war, I)at in Äurbranbenburg ©»juren ^intertaffen. **) 3Bir finben
i^n 1458 JU SöntgSberg in ber 9Zeumar!, wo er auf einem
@enera(!ai)itel (eines Orben« [eine 3iele barlegte.'*) S)ie Sluguftinet
JU Königsberg befonnten \\i) bolö barauf jur Dbferoanj. 93et»
einjelte SSerfuc^e, baS ärgerlii^e Sieben ber SBönc^e ju beffem,
Wutben aadj von ben fianbeSfürften, fo oon t$riebric| II. um 1470,
unternommen, ^n aOen trauen Würbe nur eine uorübergetienbe
SBefferung erreit^t. Sßiie Tonnte auc^ eine SRefonnotion in real»
tionärem ©inne, ba« ^^'^^'^S'^^f^" "^"f tieroltete 3»ftänbe in einer
naii^ neuer ®eftaltung rifigenben 3«'* nüfeen! Sßur eine ou8
bent @eift gebotne Tta^i tonnte ber jlirdie $eil bringen.
SllS Sootl^iw I- fturb, galten bie Sn^aber ber brei märlififten
aSifd^ofSfi^e o^ne SluSnalöro« "^^ "^™e Sln^nget ber römife^en
Sixi)t. Sine ber Betannteften $erfonen in ber branbenburgildien
SieformationSgefi^it^te ift SRatt^taS Don 3agoW, ber mit etwa
46 Salären Don bem ^a|)itet ju Branbenburg aU Btft^of ge-
wollt Würbe. ^0 ate ©profe eine« in ber Slltmar! (e^^ften
Slbet§geft§Ie(^t§ ftubierle er gurifiprubenj unb 3:^Dlogie tu fieipjig
(1505), granffurt (1506) unb öotogna (1513—1516) unb wirb
1522 unter ben SSeifi^rn beä afteic^5!ammergeri{^t« genannt**)
91a£|bem er uerfdiiebene 2)om^rnfteIIen inne ge^bt, würbe et
5ßroi)ft JU ©panbau (1524) unb S^omproijft jn ^aoelberg (1525).
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Zm 8. ^itvabtx 1527 (eftätigte il^n Sdbiec^ oon 3Rattij als
Stjc^of »on Sötonbenburg, in njelt^e ©tobt er folgenben Saures
feinen (Sinjug (|ielt 9u$brü(f (ii^ !^tte et geloben muffen, jJin^en
unb RIbfter feiner 3)iöjefe ton bet fiegetei ju reinigen, ober in
bem etften 3a§r feiner Stmtäfü^rung geftattete er ber JCtiftabt
Sronbenbutg, bafe ber Pfarrer I^omo« Saig in i^rer Äirrffe
bie aJIeffe beutfdti lefen burfte unb fuc|te biefen ®eiftli{^en ber
.€tabt aui$ fpäterfjin nod^ ju er^Iten. Ob SKatt^iaS von 3agon)
um jene Qnt bereits eöangelife^ backte, ift iioeifel^aft ®enn
iDä^renb ei bem SBotbringen ber Steformation in feinem @))rengel
leinerlei ^mmniffe bereitete, lieft er fid^ noc^ 1534 in einem
fflrief an bie Surie^»} (eljr entrüftet über „bie tut^fc^e ©elte"
Vernehmen unb betlagte fii^ über bie ©cl^äben, totX(S)z burcfi bie
«Hingelifc^ Se^re ber flirc^ erWac^fen feien. 9iun würben bie
IS^ftenjmittel beS Sift^ofS burc!^ ben $roteftantiSmu2 ert|ebli(f|
<iefc^mätert, unb e« mag üerjeü^lidi fein, ba| er ber Sieuerungen
beS^alb bitter gebai^te. 3)enno^ berührt eS eigen, ton t^m eine
mic^tung verurteilt ju f|üren, beren Sntwidlung er ftiQfi^nieigenb
förberte, gu roelt^er er fic^ balb barauf belannte. Slut^ [ein fitt^-
lic^eS Seben mar nic^t otine ^nftoft. Set Sarbiual ^Ibrec^t er<
mahnte i^n bringent, fi(^ ju beffern unb iweifet^afte ^erfonen
aus feiner Umgebung ju entfernen.^'') ^u(^ bintertteft er „a3aftarbe
unb ein äRägbeleiu" unb ©eftnbe unb ^anbtoerler [(agten nai^
feinem ^obe, boB er i^nen So^n fi^ulbtg geblieben fei.
SSon Soai^im I. befonberlS gefi^ägt mürbe ber ^aoelberger
SBift^of ©uffo X. au« bem ©efdiled^t berer uon ätnenSleben, ber
1468 geboren, ben glei<^n @tubiengang tute 3)}att^iaS bon i^agolD
l^otte.31) Siel ©efrfiid bewies er bei firc^enpDliti|c^en SBer^onb'
lungen, ju me^en i^n ber fiurfürft mit Vorliebe ^erangog.
3Rit Sitetroolf vom @tein jog er 1508 nac^ Xrter, bafelbft niegen
beS Utrec^ter ©iStum« ju unterjubeln, giinf Sal)re fpöter mar
et für 3IIbred|t in aßagbebutg unb ^aiberftabt t^ätig unb reifte
in bet glei(^en Slugelegen^it nac^ SRom. ^ott uerttat et au(^
im Sanuat 1514 feinen fiurfürften auf ber ©erfammlung im
Satetan unb emrithe im Mai beSfelben 3fl^teS bie päpftli^ (£t<=
loubnis für bie fflereinigung jlDeier ^frünben in ber ^nb Stlbtec^ts.
@o treue S)ienfte fanben benn au<j^ reichen fiotin. 9u{fo erhielt
ovG(?»ogIe
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(1515) bie 3)otnf>iDfi|itet ju ISranbenburg faft gleü^jettig mit ber
$iopftei bee fioItegi(itfttfte<S ju etenbal. 9Im 24. SOtarg 152a
tourbe er äum Sif^of Don ^oeibetg beftätigt ©eine notiitlitl^en
ftinbes führten ben 9tainen ^olneneleben.
CSn ionfertiQtttiet S^rofter Bon ä^Öfftw ©igenart tritt un*
in ©eorg »on Ölument^al, bem Söif^of Don ßebu§, entgegen,
hKlt^et um fo e^er ®etegen^eit ^noTjutreten ^atte, als in jener
3eit ber @lautieng())altung fein ©prengel tton äln^ttgem bei^
fiut^eitumä reid^ beuöllert toat, Stüdfic^tSlog na^m er gegen
bie[etben ben Sampf auf; 1525 »om 91unttuS (Sampeggi jum 8e=
firafen ber 9Cbtrünntgen befonbeiS ermächtigt galt er in ber 3Rarf
als etbtttertfter Segerfetnb, afS votl^tx er aa^ ton Stemen« VIL
fiob erntete. 3s) 9?o(^ in fpäter 3eit golt „bei fflifc^of »on
SebuS" als ©^redmittel bei ben ©oangetift^en. S(u(^ auf anberem
@ebiete jeigte fic^ bie milRUrlii^e $ärte feines ^fenS, meiere.
Wie betonnt, bie ^eronlolfung jur 9!Rin!nji^'f(^en ge^be wurbe.^^)
SKodite 3oai^im I. an feinem SeBenSobenfa nitftl otine ©toli b&=
fennen, bafe er mie tein giirft im SReit^e, brei ©ifd^öfe ^obe, beren
Sireue unb Ergebenheit er fit^er fei, nac^ Iwrtem flampfe raaten
feine Vorgänger unb er ju einem fotc^en Sftefultate gelangt
®eorg Bon SBIumenl^aV ^atte oft beS fiurfürften ^löne bur(§-
(reust unb ouf bie Söürbe eines Sift^ofs öon goBelberg, ju
mläjtt er 1520 gelangt hiot, Bergtc^tete er nur gegen ben SBift^ofS»
ftab Bon Ma^eburg unb bie Stnroortfc^ft auf SebuS. SMS 93er*
^öUniS ber mär{if{^en Sifc^fe ju i^rem SanbeS^rin ^atte im
Saufe ber 3af|rl)unberte eine Sieränberung erfahren, beten ©nt^-
iDiäfung ^ier lurg angebeutet merben möge.=*) 2Bie bie Sprenget
märtifdier Sifi^Üfe nic^t mit ben politift^en ©renjen beS Xerri«
toriumS enbeten, fo unferftanben aud^ einjetne leile SBranbenbutgS-
auSivärtigeu 3ifd|öfen. Sie ^ifc^bfe oon Sammin, äJteifien,
^alberftobt unb Sterben Ratten inuer^lb ber Sfiarf gelegene
£anbeSteiIe unter ifirer S5otmÖ§ig!eit ftet)en. ßu ben brei mäi=
Üfdtien ©istümem ge^rten bie 9lltmarl, Uätxmaxt, Slenmarl,
S^ittelmarf, baS Sanb @ternberg unb SebuS. SBranbenburg unt>
^Delbergä*) waren Bon Ottol. „weil eS ber c^rifttit^en ©otteS-
Beretimng Würbig ift, bafe Wir uns für bie auSfireitung beä
©laubenS bemü^" geftiftet unb mit 91eic^Sgut botiert Werben.
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®ie galten alfo aliS rn<^Suntnitten>at, nraS für £e6u3 ni^ jtu«
trifft Dteje» ©tift, beflen 8if(^öfe bor i^ret ßuflel^öriflfeit jum
^tc^ polnifi^e Se^nSträger Waten, unirbt uon griebrid^ IL bent
€rjliifc^of Don SD^ogbeiurg „in proprietatem et pouseesionem
perpetnam" überliefen. Sie SBifc^iJfe Don ^atwlberfl nnb Sronben-
Einig gaften als Steid^Sfürften; fie fü!^n biB gegen bas Snbe
txi 12. 3at|tt|unbertS ben Xitel prineeps unb boi ^räbilat
YenerabiüB, Ute bie loeltlii^ ^tften ba8 SSeirooit illnstris.^^)
^m 12. unb 13. Si^^unbett finben roii fie auf ben ^oftagen
bec Sönigt^ bei ^ifer aQein beftätigte @(^nfungen unb ber«
briefte it|re Siechte. Suc^ Ratten fie baS Sle^t ber ^o^n @e-
rt(^tBbarteit in i^rent ©prengel uom jhiifer birelt erliatlen, näl^renb
bie märlifc^en @tiibte erft in f)>äterei Qnt buidi bie äRarfgrafen
btefe« ^ßtinilegiumS teil^ftig würben. ©ieSiHterfoffen ber fiStfdtiBff
leifteten leine ^reereSfoIge; ungeraig ift, ob if)nen ba8 SKünjred^t
juftanb, [it eigene Sanbtage ab^ten tonnten. S)a| bie aRarlgrafeit
üon ©eginn i^ret ^errfd^ft on auf aJttttet fonnen, bie ftoljen geift-
lü^en ^rm unter il^t ©cepter ju beugen, ift begreiflich; t^r
©treben ging iunüi^^ ba^in, ben .SiStümem ©c^itmuogt unb
äJhinbnalt ju werben. Ratten fie baS erreii^, fo war baS 93ei-
^ItniS bei ©ttftei jum Bteid^ gelöfl, bie iBistftmer waren bann Ianb°
fäffig geworben, ^atnigemäg mu|te bie ®i^imi))f(ii^t ieic!^eun<
mittelbarer Stiftet bont Slaifet auf ben ^jog ober SWarlgrafen
übergetien; bot^ wußten bie m&rtif^en ÜBifi^öfe lange alle Süerfuc^
i^ £anbeBt|enn gut ISrlangung ber ©t^irwbogtei ju Deteiteln. 3)it
$oIitiI ber ^fanier nun ging ba^in, ben ei^bifi^Öflic^n ©tu^ ju
aRagbeburg mit ©Ö^en i^efl $anfed ju befe^en, bamit fie, im iBefit^
ber 3RetropoIe, ben £anbeSfit{(^5fen jeben ^intertiaU entjie^ tonnten,
allein biefer SJerfut^ fc^eitette ebenfo wie bet iweite, an^änger i^rer
?ßotiti! ju S8ifd|öfen bon §abelbcrg unb iSranbenburg ju er^ben.
©te erreii^ten nur, bog me^ unb me^r i^re Untert^anen infutiert
würben. SOht ber lujemburgift^n $ertfd|aft tritt eine llnbeiung
beS SierfialtniffeS bom Sifc^of jum QanbeS^eirn ein. ^arl IV.,
iSöntg unb SOIarlgraf gugleic^, be^anbelte bie ^ifcfiüfe wie 93a[aQen;
fte erf(^tenen oon jegt ab auf ben Sanbtagen. Ser boran^-
gegangene trofttofe Suf*"»^ ^^ Watt modite fie belehrt ^aben,
tM% untet bem ftarfen Snn eines Sanbeäfürften il^re ©i(^:^it
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eine gtöfeere fei, als »enit fie ben Donffingenbeit aber itt^ottiS*
tofen litel eines unumtdiränfteK ©eWeterS ffi^rten. Slts bic-
^o^enioQein ben märtifi^en Soben betraten, roaren bie SSiStümer
lanbiaffig; baiS litetoott princeps (am in SBegfoD. 3n einer
Urfunbe griebri(^8 I. Wirb ba§ üfiergemii^t ber tutfarftlid^eit
(Sewalt flot unb [c|atf ^erworgetjoben. ^■') 3n einem befonberen
Sieoer« mufete ber ®if4o^ Sonrab Bon Sintorf 1427 feine Unter-
t^önigleit betunben. Siefe, bie ttiatfäc^Iicfi feit langem beftanb,
würbe je|t urfunblid^ beftätigt. S)ie SBifc&öfe galten qIS !ur»
fürftlid^e Släte, fie waren für baS ^rrf(^er^QuS alS \ol<i)e t^tig,.
für geleiftete 3)ienfte mürben fie belol^nt. aUoIlten fie für längere
geit bem §ofe fern bleiben, fo beburften fie eineS UrlaubiS; in
bem genannten yttoetS mar bie $flid|t ber $eere§folge auSgefproc^.
35ie biji^öflit^ @eri(^t3bar!eit warb eingefc^räntt, s*) nur in be='
(onberen gäüen burfte fte geiibt werben; ber ©d^iebSfprut^ in
geiftlii^en 33ingen nerbtieb iljnen unoerfümmert. 3)ie gürften bc*
anfpruc^ten ba§ 3fled|t, in ben ^omfaf^iteln if|r ^blager fialten ju
!önnen. 93or allem ober — unb baiS ift baä bcbeutfamfte Äriferium
be§ Umfc^wungä — ber Sinflu^ beS ßanbeS^crm auf bie SifdEiofS-
WQ^l mar geroattig. StuSbrüdlic^ fagte ^opft 9ii(Dlau8 V. griebric|II.
in einer SuHe ju, nur Dom Surfiirften empfohlene Sßerfoncn
beftäligen p rooHen-s») gg fehlte ni(^t an SBerfudien ber beiben
2)DmIopitet, um fit§ ber läinmif(^ung beS fiurfürften in i^re
SBa^langetegenl^iten ju erweliren; aber bie QoUem blieben in
i^ren gorberungen feft. fHaä) bem Sobe Eietrid)» Bon ©tec^oto-
(1472) wählte boS Kapitel unglaublich {(^neO ben ^opft Strnolb
oon SurgSborf. »Ibrei^t Sc^iO erftärte bie 23a^f für ungiltig,
in (einer ©cgenwatt mu&te bie geremonie wieber^olt werben.***)
Soac^im I. erhielt für bie Sulbung be« äblafel^nbele in feinem
fianbe bie 5ßatronQt«re(^te über bie ^ropfteien Bon ^aoelberg
unb SSronbenburg. Xro| aller ©unftbejeugungen ber rbmifc^en
Surie erfannte biefetbe bie lanbeS^errÜc^en äjorrei^te nie an. Slfö-
^lleanber in bem erwähnten §0DeIbetger Sffla^lftreit (©. 12} iwifc^en
gurft unb Kapitel Bermittelte, entflieh er ju ©unften 3oa(§im8
(perehfe qneeto solo principe fe di chi poBsiamo far bnono
fundamento in Germania;*i) bo^ t^at er eS gegen feine ÜbcT=
jeugung. 3m iBoHbefig feiner 50ia(^t Tonnte Soac^im I. e8 wogen.
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einen berettii von funen SSätetn gelten ${an jur SüiSfä^rung
ju bringen, griebrit^ II. f(ftpn fiatte wrTuc^t bie Sßtämonftrdlenfer
in ^attelberg unb SSianbenburg butcfi ^eltgeiftltd^e ju etfegen.
öereitS 1448 ^otte SKiloIauS V. ben aif(%of Don Se&uS mit ber
Transmutation lieauftragt, aU ber fiurfürft feinen ${an niegen
b»S ^ftigen SßiberftanbeiS ber Kapitel jutüdjog. Sbenfowenig
lonnte griebrit^ II. bie beiben Sapitet in einem flonDent ju g^rcn
be§ ^eiligen ÜBIuteS ju SBilSnad tiereinen. 3oa<4itn I. niugte ben
S8if(§of Sol^ann Don ©c^labemborf jur Unierftü^ung |eine8
planes ju geminnen nnt beantragte bann bei ^a^^ft ^uliuS II.
ben l£t|a^ ber ÜJiönc^e bur^ SBeltgeiftlic^e. 1506 ronrben »om
$a{ift bie S8if(^öfe uon 9la^burg unb 2)ietri(^ Don SebuS mit
ber Umgeftaltung beauftragt, bie ie|t aud| bur<^gefe^t mnrbe.^^)
3n ber barauf bejügtii^en SuUe werben al« ©rünbe für biefe Snbe*
rung ber niebrige iBilbungSgrab unb baS unfittli<$e Seben ber
2)Dmt)erm befonfaerS ^crDorge^oben.
afiit bem SBeginn beS 16. Satirl^unbetts ^ürte aüäf bie ab-
^ngigleit ber beiben Bistümer tton 3Ragbeburg auf. S)te Sifi^öfe
Otto oon jtönigSmart unb ^ofionn Don ®d|(abemborf würben
bOH bem Sebufer SSif(^of lonfefriert unb bie gorbemng beiS SRe*
tropDÜten bejüglic^ beS DbebienieibeS Dom ^urfütflen jurütf-
getoiefen. SJenn biefe Formalität 1518 nod^ einmol jugetaffen
nwrb, fo gefi^ali eS nur beä^alb, toeil ber ©rgbifc^of Don Sffiainj
ein ^o^enjoQer roar.
Sioefteä SQ()itet.
t)it nfttn tttt{ei4ett it& Um^i^mn^^.
SaS eeiftige Seben in bet SDIatf. Soanaelifcöe SRegiingen.
äßoc^te immerhin bie Surie jufrieben auf bie mätfifc^e Sirt^e
Milien, bet Öoben, auf Welchem biefe ftanb, fc^mantte bebenftic^-
^aS neue Si^t, miäfti über ber Sßelt aufgegangen mar,
^tte ouc^ bie Sugen Dieter in ber SJIart auf fic^ gejogen.
SDie 93er))^i<^tungen gegen bie ßin^e würben ^ufig als E&ftiger
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3>D(uig entpfunben; ft<^ Don i^ jU föfen, nmtbe bei otelen
trol turfütftli<^ äRantnte fiir n&ÜQ eioditeL 3)enit in
aBoi&r^ ^tte ba tDtgen Unmincn^ unb SunWmännerfinn
wrfdiiieene mütttfi^e ftleru-S nichts get^n, um bas ÜQoII an ft^
JU feffeln. 3u «ner trantigen S)arfteIIung loiib ber SSerfut^
bas gciftige Seiten in ber äßait um ben 93eginn beS 16. 3at|r<
^nbertS ft^Ubent }u wollen.
Über bie tnärÜfc^e ^b( urar ber gi^ü^IingSfturm beS
$umani§mu$ ntc^t iu feiner betebenben Tla^t ba^ingebrauft
a)er gelehrte ©pon^imer äbt feinte ftc§ au8 fflranbenburg fort
tDO ein ©ele^rter feltener als 4in Weifer 9Iabe fei, unb WteiaT\ifif)DiS
Urteil über bie @eiftli(^n ivar n^ 1538: Stirgenbä ^abe id}
bümmere unb fdiled^tere angetroffen, ^ort fann man tmrtiaftig
noi^ Sarbaren finben, baS ^ifit äßenfc^, nelc^ ungebilbet,
tbliKl^aft, DoQei $)imUi, unptig, von unglaublid^i Stedit^berei,
fho^eub Don ben feltfamften SKeinungen über SIernunft unb aSMffen'
iäfaji ftnb. 3n ber I^at ift über ein geiftiges Seben beS mär-
fifcEien filemS nod| nieniger <S(unftigefl aU über {eine ftttlic^e ^aU
tung JU berichten unb »enn ber ^renjlauer 5ßforrer §oppe in
feinem 1442 »erfaßten Xeftament einmal ben ^riftoteleS jitiert^*)
ober au8 ben SBermät^tniffen einjelner Pfarrer ^ertporge^t, baß
fie gelehrte 9)ü(^er ^intertiefien, fo bilben foldie ^cusniff^ boc^
nur bie bie {Regel beftäiigenben SluiSna^men."} ®ie SSot[i^riftcn
beS öifi^of« aißebego Bon 1471 öerlongen »on ben SSeioerbem um
ba2 ©ubbiafonat, ba| fte ba3 ^terunfer unb baS @laubenSbe°
fenntniS tefen lönnten, in ber lateinifc^en @rammatil beS 2)onat,
befonbers in ber Sietlinatton unb Sonjugation benanbert feien. ^^)
^ie $rieftei foQten Slnial^t unb @ebrau(^ ber ©afrantente tciffen
unb Bom 2öfe= unb SBinbefdilüffel ber Äirtfie SenntniS ^aben.
%on einem atabemifi^en @tubium ober einer geregelten SluSbUbung
Warb gonj Sbftanb genommen. S)ie fitöfter loitnten als Sßflege«
ftätten ber aBiffenfi^Qft längft nidit me^r gelten. SJie Seiten, ba
ber @rlrag eineS ju ß^orin gehörigen äSeinbergS für iJFbrbening
ber SBiffenfdiaft angelegt tourbe»') unb bie filofterbibliot^! t)Dn
Setinin, toeld^e bie immerfiin ftatttic^e ^njalil von 986 SSSnben
aufwies, *«) ffeifeig benufet mürbe, waren ba^in. gür baS [efetge=
nannte filofter mu|ten bie SBtfitatoren feftfteQen, ^^) bag ber Orben,
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17
i)tt etnft Schulen geilten, barin bie Sugenb »oIiI aufgesogen nnb
in guten Rünften unb @otte« SBott inftruiert fei, an UnttPiffenl^it
xääf fei. 2)te SRönc^ nugten ben fiotei^iämug nic^t. ^^16
■follte ben gtotreS, inSbefonbere ben jungen, mit Steife »orgelefeit
werben, bamit fie eä ad exercitinm dicendi et seribendi brüllten;
@ranimati(, 9t^ortt unb Stalehil foQten gele^ merben, unb
bet Slbt mufite au2 ben S3rübem einen SeltOT ertoätilen, bet auS
ben iSoQoquien be§ ^aSmnS, ctuS Xeienj unb ^lautuS mit jenen
lefen lonnte. SSon lebenben S^ologen follten bie Sßerfe be^
SRefani^t^Dn intettitetiect xotxixn „bamit bie äRQni^e einen Singang
ad lectionem Baeraram litterarnm etlangten". @etten finben
mir, bafe bet ^o(|e StiemS fn^ bemitl^te, bet SSijfenfi^aft ein
^JÖrberer ju fein, fflon teteinjeltem 99Iii^ in bec JÖbe ei^ä^len
bie 9Jad|rii:|ten, menn fie befagen, bafe bei SSetnaner klopft bon
ber ©t^utenburg einen niet)rjäl|rigen Uitoub na(^fu(^te, um un«
■geftiJrt ben ©tubien (eben ju (önnen, ^") unb bafe bet Sebufer S3if(^Df,
ber getftDoUe 33ietri(f| bon HBüIow, in bem Sttefioei^et mit
■^tit^mtu« f(!|roierige niiffenf(^aft(i(^e S'^ogen eröttette.*')
Unter fo traurigen Umftönben !ann e2 ni(^t Derwunbetn,
menn bas ©(^uttoefen ber SRatf arg barnieberlag. gwar loerben
©dintanftalten ju Ki^penif, @<^i)nfliefe, Stranbenbutg, ^eSlow,
3Berben, 9Buftert|aufen, Stettin unb Stuppin ermähnt, Don benen
bie testete einen rec^t guten Stuf ^tte;'^) aber Sebeutung ^tte
Itine berfelben eriangt. Sie ungeniigenbe Scfolbung ber Se^rer
guang biefe, auf §od|jeiten als ^Ia|meifter, bei ©t^aufteUungen
unb Stuf jügen ots SotfteHer ttiätig jU fein. *J) 3)i( ©^ület trieben
ft{^ in ben ©rfiänten ^erum. StaSmuS urteilte über bie @(^ul=
metfter, bafe fie meift fc^mu^ige unb oenrotfene SKenft^en, einige
Don ifinen nic^t tec^t gefi^eit feien, unb bet 3:ttel einet um
1540 erf(^ienen ©atire jeigt. Welcher Untugenben man bie Sekret
tegid^tigte.")
aRit tiefer Stauet ^atte fiutfUrft 3o^ann, Rielc^em fie wegen
feiner SBerebfam(eit unb h)iffenfc£|aftlicl^n lüd^tigteit ben Seinamen
Cicero gegeben tiaben, ben SRanget an geiftigen Snteteffen in bei
3Hail empfunben. ©ein Seben ^inbutcfi fiatte et für bie ffit-
Tic^tung einet Uniuerfttät gefpatt, $täne über $Iäne gef^miebet
^ ftatb, o^ne feine Sbeen tterroirllic^cn ju lönnen, bem gleit^ge«
StcInmUlIii, SifocBiiition in SrantKniurg. 2
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ftiintni ©D^ne We ©orge für bie errit^tung einer 93ilbunfl8anftaft
ans ^j Eegenb. iSood^im L ergriff mit ber uoQtn iugenblt<^
SeB^fttgleit feines 9Befene ben i^m übermittelten $Ian. SDlit
nant^ften @ele^rten tnüfifte er SBerbinbungen an unb mar be-
ntü^t, fie für bie neue Stiftung ju getuinnen. ^ubliuS 93igtIaiittuS
in ©ttafiburg unb So^annee Sl^agiuS tfticamptanuS, bie bekannten
^utnanifttfc^n Siebter, jagten alSbalb ju;^") 3!ofKinn Slantenfelb,
ein tüchtiger ^nrift, mel^rere Xioftoren unb SRagifter, vor aQem
ber befannte Äontob ftw^, aBimpina genonnt, würben teils bur(^
ben JSurfflrften, teils burd^ einfic^tige ^Berater beSfelben getoonnen.
3)enn an folt^en felilte es 3ofl(^im ni(^t; ®ietrtt^ tson Süloin,
ISitelnolf bon Stein, oor aQem iebodi S^rit^eniiuS machten fi^
um baS 3"f*ttHbeIomnien beS großen Unternehmens befonber»
tierbtent $er junge ^ür^ bejeigte bei ber @rünbung ber Uni-=
»erfttät praftifc^e« ©efc^id. Bi)on (ein SJater ^atte Dom ?Pal)ft
Stlefanber VI. ein unter bem 18. 3Rai 1498 ausgefertigtes Sßritti«
legium erlangt; 3oat§im erhielt 1500 ein jlDeiteS Oon JKajimilian L,
burc| toedies ber Sefiufer Sifc^of jum Äanjler ber $o<$f<^uIe be>=
fteltt tourbe; 1506 trof ein britteS öon bem ^opft 3uliuS IL ein.
9luf bem 1505 nad^ Berlin einberufenen Sanbtoge Itiurben iBe>
ratungen über bie neue Stiftung gepflogen, batb barauf bie
©totuten feftgefteflt unb ber neuen Unioetfität monc^erlei S3ene>
ftjien überlpiefen: bie Pfarrei ju g^iintfurt, eine ^räbenbe ju
©tenbal, jwei jU longermiinbe. 2;ec «ßropft Dom ©tenbafer ©tift
l^atte 10 Bulben ju galten, ebenfooiel ber ^ropft ju Berlin unb ber
Pfarrer in SottbuS ; bie ©aljtoebelec spropftei ftenerte 20 ©utben
bei, bie ©tabt Strausberg für bie fioOegiaten 30 Sdiod; bie:
Stniünfte melirerer Slltäre ftiftete granlfnrt. S)en 3)Dienten
Würben überbieS oerfc^iebene ^frünben juteil: SBtmpina mürbe
fianonilus ju Stanbenburg unb ©obelberg, Susannes ^iftori*
p ©olbin, Sodann SRenfel in ^In; SBIantenfelb mirb als $farrer
Don ÄDttbuS unb fioabiutoc beS ©tenbaler 3)Dmpri3pfteS genannt
©0 tonnte ^oac^im I. an bem S^age ber feierlichen @inmei^ung,
am 26. Slpril 1506, in bie 3ufinft ödH frolier (Jrniartung bliden.
Unter 928 :3mmatritulierten führte bie 9Ratrifel beS erften Saures
38 SjoHoren unb SBagifter ouf.se) gibet roö^reub ber ©rünbung
War fdion ber fteim beS 9liebergangS entftonben. 3)enn aßtrapina.
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1»
tiie ngentiit^e @ttle bec UntWiittat toai etfrigftet Serttetei ber
fd^Dlaftifc^n Wii^tttnfl unb erhielt in bem Somiiritaner So^annc«
9Kenfing unb bem äRagiftei fiinb^olj rüfirifle ®e|iitnung^eitoffen.
3)a6 bie ^umoniflift^ ©tubiett befonberS betrieben mürben, ja,
bai bie ^anffurter Uniuerfität DDruiiegenb als eine ©i^uEe
^umaniftt{(^n @eifteS gelten foQte, Ipar ber Ißiunf^ eine« <SiitU
mol\ t)om @tein getnefen unb man nerfui^te auc^ mit bielen
Sorten ben mobemen ©tanbpuntt ber neuen ^oc^fifiule ju be'
tonen. ^od| nur ju balb txqab fid^, bog bem nit^t fo toar.
ÜbeibieS mar SSittenberg eine ju na^ gelegene SltDalin: tro{)
aEier uerlodenben $noilegien ber SanbeSalobemie mar ber Soq
ber märlif(^en ^ugenb nai^ bei ©tütte, mo bie erften ©etfter SDeutfdi'
lonb« meilten, ein gemattiger. a)ie ^ufigen Uinfofle ber ?|Jeft in
bie Snarf unterbrachen nt<^t aDein bie SSorlefungen, fonbem be=-
biuflten ieitmeife Seriegunfl ber Uniuerfität an einen anbeten SDrt.
©0 ntuttte 1516 infolge ber ©eu(^e eine Überfieblung mif JbttbuS
ftattfinben; ber größte S^il ber ©tubenten jetftteute ficf) bei folc^en
Gegenseiten ; in bem genannten Sa^r mürben bon bem äf^agtfter
$a{c^ebai^ j. 93. brei ©tubenten in 91u(]pin immattilulieit
Sllen emften ^emiiliungen jum Zxo^ mar bo(^ menig ge°
beffett @r[t al3 bie neue Se^re auc^ in ber SRarl SBoben gfc-
gewann, trat eine SBenbung ein. Sßorrefotmatorif(^e SeWegungen
roaren ^er ni(^t (purto8 geblieben. S)ie Salbenfer Iiatten 9h-
tiänger in Adnig^Bberg, $renjlau unb Slngermünbe gefunben, in
ber ©tide moren ©emeinben gegrünbet unb gehegt morben.*')
dtid^t lange ift bie 9ejei(f|nung „jh^rböifer" für Oitfci^aften in ber
JReumart oeifd^munben. ^ber bie ^nquifitton ^atte bie un(trc^°
litten JRegungen im Stut ber Selenner erftidt $)ie SSHitungen ber
äBtttenbergec Steformation motzten fic^ balb allgemein in bet Matt
geltenb. SBar fie ioäi bem SluSgang^iipunft, „ber ^üQe", mie
3Dad)im IL einmot in übler Saune SBittenberg nannte, nat|e;
mutbe bo(^ i^re ?tufmerfamleit burc^ ben X^efenftreit, inSbefonbere
buri^ ba£ @ingiei{en aBimt^inaS in benfelben auf bie angelegen'
tfrit gerietet, fflor allem, ber gürft fteHte f«^ bet Se^re feinblic^
gegenüber; feine SSerbote iuttierif^er Sieber unb glugfc^riften
betttrften, bü6 biefe ^eimlicIEi um (o eifriger gefungen unb gelefen
mürben. Sein S^^ifri, bie reformatorijc^ Söeroegung ergriff ba«
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märfift^ SioiX, ben rufiigen ^nbUKtfer unb ÜBüigec, ben fianb*
mann hinter bem ^ffufle unnritteßiac ais bo«, nw» fit (ein wollte,
ein reinee SeugntiS bei ^affcffät ^äft poüü\äit (Suvagungen,
ni<$t baS SJeärienft ber @et[ttt(^feit ifdbm föriKrnb ntttgetoirtt
9bei gent tmib boi^ bte Stnfic^t htittuitit, aä fei bie gonje föt^
oölfening lul^rifd^ gebKfen, me^i unb me^i ^abe i^r Süiang
na^ Öffentlti^ein ÜßefenntntS beftimmenb auf ben fiucfüiften ge>
ttttit, bis et ^obe na^geben muffen, ©olc^e annähme tft bo^
tmrt^uS irrig. W.& fi^on bie X^en uon $anb gu $anb gingen, im"^)
Sommer 1518, trug ber älblat^nbel in bei SItmatt noi^ re<^t er°
Hedlic^ ©ummeu ein.**) Stu(^ ©liftungen Würben nod^ ferner ge»
mai^t; 1518 eine {^^effe im JÜilner 3)inninifanetftofter;B**) 151d
»erfaufte bei 91ol Don Xangermünbe eine Slente Dom Siol^ufe jur
»eroibmung einer SRePiftung,«') 1520 fttftete in $er(eberg ber
iBürgcr ÄlouiS ßeger eine Äommenbe.»^) 3a, uoc^ am 25. Sammr
1537 beurfunbete bet ^ifc^of uon SebuS, bag bie £einewebei
granIfuiB oor i^m erfc^tenen unb um bie Stiftung eine« Uliati
eingetommen feien, an toeli^em wbi^llic^ brei ewige Meffen ge>
lefen werben foKten.«^) 3)ie|e unb me^r t^öOe beengen, ba% bie
gefamte SSeuüIteiung teineSioegS bet neuen Se||ie jugd^n war.
SIber tiielfadi gtigte fid^ noc^ 161? Säfftgfeit beS SSoOeS im
IBefuc^ ber @otte£bienftc, @leii^giUtigteit gegenüber ben ^tojefftonen,
bagegen ein gifet im Scfen tdjtn^öfex ©c^riften. S)urc^ bo8
Sanb jogen lut^fc^ ^öbifonten, junge @efe(len, bie ni^ts ju
BerKercn fiatten aii baS fieben unb mit 93egeiftcrung ba§ Snaa'
gelium picbigten. 3)er wanbeinbe Kaufmann ^tte auf bem
@runbe feines fiaftenS bie oeipßnten, aber ^Ibegettiten 9big=
blattet lieg^ unb ber Sanbwerlsbutfc^ fang in ber Serbeige noc
ben auf^ordienben @(ä|len ein lut^fi^ Sieb. SQmö^ic^ würbe
bei eMugefifdl bentenbe 91at einer @tabt tOtin. 3)er Sitogei"
meifler »on ©ommeifelb berief einen fiemben ¥i*biger, weti^
baS ffiort tein le^") ber SBürgermeiftet twn ©nboi, 3(dob
fiümmel, lie^ feinen SIrubet, wel^ei bie neue fiepte fnrdtigte, ru^ig
gewähren. 3)er Sbt uon 9}eujcDe Mttiieb ben ^tÖbUoiiten; jIDei
Satire fpätet ptinb ein anbecer on feinet ©teOe.**) €8 »at nii^
möglüii, unter ber Sürgerf^aft bie in ber ^^jeit i$Ietf^ ai
.wie bie ^unbe", genägenb Sxilne^mcr für bie ^ffionfibat^ungen
ov Google
21
ju toetben; bte Slup^ng mugte unterbleiben. 3n aSranben-
bürg prefaigte I^omo» SBoi^ 1528 untet beS Sii^ofS Äugen nn-
gefhaft bog Svangelium, bni 3a^n bor^i ^tte in SBittbriegen
^ttcus ^cmid mit ben otten ©atjungen gdnrod^. Quvüd'
Iwftenb »et^ietten n<^ O'rfe ^ eingeTeffcnen ©eiftlic^n, wenn
fte bic iBebentung bei älefimnatton eifannt t^atten. yiaä) bem
9tegierung3antritt3oacl^imSIL betannten fic^ piöljiiä) Diele ^nefler
äUt neuen fie^re, wetc^ fie fn^etlic^ in i^ren §erjen leit tongem
jugeftimmt ^tten. ^en 3nut beS ©orauet StbtS, $au[ Semberg
mit Siomen, ber |ein Älofter enowgeliTieren wollte, fic^ aber lieber
Don ben Wtönt^n oetjagen tte|, a(S baft er Don [einem SBor^ben
abftonb, Rotten nur wenige. 3)er SIbel blieb ^intet ben ©tobten
nid^t jurfitl,*8) oiele ©beUeute lie^ fid^ au8 SBtttenberg ^ßrebiger
fenben: ©an» Don aHarwitj, Soai^im Don ©c^lieben, SHfoL oon
SJKntrotg unb bie oon ber ©(^utenburg. §ftuftg au^ fo^en bic
©enen in ber tReformotion i^ies (Gebietes eine @e(egen^tt, bie
alten SJerpflif^tungen aufjulieben unb (Öftigeäf^^iingeii einjuftelten;
einige beretdierten fic^ fogar an ben ber flinke geraubten ©egen*
ftänben. ©in anor(fii[c^er ßuftonb bro^te einjureißen, wenn nid^t
eine buri^greifenbe ä^nberung ber befte^enben IiaUIofen SSerl^Itnifle
^rbetgefü^ct würbe.
drittes Kapitel.
^oac^itttd I. SeFtrcbungen jnrC^r^iiItnttg in rümifil^enfttr^c.
Soat&tmS aSibeirtDille gteen bit aitfonnatton. Ißtrorbnunaen unb t^ötlt^fS
©intcfiretten fleflen bnB ßul^tthim. aBiberiatÖ« ber neuen Se^rt in ber SDlatl,
dtoU) ^otte ber SanbeS^rr ben alten @Iauben in [einen @renjen
ge[d^ü^t, er galt als ^[tiger @egner beS :But^ertumS. SKan ^at
Soa^imS fetnbli^e« 9Jerl)aIten gegenüber ber neuen Se^re ouf
mannig[a(^e aBei[e j" erflären Derfm^t. 5Bon allen aufge[ut)rten
©rtoben fiat bod| ber bie größte 2Ba^r[4einU(^Ieit für [id^, bog
er bie 9?Dtwenbig!eit einer fflefotmotion im e»angeli[c^en ©inne
für überftüfftg ^ett, baß i^m — unb biefen ©ebanfen l^attc
Soai^im II. wä^renb fetner erften SegierungSja^re mit bem
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Sätet gemein — eine ^eünng ber ©t^ben nur Htä) emcuerung
bec ölten firi^lM^en ©ofeungen allein möfllit^ etjt^ien. S)ojü
mn^ ^ibenDtQe gegen ben bäurifc^ ältön^ Sln^ngttd^Ieit
an bie fyib8burgif(^e ^olitil, Slbneigung gegen bie im ©efolge
einet Deformation itetjenben Unru^ niii^t jum minbeften ber
alte ©tamntes^ber jtutfc^ ISionbenburg unb @a(^fen tommen.
S)etni fo Weitr^tig ber er^ Soa^im p* i^äufig jetgte unb
fo fil^n (eine ®ebanfen ju lio^em ©d^nrnng bie glögel (pannten,
boi) ^ben oft flein[t(^ 9legungen ben gewaltigen i^Iug gef^etttniL
©0 ift md) ber Umftanb, bafi bie Deformation iliren SluSgangS«
punft in ©a^fen ^tte, mitbeftimmenb gemefen für Sooi^im«
Sertwlten gegen biefe ©ewegung. Siel SBerbrug fyitten i^m bie
©ttcitigleiten gmift^en bem Sranbenburger ©if^of ©cuftetu« unb
ben SBittenberget ©eiftlit^ bereitet. ®ieje nioren 1512 b«
Born ©if(^o[ einberufenen ©^nobe, ouf welcher übet ®elb=
jalftungen beroten loerben follte, fem geblieben unb behaupteten
bun!^ brei Sa^re im iSeretn mit bem 9lat ber ©tobt gegen ben
©ift^of i^r 9ted|t wegen eineiS Sßricfter«. SB08 nun bie eigentli^
Urfac^ für boS 5Berl|oIten 3«»(^imS ouc^ fein mo^te, ton bem
etftcn augenblitf an, bo et bie ©efo^t einer firc^ti[^ ©paltung
für fein fianb fürchten mußte, ^at er fie ju befeitigeu »erfui^t
aWit gtet^t lonnte t^m Slemen« VIL unter bem 13. Ottober 1530
füi ben bei ffiirdie jugeroenbeten ©diutj bonfen. (£r f^rieb
lobenb, bog oDen ber Debe fioufc^enben ju ilRut getoefen Mre,
als burc^we^ ben ©pre^ @otteS ^uä). 31« im Starre 1522
bie SBürgetft^oft tton ^Berlin unb flöln bie fttd^liii^en iBcranftattungen
gleit^giltig ju betraditen begann, befo^l ber Jhirfütft ben SBürgem
bie XÖc^ter jut Seleitigung an ben ^rojefftonen eifrig onjU'
^Iten. (5r puMijierte oI« einer ber erflen bo8 loiferliifie SRonbat
Qcgen bie neue fie^re in feinen Sanben«') unb lieft bie lut^ifcfie
llbeifct^ung beS neuen XeftamentS uon ben !at^o(ifc^ S^otogen
granlfurt« prüfen: 100 Jälfi^ungen feien »on bet Sßjiffenfi^oft
bartn entbedt roorben; leinet feiner Untertanen folle fie ober
onbere ©c^riften be8 te^ferifdien OTön^e« lefen. 3n bem ©ingen
lut^fc^er Siebet fa^ et mit SRecf)t ein SRittel, burt^ luetc^eä
bog SoK Berfüt)ri toerbe. Ut oetbot eS. 3)ic ©taWorbnunfl
uon 1525 bejubelte in einem befonberen ^togrop^ bie
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TfßgtDJen ^ffiditen ber Slörger.«*) 3oc(^nn toie« aaf ben SBauern«
flufftanb ^iti, ber eine %o\it ber gepriefenen tefointatorifc^n
IBeiDegung fei. Sebet rechte S^tift müTfe an ber alten Crbitung
feji^ften, faften, beten, Sllmofen geben, bie ^rieftet e^ren, [t^ulbige
Cpfer niij^t unterlaffen, bor allein bie „gbttlit^en Slmpte" ju
jeber 3^^ anbä<^tig befui^en. Sffiet j'tcEi anbets Der^ielle, ben
foHe ber Siat jjfänben nnb in Strafe nehmen. SKit ben SJanb-
ftönben einigte (id^ bet ßurfürft im Satire 1527 über einige
Ärtifel bie SReligion betreffenb.*^) @r betonte barin, bafe bie
JDrbnung unb Oleiemonien ber tieitigen ctiriftlic^en ^rc^t loie bisher
gefialten unb ge^anbfiabt UTÜrben, ba^ bie Ißf artet nicE|t ol|ne
3ut(iffung ber Orbinarien angefteUt, rüdftönbige @le^ältet bem
<Sei|tIict|en auSgejat|It weiben follten, toibttgenfaUs ^fänbung in
S(u§fi(^t ftänbe.
Soac^im fc^etnt aa(^ bet @rttKtbung beiS titc^lic^ $atronatS-
rec^tiS burt^ bie @täbte nic^t günfttg genefen jn fein, um einem
enangelifi^en ©nflufe borjubcugen. gin bitette« Serbot fotc^er
Sttoetbungen ^abe iä} nit^t gefunben, bot^ bleibt ti auffödig, ba|
fofott nac^ feinem Xobe fii| bie afiagiftratslottesien jo^Ireic^et
©table baS iBefe^ung<StecE|t bet $fattfteQen oneignen, wä^renb in
ben »Dt§etge(|enben Sagten leine betartige Srttierbung beutlunbet
ift. SII8 1537 in Xreuenbtie^en bet 5ßfatret Simon grobemann
ftatb, tooQte ber Sfiat bie noä) beftefienben fiti^Iidien SDtiPtäu^e
flSnjtii^ befeitigen."") ffir pachtete jU biefem S^erfe ba§ bem
Sangermünber Somftift jufte^be ^pattonatätedit mit lutfütft-
lit^er unb bifi^öflicfier SemiHigung unb berief ben eoangeüft^en
SB. Sodann SBö^me. $)et Mat »on SBriejen taufte uom ßlofter
bo8 S8efe|ung§tei^t.'')
37oi4 ni(^t in äSorlen nur be^uptete SoQCitiim I. feinen
©tanbpunlt; »et fid^ feinem SBtßen »ibetjelte, Würbe tüdfic^tSlo»
befeitigt 9ti(^t ba^S ©diidfal feinet ©ema^Iin (£Iifabett| aQein
jeugt bafiir. ©iner feiner ©elretäre namenS S"^"^ ^("tte mutig
feine eoangetifi^e übetjeugung batget^n; et mu|te nadEi bet
fiaufig entroeidien. Srft untet Soof^im II. trat er nrieber in
btanbenburgif(^e SJienfte.") SBenn aud^ bet Äurfütft e2 Derfc^mölite,
gleidi ©eorg non @at^fen bie tut^erifc^en SSetenner auffpüren ju
(offen, fo ftrofte er fie bot^ ^art in allen gfäHen, mo i^m ein
ov Google
24
^ufftanb um bei enangelifc^en Se^re toiQen ©elegen^ett jutn
@in^d|retten 906. 5)er (Sntfc^eib Soac^imS in ben (iti^n(^en Srrungm
m ©ommerfelb ift leibet ni(^t aufjufinben-, '^) bodi ift bes ©tenbater
SlufftanbeS Unfetbrütfung für bie SSJeife, ttiie bet Äutfürft (olc^en
SanbfriebenSbrui^ beftrafte, bejeic^nenb. 3n bie(er ©tobt »areit
bem iSDangettum jafilieti^e %[n^ängei gewonnen toorben. äBä^reni>
bet Sutfütft auf bem SReic^Stofl ju aiuflSbutg ben Eoangelifi^en
mit fc^atfen SBoiten jufe^te, fang bie @kmeinbe ju ©tenbal iit
bet Sitdie (uttietifi^e Siebet.^*) SJer Surpiinj fanbte ben Haupt-
mann ber Slltmot!, ©uffo non SetteniSleben, mit onbeten ©Wen
noc^ ©tenbat, abet irä^renb bie älbgefanbten auf bem 9iatf|aufe
Unterfian&Iung pflogen, leijten bet ^tanjiSlaner Sotenj jfuc^en*
badet unb bet JKuftetet ©i^iJneHwtb bie ffleoölterung auf. S3ic
^anbrnertet, allen uoian bie Xud^mac^et, ftürmten ba§ 9tat-
^u8, nmtfen bie JJenfter ein unb f(^offen burc^ bie Öffnungen.
(Sin %e\l ber eit|i^ten 3Renge brang in bie 95o!|nungen ber ^rieftet
unb plünberte. ^rt mar bie 93uge, toelt^e bet @tabt auferlegt
mutbe: @ilben, ©eloerte unb bie@emeinbe mußten 5000 ®ulben
iaf)Un, eine ebenfo ^ol)e ©umme mit 300 ©utben Derjinfen, ber
@eiftti(i|Ieit ben angeriditeten ©c^aben oetgüten, bie JRäbelSfül^ter
ausiiefein. Sie Xuc^meber burften in 3ilunft leine Äottatiira
geben, Rtett auf einet folt^en bet Slufru^t gemai^fen raat. ^a&
äitgfte aber blieb boc^, ba& ber ©tobt itire SoQfrei^eit in bet
Stltmatf unb ^tiegnift entiugen toutbe ; i^te äfllüte war Betnic^tet
^n gtöfete Seil be§ mörlift^en RIeru« untetftügte ben Äut*
fiitften in feinen SBeftrebungen jut Stffaltung ber ölten Kiri^e.
®t iDuBte nut ju gut, ttiaS t^m betotftanb, wenn bie Stft bem
©aum an bie ffiJutid gelegt mutbe. Sluf ber SEanjel toutbe
^Eftig gegen bas Sul^ettum geeifett^^) 9Seif)nac^ten 1525 ptebigte
bot bem $ofe ju Söln a. b. ©ptee ein Moni) heftig gegen Sut^r
unb bejii^tigte ben 9pofteI $au(uS bet Süge, toenn et anberi^
als bie fiirt^e te^re. 35a6 bet ©iferer ouf ber Sangel uom
©c^Iage getroffen mürbe, fitrberte nur bie üon i^m angegriffene
©Oi^e, benn bie ©emeinfae fa§ in beS SD^önc^eS Xob ein ®ottea*
gerid^t. ©ecEiS 3a^te fpätet btannte ju @atbelegen bie jHt(!^
niebet ;'•") bie ^Pfaffen wehrten benen, bie retten wollten unb eifetten,
al8 mon toä^renb beS SBtanbe» ben ©efang „68 moH un8 (Sott
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genäbig [ein!" anfttmmte. Snand&etlei ©ogeit, ttwlc^ nod^ ^ute an
oerfdiiebenen ©teilen bet SRoi! im Sötte umtaufen, betten Don
bent SBiberftanb, ben boS fiut^Ttum bei bei äBe(t- unb ^tofter-
geiftfi^teit gefunben i)at
93ebeutfamei nai bie @egnei{(i^aft ber märftfc^en @kle^rten
unb Prälaten. SKit ftt^iem S[i(f ^tte ^ini)>tna in £ut^er »out
elften SlugenblicC an ben ^ger eitannt. !£)iefen jum Sd^toeigen
ju bitngen ntugte bem fi^olaftif^n X^eologen aU niUtommeneS
Biet für feinen S^rgeij, für bie ^ot^f^ute, ber er torftanb, be»
fonberS geioinnbrinflenb erfdieinen. ©ictietlid^ t|a6en biefe Seraeg«
grünbe [ci^roEret gewogen, at8 bie greunbfi^aft für feinen ®e=
finnungSgenoffen unb ©d^ülei %t^eL tiefer nat|m balb gegen
Sut^ec ©teHung «nb tiefe no^ 1517 gunotftft 106, fpäter 50
3ntitt)efen erfdieinen, als beren Stutor fit^ aSJimjJina Btfannte.")
^e^t Verteibigte feine B'ä^t „in öoreotissimo stndio Fraock-
fordensi eis Oderam" am 20. ober 21. Januar 1518 bei einem
Äonoent ber Sßönc^e. Somit war bie branbenburgifc^e Unioerfität
auf bie ©eite ber ®egner Sut^r» getreten. SBirapina fütirte ben
Sampf gegen äBittenbecg weiter; 1528 erfd^ten fein $auptmer!,'s)
in beffen erften beiben S3ü[|em er bie tut^eriff^eSe^te atS Ouinttffenj
atler Se^erei ^insuftellen bemüht war. S)ie Sa^re biiS ju feinem
am 17. ä^ai 1531 erfolgten 2:obe mar er auf Steifen nadi ^ugS-
bürg unb fiöln gegen bie reformatorifdien SBefttebungen t^tig.
01id|t minber eifrig, wenn au($ weniger bebeulenb war ber ^rofeffor
ber Stieotogie, ber ^ominifaner ^o^annes äRenfing, Weldier
aSittenberg oerlaffen tiatte, um in bem rei^tgtäubigen granlfurt
Stufnafime ju finben, '') beSgteii^en ber DrbenSbruber SÄenRngS,
Sftupredit eigerSma au« Seroarben, bet 1527 immotrituliert war.
®er ^erüorragenbfte SBeifei^ter beS atten ©laubenS mar SBotf-
gang Sleboxffer, S)oItDt beS tanonifdien Sied^tS au« ^ersogouroi^.^")
Siefer 9Kann, Wetter in ber fpäteren 3ieformQtion5gef(^ic^te bet
Sßarf nodEi eine bebeutenbe SioIIe fpielte, galt neben bem ^ifd^of
Bon Se6u8 atS ft^ärfffer Segnet Sut^rS. ©ein um 1525 er*
fc^ieneneg iBudi „^on ber ^qtigen ©ernennen l^riftUt^en tirc^en:
gegen bet Sutterifdien fe^etep nu(li<^ untetric^L @ebiudt ju
grondfurt burc^ 3o. §annaw. i"" lenujeit^nrt i^n auc^ als einen
fc^atfen, aber butdiaue nit^t ))oltemben @egner bet ^ittenberger.
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iotläin tiie <Bä)to&i^tn ber tRefoimation, i^re Unbulbfamleit unb
Unritrigleit mirlfain lietDorjU^eben Mrftanb. Sutc^ niQii(§etlei
Setftungen ^tte er fid^ übeibieS bem Jhiifüiften cin))fo^(en.
91a^ bent SuSfterben bet Slu^ipinet ®rofen ^otte er ein äanb-
iüäi bet §etr|(^oft SRuppin wtfafit,*") in SR^einSberg War er aß
tatferliiJ^T Sommiffar mit bem ^upttnann $aniS ^ati t^ätig
flewe(£ii/=) in ben SRot, meieren SotH^im 1527 jur Urtei(8(preif|un9
über feine ©ema^lin einge|e|t ^lle, nai auc^ Sieborffer be<
rufen worben. W.i iBerfaffer beS viatiei Lnbncensis nennt il^n
fd|on fflUfter ^) unb toegen feiner juriftif(^en lüc^tigfeit gebrauste
il|n Soac^im II. bei bet jtammergerici^tSrefonn. SRit äSimpino,
fflebotffet, ffilgerSma unb aWenfing unternahm ber fiutfiirft 1530
feine Steife noi^ bem 9tei§§tag ju Augsburg. 9Bie Soac^int I.
burd^ feinen blinben Sifer in ben ©i^ungen beä für eine ®ini»
gung ber ^Bütteien tätigen auäft^uffeS jebe Slnnä^rung ätfif^e«
SDangelifdien unb Slltlirc^tic^en unmöglidi mad|te unb in feinen
heftigen Sieben bie ©egenfä^e faft bis jum SJaffenfampf »er=
fc^ärfte/*) fo looren and^ feine Iljeologen übereifrig.
@ie erliegen gegen bie ©d^maba^et Srtifel Slntit^efen, in
benen Snt^et ber aSitlefitifdicn fiefeerei beft^utbigt Würbe, s^) 2)ie
ißerfaffer fflibmeten bie ©treitfd^rift ^oac^im I. o^ne bafi biefelbe Se=
beutung erlangt ^ätte. , Ob mit bem june^menben SI(ter ^oad|im
bie SrtenntniS lam, bag bie beutfc^e IReformation me^r als eine
feftiererifi^e ^Bewegung fei. Welche fid| nt^t burdi (onbes^errlii^e
SKanifefte bannen laffe? ®r arbeilete in feinen legten SebenS"
jaliren nic^t me^r gegen fie. Unge(|inbert breitete fic| baS Enan«
gelium in ber fStiaxt aaS, man lag Iutt)erifi^e @d|iiften, nit^t
feiten reurbe in ewangelifi^em ©inne geprebigt gür fein §au8
freiließ woßte er bie äuge^örigfeit jut alten Sirene gewahrt wiffen.
SRoc^te er immerhin beS ©IcubenS fein, bog fein Sanb als
rechtgläubig gelte, jolange bie dürften e8 feien, mit ©orge fa^ er
fi(^ boä) nic^t imftanbe, ben ©trorn ber Sieformation einjubämmen.
Snmitten ber Vorbereitungen ju einer nielDer^igenben SReife an
ben polnifd^en $of ereilte i^n ber %ob.
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3ufl(nb. eiäie^imfl.
IL
3oad|itn n.
Set jtnrtirttt}.
Qn ben t)er(d6iebenften Urteilen ifi man über ben Surfürften
gelangt, unler beffen ;^errf(^aft faie Slefotmation in ffiurbronben=
bürg eingefü^ nputbe. (£i ge^Srt ju ben ^etfonen, benn
^^arafierbilb, Oon t>er Sßaitcten $q6 nnb ®unft enlfleKt, in bet
^e(c^id|te (ci^ttianft. SJon einigen i(t i^m übertriebenes 2ob, bon
flnbem fflegroerfenbe ©eringfc^ä^ung gejoUt werben; nwber boS
«ine noc^ boS anbere Berbient er. 5CaS et nic^t mit bem Sotbeer
be§ für feine Überjeugnng bi« jum äufeerften ringenben gelben
gehont ift, ba§ er ni^t geoaltige Iriegerifd^e ober nrirtfc^aftlie^
<Erfo{ge ersiette, baS weife ein jeber. Slbet ba2 Urteil nietet,
benen nur ber (Srfofg SSeWeiä für bie lüt^tigleit beS SRanncS
fliebt, erllürt i^n botfi für einen minberwetttgen Step^, bem
polttifc^e gö^igleit ermangelt. SKit nickten ift bie§ bet goß.
SSeitfic^tige $(äne für bie afiQf^tfteHung feineS ^ufe«, [eines
€taateS finb von if|m gefaxt roorben; fpätete ®efd|Iec^tei fiaben
feine ©aot tetfen fe^en unb nic^t »etgeffen ttietben barf, bafe fein
<igent(tc^§ 3:f|un ^öufig butt^ ben Statten groger Staatsmänner
»erbunleft ift, bafe in jener bewegten 3ti* ""e^t benn je ein fefter
ffi^arafter füt einen gütften notwenbig war. S3a8 fialiieten
jwijc^en fiaifettum unb gürftenmac^t, jWift^en ©tänbefotberangen
unb foutieränet ©ewal^ ä^'if'^f'i ^i"" ""'' ÜSittenberg, mufete
nnt ju balb ben SiotWurf beS UnbeftanbeS, ber @(^wä(^e ein>
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trogen. 3n ber Zfyit ^al bog SngflUc^e geftlialten on bm
XTabtttonen feines ^aufeS, bie romantische Eingabe an bie
^täburgifdie $oUttt SoadEiimS ^un auf ©c^ritt unb Xritt
getienimt unb fein SSilb in (päteter 3"' »ielfoc^ entfteüt etfc^einen
laffen.
Soac^im II. Warb am 13. 3anuar 1505 geboren. 3)et Soter^
ein Sln^Önger bet $OTofto)]te, mag mant^ilei @uteS für boS
©(^djat be§ ffirftgebomen in bem ©tanbe ber Planeten gefunben
^aben; jebenfaQS (uc^te er ben ®o^, beffen retc^ ©eifteggaben
er fc^on in ben elften ^^ren koboi^tete, in aQen Jtünften unb
a33iffenf(^often, bie er wre^rle, auSbilben ju Kaffen. Soac^im IL
ecjükte im Sltler, Wie er uon feinen Sttem unb Se^rem jum
©ingen ber ^ri^enge|änge augel)alten fei, „ba er no<^ atö Keiner
©efeQe bem O^tm Sllbrec^t jwifc^en ben ^Seinen gefeffen unb
ntd|tS berftanben ^abe Don bem, naS ber SHunb gefinoc^en".^«)
©))äter t|at er faft bie ganje 93ibe( bnn^Iefen. 3n ber Sitteratur
unb ben fi^önen ffünften untetnriefen it)n 3H. Sodann JRägdin,
tteld^er im aSJinterfemefter 1520 Sßicelonäter ber granlfurter
Uninerfitäf war, unb ber Sßol^^iftor go^ian gunf, ber te^tere,
ein ©c^üter be« SreiSlauer ^umaniften Saurenttu« SorBinii«,
au<^ in ben ©taatsniffenf^aften. 'Süm SteligionSunterrii^t über>=
BKK^te ber D^m SHbtec^t, beffen 3oa(^ni fpäter no^ banlbar
olS feines Se^rerS gebentt 3n ber ^eiligen ©i^rift roor ber
Äurprinj auSerorbenttic^ betefen; fc^on in ben erften SüngtingS*
ja^en fifKrrafii^te er bie ®eiftli<^n burdi biblifc^ 3*^^^' unb
Wenn ber CE^ronift t>on il|m ben(^let, ba| „er bie nome^mften
Xe^te unb ©prüfte expedite et integre rejitteret unb, wann Oon
anbren im Bi^i"^ ^^"-^ oerfe^t, auSgetaffen unb bajuget^n .
Worben, er gar batb unb mit Ungebulb lorrigieret," fo erfa'^ren
Wir, bafi fein ©tnbium ber X^ologie mel^r a(S eine mü|ige
©pielerei gewefen ift.*') SJaneben würbe bie auSbilbung feiner
lörfteilidien Gräfte unb ber ritterlichen Xugenben nic^t nerfäumt.
3ubelnb melbet er bem §eriOg Stlbrec^t ton SKecHenburg, ber
fii!^ um feine ©c^wefter ^nna bewarb, baft um 3)iartini 1521
fein erfteS ©teilen ftattfinben Werbe; ba8 foüe bem fiinftigeit
©d^Wager ju @[|rfn twfonberS ^rrU^ gefeiert werben. @in <Sxb'
teil beS SBoterS war ber §ang pr Slc^gmie. Sut^er warnte
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noc^ fpätet ben Äutfütften not ben 93etrügem, tiie i^m bo« fflelb
au« ber %a]i)e todten-S")
Sein SBuKber, ia% [eine p^antüJieBoBe, leicht erregbare Siatur
Bon her reformatorife^en ^Bewegung ergriffen lootb. Si^ronfolget
ftnb immer liberol; in reÜgiöfer $in[i(^t Wor e« Soac^im jeben«
faOS. %U er im ©ommet 1519 tion bei flaifenoa^I mit feinem
SJater ^etmle^rte, befiM^te er — roa^rfc^eintuft otine 9luffet|en —
ben SReformotor, „bei 5)eutfc^en ?[ärop^t".*^) Sutl|er8 Webe machte
in jener ©tunbe tiefen (Etnbnid auf t^n, bet 58 jährige SKann et jaulte
mit S3egeiftetung Don iener iSegegnung. 3n ber S^ixüjt ^atte er
ben ©tauben getemt, ie^t etfannte er ben „nans^ besfelben, „bofe
bei @o^n Lottes am ftreuje für bte ajfenft^tieit genug get^n,
i^r SJergebung bei @ünben, ba« eniige Seben, ^(igfett unb @e<
letl^tigteit eilDOiben t|abe." SSon nun an, fagt er, betam er noc^
giSgeie fiuft jum @tubium ber ©laubenSfiogen benn ttorlier.
I>er fturprinj neigte jefct entfc^ieben bem Sut^rtum ju.*")
„<Sx begunnte me^r unb me^r ben iit^umb unb bie Uft ber
Ißäbftlic^en ju inerten, au(^ nic^t anberS benn mit »ibeiiDiQen
bem anüpt ber SRefee beiäUTOo^nen, rtobei ®r S""" opfern, al8
l&t ©einen ^tter nebft bem $offe ba^in begleiten muftte, ^mlic^
fic§ obfentirte unb QüxM begob."
SRaQ nun aud| eine jur @i!^au getragene Sßerat^tung beü
fat^oftf(^en @otle«bienfte8 oon Soat^tnt nic^t longe beibelialten
fein, eine auSgefproc^ene abneigung gegen bie rßmtfc^ Äird^
l^tte in i^ $ta( gegriffen. 9fö fi(^ bei ertoäfinte ^erjog »on
SRedlenburg um bie im Slofler meilenbe äRarlgräfin 9[nna be>
matb unb, um bie 9leigung ber jungen t^Urftin ju erfahren, fic^
on Soat^im getoanbt ^atte, berichtete biefer, ba| bie @(^n>efter
„bie ^eiQofe ffiappe" obgetegt ^abe.*') S)ie unfetigen gamilienoer-
^Itniffe am (urbranbenburgifc^en ^ofe blieben nic^t offne l£tn<
ftuli auf baS äußere Söet^olten beS flurprinjen. ä^oeifeHoS ftanb
er feiner Überzeugung nac^ auf ©eiten ber glaubensftarten äHutter;
i^r 3)u(ben, it|r tu^ner I£ntf(i^tu6, um be« SBoiteS niillen eine
«ngeuiiffe Si^wf^ ^"^ gefiederten ©teßung torjuäie^en, bai alte»
ift nit^t oltne (Sinbiuct auf t^n geblieben. @i fuc^te ju oermitteln.
'Sbex baS rücffii^tülofe SQorgetien beS Katers ^tte it|n belehrt,
i}a% berfelbe jum ängerften en^t^toffen [ei. Enterbung ^ätte t^m
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gebrofit n>enn er btefettie SSo^n nie bte ^nütx inanMte. SJon
jej^t ab wat et Dorfic^tig. Sticht feine Übnjeugung gab ti batan;
fein @etDiffen beuniul^igte i^ti, wenn et bau ^benbma^I untet
einer ekflott genoß, ffir Wagte fein fieib 2utl|er unb biefet ant-
toortete, er bürfe Wiber ba8 ©etnifffn nit^tS tl^un.»"} ®otte«
Oibnung unb @ebot fc^ebe ben @enug unter beiberiet ®eftalt
Dor ; e^ Soac^tm bawiber fianble, foQe er fi(^ lieber beS ©atramentS
entljaHen, fit^ ungefi^td^ tranl ober gebrei^lii^ fteHen. 35ennot^
toa!^rte er ben ©c^etn eines rechtgläubigen @ol^ne8 ber alten Jtiri^e
fürbertitn. ^r 3}ater, bei welf^em fi(^ bte Erbitterung gegen
bie 91eformatiDn ju einem perfönlic^en $afi nnber Sut^ ju-
gefpijt ^tte, feit biefer fi(^ be3 e^mannS ber turfürftlic^ ®e«
liebten Sfat^rtna $ornung angenommen, modite i^n mifatrautfc^
beobat^ten.
9l(S ber jturprinj ecft btetje^n 3af)re jätilte, mar bereite
bte Sffia^I einer @ema^Itn erörtert toorben. gür iai ^aufr
Sranbenbutg t^ot fti^ in jenen Sagen, ba ber alte ßaifer SMaji«
miltan ben Xob na^ fällte, eine getoaltige SluSfic^t auf. S)er
beutf(^e Jtaifer unb ber ßonig von t^antret^ buhlten um Soai^tmS
@unft. ältere ^iftoriler berit^ten, Sna^milian %abt an bem
JEurprinjen ein befonbereS S5Jo(|lgefatlen gehabt; fte Wollten gern
eine feeltfti^e äSerwanbfi^aft jroift^n bent lefjten Siitler auf bem
X^ron unb bem letzten Stitter unter bem jhir^ut lonftruieren.
älltein bas tft es bod| nic^t gewefen. SeS alten J^iferS $länr
waren bis ouf ben letzten ^ugenblid auf baS ^atttfi^ gerichtet
Um bie I^ronfolge bes ©nfels ju fM^em, mufete er ein gleit^
ftarfeS @ewi(^t in bie SSagf^ale werfen, wie ^'<it>i I-' ^ f^^
1517 mit 3ooi^im untert)anbette unb für ben goH, bafe SStanben-
burgS Stimme bei ber Sa^l i^m fic^er fei, ein @^bfinbniS beS
Hurprinjen mit ber 5ßtiniefftn fflenata in SuSfif^t ftellte.*'^
StuSbrüdlid) würbe im SBettiag ju @t ®ermoin (26. III. 1519)
gefagt, bü% wenn es fßenata nii^t wäre, eine anbere franj5fifc^e
Sßrtnjeffin 3oQ(^im bie §anb reichen werbe.
^er jbnjier äBolfgang ^ttwig fü^ bie Unter^onblung
mit bem fiaiferliofe. 3^m wor eS p SugSbutg (18. Vm. 1518)
gelungen, einen ^trotSoertrag juftanbe ju bringen. ^*) 3)er Xag
beS SeilogerS — Äontote 1520 ~ [owie bie ©töfee beS ßeib=
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31
gebtngtS toor feftgefeti Sodenber wuibett trie Sngetiote bei
franjöfifc^en ßönig«: ju ©unften Sood^imS wollte er ouf bie
ffatjetfrone Detji^ten. Sänge ^t bet ftutfürft biefen ©ebaitfen
eitDogen, b\S er fid) für ^abSbuig entfd|ieb, baS feinen !ßer-
f;)rec^ungen nid|t nac^tam."^) Sine Slnnü^eiung jitnfci^en ben
eifrigften Sln^angem ber alten ^id|e untei: ben beutft^en ^üiften,
SWifdien ^oai^int unb ®eciTg Don @ai^fen, f)atte längst ftattge^a&t
Sei jfarbinal Sllbiei^t unteiftütfte emfig eine e^tic^e SJeibinbung
bet beiben $äu(er unb ermunterte ben Sruber, fobofe biefei ben
©D^n ju einer SReife beioog, „bamit er bie ^erfon befe^." *«)
SIm 5. 37oDember 1524 erfolgte Sfoac^iniS !@erntäf)[ung mit 3nagba>
lena Don @ac^fen.
%\i ber ^ur)>ttnj bem üSoter in bei 9tegieiung folgte, ^tte
ber Xob bereits fänger ofs ein 3"i^r biefe l£^e gelöft.»') Sßan
^at allgemein angenommen, bog Soacfiim I. nun buri^ eiligerer'
binbung beS @of|neS mit einer ^ringeffin au^ ftreng fat^otifc^em
$aufe, benfelben aufS neue an bie römifc^ kiti^^t fyiie feffeln
tooQen. ^eg^atti ^abe ber ^urfüift bie Verlobung mit ber poU
nif(^en ÄönigStoc^ter fc^neö betrieben. S)er 8tnteil 3ooc^imSl.
ntrb aber ein burc^auS untergeorbneter bun^ ben eigeu^änbigen
Siief ^biet^ts oon freuten an ben jhir))rinjen vom 3. 6eplember
1534.»«) S)er fflrief ift nur ba^ SBruc^ftüä einer Äonefponbenj,
Don meli^er teibei !ein meitcrer Seil oufjufinben wai. Der |iei'
jog ^atte bem jungen Soac^tm ben iSorft^lag gema(^t, fi(^ um
^bmig Don $olen jU bewerben, unb ber Jiur))rtnj feine @e>
neigt^eit ju erlennen gegeben. Sllbiec^t fragte nun, ob er buic^
eine SJUtteitung on SigiSmunb Don ^olen bie Dertraulic^e ^tntiDort
Soai^imS offijieH machen bürfe unb forbeite biefen glei^jettig
auf, ba| er ben SSater von bem $tan in ^nntniS fe^ l£r
empfa^t $ebn>ig aufS eifrigfte.
SUfo ntd|t ber ^rfürft, fonbein bei preugifc^e Seijog toac
ber SBeraiittler, unb bie S^atfat^e, baf; ber ©eiratSDorft^lag »on
einem eoangelifc^en (dürften ausging unb burdi ben ©o^n erft
an ben $atei gelangte, fc^Iiegt einen ©c^ac^jug ju ©unften ber
römif(^en fliic^e au8. Sielme^i tag ber SJerbinbung be§ fiui-
tiaufeS mit $olen ein ©ebonte ju @rnnbe, meieren 3oad|im IL
in fein ^lolitifd^e« Sßtogromm aufgenommen ^t, für beffen ÜJei'
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aiirtti(^ung er unaWÖffig t^tig geroeTra ift. So^I mag Iwrjog
Wbte^t bie[e ^bee in t^m angetegt ^ben. W.i beifelbe am
8. april 1525 bie Umlnanblung be8 OrfaenälanbeS in ein ttUiiftS
^erjogtum uoQjog unb ben ^olnifti^n SetmSeib leiftete, tarnen
af8 feine SRai^foIger natürlii^ nur bie SoCeni tton ber frfinfilc^
£tnte in fdtttadjt ^Kt^tSbeftoioentger ging baiS iBeftieben ^ur^
branbenbutgS ba^in, eine 3RitMe^nung ju erlangen unb tox'
teil^aft ttmr ei, fotc^e ?Ibfi(^ten buit^ wrfflanbtfc^üfllii^e S8e=
^ie^ungen jum J^SnigS^aufe ju unterftü^n. 3oai$im II. ^at für
leinen ifya Mn ^ebßiig geborenen ©olinss) SigiSmunb Stntrog
iDcgen ^itbele^nung burc^ jDial^a^n fteHen Uiffen unb npenn
i^m au<$ ber potnift^e flönig mitteilen lieg, ba6 fol^ iSorfc^lag
im ©enat leine gufttinniung gefunben liobe,"*") \o tft Soaci&im
au\ bem eingefi^lagenen ^ffiege ni^t ftiCe geftanben, bis er turj
vor feinem Xobe bte 3Rit&e[e^nnng erlangte.
S3er g^eitertrag rourbe öon ben ©efanbten om 21. SWärj 1535
unterfertigt."") 3m 3uli 1535 richtete SigiSmunb einen ©rief
an „3i)acf)im, SJater unb ©o^n", in bem er ber na^ §oc^äeit
Sebenlt'"*) 2)oS Schreiben traf 3oo(^im I. nic^t me^r om Seben.
@ein dlac^folger teilte @igt:Smun& ben ))fö^lidien Xob beS SüaterS
mit unb feftte ben Sog be8 Ißeilogerä ouf ben Anfang be« Bep^
tember« feft.
Bloeite:? Staf)itel.
Urteilt btr Stüqtno^m üBet SoaAim. äBemü^ungen Von eBangdtt^cr
unb latt|oli|{5er ®eilc um Surbranbcnburfl. adtoibe ^«(onen am ^oft.
35em neuen |»erm fo^ man in ber äRar! mit ben Derf(^iebenften
©efü^Ien entgegen. tAt j«r neuen Se^e 91eigenben erhofften
Oiel; mifitrauift^ beobachteten il^n bie JlBmlingc. 3eber ^atte
boS {Bereiten be8 Äurprinjen in feinem ©inne gebeutet, foft
jeben enttöufc^te ber ßurfür^. a)ie SBerorbnuug, welche er bolb
uac^ feinem SHegierungäantritt erloffen, brüdt ben beiben fir^ti^en
^rteien gegenüber Weber ^ugeftänbniffe au§, nodi DerrSt (te Äb=
neigung. S)a6 bie ölte gorm be« OotteSbienfteS in SJerfoü gerät,
ov Google
3S
ft^merjt t^n. „St2 auf {einen metteren SSeft^b' foQe baS tßolt
Tiit^t jum Sluftu^r gebrad^t roerben. ©in gemein SEonäit fte^e
iXDox. SiS auf folc^n UrteilSfpiuc^ foQe baS Siolf „otine
HHitlel fluf S^riftum ats auf un|ern einigen Seilonb gewiefen
werben."
9118 Soac^im II. nad| ^auelbetg jut $ulbigung lam, tmüt
ilfx SBifi^of SBuffo ju einer ^ulbigung für bieÄiri^ ju bewegen.'"*)
'4Sc leidite bem \>m bem ^ac^Itar Jhiietnben baS Eilige S3itb
ber ©^u^attonin be« ©tift«. SBie einft ©imeon ben 3«f«!Sfnaben,
t« no^m 3ofl(^im ba« aÄatienbitb auf bie Sinne, Wiegte eä
f&ffenb unb gelobte ber @tifl8tir($e SSeiCeibigung unb ®(^u^ 3nt
■ffleit^e iraren bie aJteinungen mafigebenber ^erfönlidjfeiten über
'Soac^im ebenfo Detfc^ieben itiie in bei Wtatt. Qu Slnfang beS
Sa'^teS 1533 war ber apoftoltft^e Sßotar ^. SBetgerio nac§ aieuifdi.
lanb entfanbt lootben. SBä^renb er für ein ollgeineineS fionjit
iDarb, foUte er ein beutfi^eS dlationattonjil ju ver^inbem trachten.
■@[^on ba« SJer^atten beB fturprinjen ^tte bem SRuntius ©orge
•gcmaci^t, auc^ er ^ielt bie Serbinbung mit ^ebutg tion $Dlen
ißr ein iffiert be§ alten Soa^im, baS mit bem 3:obe beS leiteten
jaßen werbe. '»*) Stuf ®tunb perfönlit^er Selanntfe^aft mit
^^oai^itn fonnte SSergerio im Oftobec 153G feinem 92ac^folger
SWorone eine e^arafteriftil be8 jungen dürften ^interlaffent'os)
Marchio Brandebargeneis dotus elector: juTeuis, nt fama
fnit non admodnm firmuB sed longe diHsimilis defancto patri.
(Jür befonberä (^aralterfeft ^iett man 3oQc^im nit^t; boi^ be=
mit^te man fii^ auf beiben ©eiten, i^n ju umwerben. ^^t(i))p oon
-^ffen f(^rieb auf bie erfte 3taä)nift Dom Xobe Soac^imS I. ^in
<in if|n von ^tnmen^aufen auSJ"'^) Slbet aus biefem 93ricfe lebet
isoäj mtift als baS Uoin ^arteiintereffe, Wetc^eS um ben !^eitritt
-ehteS neuen 3RitgItebe8 wirbt; eS Hingt burin eine ©prac^e auf,
bie für eine au-S bem 3nnem ^erauSgeborene Itberjeugung fpric^ti
■SDWt fop^iftii^en ©rünben fui^t et @ewiffen8bebenlen p erftiden:
nSCoac^im ^t ja nur oerfptot^en, bem lut^erifd^en $anbel niii^t
anjU^angen; nun, $^ili)))' unb feine t^ieunbe Rängen nic^t an
Dlamen ober ^erfonen; möge Soai^im bas SoangeÜunt alfo rein
4)rebtgen laffen. SBie led Hingt feine ^^rage an ben Jhirfüiften,
flb et ft(^ etwa fürt^te Dor ber geinbe ©(^ar! SEBie ergreifenb
etdnmUUcT, !RtfDTiniitiDn In SntnbtntUTg. <|
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u
bittet er: SQStr fyäxa aOe auf |S. S. gehofft, lagt unfre $offimii$
nic^t ju einer leeren @<^Qen »erben !
3Da(^im gab nur eine leere Buffiflc; "^'^ ^i^ 3^^^ ^
iSanbgrafen mati^te er bix^ ttbnig ju ber [einen. 8Bie aQe enan^'
fletijt^en giirften be^uptete et oui^ (päter, büß er fu^ tto^ feinem
eoangelifcfien Sefenntni^ a(S fBeripanbtec ber alten SIetigton fü^Ie^
ein @tieb ber aQgenteinen jtirc^e fei.
&avi o^ne @orge um fein lEBerfialten waren bie Stltgläubigen
nic^t $erjog @eorg [onbte Satlowi^ in bie 'SJlatt, ben Jhir^
fürften an [eine 18erf)f(it^tung ju mahnen, unb fein O^eim, ber
^ibinat Slbrec^t, btüitte in einem ©dornten bie Hoffnung aus,
.baß Soadiim, nrie biSI^ erfunben fei, glei(^ [einem Später bie
©eiftlid^n ju fiebern unb ju ^nb^ben bereit (ein meibe." ^üt
bie {at^o(i[i:^ Surften aber mußte bie 5RücEIe^r ber fiurfürftin
Stifabet^ in bie 3Jiar( boc^ gefä&rlit^ er[(^(inen. ©ie tonnten,
ben Sinfluß bie[et ^tau nic^t untetft^ä^en. SBon $erjog ®eDtg.
ober bem jhirbinal Sllbredit rübrt ber ^ntttmif ^r, beffen 9.03=
fü^tung im ?ljiguft 1535 bem flÖnig gerbinanb überfanbt mutbe'os),
unb in bent batauf ^ingemtefen ift, uxidie @efa^ für bie beiben WtaxU
grofen in ber Mattet bei SKutter läge. - 3)ie SBerfaffer be«
Briefe« trauten i^rem ginfluß auf SoQi^im nit^t öiel ju, aber
fie ettannten fef|t ri^tig, baß ein S9efe^I be^ Saiferü „ex motu
proprio" pon SJBirfung fein toerbe. Dt)ne bie @enet|migung be8
SruberS einjuf|o(en, fanbte ^erbinanb ant 4. September 1535 uon
Sffiien au« einen ©rief an Soat^im, in metc^em er itjn aufforbert^.
in ben gußftapfen bei SBaterü ju nanbeln, ber SRutter aber bann
nur bie ^imte^ p geftolten, menn fie jur r5mifd)en ßirc^t
jurürffe^ren mofle.'«»)
3oad|im ^atte bie SO?utter nur nenige %aq,e nai) bti fßatetS-
Xobe eingclabeit, juiüdjutetiren. Seine %[6fu^t mürbe bon ber
etMugelifdien Partei am $ofe unterftüt^t.i'*') Süfabet^ ^tte jmar
allerlei Sebenlen megen ber $eirat mit einet tattiolifc^en $rin-
jefftn geäußert; bocti ^ätte fie biefelben unlerbriidt, roenn i^r eean*
gelifc^e ^rebigt an i^rem $o[ unb in ben ju il)tem fieibgebingc
gePrigen ^üifern jugeftanben taxire. 3n einen [(^neten ^mpf
jwif^ natutlidier ^flic^t unb politifdiet Siüctfic^t geriet 3oad)im,
als er ben t5nigli<^en S3rief bei ber Sludte^r oon jhafau Dorfantv
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mtb bCIB A WM ot^BlfoSI 9^9" '^ aKB|tpot HWIKp boq OK
AtnbcBp^^ ■Mfembact^ haS Gc§ onf twngtt^äftx €ntt ^aufl
an i^M mc ipcrbni, 3)ü b^olifi^ ^nta ^otte nbcr 3om^w I^
rintn Döflign €kg crnogn ids n SOipnb UniOT Mi^ llie abdbc
junuE^uui^tu. ^iii bie fiufllii^ SuDmib iMyosn ofm icft bic
jtonte Bub f^Dotn ^ölfte i^ ^läfitxs^ett So| bec ScBoy
nc Qu Jocniopnic bctroibtct, voiste ftc wunfbinni ' wA SnuillQi
bei Siffot bengtt t^rtn @tmi tkf . 3> l)^ €oigc sra bot €(^«'
i)äi ba Sniber ton brr bcjläiibige Stangd an (^i^jnittrln; ci
ntogte i^ren g üiflüuitu ftirij nedeleti, onf fiembcm SBobcn imaa;
bie (&iip^iiu|tiibc jn tön. 3)ni4 i^c Siiefe ffingm bie SBaga
äaeä sdmK^enai ^erjoiS, abec aOon Dornn fte^ bie 6cnge an
bog ctnige fyü brS So^iKi. Ontn ban beßönbigai 3)nnf
(ecTifi^ Cnolcn Dmtc i^ 0ctft icUuieiK nnbüficit ; non füi#ett,
bei äSa^nfimi tömu rintielen: bot^ gcnaS fie in £nt^a< ^onfc
undm. SB&ic Slifobet^ in €<^ bcr tömif^tn fitt^e s^idm,
fo nütbc fie iDcifdloS nntci bcnfeUfcn Umßönboi al8 ^eilige
gegiert loeriKn. %aäi iej^t nodi nic^ fehlte fie in bie 9bii(
jurüi^'i') cift in bei jveiten ^ftc wm 1545 ^ fie t^itn
SBittoenfi^ in Sponban bcjogen.''^) 3n ienei 3f^t txi^ bei
^ß^a 9titoL SXrblei feine Serufnng als ^ofpnbiget bei Star'
f&iftm. 3n ben 18 So^ i^ Seibannung ^otte OTtlobt^
ben ntäittft^ Stoben ni(t|t betieten.>i')
SMe %t{fän3ti(^cit Sooc^mS an baS $an8 ^obsbuig ^otte
fic^ cAi finfkift letpnngSfä^ enxiiefen; mit einer getmnen Sunis-
feit titelt ei feine Sejic^gen ju Jtaifei unb Sönig anfnd)L
„Z)ci Ühlvi)t fiatfer SRa^ilionufi befi 91atnenä bei etfte ifcd
mid) er^Udi an boS fyatä £!)[teTm(^ gebtoi^; bei bem uhü it^
aud) beftönbig ausarten, " bad mai unb blnb feine äRetnnng.'")
äRix^te er fpäler feine oft nnoerftänblic^ Eingabe mit ben SBorten
erflfiren: „3d| mug ed gegen ftatferlic^ äRajeftät fo mot^,
bag meine Sanbe unb Sente nit^t Derßöret metben," fo f|at er
boc^ bem äBlDen feintS SoIbS mit bei Stfolgung jenei @d|(e)it}<
toufiolttif bun^uS ni(f|t entfprodien.
S)ei junge Surfütft ^tte unter ben Möttn feine« Bote«
teinen äSibeiftanb gegen feine $läne gefunben. SBtc ttiffen wm
feinem, ber luij nat^ bem Slegietunggantritt 3oa(^im3 feinen $(a$
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Mtlaffen ^tte; au(^ bie eifrigften SJerfec^ter rbmtf(^er anf))rud|e
Wie Weborffer treffen toir afö Wfite btS Äurförften an, unb ber
@egnei Sut^rS ISIgetönta i^ fogar olS f&ttfi|er beS latüxs=
Kn^Iii^en fionfiftoriiimS oufgefü^t SJon bem Äanglet Dr. 3BDlf=
gang JMttotg mar belannt, ba| ei erfolgiei^ gegen baS Sut^^-
tum genirft ^atte. geboren in @a^fen ^atte et ju IBologna
feine @tubien beenbet. 9ta^bem ei in ben 3)ienften ®eorgS oon
@at^fen unb 3oad)imS I. ge^anben, Xoat er ft)äter noc^ SOteifCen=
bürg gegangen, ©einer Sinnirlung I|atte eiS bie rbmif^e ^tr^
ju banlen, ba| ber $etjog uon äßcÄlenburg ju i^rem SelenntniS
jUTüdle^rte. Su Kettniig für Soai^im unetfe^liti^ uxir, berief
biefet i^ aufs neue an feinen ^of. Üffiiberftrebenb nur fiel i^n
ber $er jog uon fi4 ^ettmig mu^te uerf (irec^n, ben med [enburgif d|en
$err|c^ec nod^ femer ju beraten. 91eiii|Iicf| belohnte 3oa<^tm
ben neuen Äauäler mit ®ütern im ©tecnbergifc^n. ©eine
Sl^ätigteit mürbe na^ bem Xobe bes furfüiftlic|en ©önner^S uofil
etiDoS eingefdiränft, boi!^ blieb er offijieller ßanjiet mit ge-
ringet Unterbrechung biiS jum Sanbtage im ^^rü^Iing 1540.
SIIS XobeSja^ j^ettmigS mirb einetfeitS 1541, anbrerfeitS 1551
genannt."^)
Qu ben alten SRäten ^oatSjimä I. ^atte aui$ X^omaS jhuH
ge^rt, ber bereits 1515 ©dretür am furfürfttic^n §ofe ttiar."*)
aSie fiettroig o^ne fpürbaten Sinflufe na(^ 1535 Hieb, fo finbet
fid^ aud| von jfruU (einerlei ISinmirtung ju fünften ber alten
JKr% aufgejeidinet. Xtogegen wtffen mir uon ^bam u. Xrotte
unb @eDrg n. Sieitenbai^ fic^, bag fie ber neuen Se^re juneigten.
3)er erftete mar 1530 atS $ofmarfi!f|afl berufen roorben. Stuf
allen Ser^nblungen, bie er führte, mor er bemüht, ben gneben
ju erlitten unb würbe uon Soaä^im II. befonbeis ju ©enbungen
an bie proteftantifc^n §öfe gebraucht."") Sreitenba^ Iiatte ofö
einer ber erften bie neugeftiftete Unioerfität grantfurt bejogen.
3ur 3öt ber fie ipäiget Sigputation fjatte er mit ßut^er greunbf^aft
gefc^loffen unb nerleugnete feine enangelil(^e @efinnung aud) als
Cibinarius ber juriftifc^en gahiltät ju Seipjtg nid^t Mi jhttwig
fii% CDU ben ©eft^äften äuruijuiie^en begann, ^t er ouf furje
Seit bie gun!tionen eines ffanglerS ausgeübt."«)
2)en bebeutenbften ISinftug auf bie äußere $o(iti( Soai^imS II.
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37
fyitit ritt auf tnäiEifc^et ISrbe getiotner ISbeltnattn, ISujlad^tuS oott
©^lieber. Dbßteic^ er bie flanjlerwiltbe Dor anbern »erbtente,
ift er boi^ ttur turfür^ii^er 9tat gebliebett. ^oac^hn I. ^atte
i^n, nat^bem er ju JJranlfurt unb fflologna ftubiert, als ©ofrat
benifeti; bo^ fonttte et etft feitte S^tigfrit ttSfi entfalten, als
bie neue Se^re in ber SKarl unter ber ^errfc^aft be« jungen
giften fii^ firier enttvidelte. hieben uottreffrici^er rebttertfdKc
@len>anbt^it war ©i^lietien ein ftdierer polittfii^er 2xift gu eigen
unb feine @aben t|at er im Sienft feines ^rm unermüblt^ wr-
Wertet. 2)ie Soangelif^n im 9tei^ f(|ägten i^n ^od|. „Sott
@ott, Sranbenburg ft^icEet $erm CEuftac^tuS »on ©tieben!" f^eb
Sucer an ben Sanbgtafett.i'*) ^uc^ ffir bie innere $oIittt
3oad|imS nmren bie 91atfi^läge @{^IiebenS oft ma^ebenb. (Stnen
gefi^tctten Sertirier etiangelifi^t ^teteffen fanb ber Jtutfürft
femer in bem ^atwlberger Sompropft fieon^rb fiefler. ^udf
Stlbiredit von @ii|lieben, Soo^im von ESrebotD, S)ietri(^ ^\<m& unb
t^bian guni ftnb gtoKifelloS eoangelifc^ gefinnt gelDefett, fobafi
an bem fur&ranbenburgifd|en $Dfe bie Slnjotit ber tßäte, uielc^
ber ettangelijc^en öe^te junrigten, bei iDeitem bie größere tDor.''")
S)rilteg ^a))itet.
Sie %tiUm9 bn Wtovl
2)0» a:eftainent 3oac6im8 I. — S;i( Srrung ber €ö^ne.
Sn bem am 22. Ottober 1534 aufgefegten Seftamente ^tte
3oa^tm I. ;ber ^ttung fetntS dlad^foIgerS jur uäterlidien fRe-
ligion befonbere Sufmetffamtrit iugeliKnbet.i^<) ^uidd einen
feierlu^ ISib fu(^e er frine ®5f|ne an bie ißetpflit^tung jU
feffeln, meiere et tieim Slbfd^Iug beS ^aUefc^en 93ünbniffeS flbet>
nommen ^tte. 3Rit tDie gro^ @mft aber biefe 3)Ia^nungen
aud^ auSgef^ro(^en raaren, boi!^ nuten fic^ bie meiften gür^
im fReid^ barfibei rinig, ba| bie Beiben ältaTtgrafen fid» ben
@ett)iffenSjnpang nic^t ipürben aufnötigen laffen. 3>ie 91efotmatoten
Ratten eine Süd^ta^tung bes letzten SBiUenS um beS ©eniffenS
»Ulen laum getabelt Sbet felbft wenn bie BSfyxt ^oaitimi I.
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ftd| »Ott t^rer Seq^flii^tung ^tlen Iö|en UoKett, bo(^ tmir büi
X^ment — lote alle röint[(!^ ©efinnten glaubten — tiut barauf
jugefd^ttitten, bie fd^ioanleitben 9lac|foIßer bei bei ftiri^e ju er<
^(ten. ^a8 Sanb toai tto^ ben SIefttmmungen bet dispositio
Achillea geteilt tDocben. änugten itid|t Soat^im fowo^t tote
3ot|ann von tt|öri(^tein ISoige^en abgefc^teiJEt UKtben, tnenn bem
^tfer, ineldiem burc^ ^eflätigung beS XeftamentS ein SinfEug
am lutbronbenbutflift^en $D(e eingeräumt nmtbe, aOWtttl in bie
$anb gegeben naren, ju fünften feinet SefenntnilfeS einen
3)iu(f aushüben?
ÜHiJglt^ bafe foldte ©rtoägungen bei «uffteßung beS lefta-
mentS mitgeuitft ^aben. 9lbei bie ®iünbe für bie Teilung ber
SKorf ernnic^fen b«^ axS ber »Birt((^ftli<^n Slotlage, in irelc^er
fic^ baS Sanb t^at|ä(^Ii(^ feit S3eginn beS inKtten ^jenniumS be-
fanb. 9lid|tS bermag bie annähme jn rei^tfertigen, als fei ber
@tanb ber ^^inanjen fiutbranbenburgS um 1535 ein giinftiger
gettefen.'") ffiin Srief ber Äntfiirftin eiifabetti ouS bem 3a^te
1524 ttagt fc^on bie 3loi, bag nirgenbs uie^t eine "änidi^ aufge^
Kommen werben lönne.'^^j unb in ber Einigung ber ©Ö^ne Reifet eS,
bafe bie ©(ftulben beS §errn iSaterS foft fcftioer, %o6) unb iDi(^tig
feien.'-*) SSou bem Ötteften ©o^n, beffen loltlpießge Steigungen
er fannte, (onnte Soac^im I. nii^t erwarten, bafe bie finanäieHen
Ser^ältni0e gebeffert würben, äluf bem legten Sanbtage, weli^n
er einberufen ^atte. War i^m befonberS jitr lilgung feiner ©(^utben
ein gemeiner ^ufenfc^og auf 8 Sa^re jugefagt worben, wogegen
er für feine tSrben getobt ^tte, bofe bie ©tänbe fürber um einigerlei
©teuer ober Sanbbebe nit^t foHten angelangt roerben.'^^) SBon
ber ^Regierung feinet jweiten ©o^neS, ber roo^t ft^on feine ©par»
famteit in jener 3^it bewiefen ^atte, mochte fti^ ^oa^im @uteg
Derfpiedien, i^m ^at er beS^tb einen Xeil ber SanbeSuerwaltung
in bie ^änbe gegeben. 3>er Umftanb, bol bie <£i)t beS äRaiT'
grafen |)ou8 ni(^t mit mönnlii^n Slac^fommen gefegnet würbe,
^at benn au<i^ bie ^nna^me beS erften Soad^im augerorbentlic^
begünftigt.
3»ifc^en ben Srübern aber brocken mit ber Srbteilung
Errungen aus, welc^ niete Sa^re anbauerten. (Sine fiiebUt^
(Einigung unter äßännein Don fo oerfi^iebenen £ebenSanf<i^auungen
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mo^te tton SInbcginn an aii ft^roierig erfi^inen. $te mannig-
tac^ iBoijüge nnb ©(^ivädieit bee iSatecS le&ten in ben ®üt)nen
^getrennt fort. 3oa<^tm Don fprü^niber S«&enSlnft, gutmütig bis
jur Serfc^roenbung, on flrte^ttcn SJingen fein Sergnüflen pnbenb,
upagemutig unb nti^t o^ne volitift^ ^inbigfeit, bo^ ot|ne bie
nötige Energie, ben Qtxiäfitim $feil oom gespannten SBogen piegen
ju laffen, ^^antaemen fd^miebenb unb auf bie ^unbet bettügerifi^t
^olbföi^e bauenb; Sodann, bie itoeite Sebenetiälfte bes SaterS
iarfteUenb, nerfc^toffen, &i« gut ®rflu(amteit ftteng, genoturt
nie e9 mittelmäßige 3nen|i^n ^üufig finb, bei benen bie @renje
^löift^en eigenfmn unb ^riiijipienftrenge nic^t immer (irffet ju
finben ift, ein laltei Sted^ner, aber fparfam unb fleißig, oollec
■J^ingabe für bie i^m geworbene Sufgobe.
Senige Siage, na(^bem ber Suifurft mit feiner ©emo^Itn
in bie Wart jurilägefelitt Bor, foCten bie SKarlgtafen i^ren SSeitritt
ium ^Uejdien S3unbe eiftären-'^e) SUoran ftanb notürlidi bie
gocbening, bei bem alten d|riftli(!^en @(Quben ju beharren,
^ünbel unb ffonttalte »ibet bie Drbnung ber SRec^te unb laifer-
li^en SBerboteS foßfen leineSnwg« femer gebulbet toetben. JWit
frotKn Hoffnungen für eine SluSgleic^ung ber @legenfä|e, als
beren SSotliie^er er firfi betrarfitete, trat 3oac^im bei, mit innerem
"SBiberftreben Sodann. SereitS waren entgegengefe^jte Meinungen
tDegen be§ Erbteils laut geworben. Sen iDIitgtiebern beS Sunbeg
mußte baron liegen, jebe Uneinigfeit jwifc^n ben iörübem ju
tiefeitigen; fie erboten ft(^, SSermittlung gu übernehmen; uotaQem
t^at bteS £)einri^ von SIraunfdiroeig. 9ta(^bem am 7. Ottober
«ine ißorbefpreifiung ftattgefunben ^otte, würbe einen 3Ronat
fpäter unter affiftenj Bon 16 Qm^tn ein SBertrag gefdiloffen.'")
bereits im fotgenben 3a^re brachen neue ^Q^iftiS^Ei^ ""^f ^'^
Soac^im Unterttianen beS fiebufer SBifc^ofS im Sonbe ©ternberg
^otte pfänben laffen, o^ne barüber an ben ©ruber ju berid)ten.
^efer beflagte fid) bitter über folc^e Unbill; er begann non je^t
flb eine ifotierte Stellung einiunetimen, gegen bog §allef^e ©ünbni»
^igte er ficli jurürf^attcnb. Siic^t allein, baß er fic^ Weigerte,
iter SeitritlSerÜärung fein Siegel anju^öngen, er fpra(^ auc^ o^ne
^^t l^u $f|ilipp Don Reffen aus, ma^ er bemnüd^ft ju t^un
beabfidtitige.
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40
3)ur(^ \o\ä)e ^blungen nuibe ber t^be jtmf^en bm
SBiübem nic^t befeftigt, mondierlet ISteüiniffe trugen ba}u bei,
baS gegenfeitige aRigtrauen ju föibent, ti^td^S {t(^ aOmäfttic^
^rauSgebilbet ^atte. @S beftanb bte teftamentarifc^e ^eftimmung,
ba6 bie »ot^anbeneii ©efc^üße unb Sonate an Snititition unter
bie iSrüber geteilt Uetben joQten. 2)te gorbeningen SoIianniS,
ben i^m jujte^enben SInlett auSguItefent, bauent biiS in baS^
3o^r 1539. 156) Qtoti 3atite fpüter Werben not^ SJet^onblungen
wegen Slblöfung alter ©c^ulben gefai|rt. SKr fiurfarft »on
©Qc^(en fuc^te jnjij(^en ben örubem, meldte ftd^ on i^n gewonbt
Iiatten, ju Dermttteln, „obf(|on ber Raubet betbe ctluaS berbtttert
^abe." Stft 1543 Hingt in einem SBtiefe Soac^im» ein ^erj(i(^er
Xon burii^. (St »oHle fit^ mit bem Stuber on einem Ort jur
99e[pte(^ung treffen. :3oI|ann ^atte SRünc^eberg ober 89rie^n-
Borgefc^lagen ; aber ber lebensfrohe Qoac^im wollte bie 3ufommmen-
tunft gebü^rtnb feiern: bet aRiindieberg fei ein ganj unluftiger
unb ungelegener ^la^ ju Stiegen fei er fein Seben lang ni^t
geMefen. ^anS foUe mit bet @ema^lin nac^ jföCn lommen, auf
bog fid^ bie 3]ilatrgräfinnen !ennen (ernten; aud| ©o^n unb Sot^ter
fenne ber SBruber jum 3:eil nit^t. Soac^im wollte it|m entgegen«
jietieu, ein Sogen anfteGen unb itju feiern. Enblitb fwtten ftd^
Ue Sruber boc^ Wieber ju einanbet gefunben.
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Sißt« fiatiitcf.
3MU|faR0 ZVttisIett iMl|rr«> ter 3«|rc lä»e— läSd.
in SrriiiL Xit Sn^ntlurcm ;u SfliienL SdoricoibiiftrJBiirf. 2*r
_ gTnnfnmer aiinanb._i
f^3Jtaa ^"gcnrint, bog btc nfttn ^mibbnigai bri pntgca
ftuifuiflru §örbcnuu|ni bcr Slrfoiouttiint ^ctn ont^ttit, tnb in
bmt Sn^en beS Som^ennfttfltS in baS XnminilaBafioftet
auf brat ^tntisa] €41oGp(a^ in Scrihi cmc €d}öf>fitti9 rrbruEl,
bwlt^ jnr $^St bct teinoi S(^ am $ofe btttun {oOtr. aber
btefei ^lon ift ^oa btm fispfc Som^iiiiS L,ait<pniiigciL 2^ie{(r
^attc bcTct» Dttt b« ¥ap^ ttnln^aiÜKtt, bk'im @(^a6 bcfinUä^
€t lEcadBiti^fiic^ wMft nn^dietitlU^ fcü 1528 in SScrfaH
gnatcn nai,*-») in baS ttU^ nctlegni, bie f(^ioar)m SRoni:^
aber noi^ Sianbentog Dmoeifm jn bürffn. Seine Sitten niaien
twn bem ffaibinal aUrredit nnter^ü^ ttwriien, boc^ cibbte a
tKrm (Saoäipttttg nid|l m^c £et €o^ nuu^e biefen $lan ^
bem feinen. "'') Xier ifpn eigenen ^mnfütbc f^MBcfa^dte ($, eine
prät^ geft^nnrfte ^offiic^ ffi befi^en, btc i^ieSgleit^ ni(^
im fianbc ^attt. 3n feinem €inne ftattete tx bie ftin^ iräriiig
aus, bie crflen (Sotteä^äufer ber SRoit nmlten an bie nene €tif°
tung bie »ertMaftcn ^äfmaJ^iüde abgeben, ^ä SerjeidptiS
ber etngdicferten (Scgenflönbe netft eine bdientenbe %njaf|[ Don
Arenjen, Adi^, äRmt^oitjen, ^igenbilbent nnb tofttNUxn
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iStXD&rüxm aupii) 12 ^lEpente älpoM^tum unb ein golbenn
Wiax erregten aDgemeine iBewunbeninB, bie SÖnbe (otUn mit
iStmSibm Don SufaS Stcanaäi gejieit geioefen fein.>^i) Slit
(Erlaubnis [ür bieje aSeränbening wirft« beim päpfüic^en ©tii^
ber dluntiuS SJergerio au3; burc^ jOmiBuQen touibe fteSooi^iin
beflättflL'M) Qum ^„j^ t^ ©tjftjg marb SRebprffer berufm;
augei i^m mai^t ^ngeluS noi^ 5 ffanonifer namhaft: JR. ^Igeriina,
Salob ©tenbal, ©eorg ßoeleftin, griebrti^ ^artroid) unb SWolt^iag
Seut^olb.i") SReborffer (e^te bie ©runbungSurtunbf ouf unb
Soadiiin glaubte feine enaugeltfc^ ®eftuuuug bamit ju bejeugcn,
bafi er ^ineinfcE)reiben lieg „^u ®otteS @^ren unb ^olilfa^rt meinet
©eefe". „Seltnes it^ otbafbe äufeertl^, benn i(% beteiliS lange
juoor getaugt burd) @DtteS ®nabe, baS ^ur @eligfeit uid^tS ^iCffe
als allein ®otte« @nabe, un8 armen Siinbern in ß^rifto geft^ft"
S3al|rfct|einli(4 ift btr $robft aut^ neben bem Sfurfärfteu an ber
Slbfoffung ber neuen 9lrti!el für bo§ Stift beteiligt gemefen, iwli^
einen Ie^rrei(^en @inblt(f in baS Xreiben ber ^om^rrn ge-
ftatten."")
^üx bie görberung ber reformotorifc^en Seroegung in feinem
£anbe t^at Soai^tm juetft nid|t$. S^m fdinxbte eine ^ö^re
Aufgabe oor, für bie ^rfteDung be3 ftr<^(ic^en ^riebeni im diäi)
totüie er t^ätig fein. Ott ^ielt ftd) a(8 SSennitÜer ber @egenfä^
befonber« geeignet, bec er nat^ aufeen ^in ben ©o^n ber alten
ftirc^ uorfteUte unb bo<^ überjeugter ^roteftant mar. (£S ift
filier, in biefem ©inne faßte er feine Süufgabe auf. 3Ii(^t äbgemb,
fonbem freubig trat er bem §aHefc^en iBunbe bei aU ber SSrubci
fic^ äuriiiljog, bejabtte er für jenen ben S3unbe8beifrag. SRtt
feinen gemäßigten 9tnfi(f|ten hoffte er jebeS energifi^e SSorge^
ber riJmifc^ ©efinnten Der^inbem ju lönnen. giit bie branben=
burgiff^e 91eforinationSgefcl^id|te ift btefeS Ser^alten ^oaci^imB
bebeutfam: inbem er bem Meiite ben ^rieben Dermitteln tooHte,
hoffte er für fein Xerritorium bie Segnungen ber SReformation
ju fiesem. (Eine großartige 3bee fürmabt! 2lber bie Sun^fü^runfl
)t>at nic^t nur ^oadiim II. ju fdinper, fie war fdilec^terbingS
anmöglii^. SuS ber ©nge in bie SBeite, Deceinidt guß faffenb
unb aQmä^Iic^ ben gangen 91aum umfpannenb, baS ift botS) ber
(Enttoidluitgegang aUeS ®roßen auf ber Srbe. 3)aß bem bieDeii^t
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4S
JQ tbeaufhfi^ wtonlogtcit fiiufüiflot fod^eS entging foK i^ni iräy
Attm Somnif ganzen.
gär bte TÖBttf^ Aii^e toat in jeaa 3nt ^ not^fmbe
Unjnfrüiieabnt i^icr Sn^üngn in 3)ritlftI)Ianb rine eni^ Sefa^
3:308 falfc^ €)nd eiemeas VIL toat Mn oOen btm^i^aut ^njog
@aiig önfkilc fic^ fe^ nifgt über bic dntrigen beS ^opfteS,
bei Aaifer tm^ltc fcbcn UnnriOoi äbei bie mit leeren Ser-
fpret^ungrn ^^ilteitbe ^oltltt bei Anne ni(^ Sbci bie rr^
3::^aten $aal8 IIL litten bie gefnnfencn Hoffnungen »iebcr fleigen.
3Ran fa^ eS nur beot ^of)^ ent^td) um eine Sinigung ju l^un.
S)er ä^iernngSnedifd in ftuitnonbenborg erregte baS Sntcieffe
bec ^nf|e in befonberem SRalc. & galt je^ nm jeben tßrei*
bic fditDonlenben €tn^ bcs $at»fttnniS )u fr^en. €d|im im
dtoDembn 1585 tarn Seigerio nad) Seilin, um fic^ bet 9eieit<
nridigleit Soac^imS fär boS in 8lu9ft(^ geftenic ibn^il gu Dcc-
fit^em unb bobei bie ©tcDung be« dürften jur Sin^e ju erproben'")
9Rit gfjiemenbti S^ifun^t empfing if|n biefer. Sooc^im n>or
füt ein Aonjif begöftett,'*') aber feine UntenDcrfimg untct ben
@<^iebfif|)tn(^ beSfelben foQte bo<^ ntc^t eine unbebingte fein."»)
^etlcidtt ^atte bei 9IuntiuS gefürchtet, bei ben !EBri^nbIungen
über bie Ortflfrage auf ©c^mierigfeiten ju ftoflen. Wxt im @egen*
fa| JU ben @<^maltatbenent, Wlite ein Aonjil nur auf beutft^em
iBoben ^ben uoDten, nur Soa^im gleidimie SutEfer ber Drt ber
3u{ainmenfunft gleidtgiltig. tili @egenl<iflung führte Sjeigerio
bie S3eflätigung beS $apft(S für bae AoQcgiatftift ju; oOein tro(
ädern fEntgcgenlommen beS dürften Uwr baS SNigtrauen be«
SRuntiuS nii^t gefdinmnben. •»«) 3)ie (Sinwtifungen ber lul^rift^
9]tutter fürd)tete er nai^ nie »or, unb baS ^tte er erfannt, ba%
nur bie «uSfi^t auf ein Ronjtl ben Jhirfürften üon eigenmäi^tigen
St^ritten jurücE^alten IQnne. 3n biefen Hoffnungen muibe
3oQc^im befonber« uon feinem D^ini beftürtt.'")
5Bie eoangelifc^en dürften ober Rotten bie Hoffnung, Soodlim
qI« einen ber i^en jU fe^n, feineSmeg» aufgegeben. 85Ja2 prioate
JDIitteilungen ni(^t erreid|ten, tonnte auf bem SSrge biplomattfd)er
SJer^anbtungen errettet roetben. a)aju bot pc^ im SDlärj 1537
bie pcffenbe ©elegen^it 3n bie gtbwrbcübenmg Reffen», ©ai^fen»
ttnb iSranbenburgiS foSten bie Srben 3Da(^im$ I. aufgenommen
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4*
Motar, Vk bribn Sbi^ififni ftnbcB ^ pt B"^ ob bnn ^>
gtfctini Zuge eb. SäbiefcrSclrgai^baÄK^lctemB^u^;
cf «MT nil^ 211 bcifonu*, bot er fh^ gm ja Imi lönif^ Sc'
fbtttcB ^icU HlßK baritn tw «HiAcc M e^BaHalliatcr SttntK«
{■ omuuUSfftgn. 8b tat Sn^aBMnign bo^bkb bn Cat|^eclti^
CTOtDc aiZaÜfM @elt> mb ¥<tn^ M» )>" ^>^' Sif^of wni
SUmti, töL £idb moDte ^rr tiic afltn gfiboi iitr SOlnnig tineS
BCKTB Eol^i^t^ SnnbiiineB autBüvi c iL (ES ton i^ tri^t
allein boicnif an, ben (Ebflnft nwngdtfi^ gnifhn onf Soai^
iB )wra(9tiernt, a fn^ ont^ bic Setnltgtntg beä I^tenn jn
geioinnm. SbarjrltbeintSlDoDtcbeiAnTfnrfifdbftänbig^nbelni
Cr Icfpite aOc SüitTötie bc€ OrotoiS ob ;. a ttwDe jpötei in {einem
Sonbe'ente „i^rifUii^ Ctbnnng" on fr id f te n. ^n folt^cm SSor'
^lotoi lönnc er fiÄ bic $anbc mdfi btnbni loffcn.'") Ski 99if(f|Df
iMm Sequi ftu^le Soadfini onfs nene für boS aRontuaner Ssmitl
JB gminnnt; bitfrc ntat^e {eine ßnftimmnng babon ob^&ngtEi,
bafi CS i^ nnbcnommen fein foOe, allt§, nxtS (S^re tmb 9BoI|I
ber S^ften^t anginge, jni i^fnoi^e jn bringen.'^^) %n $i^tltf>p
tHm Reffen {dfriä er, bag er fü^ upi nientanbem fürditc; er gebente
eine Dibnung anfjUfteDen, bic brm £anbgrafcn gefallen tocibe.
äßä^rcnb bic Sentü^ungen $elb8 für Sooi^im frud)ttoS gebtieben
inaren, tnigen fie bei bem 3Rai!grafen ^niS baju bei, feinen SIn<
f^Infi an ben @(!^nialtalbener SBunb ju beftfileunigcn. 3oac^tm
f^tte erfannt, ttiie aOgemein t)ie Abneigung gegen ein fioniil bei
ben SDangelifi^en fä Sud^ er ^tte feine anforbeningen ^üfiec
ge^Ot; e§ mu^ i^ Har nverben, bai ouf einem fionjil allein
eine teligi&fe (Einigung in Süentfi^lanb nii^t jn ecreidien fei.
fBalb noc^ feiner Slüdle^ t)On 3ei| emfifing ber jfurfürft
JU 99erlin ben ^fn(^ 3Kelanc^:^onS.i^3) f&t ^tte ben praeceptor
GermaDiae gebeten, i^m bei ber 9leueinritftiung ber Unioetfitfit
mit Slot unb I^ot pr @eite ju fte^n. 3)iefer weilte um bie
SKitte be« SKoi in ber märli|ri^ Sefibenj. 3u einer neuen
(geftottung ber §D(*fd|uIe lam eS 1537 nid^. aRrionc^t^on em«
pfa^I bem ffiutfurften ben foekn auS Stolten fieimgete^rteu
SIntoniuS 9ttger; aber eS Ruften fit^ ber ©<$uierigteiten unenbli^
Diele auf. 2Kit bem IRefomiator l^t Soac^im oud^ Angelegenheiten
ber Äirc^e befproc^en. Siie 3bee, eine firc^tii^e Drbnung bon
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unpartetifdien äJIännent ausarbeiten ju laffen unb biefefben feinen
tQermittIung8Dor[(f|Ifigen ju @tunbe ju legen, fing an, i^n ju
be'^lc^en. 9n eine ftirdKnoibitunji jur Stefoimation bei SRact
^ ei um jene 3<it noi^ niti^t geboij^ äRelanc^on lobte ben
Wut beS surften, niel^ bun^ Ocimitteinbe !!Bor[(^täge eine
«Einigung fieibcifü^ren rcoDe, um 2)eutf(^Ianb ben ^rieben ju
«r^altenJ") 2)ie günftige 3[u«ft(^t ftimmte i^n fro^; abei balb
bemäf^tigte ftd^ feinet eine Serftimmung, nxil bie ^beffeiung
bet UniBerfität grontfurt fi(^ fe^r langfam ju nolljie^ fc^ien."'^}
Bä^renb be« SSinteiS beft^ftigte fii^ bet Suifürft Eiäufig
mit bem Skbanfen an eine äteforntation unb eS fdieint, aU fiätten
feine 3been eine fefte ©e^att angenommen. 9lid(t8 aber fprit^t
bafür, bag er fid^ jegt bereits einen $lan ^ätle ausarbeiten laffen.
4£s ift bieS mit iiemlii^er @ic^^t be^ufjtet morben unb man
l^t fogaT in ber ^erfon beS Sombed^nten @lger8ma ben Suftor
ftnben »oOen-i^*) ^ibgefe^ nun bauen, bag ber 2)e(^ant bis
uoc lurjem noc^ als ein rabilater S^t^Üt aufgetreten mar unb
eS unbegreiflic!^ eifdieint, mie ber ^rfürft biefen SKann ^ätte ju
«inem Serf, baS jn begutai^ten er lut^rifd^ X^ologen berief,
erfe^ foßen, entbehrt bie annähme eine« SleformpIaneS für bie
«rfte $älfte beS Sa^reS 1&38 jeglidier S3egrUnbung unb eine 8Jer'
toed^elung mit ben ft)fiter ju emü^nenben Umtrieben beS Iur<-
fürftli^n ^offiiebigerS eifi^int bei ben älteren iBerid^ten nic^t
auSgeff^toffen.
3m äipril 1538 ^tten fid| bie Soangelifc^en gu iBraunfc^meig
verfammelt, um über 3Ritte[ jur Sufrei^ter^Ituttg ber reinen
2«§re ju beroten. §ier Würbe S^riftian III. Bon SJänemar! in
ben ©(^maltalbener S9unb aufgenommen, auif) SHarfgraf $ans
trat je^t fd|on bei, menngleidt et erft im 3uli bie t^n Detpftid^tenbe
Uriunbe auiSfettigen lieft.'") Ungebutbig ermattete 3ootftim bflS
<Enbe ber äJeratungen, et ^atte ben in SStaunf^meig neilenben
äRelanc^t^on gebeten, aufs neue nac^ iSertin ju tommen. ®r
mollte mit bem Steformator ben $[an einet gemäßigten Jttn^en-
reformation befprec^en, um benfetben bem ßönig ^rbinanb in
Sauden oorlegen ju lönnen, Mo^tn er fti^on berufen UKir.*^^)
3ne[an(^t^on mai^te ©«^mierigleiten ; mar er mit ben älnfid^len
3oai^imS nic^l einuetftanben ober looQle er bie 33eranttaiortung
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für eine 9leform im ©inne beS ftutfärften nit^l übernel^nwtt, genug,
tr le^te «8 ab, aöein mit bem Äurfütften ju unterjubeln.'")
ai8 einen jroeiten öeratet fc^fug er UrbanuS SJttiegiu« Wt unb
ba er beftimmt geäußert ^atte, etft bann )u fommen, Wenn UrbanuS
jUflefaflt ^tte, [o burfen Wir annelimen, bo6 flufeer SRelan^^im
um jene 3eit auc^ UrbanuS in SerKn genwitt t|at. 2)enn
SWetont^t^on wrliefe — »o^rii^einli^ am 23. «prtl — ben
SiaunfdinKiger Aonnent <&t ging ungetn in bie äßart; boc!^
rebeten i^m bie etiangeUi(^n gürten eifrig ju."») Soa^im
^tte aus feinen ^orberungen fein $e^[ gemai^t, er tDoQte t)or
aDem ben ©ebrauri^ be» abenbmo^fö unter beiberlei ®eftalt
älQein bie Singe nahmen boi^ einen anbem 33er(auf. 3*""'^
fanb aRelandit^on ben Surfürften Dotier $iäne, biefer beurteilte
Diele SSinge t«^t gefc^irft, mit roarmer Stnerfennung rebete er Don
SuftuS SonaS.i^i) Sbec eS mar bo(!^ nidit jU tiet!ennen, ba^
eine Sufamuieulunft unter ben obrooltenben Umftanben Don ger=
binonb in feinem i^ntereffe auSgenü^t merben mürbe. 3)2eIanc!^t^Dn
fprai^ es unoer^o^fen auiS unb wünf(^te ba« ffinbe beS Hufent''
^alteS )u SSaufjen gerbet. <^-) 3nbeffen niat t& bem Könige bei
biefer ßufammenlunft toentger baium ju t^un, Soa^im gefährlichen
Sinflüffen ju entreißen. 2)ro^enbe ©erüd^te ängfteten i^n: $^ili))^
öon §effen i^tone einen angriff ouf SWoinj ; ber eBangelif c|e ©unb
»erbe einen SnrftoS mögen; niil^ nur ber Jtaifer fei gefä^rbet,
fonbem ber gortbeftanb ber ^absburgifdien Siqnaftie. 3ebe ge:*
maltfame Untetbriiäung folc^er Oefatir aber mufete mit SHüdfiti^t
auf gronlreicti für8 erfte unterbleiben. Sie Untertjonblungen
mit bem ungarif^en äBoitooben Qapoitfa maren fo gut tuie ab»
gefdiloffen; aQein noi^ ^atte ber ^aiftr ben ^rieben ni^t ratifiziert.
9Hau beburfle ber §ilfe SronbenburgS für einen lürlenfelbjug,
ber Vermittlung 3oa(^im« imifdien bem Äotfer unb ben ewan-
gelifi^en gürften. gerbinanb lam ba^er bie SBele^nung ber beiben
9Kar!grofen mit ben bö&mift^en Se^n fetjr gelegen. 3m SWai
trofen Soodiim unb fein ©ruber am föniglic^en ^oftagec ju
Saugen ein.'*'') Sodann §atte roo^I ber 99e(el|nung toegen feinen
offtiießen Settritt jum ©dimolfatbener Säunbe Derf(^Dben. gür
ben lürlenfelbjug mar ber ritterliche Surfürft halb gemonnen;"**)
er fteUte bem fiönig 700 SKonn unb Artillerie nebft SlÄunition
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auf 5 3Ronate jui ^füDung.'^^') 33er 9hintiitö SRorone biang
in ^oac^im, tmtn t^iieben jwtfc^en bem flat{er unt> tlftanfrni^
Oermttteln p l^Ifen.'^*) ^^llt feine Setmittlung im yiääf machte
SEoad^im fc^toertuiegenbe t^orbeiungen geltenb: ben $Toteftanten
muffe untei allen Aompenfattonen }unäc^t ber @thtawi) befi
fi^(^ jugtftanben nerben. Siefe SSorf^tfige bejogen ftd| auf
txa noä) immet in Susfic^t fte^nbe 5tonjtI. ftlttglic^ tierfc^mieg
3oa(^iin bem 9hintiuiS, bag et oot^er unter Sfffiftenj )>äpftli(^r
ftommiffare einen aSergteic^ mit ben etoongelifi^n tlfürften an»
ba^en molle. ^m jlönig unterbreitete er biefen feinen $lan.
06 bies geft)rä(^8tt)eife gef(^e{|eR, ober ob Soac^im eine Slenlfc^rift
nngereii^t ^at, ift glcic^Utig. i^') SebenfaQS prieS t]reibtnanb
ben günftigen Umftanb, UKli^er il|m ben fiuif&rften auf Iialbem
SBege entgegenfU^ite. !Siefei jögerle nic^t, bem ftönige feine
gorbetungen untKr^ülIt Ootjutiagen: Sei SBtbeiniille gegen ein
ftonjil bei ben $ioteftanten uerbe ftetS eine Sinigung geföfiiben,
man muffe SJoroer^nblungen etnjuleilen traditen. Sr teoQe bie
nfitigen @d|ritte t^un, boij muffe oon ber fiirttie ber ©ebrauc!^
beS ^Ic^eS, bie ^tefterel^ unb bie iSefeitigung etnigei SDinge^
meiere ber ^apft beliebig abfc^offen ober auflegen lünne, gugeftanben
toeiben. '^^) SS ^t| für ^binanb bie $i[fe SionbenbuigS ni(|t
ju teuer erlaufen, nenn er bem ihtrfütften für feine S[bfi(^
SBoüpioc^t erteilte, bie SBefürmortung ber gorbetungen wrfprai^.
Soai^im ^Ite ben ®Iau!&en an bie SSirEungen eines KonjilS betettiS
aufgegeben. SKoc^te c8 tagen! ^iu ben t]fneben 2)eutf(^tanbS
uer{))ia(^ er ftd) nit^tS metir Don i^m. äßorone mar beftürit, a\&
er naifi ber Slbteife ber SRarlgrofen oon bem SBor^oben 3oac^imS
erfuhr. ®r erilfirte, bofe fid| ber ¥apft ju fotc^en 3ugeftanbniffen
ni(^t bequemen uerbe. ^reilit^ eilannte er an, bag papftli(^e
^mmiffare entfanbt merben müßten, foQte ber @eI|orfüm gegen
9tom nid|t ganjlid^ in Seutfctilanb fc^ninben. '^v)
3oad|im ging ungefäumt aniS SEÖerl, ßurfac^fen unb ^ffen
lub er JU einer Siagfa^it ein. 9taif| jmei !S}o<^en bereits melbete
et bem Sönige, baß bie gürften batb i^e gorberungen einfenben
tDürben. '*•) Ulm 21. 3uni fc^rieb Qo^ann griebrii^ erfreut übet
bie günftige auSfit^t an 3oo[^im. 35ie ©Dongelift^en forbetten
itid)tS Unbilliges: älneifennung ber nati^ bem 91ümberger ^rieben
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in i^nn S3unl} Slufgenomtnenen, Sluf^bung bei $tc^ffe gegen
etKtngelifc^ @tänbe am ^mmergertd)!. 2)te t^orbeningen na^nt
^rbinanb am 14. 3u(t an; nur rcänfd^te er feine gefonberten
Ser^nblungen mit ^ffen unb @a(^|en, aQe ©t^mallalbenei
StunbeSglieber foQten befragt inerben.
Stm 24. 3uli erteilte Soai^tm {einen @e{anbten @. o. ©d^lieben
unb älbam trotte bte SBeifungen füt ben ISi{enai^et ^ag. >*>i)
3Rit 9tad^biu(f proteftieite ei gegen bie Übergriffe beS ^nimer=
gerid^ts. Wk @ac^n bie {Religion belangenb getiörten Dor ein
onberes gonim. 3)er Satfer muffe ein ©^nbrtat beftetlen, ober
iebec gaU befonberS geprüft Werben.
Sie am 24. ^uli begonnenen SÜer^onblungen verliefen günftig.
Sie Soangelifc^n, beS SaifeiiS iSntgegentommen aneifennenb,
raaien ju Unter^nbtungen bereit Stielen erfc^ien bie ©egentoart
eines Segaten bebenKic^. ©blieben äu^rte, bag aQeS @euonnene
buiiii päpftlic^ (Sinmifc^ung gefä^rbet »erben !önne. Sie Slnfid^t
teilte Quc^ getbtnanb. '") Siefer liatte jugefagl, bie proteftantifc^en
SBorfc^foge on ben fflaifer gelangen ju Iaffen.i«ä)
®« ft^eint, q(8 fei bie Stirfengefa^ für ben ^fugenftlid
nidit btotienb geraefen; gerbinonb melbete, bog er »orläufig bet
Don Soac^im terfprot^enen Iruppen nidit bebürfe. "^*) SBurben
bes^alb fioijer unb flönig unjugönglit^er? Um bie SKitte beä
DItober ^atte ein Anriet bie SIntwort flotte V. noc^ 3Bien ge-
btactit.'iis) SJiefer Öufterte fn^ anerfennenb über Soail^imS 3:^tig=
teit, ober er f orberte in annehmbarer ^üxm bie genauen SBebingungeit
ber ^roteftanten. Ser Surfürft entwarf bie 8trt«et fetbft unb
fonbte fie jur Segutüc^tung an ©adifen unb ^fen. So jebe ®r=
Weiterung einen Slufent^alt bebeutete, bat er, feine Anbetungen
3U treffen. SBenngletd^ bie« omf) nic^t geff^oli, fo etfonnte bo^
bei flaifer, i>ai bie ^roteftanten je^t me^t wie je barauf 6ebad|t
Waren, einen ewigen grieben ju erlangen.»«) aOein fo Weit
WoQlen fic^ flaifer unb flöntg nic^t beipflic^en; für bie äugen-
blidlif^e 9tot woi i^nen bie ^ilfe ber Soangeltft^en gut genug,
baS @nbiie( i^rer inneren $olttt( blieb trogbem üuSrottung
ber Setietei. UnumWunben woc folt^S j^ugeftanben woiben,
notftbcm ber $Qpft jraifd^en bem flaifer unb jranfrei^ einen
jel^njötitigen ÜBaffenftiQftanb juwege gebracht ^otte. äßoc^te
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iHi^r ^d^im beit IHinig um fBeftätigung ber ^oiberungen bitten,
^)fetbtnanb lehnte ti furg ab. ^aS SJerliauen, toelt^S Sooi^itn
biS^n beim fiÄnige gtnog, toat burt^ rinen äwWeniaH je^r er-
ii^üttert tDDtben.
3m SRowmier 1538 tiatte ber ju SBien toeitenbe 9luiittu8
~S[(eanbeT einen S9iief erfialten, loeldieT non bem ^ofprebiger beS
Äurfürften, ^ter »on ÄnSbae^, an Sotionn gflier, ffltfd^of bon
"Säiien unb !Bei<^tnater ^ibinanbS, gerichtet Mar. 3n biefeni
€d|retben nxir mitgeteilt niorben, bog Soai^im uon feinem $Df<
prebiger eine neue (Jinritftlung begehre.'*') 23er ©ennfi beS
^benbmal^S unter beiberiet @eftalt foDe bem ^olfe freifte^en, bie
■^priefter lönnten fi^ wre^lic^en. ?tleanber geriet über biete
^ad^rid)t auger fid|. 2)ie offijieQe €enbung 9tifoIau8 oon
9Äegraben§ »om lurfürftlidien i»tifc on 9(teanber, roetd^ bie
fiäpftlidie Srtaubnis jui Übernieifung uon filoftergütem an bie
:jjranffurter Unioerfitot bejaetfen foHte, mar »or lui^em on ben
Nuntius gelangt; bei ^kfanbte t|atte bie (Sigeben^ett feines $erm
gegen ben ))äpftltc^en ®tu^l audgebrüdt. 3e^t traf biefe iRac^>
ii(^t ein.
Sn ber Xt|at t|atte 3Dad|im einen 9leforniatbn3))Ian im
•®))ät^etbft beS Sucres 1538 entttperfen laffen. 3m September
^ütte fn^ bec Sonbtag in öerlin uerfommelt. 3)ie ©tänbe ri^eten
an ben JturfUrften bie ^lage, nie eS ferner ber 91eIigion unb
ber äEwnonien ^atber jn Ratten fei.'"*) 3oQ^im betonte in bem
^bfi^ieb oom Xage Wi^atlii, bag feit feine^S IßaterS Sebgeiten
■erft iefet wieber biefe grage gefteßt fei. ®r antmorietf, bag er,
ber fi(!t| bisher in aQer Steligion unb c^rifttii^en ^^i^^i^i^iticit ^^
einem c^riftlid^en Äurfürften gebühre »ermatten f)abe, „fiäi aud) ^in-
furo bermagen Der^Iten »erbe, nie er foldieS gegen ®ott ben Slll»
müi^tigen, ben römifdien Äönig unb laiferlit^e SKajeftat, feinen
allergnäbtgften ^rrn, mit gutem ©eroiffen, IS^te unb gug ju
»erantmorten f|abe." Sie Slntttiort mar unbeftimmt gehalten;
ober bie Anregung »on Seiten ber ©tänbe beftärite boi^ ben
Äurfürften in ber äWeinung, bog er bei feinem SSor^oben ber Qu"
ftimmung be§ fianbeS fic^r fei. Ob ^eter bon ^EnSbat^ an ber
Stibeit beS SnttturfeS beteiligt loar, ift nicf|t mit 33eftimnit^it
■anjune^men. Über i^n befte^en fo gut rote teine 9ta(f|rid|ten.
€t(ininU[[ei, 9<efoctniit<on in ScnnbcnSucg. 4
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3n ben SDIatriteln bet gronlfutfet UnioerfHät vm 3a^ 1532
finbet fi(^ fein Slame o^ne nähere Sttigabe. ><>) Sdeanbcr fagte
bie SWitteilung beS ^ofprebigeriS in feinem ©inne auf. ©r
glaubte, bafi btefetbe nur in ber übfidit gcfd)rteben fei, banitt fte
bem flönig in bie $änbe gefpielt OKibe. ^r jbrD^enbe SlbfaH
beiS fiurfÜTften foQe auf t^tbinanb§ (^tfd^fu^ einen StucE aue=
üben, fobag bie Snangelifc^en „toai fxe nit^t o^ne bie gerool^nte
Sift etfttebten, nämlic^ bie 3ufic^ei^ung eines aQgemdnen griebenS-
in Iieutfc^Ionb" leistet ettongten."'"') 3)effenun3eQi^tet blieb bie
Sfiöglic^Ieit eines Übertritts Soat^imS befiel- SDet Sarbinot
^amefe erfaßte bie S3ebeutung eines foli^en @c^ritteS für bie Atrd^e
et|ei, oIS er ausrief: pericnlam est valde in moraP"') SIteanber
erfuhr aucEi, bag 3oa(^ini enifd^Ioffen fei, fi(^ binnen eines SJlDnatd
als tutfierifdier ^ürft ju galten, tneil bet £5nig fid) geneigert
^abe, bem gegen t^n ft^webenben ^rogeffe @inl|alt gu gebieten."-)
äRan bef(!^lD&, bas @c^reiben beS Jturfürften an ben jiaifer ju
fenben. ^ie ^lie aber oerfui^te, 3oa(^im bei Saune ju er^Hen;.
bie ^orberung beS Jfuifürften bejüglii^ ber ^rtf)äufeigüter nuibe
bewilligt, ein lobenbeS Steve tcegen feiner ^emü^utigen um ben
lirc^Itc^en ^Trieben i^m jugefonbt. ''^) 9lo(^ in ben legten logen.
beS 3)e)einberS ^telt bet $ofj)rebiger einen SefenntniSUKci^fel feineS-
§erm nii^t für auSgefc^Ioffen. ffir bat, benfelben im alten ©laubeii
buic^ (aiferlic^e unb ))ä^fttic^e S3nefe ju beftürfen. 9luf allen
@eiten fei er von älbtrünnigen umgeben, um feinen 3lbfall muffe
man beforgt fein."*)
Ü8on einem Üffentlii^en Übertritt iebo^ ftanb ^oac^tm biS'
auf nieiteteS ab. 3)aS S^f*''"'*^''"'""^" '^^^ fionlorbie würbe
butc^ (olc^en Schritt gefö^rbet, ft^werlit^ ptten bie römifc^ @f
fxnnlen bann i^n als ©ermittler gebulbet. 3)ie SSriefe beS SaiferS
ließen in i^m ben ©ebanlen an eine ©nigung'") ftürler Werben.
3oo(^ini unb bet $faljgraf irurben qIS SSermittler begeii^net, bet
erftere mit SobeSer^ebungen überfc^üttet. 3" taijerliifien SJele«
gierten waren Dr. 2S. §elb unb 3o^nn SBeege, ber iSribil^of
bon Sunb, ernannt. 3" älnfang beS Sa^reS 1539 (anbte ger-
binanb feinen 3lat ßien^att »tm ©traufe an Soadjtm- "«) 3n ber
am 10. Sanuar anSgefertigten ^nftruftton gefd^ie^t beS märtifd^en
SiefotmalionSpIaneS leine SrWä^nung; aufs neue iDUrbe bec
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^tfürft belobt «H 9Ra^Iflatt ber äJn^nblungen Voax 9Htrnbetg
beftimmt, bo(^ (Önne aitt^, bamit bie Matteten feinen @runb jui
SJeigetung Ratten, grantfurt a. 3R. gewählt »erben. Um SBeitj-
na^ten 1538 mat ber SJertretet be^ ^ai\tti, ^o^nn bon Seeje,
bei gerbinonb eingetroffen, ftarl V. ^Ite, wie fo (läufig, (einen
beftimmten Auftrag gegeben, naä) Feiner Stit^tung ^in WoQte er
gebunben fein.'''} Saßegen na^m ^r&inanb eine able^nenbe
Haltung gegen bie ^rote^onten ein, bafe fw^ Sleanber »erlounbert
batübet in einem Serit^t äufierte. ©t^on boburt^, bafe et SÜitn«
berg als 3Ra^tftatt ootgefi^Iagen ^atte, matb erfannt, hai er
petfönlidi in bie Ser^nblungen einjugteifen gebuchte, ©eine
je^igen gorbeningen muten im fiSet^oltniS ju bet tot hirjem jur
iSdjaü getragenen grtebenSIiebe unbegieiflic^. ^rjtneg Deitvatf
et alle weiteren ffiortc^föge. '"'*) SKnr im öufeerften gofle moDle
er eine jlreijä^rige @uS)}enfion bei ßammetgetif^tsprojeffe iü=
gefielen. $)ogegen oertongte er SBerjii^t ber Sßroteftanten auf
31euerungen jeglicher Mrf.
%m 24. gebtuat jog 2loa(^iin in gtantfurt ein, am folgenben
S^age eröffnete er mit bem Suifürften Don ber $falj bie 8}et>
^anblungen. '"'') SBaS man inSBien gegloubt l|oite, ba& nämtic^
bie ^roteftanten mit gtantreit^ jetfaßen feien, ermieä fi<^ als
ein grofer Irrtum. Sie ^uptet beS @d|mot!atbener 9}unbe§
backten nic^t batan, il^te Stnforberungen ^erabjuminbetn, ber
SSettreter beS ^aiferg mu^te nur ju balb melben, bag bie Einigung
f(^roetlirf| erreid^t werben würbe.'»") S)er Äurfürft Don ©ac^fen
begehrte einen ^rieben auf 3 — 5 Sa^te. 9Wan gloubte atigemein
an ein jä^cS Äbbred^en ber ffiei^anblungen.
3iun gebührt 3oac^im IL ber IRu^m, unoetbroffen baS
SintgungSWer! beirieben ju f|aben. 9ioc^malS ftellte et Stttifel
auf, nwldie i^m für beibe Steile anneljmbar etfd^ienen, ununter«
brocken pflog er mit ben einjefnen gürften Untettianblung."*")
3!ßaS et etreit^te. War nic^t me^r als ein SßaffenftiQftanb; nur
unter bem ©inbrurf beS om ^orijonte groQenben ffriegswettets
im Dften Wat eine ©inigung übetfyiupt raögli^ geroefen. SBenn
Sofyinn »on Seeje mittels ber jürfengefa^r bie ^roteftanten
^tte eiufdiüc^tetn rooHen, fo mar biefe abfielet Bon i^m nit^t
erreicht roorbcn.
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S)ie Uttetle iUkc baS, ttraS man getnonntn ^alte, tuaten auf
Uxbm Seiten fet|i wifdiietKn. 93ucei glaubte, ha% „fil fiomme
feut ((^wertic^ bmä) onnemung ber conbitionen geerflret feien",
ber Sanbsmf f(^rie&, ba^ teenn man ben Slbfc^ieb rec^t anfe^,
er todi Stiebe gebrockt ^be.'") Süeonber war fe^r Derfttmmt,
bafe ber (gi^bifd^of ben Äeftem (olt^e Suflefionbniffe gemotzt
^obe.'S3)
Sebenfoü« War iuxä) bie gtonfforter Ser^nblungen ber
©ebante au ein Sonjil in ben ^intergrunb gebrängt morbeii.
Broeitefi Sapitet.
Xie SorBereitttno» j« eiver finatcSrtfiirntatiiui.
SlDtmenbigFeit tiner mftrliF^en dltfoTmation. (£»angeli{(^e Biegungen auf
bei; Unibetfitttt (Sraiitfurl. Sie Jeltomet ßtnigung. 3)ic fflaee &eß
ÄortbaufetpriorS. Seaf^iiiiS II. StcKuitg ju Cutter. Siirfürftlicfee UnUr*
^nnblungen mit ©igiSmunb Bon $cilen megen ber (Sinfütirung ber
SHcformatiDii.
Sfn einer 3«itfpanne öon etwa 400 3ot|ten folgen bie äRarl-
fteinc Qufeinanber, tuetc^e ^roorragenbe Sßenbe^unfte in bet
®efd|td|te beS mättifc^en 93oI!e8 Uf^äätvtn. Um boS 3nt|r 740
treten bie erften menbifc^n 93ettioI|ner ber 3Rait ouf bie @d^ubil^ne
bet SBeftgefc^ic^teJS') $ippin, im Äampf mit ben ©at^fen be-
griffen. Wirbt fie alä SBunbeSgenoffen an. §ier beginnt bie fett«
midlung beS SSoIIeiS jmifc^en ISIbe unb Ober, melc^eä balb mächtigen
^rfi^ern ber ©egenftonb fteter ©orge roarb.
1134 jie^t Wbuä)t ber Söär üiiei bie ffilbe. §ottnäiIiger
flampf, frieb(id)e Sinwitfungen brechen bie ©(^eibemanb, loelc^c
©knentum unb 3)eutfi^tum Don einanber fc^ieb. 9luf bet mit
Sßenbenblut gebüngten @rbe beginnt ein neues ©efd^fec^t gu er°
fte^n. SSiebet nad| 400 Sauren tritt ba8 märfift^e Soll mit
ber Slnna^me ber eDangelifdien fie^re auS ftütmift^er Sugenbjeit
in büS älter beS befonnenen SRonneä. a)em fiet^n beutft^en
©tamme ein Pfropfreis ju loerben, boju tuat bet ©taat ber ßoQern
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■berufen; nntet bem ©nflwfe («r ffleformotiott ift er toef«rtUc§
feiner SBe^imtnung entgegengereift.
asa^reitt) Sow^tm II. um baiS ^uftanbetDinmen beS ^^cbcnS
im 9tei<^ bemüht urat, jeifiel bas moifd^ ®ebäu ber alten fiiid^
in feinem Sanbe mel^r unb me^. 393eftgeiftlti^e unb fionben»
tuolen liefen bonon, ni(^t o^ bortier i^e Äir^en unb ftlöfter
beroubt ju ^aben.'«*) ©te wrfe^ten bie geftotitenen SSettfori^n;
^fanb= unb Äoufbriefe oerfc^teuberten fie, um bareä ®elb 'ju
erlangen. ®8 ^ptte nii^B genütjt, ba| ouf furfütfltic^n SBefe^I
1536 nrnigflenS teilmeife ber IBeftanb ber JKr^n= unb AIofter<
göter aufgenommen ttmr. diejenigen ®eiftlid|en, toel(^e jurüct»
blieben, lie^ in ben ber Sirene gefiBnnben ISSätbem Stb^oljungen
oome^men, o^ne betj nötigen anpffanjung ju gebenden. 3)ie
SSie^judit in ben @<^&feieien, ber Mxtb' unb gifd^beftanb auf
ben Sloftergütem natim ob. Oft ^errf(^te SKanget iin ben not=
toenbigften (S^iflenjmitteln. @S mußten Slbtretungen an bie um>
liegenben ®emcinben vorgenommen Werben, um nur SrenntiDlj
för ben Sinter, bos Srot für ben tiSglii^en Xifi^ ju er^Iten-'^«)
9Ran oer&ugeite SBauerngüter, Sßeinberge, \a bie Steine bon äRauem
unb Käufern um ein (SeringeiS unb bennoc^ nickte baS Wenige
nii^t für ben Unter^It eines jufammengeft^moljenen SonnentiS.
SSern Unroefen mu^te ein 3iel gefe&t nierben; bie (Stnfü^rung ber
^Reformation War ju einer roirtft^aftlii^en Stotmenbiglett gemorben.
®in anberet Seg ber Söefferung war bei ber immer grööeren
Hinneigung bt9 SBoKeS ä"r "fuen ße^re nii^t ju befc^reilen. Unter
bem SRegiment eine« Surften, beffen offener Übertritt nur noci^
eine groge ber ^t Wor, breiteten fid| bie etangetifc^ ©emeinben
in ben ©tobten au«; l|äufiger benn ie finbet fi(§ bie ^Berufung
lut^erifdier ®eiftli(I|er; in SBriejen, in ^reuenbrie|en, wo um 1538
Sut^r ()erfönli(^ gemefen feinfoß,'*^) würbe baS eoangetium frei
unb 5ffentUdE| gefirebigt. 3n Ofterburg unb äSittbrie^en, in @arbe-
legen unb 3)roffen ffanben e»angelifd)e Sßfarrer ben ®emeinben
Bor. 3n le^tgenonnter ©tabt jerftbrte bas aUott bie Siebenaltäre,
na(^bem ber 3Ragifter 3o^. Mongolb non ber ^njel ^erab eine
ffirßarung gegen ben ^apiSmuä nbgegeben ^otte. Sn SRuppirt
^Qtte ber S^uc^madier ^nS fiie^monn mit einigen @efeQen wä^renb
ber 9Reffe ein lut^rift^eS Sieb ongeftimmt. 2)ie ©ängcr waren
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Bon ben Woxtäftn öettrieften toortmi. ®enno(§ roirlte balb barauf
ein euangelifc^et ®eiftlic^er in Shippin. i^") ®eit 1537 toar an
ber ^JetriÜrt^e ju Sötn a. b. ©V- ein Sut^raner, So^nn Saberejt^,
angefleQt, für Ü^en Untei^alt bie SüigetSfrau ^t^arino SuteniuS
eine i^r ge^ige bei Sti^boif gelegene ^iefe beftimmt ^atte.
SBegen i^rer et)angelif(^en Skftnnung mar bie @tabt ©panbau
brfannt. S^^ü^i^tig mug ^ier baS Slbenbma'^1 unter beiberlei
©eftolt gefeiert roorben fein, toenn bie von äRiiner überlieferte, ^ute
aber mäfi me^ au§ ben JHrd|enied|nun(|Sbüt^etn ju erfe^nbe
JRod^rit^t ri(^g ift'^o) 9iur m bie 9?efonneerfm^e einädnet
©emeinben eine ©törung bet öffentlii^ Orbnung nadti fid^
jogen, toie in ©aatmunb, ©atjaiebel unb Sernau, griff ^oni^tin
gleii^ feinem Sater t^othüftig ein.'"") ©onft aber befolgte er
bte Statfc^täge, netd^ t^nt ^ftadiiuS D. @d|lieben in einem balb
naö) feinem SRegictungSontritt Derfo^ten 3Remoranbum erteilt
^tte.<») SDen 9)if(^öfen nrar bie geiftlic^e ©eric^tSBarlett belaffen
»orben, ftiUfi^npeigenb gemottete man ben @te6rau<^ beS fleldieS
beim Slbenbmo^l Sut^ in ber energifc^en gorberung eines Sonjitt
unb in bem Sernbleiben ton jebem SBünbraife erlennen wir, wie
genau SoaiJ^im bie $orfdE|töge feines 91ateS befolgte.
3luf ber 3fran!furter Uniwerritöt wor wä^renb ber legten ^ai)xt
unter ben ^ojenten eine ^nbening ber ^efinnung eingetreten.
3)er SBagifter SobohiS 3ffiini(^iu2, ein eifriger §umanift unb feit
langem 3[n^änger ber neuen !üet)re, t)atte fi(^ gegen Snbe beS
Sal^tS 1538 „wegen ber Uniuerfitöt" jum ^utfürften nac^ ^Berlin
begeben, bemfelöen bie Sitte um einen eoangelift^en ®eiftlic^n
unb änberung be2 ®otte£bienftejg Dorjutragen.'^') i^oad^im t^itte
i^n auf fpätere ßeit uertröftet. 9Iuf bie Slnregung bed aRogifteriS
^in ^tte aber ber ?ßrebiger 5u @t. SßÜoIoi in ber eiiriftnac^t
ben ©ottesbienft nac^ eoattgelifd^er 9Beife abgef)alten. S)agegen
War ber SBift^of oon ßebuS energift^ eingefil)ritten, in einem iSriefe
t)otte et baS eigenmäct|ttge Sorge^en bei Sdtoren einer fdiarfen fßüge
unteriogen. 1"^) Slber bte X^atjoc^e War bot^ bewiejen, bafe ber
römifdfe @eift nic^t me^r wie e^ebem an ber $a^fi^nle
^errfc^te.
Unter bem märttf(^en 9lbet jä^Ue bie lut^rift^e Sxfyct ja^(>
reit^e Sln^nger. 3)er Sßorwurf, ben ber franj5fifc^, flerifate
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$iflottfer äRaqmburg gegen Soac^tm tttfobm, ai& fyxbt biefer bett
©tänben freie SeligionsaBunfl gegen SBeja^lung feinet ©c^utte«
^ugeftanben, tmxb buic^ bie ©efi^^niffe Sügen geftmft. 3)agegeR
fte^t feft, bag ber ^ibinof äHbrei^t auf ben Sanbtagen ju jial&e
1539 itnb 1540 [einen @ianben ben fteien @atteSbienft nad| bet
^ugSfniiger ftonfeffion gegen Übernotime fetner ©(^ulben geftatten
mufefeJ«)
ObfdEion nun ber UM jufrieben »at, tag er auf [einen
'©ütern euangelifc^ ©otteSbienft unbe^inbert ablialten laffen
buifle, fo ^tte ec bo(^ eine etiangeUft^e Stegierung gem gefe^
3£)m fetifte [ür bie ajermitttungfioerfuc^e be8 fiur[örften baS reifte
^etflSnbniS unb efi lann i^m ni<^t beratgt roeiben, nienn er in
iieni beftänbigen %uff(^ub etneS offijieQen Übertritts nur ein un>
^eret^tfertigteS ^i^gern beS Üurfßrften erblidte. "Sioäj Waren bie
Sleifen äJtelani^t^ong nad^ Berlin, bie @eneigt^ett beS dürften
iur neuen Se^re, oidlew^t auc^ bie an beii §o[ptebiger ergangene
^ufforberung nü^t unbetannt geblieben, genug, bie auf bem Sieltom
an[äf[igen Ferren be[c^Io[[en, eine iStnigung ju @un[ten he& SDau'
geliums ju bilben- lÖieDeic^t tioffttn [ie, buri^ gefc§tof[eR£S Sßox-
ge^n beftimmenb auf ben ^ur[ÜTften einniirfen ju fönnen. W.i
^aupt biefer ^Bereinigung mar ber Sble Soat^int n. ©t^nranebeif
t^ätig, beffen @o^n übet bie ISteigni[fe [euer ^ge 9Iufjeid|nungm
machte. Siefe iRotijen [inb uniS bru^[tiidtt>ei[e aus jnwitet $anb
überliefert roorben, [obo§ eine Prüfung auf i^re St^t^eit ^in [o
gut aU au!Sge[i4lD[[en er[c^tnt.>»4 Xier SSifc^of äRatt^iaS v. Sagon
mar jur 3eit beS OfterfefteS 1539 in Berlin gelnefen unb weilte
6ei [einer SRüiHetir um bie SDittfe beä ?lprilä in bem ©c^mane«
tierffiien ^ufe. SMirt^ ben §au8§ernt Dcrftöubigt fanbcn fit^ bie
(Sblen ber Umgegenb ein, bem Sifc^of t^r Anliegen ttorjutragen.'"*)
(Sinmütig ertlärten fie, bie reine, güttti^e &^re onnel^men unb
ftanb^aft benennen ju woOen. äJJatt^iaS D. ^agow tonnte ilinen
nur ®utei3 übet ben ©tanb ber Singe mitteilen. 3)ie gtonffuttet
Sier^anblungen nagten i^rem Snbe, ber fiurfürft fc^ien enlfi^Ioffen,
nac^ feiner Slüdte^t eine Sanbedrefotnuition anjuba^nen. 3u^ii<
fyxtte fi(^ in iBerlin Bor einigen SEBoc^en eine ä^Iic^e ©eluegung
gejeigt. 2)ie Bürger ^tten im ^{ebruar auf bem 9tati^ufe ben
SBunfc^ geäuttett, ju Cftetn boB Slbenbma^ unter beiberlei ®t*
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ftalt ju emtifongen.'»') S)er 5Rat, tot^er fi^ mit bet JBücfler»^
(c^ft in ooDem (Sinuetft&nbntö befanb, ^atte am 15. ^6iuar
tin (Sefud^ an bot Jhiifutften untetjeic^ntt, totü^ti btefer inbeS
ni^t me^r in bei @tabl entgegengenommen ^aben binn. 9Bte
ber 9lat auf bie nädifte 2f\t Deitcbftet mürbe, fo l^t mo^I aui^
bei 9i|i^of ben abligtn jpeiren geraten, bie lommenben ^eigniffe
abjumatten. 9Ran moQte bie mtber|penftigen Pfarrer ni^t Der*
jagen, (onbem für i^ien Unterhalt ©orge trogen, boneben ftd^
aber nad| ^rebtgern bet reinen Seilte umt^un. Über bie SIb*
mae^ung raotb ein 5Rewr8 aufgelegt unb Don ben genanntem
^unfern unteriei^net.
gür 3oac^im II. ftonb (eit bem Slbft^Iufe bes 3ran!futter
SlnftanbeS bie Siurd^fü^rung einer SonbeSiefoimation feft. ffiinen
Boitäufigen Stieben im SReit^ ^tte er erlangt, et lonnte unb'
mufete je^t emftlit^ an eine ^Regelung ber äupä"''* in ber SHarC
benfen. 9Ste fefir fic^ betonbetS in ber leisten 3^t bie firc^Ucfieit
äuftonbe nermirrt Ratten, banon legt baS SSer^Iten beS ^riot*
$etei @oIt^ B^ugniS ab. 'iJlad) bem eiften Sefui^e SRelandittfon^
l^atte bet ffiuifürft bie Unitierfitiit ßeffer botieren ffloHen wnb i^r
bie (Sinfünfte be8 gtanffurter fiart^äufernofter« oerictitteben»
2)iefe älnorbnung fam bem ^ioi ou^erft ungelegen, ttieli^er, um ft^
unge^inbert bereichern gu tonnen, bereits ben ffonoent bis au( bret
ÜRönc^e '^otte au8flerben Ia[fen. ©ne asirtjc^aft, itieldie, be» fiom-
menben nic^t ac^tenb, nur bie iBefdiaffung baren ®eIbeS bejlDettt^
mar bie ffintgegnung iiti ?ßrior2: weite SßJälberftretfen rouiben
abgetiofjt, ^lofteigütet oetfdileubett, bie ^interfaffen burc^ un*
finnige ©elbforberungen gequält Soac^im fa^ fic^ enblit^ ge-
nötigt, gnftflc^iuS n. ©dilieben nod^ granffurt ju fenben. §icr
mutbe von biefem bet ßutritt jum JElofter gefperrt, isa& 83efi|tum
be« ftiofter« inoentorifiert, ber ^rior nac^ SBerlin geführt. Iroßbem
@ali^ gef^woren t)atte, nid^t entmeic^n ju mollen, flo^ er unt^
leitete beim 9letc!^fammeigeii<^t bie Slage gegen ben ^ifüiftm
ein. Siefei ei^ielt bie Sorlobung, weither bie Sebio^ung mit
ber 9tei<^$a<^t angefügt nmr, am 20. Sluguft 1538. 'o^^) äu»
mancherlei 3'^<4<n tonnte 3oa<^im fd^liefien, bag i^m bie tatt)olifc^e
Partei leinesjoeg« me^r an^ängliditeit on bie ölte Äin^e jutraate.
3u9leic^ aber glaubte er, bei m^ aulen ^in noifi immer ben
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@(^n (ine« Int^ofift^cn gürftm flettjo^tt ^Qtt^ twS « bt« Bnig-
lic^en SBo^noDenS fielet fein bürfe. <&t fc^eb an ben ^ou
fi^mben be« Äammetgerit^t« einen Srief, in twlt^em er fic§ 6itter
über baS i^m roiberfa^rene Unrecht bellagte. Stuf bk unbegiiinbete
^njeige eines zugelaufenen fDlbn^ ^in erlaffe man eine gef(^tt)inbe
^ig eilenbe Sabung, ia, man bio^ t^m, o^ne i^ gehört ju
^aben, mit äditung. ^ürbe bie ^lo^ung ni(^t jurüdgenommen,
fo »oute er M beut ^ifei Stiag,t {ü^xen. 2>ei ^faljgraf als
Sorfigenber beiS ®ert(^t8 wie« alle SSeft^uIbigungen jUrücE.
3oad|im fei .buid^ ungleit^en 9ertd|t folc^er, fo ixS gemeinen
aUec^tenS, beS ^eiligen Stetc^eS JDcbnung unb be8 gemeinen, long
f)etge6rai$ten ®tinauäi& beS (aifeili(^eit Sammergettc^tS un*
erfal^ren," getäufdit routben. ®r — ber @d|tetber — fiSnne tiet=
antrootten, iras er gettian unb bitte, „i^n weiterhin mit folt^er
befd^nietlic^n unb ungegrünbeten älnjie^ung nic^ beläftigen ju
raonen." 3)er Äaifer lehnte e« ab, bem ^rojefe ffiinbalt ju ge-
bieten. Wlan mfya an, ba^ ber Sturfürft, burc^ bie abft^Iagige
Slntmort beS Stoiferd geieijt, mit feinem Ilbettritt nic^t me^r
fäumen werbe, obfc^on bie fturie Seft^wic^tigungSoerfuc^e Bor»
na^m.i°>>) Sfoat^im ^ielt fit^ vorläufig an ben $rior, »eitlen
ec na^ ©ponbau bringen lie^ <£S tam ein EBertrag jn ftanb«^
in kvetc^em $eter ®oix^ gegen eine Sntfd^äbigung an fiänbereien
tKiffirac^, bie £Iage iuiü^ju^ie^en. ^ffenungeat^tet Detlieg ber
ränfeDoQe 3Rön<^ im SJtärj 1530 aufs neue bie Wait unb be=
ft^ritt wieberum ben Slagemeg.
3)ie 9Injet(^en einer 9leformation begannen ftc^ t^^ i" mehren.
3m 5)omftift ju ©erlin ^ielt ber als eifriger änt)änger Sut^er»
betannte ^rebigei iSeorg !Bud)^ol3et im 9}ad|fommer 1539 bie
erfte ftiangelif(|e ^rebigt^o») %n ©teile beS 9ßetru8 Don Slnfibat^
erbat ber flurfürft ju feinem ^oftirebiger ben ©eelforger feinet
SSettem (Seorg unb SUbredit, ben bereits bei bei neumätfifdien
9teformQtion t^ätig gemefenen Satob ©tratner^"') ©leie^jeitig
fe^te 3oad)im eine ffiommiffion jur SluSaibeitung einet Jftrt^en'
orbnung ein ; er berief aber SKetündit^Dn erft, oK bie Strbeit ber
ftommiffion weiter norgefc^ritten öwr.
@S batf mo^I Sßunbet nehmen, bag Sood^im, fottieit toit
berichtet finb, näfirenb btr erften 3o^re nie ben 9tat Sutf|eri&
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etn!^oIte, meieren ei boc^ efiebem fo l^odi gefdiä^t ^atte. See
©nml» bafür lag barin, bog Sut^er befonberS (eit bem Sa^te 1536
in eine aufietorbentlii^ ^inbfelige @teßung gegenüfier bem ^arbinal
aibrec^t Bon Sfioinj getreten mar. S)ie (Erbitterung beä 9le=
fonnatorS gegen ben Siic^enfiirften nur beftünbig gemac^fen, feit
er eingefe^en, bafe biefer eine Hoffnung nac^ ber anberen enttüulc^t
^tte, bo6 au8 bem freigeiftigen Siingting fid) ein fanatifcfiet Wn«
tiänger fflomä entwidelt ^atte. §ntte berjetbe nii^t einft Derfproiiien,
ebangeliid) itierben ju WoDen unb fpdter geäußert, nur mit afiüct=
ft<^t auf bie nteutemben Säuern fei i^nt foldE|e8 (Seftänbmd
entfi^tüpft?M2) S)Qju erblidte Suttier, Weither gern baSiBöfe in
gewiffen ^erfouen vertörfiert fa^, in 9[lbredE|t ben 9}erfuc^er beS
Surfütften, netter i^n bei bei alten @ird|e ^iett unb ber ^r°
fUiftin @[ifabet^ bie 91ü^et)r in bie 'ÜJlatt Dertue^rte. ®r ergriff
beS^alb iii(^t ungern bie @elegenf|eit, gegen ibn bie ^berfe^be
äu eröffnen. S)er Sarbinol ^tte (einen früheren ®iinftling,
^ans D. Bdjöm^, angeblic!^ negen Unterfd^lagung bebeutenbei
©ummen, ^inrit^ten faffen.'*^) 'S)ai ®erii(^t be^uptete, ba% ein
Suftijmorb gefdie^ fei unb Sut^r liefi gegen S[(bred|t eine ge=
^arnif^te ©iftrift auSge^n.-"') 9loc§ größeres Sluffe^eu erregte
ein jroeiter %ati. 9lm ißfingftfefte 1533 maren ju 3Stttenberg
(^igramme bes xtäfi minberniertigen $oeten ©inton SemniuS
erfc^ienen, roetc^er in feinen SJerfen ßut^erS Öeben in unftätigfter
SBetfe begeiferte. 3Ketant^t^on fa^ fi(^ alS berjeitiger ^ettor ber
Untöerfität Berantofet, in einem Snft^f(ig"bic ©tubenten Dor ben
Sleimereien ju warnen."*) ßut^ aber, ber aU ben eigentlichen 2luf=
tor belS elenben 3Rac^nietfS ben ^rotehot beS SemniuS, ben ßarbinal,
JU erlennen glaubte, erließ gegen biefen eine ©c^tift, weli^e eine
ffllütenlefe tut^ertfdier ÄraftauSbrüde onfroeifti««) anlä|Iic^ biefer
©cfirift beifügte fi(^ iSouc^im bei bem Jfttrfitrften Bon ©ad^fen, ba
bie ungerechten SSorwiirfe auc^ it)n beleibigt Ratten. @r bat 3o<
lElonn jriebri(^, folc^S jäntifc^ treiben ntd|t ju bulben, ber ®c
\äimSifit fei fürftlid)en ©eblütä. 5)ie §aufer ©oditen unb Stanben'
bürg liötten fit^ bislang fo geliaften, baß man an feinem, bct
baiaue geboren, ^olft^fieit unb filtge mit ^^ug unb Siecht ^ätte
tabeln tonnen. äBenn Sut^r ben bift^öflic^en ©tanb anfeilten
»oQe, möge er boc| nic^ baä ^uS SBranbenburg Berunglimpfen.
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59
^Dodiim bat, ferneres ©c^mä^n fiutfieiS gu t)etf|mbern.^°') liefet
tonnte ben ©roll gegen ben Äorbinot ni^t berlpintien, wenngfeitti
et auc^ min ^'^^ f° niud^lig baicin fu^. 9h}d| nad| Sauren'
nannte er i^n einen ßöfteret unb ©otteflfeinb unb tonnte fic^
gelegentTic^ nii^t bes SuSrufS enthalten, mie t$ fc^abe fei, bau
aujS ber fc^önen SKoti^burg (o plö|ticfj ein ©lelSfton geroorben
93aQ) nod) bem 5. Ottober 1539 oerliel äRelan^t^on bitten*
bcrg, um nac^ ffleriin ju reifen. §iet fonb er, roie er fpäter
felbft bem ^eigog ?llbre(^t öon ^reu^en bcrid|tete,if») eine güHe
öon Slrbeit »or. 3)er Äurfürft beburfte feiner äunät^ft bei ber
Stbfaffung eines Siec^tfectigungiSfi^reibenS an feinen Sc^miegerVater,
twn ^nig von Ißolen.
3oa(l)tm ^tte bur(^ ben 1535 gefd)Ioffenen ^eiratSuertrag
iugeftanben, bag feine ©ema^lin i^eS ®Iauben§ unge^inbert leben
litnne. Unter ben um jene 3"^ obntoltenben Umftänben ^atte
man jebenfatlS nic^t an einen SSelenntniStoec^fel beS Surfürften
^ebai^t. %H er nun naäf feiner 9lü<ffet|r von g^rantfutt a. Wl.
ben ilbertritt jur eoangelifc^ Seigre aufS etnftlidifte in Ott'
Wögung jog, fc^eint er auc!^ gemünfc^t ju !^aben, ba^ $ebU)ig mit
t^m boS Stbenbma^l unter beiberlei ©eftalt entf^fange. 3^m war
uolilbetannt, ha% et mit foli^em 93orf|aben auf ben entfc^iebenften
Sßibetfpruc^ be8 polnift^en Königs jtofeen werbe, ©c^on ber
JBertdit bon ben ^tanffutter Ser^anblnngen ^atte ben UnmtQen
©igiämunbs enegt, weither Bon ben iBemft^unga Soai^imS ein
ftarleS iBünbniS beutfd^et dürften gegen bie S^ürfengefal^r erhofft
l^tte unb fic^ but^ ben grantfurter Slnftanb um feine Hoffnung
betrogen fa^.^'») Stn Sloüi^im unb Sodann JJriebric^ ^atte er
ißriefe gerid^tet, in laelfften er forberte, bafe fie fi(^ mit ben übrigen
iJürften 3)eutf(^tanbs jufammenfc^löffen.*") 9hir roenn fie einig
n>aren, tonnten fte jum ^il SuropaS unb 3)eutfc^lanbS etmai
auSrif^ten. Um ben Jtöntg Don feinem SBoi^ben ju uerftiinbigen,
jc^lug Soac^itn junöt^ft ben ^eg mtinblic^er fßeil^anbtung ein
itnb bebienle fii^ ju biefem Smetf eine» iBertrauten @igi«raunb3,
toeld^et mit @d|lieben betannt mar unb überbieS bem fiut^rtume
juneigte. ®S irat bieS ber SBoiroobe 9Ic^tiu3 ». ^mm, ber als
Äämmerer öon ^ommeretlen unb Hauptmann ton @(^to(^au eine
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60
einflugreti^e @teQung bdfeibete. Soai^im fam eS befonbetS barauf
an, bie SDIittrilunfl («inet Slbfidit an feine ©tmo^ttn buti| ben
fiOnig Dem $oIen <|elangen ju lafftn, teils, »eit ^ebwig bee
3)eutfc^ nid^t DbQig mächtig idqt, teilS, toeif auf biefem SBege
am leii^teften bei SBiberftanb beS ^ädftoattxi ber Jhirfütftin ju
bieten roai. 9Ic!^atiu3 tmllfa^ btm SBunft^e bes ^rfücften
unb mirftidi entfanbte if|n ©igtSmunb nac^ Lettin, um bie
XcK^tec t)on bem SSoi^n Soac&imfi in ^nntnis ju fc^en. ^ie
äSei^anbtungen Sld^tiuS mit bei ^ifüiftin ftnb leibei nid^t ie*
lonnt; bot^ nermodite bec SBoiwobe bie öebenfen ^ebwig« ü6er
einen \oi6)tn @(^iitt ntt^t gu befeitigen. St riet Soit^im,
bem fionige ncii^mals borgufteQen, tnie er nii^t länger bem
Ülrange beS ÜJoßeS fleuein fönne, baä nac^ einer neuen Se^ie
beilange.
am 1. ©epttmbei Oerfolte ber ftutfüift ben SBrief in bcuijtl^et
®))ia<^e.^i') l£i bat um eine nodEimalige ©cnbung beS SBoimoben
ober beS 9H(oIou« V. 9Hb|(§ü6. Qtx wolle um Bller^eiligen Jeinc
iHic^enoibnung (jubilieren unb ^tte gern, ba^ iemanb Dom
^ofe feine ^ma^lin, bie gefegneten SetbeS fei, bauon nerftönbige.
3)0 in bem Sriefe mit feinem ffiJort einejg perfönlit^en Über=
ttitte Srm&^nung get^an mirb, |o f(^etnt bedfelben au(^ in bem
S3eii(^t beS Si^atiuS nii^t gebat^t »oiben jü fein. Soa^int
raoDte Dffenbai bie ®ema!^lin erft aQmä^lidi »orbereiten, nie aut^
aus bem golgenben mit ©it^cr^it fiercorgel^t, unb ber ©ebaitfe
an einen öffentlichen Übertritt tarn ©igiiSmunb erft f)>äter. 3)tefer
Wies bie S9itte Soat^tmS fc^roff jurütt, meld)« fidi über ben
„ftumpfen unb unbef^ibenen" Xon bec Sutniort fet|r äigerte.
S)te plö^lii^e ä^nberung tn bem Sßitlen beS Königs rechnete er
ber ©niDithing bes potnif(^ ÄleruS ju, „ber um feines 8aiM^8
ober 9ht|enS Willen bem Soangelium feinb unb bei ^pifteret
me^i gewogen fei." 3n ber Slnno^me, bafe ouf feine 2JK§tei cht
3>iud ausgeübt roeiben foQe, wutbe ©igismunb beftürlt, al&
))lö|lic^ ber Kaplan ber fiurfüiftin in ^lalau eintraf, ^efei l^atte
in Sertin angegeben, feine ©efc^äfte in $olen orbnen ju woQeti,
in SBirfli(^!eit abet fu(^te er ben SMnig auf bie ©efo^i eines
JBefenntniSwec^felS, weld^i am fuibianbenburgift^en ^ofe Dor=>
beieitet nieibe, aufmertfam ju matten. 3)a6 er im (SinVente^men
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61
mit bet jhitfüiftin ^nbelte unti @igi8munb gegen feinen
©(^roiegerfo^n einjuiie^men trat^tete, ift notürlM^. 6ofort mäf
bec Slbieife bes Sa^iIanS eiltet Soai^int an feinen SSertietei in
Äralau eine 3nftniHion, in toetc^er et biefrfben ^unft^, wie
fie in beut Septembeibtiefe jum üuiSbnicf gebracht nureit, bent
ÄÖnige borjutragen befaltl.*") ®« gtft^Q^ bieS ^uptfoc^lic^,
um bem petfönlidien iSinflu^ eines @egnerS {eine ^orbeningen
gegenüberjufteQen.
^rog allem ba<^te Soadiim nic^t baran, feine 3)i3pofitiomn
ä« änbern. „6« fei roie ilim wolle," fi^tiefe am 14. Dttober ber
jturfüift an Slf^atiuS bon 3^mcn, „ba gleid|Wot|l fold^ unfet
frcunblw^eS unb wo^lineinenbeS fSrfut^en beS OrtS leine ©tott
gefunben, {dQ bennoc^ boiS, fo unfer «Seelen ^eil unb bie gSttlii^e
SBaJ^riteit betrifft unb mir bei unS fetbft für ret^t erlennen unb
von anbem gelet|iten, treuherzigen Seuten berid^tet mitb, nit^t
no(^bleiben, fonbem muffen in biefcm gflße nte^t ®ott, benn ben
HÄenft^en fürchten unb folgen. Unb fofl, ob ®ott wiU, ber ©atan
burc^ biefe SBege uns baoon oBju^alten, nit^ts fi^affen ober auS<
ritzten." <£i ^ielt an bem Xog ^Qer ^eiligen feft, aliS an weldiem
bie Steformation beginnen foQe, unb tröftete ^(^atiuS, ber nic^t
gewollt ^atte, bafs ©igiSmunb in i^m ben Ur^ber jene« ©riefe«
ertenne. 33or allem wollte Soact)im bie Sejie^ungen jum polnifc^en
^of nic^t getrübt fe^en mi er beft^lofe, jebe gorberung, bie ben
Aöntg erbittern lonnte, ju untetlaffen. 3n jenen S^agen weilte
aÄelant^t^on bereit« in SBerlin unb ton i^ra lieft Soac^im einen
jttieiten ©tief in lateinifc^r ©ptat^ abfaffen. Weit er ®tunb p
ber Slnna^me tiatte, baft bei eifte ©rief Don ben löniglit^en 3tQten
in entftelltem ©inne miebetgegeben fei.^'*) 35a8 um bie SBitte
beS DltoberiS oerfafete ©[^reiben an ben Äönig ift ein bi^itomatifc^S
SKeifterftüd. 3n oer^ä(tni«mä&ig Wenigen äSorten ift ba« £E)un
be8 Äurfürften feit feinem IRegietungaantritt oorgefü^tt, feine ge=
tüttft^ten Hoffnungen auf an fionjit finb roa^r^aft geft^ttbert
@iftig betont ber ^rfücft, bag er nic^t lutlierifi^, nur eoangelififi
Werben wolle, aber eS beiü^it wo^tttjuenb, ju ^ören, baft feinen
äBiQen je^t ni(^ts me^i änbern lönne. S)aneben ift Wieber unb
Wieber feine Ergebenheit gegen ben Sönig auegebiütft unb jum
©c^Iufe bie Sierfif^erung gegeben, ba| bie Surfürflin gewiffe
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Siä«(^e beibe^tten bürfe. ©eines etflenen Übertritts gebtitft
auc^ ^et 3oa(^im nii^L
iiiefer 99rief [^eint feinen 3*«* trrääft ju fytbm; @pumi
einet anbauernben SBeiftimmung jmifc^en ben betben $i)fen finbtn
fic^ mift 3oad|im aber gtaubte allen StücCftc^ten geilen bai $aitö
JpabSburg, bois 1Rei<^ unb bie Dermanbten §öfe geredit gereocben
ju lein; jetft ftanb nid^ts me^r ber ISinfü^rting ber 8tefoTmation
in ber Maxi ^inbernb entgegen.
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III.
S)ie (Einfuljcttiis hn Hefocmatioii.
Sot ber @t. Slilolaitiid^ ju ©panbau ift ^oai^ini II. ein
Senlmat errit^let wotben, xmläjiS ben i8e[(^Quer boran erinnern foH,
bag 1539 in blefem @otted^aufe ber branbenburgifttie $cif bte
erfte eöaiißelift^e SBenbma^Igfeier beging. Sieje Snfii^t ifat nic^t
aDein eine monumentale 33ertöifierung gefunben, {onbern fie it=
^ettfdit bie gegenroärtige Qnt ]o BoÜftonbig, bafe e8 bie meiften
9Äärler nic^t roiffen, aut^ eine anbete SKeinnng f)o6e bereinft bo«
^Ib behauptet S)ie teilte 9tntniott auf bie gtage nai^ bem Ort
ber erften 9tbenbmo^l8feier änbett gewiS nic^t X^atfadien »on
befonbeter ^iftorifd^a 58ebeutung. 9l6er e« wirb mit ber SRH§tig=
ftettung berfeltien bod| audi nid)t allein ein ungefölittii^er 3rrtnm
enttsurjelt, fonbent man fann nad| ber Sßat)I beS Cite^ rei^t gut
bie Umftänbe beurteilen, unter welchen fi(§ ber Übertritt öoGjog.
Stufeet €panbau ift nämlic^ immer ©erlin üI« Drt beS Übertritts
genannt tnorben unb bie ^nga^I ber Stimmen, tixd^e für bie
märfifc^e ^auptftabt jeugten, tft numeiifd) bebeutenb grofier ge°
mefen. €)b ber 9Sert btefer S^ugniffe aud| übeirciegenb ift, ba&
jeige eine flüi^tige Surt^fii^t aüer Duellen nai) i^rer i^tonolij=
gtfd|en %üiqt. 2. u. £ebebur ^al mit lobeniSmertem gleite unb
bcfannter Sorgfalt bie meiften ^«iiflniftc '" «inet befonberen
©(^rift äufammengefteHtj^ii*) ober ben tüd^tigen Sorfi^er ^ot feine
83oteingenommen^it für ©panbau boc^ nii^t eine richtige Slnorbnung
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u
treffen laffen unti wie in emec ©t^oufteHung bie ungeteilte Sßer»
teitung twS Sidjts oft Seit ober Unmert beS »itbe« entf(^eibet,
fo ftnb aud^ ^ier bie e^rloürbigften SPieifter äuireilen in einen
ret^t engen unb bunllen 2Sin(el getoten. ?tlle S^toniften beS
16. Sa^r^unbertjg bringen bie 3:^Qtfo(^e beS Überttiltä, bie meiften
nennen ntS Ort Serltn. 2In i^er ©pige ftef|t ol8 iuwrlüffigfter
@eU)ä{)Tgmann bei @o^ beS bei bec Sbenbnta^tsfeler jugegen
geroefenen tßropfteä Su^^otier. Siefer Slbra^am S8uc^£)oIäet,
meieren ©eibel einen buti^ (^tonotogifi^e« aSSifJen ßuägejeit^neten
SDIonn nennt, mar ber etfie, Vodiin adft 3a^re nat^ 3oatt)iniö II.
Xob Serlin als Ort beS Übertritt» bejet^nete.»'«) 3^ni fc^loffen
fidl granj ^Ibeö^eim-'") in ber 1592 ebierten SJita Soodlimä
unb SInbtea« SngeluS''*') in feinen ännaten unb feinem Sreci=
flrium on. $)er legte ber mättifc^en Sfironiften b«8 16. 3at|r=
^unbettS, ber JKagifter ^eter §aftitiuS, tiele 3ü()te ju Serlin
©^ulmeifter unb om 12. Spril 1577 als SRellor eingeführt, i'»)
wirb gern »on ben ißertretern gegenteiliger Slnfii^^t a(§ ©eroä^rä«
mann genannt. SOiit Unrecht. $)ie in ber ^onbfdiriftenfammlnng
ber Sbnigl. Sibliot^f ju Setlin Dot^anbenen 12 StuSgoben feine«
Chronicon Marcbicum Microchronologicnm enthalten (eine Orts-
angabe. '"-!>) ^Dagegen finbet fid^ juweiten ber äMifc^ ben SeiUn
in fpäterer 3^'' angebrachte 3u!<'^f raetc^ei ©fanbau nennt.
5EiicJe8 Bon einem ©ijteiber lotnerte unb fpäter tonigierle SSJer!
enthält nic^t bie anficht beä Setiinet ÄeftorS. Sine auS früheren
^a^ren ftammenbe äJita Soac^imS II. Don $aftttiu§, nelt^e unS
njo|tfd|einlid| in ber Urfd)rift oorliegt, berührt bie DrtSfrage ni(^L
^ie auf ben Sob 3oacI)im8 gehaltenen @ebäd|(nigreben von $^il.
Sigrifolo, ßiornetuS, §aftitiuS, SRuStuluS unb ©eineder ergeben
leinertei Slnfioltepunlte, ein SBemei«, ba^ für bie SRebner ber Ort
beS Übertritts burc^auS feftftanb. S^r SBiffen fyit fi(^ — baS
bürfen wir ^ierau« roo^t mit Seftimmt^it ft^liegen — niii|t im
SBiberf))ni(^ jn bem Seric^t eineS Slbra^am 3ud|f|oljerS befunben.
@in beftimmteS Sfugi^i^ ^nbet \ii) in bei ©tabrebe beS SJom"
VropfteS SKatt^ouS Seubtt)olb auf bie ^etjogin ©lifabet^ SWagba-
jene Don Sraunfi^roeig, bie Sot^ter ^oac^imS II., in welcf)er eS
Reifet: borouf auc^ 3. Ä. @. am tage OmDinm Sanetornm, fetbeft
ferfönlic^em, erfttit^en, sab ntraque specie communieiret, unb
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6&
tte elfte fflefonnirte nie(fe in it|t fi. ®. ©tifftfirdie bom 99ifd|Dff
•SD?. ». Sogotüii ^üt Ratten unb celeötitf n loffen. "') 68 fwt alfo
im 16. 3ol)r^untiert bie einftimmifle Slnfit^t fle^rr((^t, boS bie
-erfte «benbma^tsfeiet ju SBerltn ftattgefunben ^aie. @ett 1628
begann ftc^ eine anbete 3netnung ju tierbceiten. ISS erfc^ien in
biejem Sal^e bog iSncIti eine« fur[iirflli(^en ©etretär« namenS
^ernitiuS, weltfier fSponba« ai^ ben Ort beS Übertrit« bejeicf|nete."=)
iSegreiflid^etroeife mufete ber ptnnlenbe litel be2 93ud)e« baju tet-
leiten, bie(em SWanne, roetdiem bie Sitten beS 3Ir(^iD3 jU ®ebote
ftc^n foQten, v&Qige 9IutI)enttcttät beijumeffen. ^enn auf feine
ttnäobc grünben fii) burc^ 150 golite §in tliatföc^titö bie §ijio»
Ttter ber %olQtieit. Um bie Sdtenlenntnis beS Semitluä ift eS aber
-fd^Iec^t befteDt gemefen. 3)enn obgefe^en babon, ia% er biefelben
Stttümet wie §oftii unb StngeluS uerjeit^nete, ^at ec als iSe^
flrünbung feiner nenen 9fat^ri(f|t bie ffllj^e Srjä^Iung in bie 3BeIt
■gefegt, ba^ bie ffiutfürftin ffilifabet^ bereits um jene 3^t in
-©panbau gen>eitt ^dbe. Sei ber obetf(ä(^(id|ften JtenntniSna(|me
tus leld^Iidi uor^anbenen SlftenmaterialS ^ätte (Setnitiu^ nii^t ju
«tner SSe^auptung lommen lönnen, VKlä)t mätirenb ättteier ©ötuta
flboptiett unb erft butc^ SRicbetS"») unb flirt^nerS SeroeiSfül^rungen
entfaäflet würbe. Sluc^ ^oben um jene 3fit Rti^ '"* Slrc^it nod)
1Rac^ri(^ten über bie erfte ^benbma^lsfeiet 3oac^imS II. öorgefunben.
HIS man 1639 bie erfte ©äfnlarfcier in ber Wart beging, l^ieften
bie meiften ®eiftti(^en, beten geftprebigten unS aufbetwlten ftnb,
noc^ an ber Überlieferung Stnc^^otjets feft. ^feter iß^r ju ©t.
lIRarien, ^o^nn SetfociuS ju ®t. 9!iIoIai in ^Berlin nannten
«usbrüctlit^ fflettin. Set It^ttxe na^m fogar ©teOung gegen
€etnitiuS, roogegen ber Sltdjibiafon Don ©t. 9tifolai, 3oac^im
gxomme, bie SJeSart beS SemitiuS neben betjenigen älterer ®e»
iDä^tSmänner gelten lie^. SSatb barauf begannen bie äReinungen
flcgen einanbet ju Wogen. 3)ie Stnfii^t beS lurfürftlicfien ©elretärä
ttjurbe nettreten »on §enbreiiii, 22*) SRentfc^ ^'^s) unb ©agittariuS, 5'«)
wä^renb SRoSner^'') on ber urfprünglid^en Überlieferung feft^iett unb
^liaSfioletiuS"^) beibe fieSatten ju Bereinen fudite, inbemeteine
fle^eime geier in ©panbau unb eine öffentlidie ju ©etlin annahm.
SSiditiger ift für uu« bas SBerf ©etfenborfs. fflor alten
diS^er erwähnten Söüc^ern berbieut feine ©ef^ii^te beS ßutl)crtumS
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iKn Stamen etneS @ef(^ti^tebieite8 im mobeinen @tnne, tDetI btefdbfr
ouf gtüntittt^rai OueHenftutiiura beruht. 3n bem SSertinet Staat«»
$[t:^it)2i9) :^tftnbet fii^ ein an bett Surften von Stnfialt genc^teter
SBrief ©ecEenborf« (öom 4. gefir. 1689), in ttwlc^em biefet unter
anbenm aud| bie iBemienbung bes giften am iSeiliner ^ofe
erbittet, bomit i^m bie für feine Arbeit nötigen SKitteilungen aus-
bem turfiiiftlici^en Stnf|it>e jugefanbt mürben. @S ift nun für
Sedeiiborf auf @runb bomafö nod^ torfianbener Sitten eine Inappt
©(^itberung bet raärlifcfien SReformationSgefi^it^te aufgejeic^nct
tootben, beren ffongept notö »or^anben ift-^^o) 3n Sejug auf
unfere Srage ermähnt jener SBerii^t, bafe fit^ bie Surfürftin'SIRuttcr
in @a<^fen aufgehalten fiabe unb ^oac^im II. in ba Stiftsfird^e-
jU SSerlin im S3ei|ein Von Sblen beS ^ofeS baS 9tai^tmal|I unter
betberlei ©eftalt genoffen ^be. ^te fi^on berufenen ^lebiger ber
Umgegenb feien in 93ertin gemefen, um ben S3rau^ p lernen.
Stuf @iunb blefeS Serit^tS no^m ©ecCenborf Berlin als bett
Ott bsi Übertrittes an, mäfirenb er ben Xag nii^t mit iBeftimmt^t
feftfegte. SS mu| bei biefer @elegen^t noc^ einer SBemerfun^
iSefmannS gebad|t »erben, meldier fid), nac^ ^ufigem ©dimanfen
für 93erlin eintrelenb, auf eine 9?ieberfd|rift beS fianjter $rud-
mann berief."') 3)iefer bejeugte, bag nom Soter nnb ©rofeDater
nur Serlin al8 Ort be8 erften 9Ia(^tmo(|te genannt fei
%xol^ ber grünbltt^en älrbeit ©ectenborfS unb ben unmiber»
legli(^en seitgenöfFifc^ SBeri^ten, meli^e aber mof|t unbefannt
Waten, blieben bie ^iftoriler beS 18. Sa^r^unbertS bei ber Slnftt^t
beS SernitiuS, meieret oon i^nen bormtegenb benu^t mürbe. <S&
maten bieg aKänner mie ©einrieb ©{^mibt (1718), ^. D. ©unb»
ting (1722), Äüfter (1737) unb 3uftui8 b. Einem (1739). ©ic
be^errfd&ten bie aHgemeine Stuffaffung fo unumfi^räntt, bafe auf
bem 200 jährigen Subelfeft ber märfif(^en dteformation, melt^eft
mit SRüctfit^t auf ben (ranfen unb Don lobeSa^nungen ^eimgefuc^tcu
fiönig berritS am 31. Srtai 1739 gefeiert murb^ laum eine onbcrc
9]Qeinung ge&ugert morb. ^aju (am balb barauf eine ^aä^nd^t^
n)el<^e ben Sierfec^tern @panbaniS bis jegt olfi niditigfteS fßtmtiS'
mittel für itjre Annahme gebient ^at
1767 erfcfiien $(|. B. b. §agen« SBeft^reibung ber ©tobt ^Itotv,
in beren Xr^t !93iuc[|^fide aus ber IS^onit berer u. ©(^uanebett
ov Google
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eingefügt Ivaien. SJon btefec S^ronif, bem ©i^manetirdei ^atäbüif,
befielt uor 1767 leine SWni^rii^t, alwt qu^ nw^^ ift bie fo
feltene ©(^rift Don (einem anbern gorj^er benugt roorben. Sic
^9en'|(§e ©ibliot^ entlieft \\t na^ fiebeBur« SMiflni* "w^t;
aiu^ Dt) t). b. $agen aa& bei Sfitonil fopierte obet feine 9!otijen
ou8 jioeiter unb britter ^nb empfins, nriffen wit ni(^t. S)a8
tegtete ^t aber ttiof|I bie meifte Sa^tftfieinlic^teit für fic^, ba
n. b. §agen für feine Sorbett fidietlid) not!^ anbete iluSjfige ge^
brouctit ^tte, märe i^ bie E^tonil jugängig geroefen. SJie bkU
genannte 9iotii über bie Stbenbrna^ISfeier lautet:
„Süe biefe 3un!ern unb Sanbfoffen finb am 31. Dftober
benannten ^a^xti nad| ©panbau gereift, wol^in mein %ater fet.
ntid^ ^t mitgenommen unb ^ben XageS barauf nac^ bem fßot'
gatig beS ^uii^I. unb $i»$geb. Sfiutfürften $eTin Soac^tm be<S
jüngeren löM. ©ebü^tniffe« in ber bafigen ^farrfitt^n baS reine
(Soangelium öffentüi^ belannt u. baS % @ahament unter beiberlei
@kflalt uon geba<^ten $errn iSifi^of SRatt^iaS empfangen."
äßenngleidi wir nun aut!^ mit fiebebut biefe Slai^rit^t als
tritifd) unanfeditbar annefimen rooHten, fo fteQen flc^ boc^ bei
unbefangener Prüfung nod(| anbete Sebenfen in ben 3Seg. 9Bte
aus bem B^fo^ »I>^^1- ©ebäi^tniffeS" fieroorge^t, ift ber Eintrag
in baS ^ttSbuc^ ftütieftenS im ^ob^ja^re ^oot^ims II. 1572,
alfo 33 Sa^ie na^ bem Übertritt be§ fturfürften erfolgt, ba
SOtatt^iag D. ©(^wanebed betettS 55 ^a^re jö^lte. SSie leidet
tonnen fi^ bie (Sinje^eiten eines SreigniffeS, bem er in einem
Sitter nim 22 Sauren beigemo^nt Iiatte, in feiner Erinnerung ber-
fdEiDben §aben, felbft wenn baSfetbe auf i^n, roie man annel^men
ntufi, einen bebeutenben ®nbrud gemaci^t ^at! @S bebatf faum
bcs ©inweifeS auf bie aJIemoiren großer SWönner in unferen
Xagen, um bie 9J£öglii^feit »on Irrtümern bei bem SBerii^t ber
Sugenberlebniffe jugugeben.
S)««^ [äffen mit ben S3erit^t »on aßatt^ias ©c^iiKinebed
getrcft abgefaßt fein, mag v. b. ^gen getreu au3 bem ^auSbu^
aftgefc^rieben ^ben unb mag baäfelbe feitbem ttiatfät^tid^ uer-
fc^oßen fein; wai bemeifen benn bie fraglichen 9Sorte: „9fac^ bem
©organg?" 3)Dc^ nic^t ein JBotanfdireiten aüein! (£3 läßt ftc^
unter bem „SJorgong" »om p^UoIogift^en ©lanbpuntte au8 mit
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braifelbett Mec^t bet SStflttff „S8rif»)iel" faffen."*) SBSie «u« ber
SieltoioeT Simgung befannt tft, tnaren bie ^unfei von bem SBt|i^of
SWatt^iaS auf bie Suhnift bertröflet worben, bo bie ?[6ft(^ bc«
Jtutfürften feftftanb, jutn etiangetifd^ SSefenttlniiS übe^utreten.
S)a& bitter Übertritt um ben iBeflinn be8 Siotwuiber« flejc^lfeit
{oQte, mar i^nen befannt geiootben unb eS lag bem äktfaffer
unferei Slotij garniert baraii feftjufteUen, ob ber 5Curfürft jettlii^ Dor
ber IdtoWer SHtterft^aft jum ?IItar gefcfiritten fei, fonbem einjig
baran, ft(i^ auf boS S9eifptel beS Sanbeü^im berufen ju (ijnnen.
3)urd| biefe« 3<Mflni* War ©erniliu« überholt morben; man
lie^ i^n o^ne toeitereS faQen; bas Sc^nmnebec^i ^ugbn^ ober
ber un^S überlieferte ^ndjng auiS bemfelben galt Von nun an aiS
unumftöfelit^s unb jugleidi ali olleftes Qaiqm^ für ©panbau.
S)te jur britten @älularfeier erfdiienenen ©d^riften nennen ein»
ftimmig ©panbau als ben Ort be§ Übertritts mit ber Segrünbung,
ba^ bie Shirfürftin^3>}utter bafelbft too^nte unb ^oac^im unter
i^ren Singen ben SelenntniSttwt^fel bome^men wollte. ^*3) %xo^'
bem ift ber B'^^'f^'^ fi^ uerftummt. äßan fut^te entmeber ju
Dermitteln, inbent man nai^ ber Seife b&S £odetiu§ eine boppeUe
abenbma^lsfeter «nno^m,»^!) ober eS ttiwrbe in tereinjelten [jällen
an ben älteften ä^ugniffen feftge^alten.^^*)
©0 fü^en mir benn oHmä^tic^ einen SSJanbel ber Stuffoffung
vor ftd^ ge^n, ber infofem ret^t merhoürbig ift, als an feinem
Snbe baS Ergebnis bnrc^anS oerfc^ieben Oon ben 99erid|ten ber
gettgenoffen i% äBalirtnb beS erften Sa^r^unberts toirb al8
Ort beS Übertritt» bie S)omftrdöe S3erlin8 angefe^en. €l|ne beiDet«=
fräftigen ®runb toirb ©panbou plö|li(^ genannt; bie Stnftt^t
Verbreitet fi(§, tro|bem grünbli<i^ auf Slftenmaterial ficfi flü^nbe
Strbeilen no(^ immer ba§ ®egentei( bel)aupten. Sie äSel^auptung
beS SernitiuS mugte faQen, fobalb eS gelang, bie ^niefen^t ber
Jhirfürftin Stifabet^ p betoeifen. ällS bieS gefi^afi, nur ein
jUKite« QtiiQniS entbeift, ein ^fugii*, IwiS un§ vorliegen müfetc
um beneiSMftig ju erfc^einen, ba§ aber auc^ in ber unS übei=
lieferten @eftalt nid|t ben Übertritt 3oac^imS II. ju Spanban ju
red&tfertigen vermog.
Slnfeer ben genonnten Überlieferungen finben wir teine 3^9=
niffe, bie Seweiighaft ^tten; manche ber (enteren finb von ben
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SSetttetent @patibQU$ als Hbertrimoit angejogen mortien, jebo^
D^ne xiüittn Srfolg. 3]!an t|at gemeint, ba^ bie ©panbauei
JiämnieTeirec^nungen einen SuSntetS über bie ber @tabt in jenen
Xagen «rßiot^fenen SlHSgaben Bringen maßten. 3)er Ibetteffenbe,
bie ^^te 1538 — 1540 umfaffenbe Slanb ^at mir vorgelegen;
boc^ ent^tl er feine Snottj, meli^ auf bie SlnwefenlieU befi Shtr-
fürilen fc^tiegen tiege. SMe $Iu8fage beS SÜeltDcS $Iifc^tonXf9
in ©panbau, ber jufolge ein SSUiget uot bem Umbau bet Tlifolai-
firi^ in bet 91Ii^e beS WiaxS mm Stein mit bem eingemeißelten
3eugnis bom Übertiitt Sooc^imfi in @)Mnbau gefe^ tiaben uritt,
bürfen mir roo^t al§ uniulängtic^ überge^.**^ Säh^tigcr er-
fd^nt t$, bem gingetjeige Sl. äßuHer» ju folgen, weld^er auf
baiS \vi} i&^Tltd^ miebei^olenbe 3>anffeft in ber Spanbauer ftiii^
at8 auf einen SBettiei« für bie ©iltigtett beS ©ponbouet 9lBenb»
matjIS ^inneift. 9tun ift aber bas erfte 3"iSii^ f^' ''" Subet-
feft in ber Slat^barftabt EBertinS bie ^fdireibung ber Z)u}entenar-
feier »on 1739, meiere an aDen €tten ber SRort feftlid^ begangen
würbe. 25^) 3|n berfelben ift ba« @ebet enthalten, toeld^ on
jebem 1. SJloBember in ber Ätn^e gelefen fein foH. S)a«[elbe
bietet !einerlet Sn^alt für eine frä^ SlbfaffungiSieit Sßtr er-
fahren, bag ju Spanbau not 200 ^^len baS IStHingelium unlv
btt ©ebtaut^ ber ©aframente burt^ freie ^anblung in ber 9ÜIoIai-
firt^e jum erften Malt gegeben fei, eine X^atfati^e, xkU^i anju>
jioeifeln niemanbem einfoßen tonn. 3ebet §tnWKi« auf eine
SSeteiligung beS Sturfitrften an biefer geiet fe^It. SBaS ba§ iä^r«
lii^e 3)ontfeft anbelangt, fp ift ein foti^eS audg ju S3erlin gefeiert
woröen, ane nieitläufig übet baSfelbe öon 3)ietrid& berid^et nntb.^'^)
„:S}i>c^ ift fold^ ©eno^nfieit nad| ^ftgnab. ^rfürftl. «bfterben
gefallen." 5»»)
Sßenn mit fomtt bie betf<^iebenen B^t^S^iff^ gemufttit ^oben,
[o brängt fi^ bie grage auf, wel^ Siorftellung mir une auf
@runb ber Überlieferung ton ben ©teigniffen be8 1. unb 2.
i^oDemberS ju mad^en tiaben.
SJafe in ©ponbau eine nor onbeten f;^ pu8jei(^newbe geier
ftattgefunben ^abe, ift gelriß. $iei ^atte bie neue Se^re bereits
öffentliche Slnertennnng gefunben. S)er Umftonb, baß biefe ©iabt
ber Sütmenftl bet noc^ immer in ber SSerbannung meiltnben
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®u(berin fein foUte, mag baju beigetragen ^a6en, bog ber Stat
trog attem gögern, trofe alten ©emmniffen in bet SBefenntniSttene
Wrlioirte unb burdi ^örberung ebangelifi^er $tebigt allen übrigen
Stdbten üoranging. 3)a8 Stbenbma^I war l^iet, mie Wir ge(e^
^oben, bereits feit latigetn unter beiberiet ©eftalt aufgeteilt niorben.
gür bie 9Htter((^aft auf bem Xeltom fam aljo biefe ©tobt auS
metir üIS einem ©ranbe bei einer gemeinfamen äbenbma^föfeicr
in 93etrai^t $i(r toären fte npat)rfc!^tnlic^ fc§on im t^rü^Iing
jufammengelommen, nenn nic^t äRatt^taS bon Sagon baS 3Iuf<
feilen, Uelc^eiS ein folc^S SteigntS erregen mugte, ju tiermeiben
genm^t liatte. JRit ben 3un!eni unb i^ren gomilien ift mancher
^fteiSDetnianbte, vor aQem aber eine groge ^nja^I JSoltee am
31. Oftober ober in ber ^rü^ bes 1. 9^ot)ember2 mäf @))anbau
grfommen, um ttm feierlichen ©otteSbienfte beiäuttiotinen. 3)et
^ujug ber 3Renge, Meieret ben ISinbrud be§ 9Iu|erorbentIi(^en
er^ö^te, ift ben SeWol^nem im ®ebädE|tni§ Ruften geblieben unb
bie ^nbe baDon burc^ münblic^e Überlieferung roeiter uerbretfet
Warben, ^n bem SSeriti^t bee SemittuS über bie 9Ibenbma^(§feter
ju ©ponbüu gef diie^t ber 9Raff e beä ffiolfeS bef onbere ©rwä^nung, '**)
wogegen in allen ä^flW'ff™ "on ber Serlinet JJ^er eine SBoKä*
menge ntd|t genannt mirb.
@8 fe^tt nun jebe ißegtünbung ber Stnna^me, bafi Soat^im II.
an bem fragli^en ^age nac^ @t)anbau gereift fein foll. 3)afi er
ber SKutter mit ber SBa^t bes Orteä eine §utbigung barbringen
woOte, lann, ba Stifabet^ abtoefenb tonr, nic^t angenommen werben.
$ätte ber Äurfürft eine pruntooQe Jeter für feinen Übertritt ein»
rit^n Wollen, fo Wäre bie aufS gtänjenbfte gefc^mücEte ©tiftätirt^
JU ^Berlin ber bei weitem geeignetere Ort bafür gewefen unb er
^e fic^erlic!^ feine 9litterf<j^ft nad| ber ^auptftabt entboten,
anftatt ju i^nen jU (ommen unb mit i^nen in ber unf($einbaren
$farrttri$e einer tletnen Sanbftabt )u feiern, ^gegen fprtdit
(einefifaHS ber Umftanb, ba§ fiii^ bet flontoent bes fiblner <Stift8
aus eifrigen Sat^olifen wie 9ieborffti unb SIgerSma jufammen«
fe^te, bie fold^e geiet nic^t gebutbet fiätten. 3« btc ©tiftSKrc^c
war bereits oon ^itci^^Dljer geprebigt worben.
@S E|at aber augenfi|etnlti$ in ber Slbfi^l 3oa(^imS gelegen,
feinen Übertritt in ber ©tiQe ju tollsie^en. Unfd^toer lonn mon
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ftc^ in tiie ©Hmmung beS dürften »erfefien, loeld^ bPi aSxm
'^n aQetn in einem füi bte @cft$i(^te feine« ^ufeS unb £anbeS
-fo bebeutfamen 9ugen6lid jum Slltar ft^iretten foQtc. Zu^S allein
reicht ^tn, um baS Sertangen Soai^imS ntu^ einet ftiOen geier
3U erftiiren. ^bn aufeerbem roirfte bod^ au^ bie Südtjii^t auf
Äänig unb Staifer mttbeftitnnienb. @tn oftentatiDei Übertritt
-multe bie Slugen ber et)angelif(^en unb fat^olifc^en Seit auf ftd^
^ietien, beS^alb Berjit^tete Soa^im auf eine öffentti{f|e JJeiet im
$inblicf auf ben pDfnif<^ unb beutfc^en itSnigS^of, mit becen
icinem er bredften wollte, im ^inbliif auf feine SSermittlertoffe, bie
■er mit feinem Übertritt nti^t fallen liefe. @t ^at feinen SSefenntniS'
itKi^fel augenfc^intic^ ni(^t serbergen, mo^I aber aud^ ntdE|t
-@egenftanb bes ©efptSd^ fein laffen toollen. 3n feinem ber ei'
Ijaltenen SStiefe Soat^im« not bem 1. SRooember toirb fein Übet-
tritt jut enangelifdien Ätrc^e etroö^nt; fein ©tütfwunfcfi ber iSDau'
flelif(^en, (ein Qnaeixu\ ber Äat^olilen über ben aibfatl beS
§äiften legt ^eufln»* txifür ab, bot man um feinen abenbma^Ig«
<jang gettiuBt ^abe. SJie ftutfürftinmuttet felbft ^at feine Sufeetung
i^ret leilna^me — fo toeit befannt ift — gegeben, ©tft um bie
IDiitte beg ?tooembeiS Mattete $an^ mn Aüftiin bem !9tubet feinen
^liidrounfc^ ab;^*^) ob fit^ betfelbe ouf bie (Sinfü^rungbet 5Ktc^eM'
otbnung obet «uf ben Übettritt Qood^im« begießt, ift nit^t ju erfefien.
auf ®runb biefer ©troägungen barf bem an ©eäenbotf über-
täubten SBerii^t unb ben Seugniffen jettgenöffifi^er ©efd^ii^t»'
fi^teibung ubllige @llaubnpürbigfeit betgemeffen nerben, bag
Soac^im II. in feiner ©tiftstirc^e, bie mit bem ©^loffe buid^
einen ®ang uerbunben war, baiS 9!ad^tmaf|I auS ber $anb beS
Säranbenburget Sifi^ofS empfing. 3^n begleiteten bie im §ofbienft
fte^enben @belen unb feine Släte. Ob biefe g^eier am SÜor« ober
"SiatJ^mittage beä 1. SiowmberS »or fii^ ging, erf(^eint unttiefent'
fic^."') 9lm folgenben läge, einem Sonntage, fanben fic^ Slat
iinb S3ütgeifc[|aft non ißerlin in bet Slitolattirdie ein; nad| einer
^ebigt beS ^topftes Suc^^otjet fpenbete ou(^ ^ier ber SBif^of
SRatt^iaS baS ©aframent unter beiberlei ©eftalt"») $!Oif| fc^t
biefe ^eier im @egenfag ju ©panbau einen ftreng lotalen CE^ralter
gehabt ju ^aben. 9Iq(^ SBerlin unb ©(janbau niaren eoangefif^
©eiftlid^e entboten, um ben ®ebtaud| ju lernen.''*)
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9ieben ber OrtSfcage ift juttieiten auc^ bie groge no(^ her
Seit beS Ü6trttitt8 angetegt ttwrben. 33oc§ mo bet 31. D!tobet
genannt toirb, ba ^at man hoä) nur baS Seftreben geäulert,
bie grage mä) bem Ort auSreit^enb beantwotten ju (bimen.
SSiäre bie %benbnial|(§feiei SoadiitniS tntitlic^ am legten JDftober^
toge 9ef(^e^en, (o lieBe f«^ für ben, melt^er bie Sei" »il* in SBerlin
ge|d^e^en annimmt, am 1. 0toDemIier bie bei Xeltomet Slitterfi^aft in
iS;)anbau, am 2. biejenige bei märfi{(^en $auptftabt benten. ^oc^
ftnb bie SSetneife für ben 31. Oftober fo wenig ftt<j^^altig, ba^bie-
Slnna^me biefeS 3)atum$ ni^t ju I|atten ift. —
3)ie @age gleitet bem @d|Itnggemä<^§, bo8 ben 8aum ber
@efi^id|te umranft. ©er na{f| Sotirtiunberten ben SESalbriefen
unterfui^ finbet nur ju oft feinen ©tumm termobert, bie ©trultur
beS §oIie8 unb bie Änfäfee beS ©eäfteä finb nt(^t immer Ilar
JU ernennen, ^nnocti bleibt bie 3^|atfai$e beftel^en, bag unter
ifyn fu^ einft uergongene @e|(^Iet^ter beS ©chatten« freuten,
ben er fpenbete unb tai aud| für unS fein 3Nifetn niijt o^ne
gruc^t blieb.
3nieite§ Sapitet.
Sic ftin^eimrlittitRa ttn 1539.
Heit ber Slbfafluna. Xie Biifimnteni*$unQ ber beratenben Somtniffion.
3!i^qU unb StunBlagen ber Äir^enorbnuna. Urteile ber SRefocmatorm
unb ber m5Tft[(6eii ®etftli^fcit. SJruif ber Drbnuitg. ^^re 2lufnal)me
biirc^ ben Sanbtag Don löiO.
3n bet jteeiten ^tfte bc2 Sluguftä tiatte bet Äurfürft feine
SHäte unb bie nome^mften ^täloten (eine« ßanbe«, unter metd^en
mir in btefem %aVx ben S3ifc^of Von SSranbenbutg, ben $ofprebiger
unb @eneralfufienntenbenten ©tratnei unb ben $robft ^uct»^o(jer
ju öerftetien ^aben, um fit!^ »erfammett;^"^ gg ga(t_ pjng gommiffion
jU niätilen, ireldie fic^ mit ber äluSarbeitung einer flttf^enorbnung
beffj^ftigen foQle. 9ia[^bem Soad^im feine SBa^l getroffen, arbeitete
bie JSommtffion uon ben legten ^agen beSfelben IDlonatS btS gegen
büS @nbe beS 9lobemberS, atfo DoKc btei ä^onate.^")
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3n ben rndjlm SSerotungen fit^ite Soac^im II. tMtt SJotfi^
<SS entfprad^ baS einmal feinet Steigung ju t^o(ogifcf|en 2)t§-
fiutationen; au|etbem UDlIte er aber autSf boS äBoc^tum feinet
©c^öpfung |)er|önti(^ übeiHKidien. 9Kit X^Iogen, welche nid&t an
bet Ocbnung arbeiteten, an beten Urteil if|m atm gelegen toac,
untertebete et fic^.-*') ®n befonbere» 3«"fln'8 für bte Siebe
unb ©orgfalt, mit niel^et et bei ben Sier^anblungen t^atig tuar,
ift bie SJonebe, welche er eigenliänbifl niebetfc^rieb. „3c^ fyÜK,"
erjä^lte er 1563, ,mit meinet eigenen gauft vor 23 3a^n bie
Sjorrebe in meinet Crbnung gefleOt; ba fie^t man, »mS u^
bojnmat geglaubt."-") 3n geroiffem ©inne lann jugegeben werben,
inaä Soai^im über bie SRitarbeitet fagtr, ba% eS „bie trefftit^ften
äu bet Qt\t gele^iteflen £eute' gtttcfcn feien. fSs waren in ber
Sommiffion nur ä)!änner t^tig, benen eine S8ef{emng bei fiin^e
om §erjen lag. 9(ber in ber Slrt i^re« 99e(enntnif{eÄ waren
biefelben fe^r nei[{^ietien unb häufig genug wirb ti fc^wet ge-
halten ^ben, bie SEBibetfttebenben bem ge meinfamen SEBetle bienftbac
p ma^en. i)er ftreng Int^rijd&e SSuc^^oljer, ber oermittelnbe
S3i[c^of aRatt^iaS unb ber jut tömifd^en Siti^e Wiebet jurücf«
gelehrte SJiceliuS bejeic^nen bie Derfd^iebenen @eifteSric^tungen bet
JU ÜBetlin tätigen Xfieologen.
Unter ben erwählten @eiftli(f|en roaten ©tratnet unb S3uc[|-
^oljet befonberiS t^g. 2)ie äRitorbeit be8 erfteien mar ft^on
um beStoiHen nötig. Weil bie iötanbenbutgif^>9'lütnbetgi|(^c
^tc^enoibnung, an welcher ©tratnet geroirft ^tte, teilweife afö
©runbloge bienen foCte.
3)a um bie 3"t beS Übertritts auc^ SoEfann SCgritola iSiS«
leben nai$ Berlin tarn, fo nofim man an, ba^ 006} bie[er mit
£ul^r Deifeinbete Zoologe, ben man feinet ^tonfequenj Wegen
mit bem ^ettet^a^n betglicfien ^atte, an ber Ausarbeitung bcc
JHr^enorbnung beteiligt gemefen fei. ItBefonberS aus biefem ©tunbe
betroc^tete bie Surfurftin Utifabet^ baS SlBerl il|re« ©o^ne8 mit
mt|lraui|{^en Sliifen. ©ie fioffte eine Stbänberung bei Orbnung
bur^juf^en unb baS SRi^lingen i^tet Slbftd|t ^atte etnfte SIuiS>
einanbeifegungen jwifc!^ SRutler unb ©o^n pr ^olge. 9loi^
1545 teilte l^oat^im i^r mit, bafi feine Orbnung längft ent-
ftanben nnb publiäiert getnefen fei, al8 Slgrifota angekommen.
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S^atfäc^Iit^ traf ber fpäter fo Bn)orjugte®eiftB[!^e am 15. «uguft 1540
in SBerlin ein."») ®t »atbe ou(^ noc^ roeniger mie äMetont^t^on
geneigt gewefen fein, in bn ©efeUfd^aft be« SJicetiuiS ju fi^en.
S)ie S^ätigleit beS JBifc^ofä »on SranbcnSurg an bet ^erfteHung
ber Dtbnung ift roo^l mir eine geitroeife geroefen. S)oc^ ift ni^t
anjune^men, baß man jetner SDIittoirlung überhaupt entrattn
ifobt. aSoßte 3oa(§tm i^n nit^t at2 ben erften ecangdifd^en
Prälaten feines SanbeS übergeben, fo mar er bo(^ anä} auf bie
f)if{f|öfli^e ©eftätigung unb gmpfetilung ber ffiit^enorbnung an=
geniefen, unb ber ätat beS ERatt^iaiS über beijube^altenbe unb
auSjuft^ibenbe Sewiuonien war »on SBebeutung. Unter ben für baS
Siräienwert t^ötigen 5Kännern ftnben mir autj^ ®eorg SiceItuiS.i")
@t ift ber tfiepröfentant jener im SReformationSäeitolter fo ^aufig
auftretenben JWänner, meldte, unjufrieben mit ben ©a^ungen
ber fiir^e, in bet fie erjogen fmb, ((§nen öon einer aufeer-
orbenttic^en ?ßerfÖnK(^feit gebtenbet Werben, o^ne ben innerften
SSefeniSlem berjelben ju erfaffen, abgeftoSen werben, (obalb fie
i^re erträumten Stiemen nit^t realifiert fe^n unb ein serriffeneS
£eben mit fic^ fc^[ep|ien, allem fluc^enb, nur nic^t bem eignen
Unbeftanb. Unter bem @influ6 be2 SraSmuS jum $umaniften,
unter ßutt)er ju einem ©egner beS SßapftlumS gebilbet, ^
SSicetiuS bodf be§ (Stungeliumg äBirlen faum an fit^ VerflmrL
@r mar ein SftcfotniatDr im Steinen, ber gegen Unarten ber ©e-
meinbe luftig auftrat, ooD Iranf^after ISmpfinblic^Ieit unb oon
^ot^grabigem @el&ftbewu§tfein, baS mit ©igenfinn tterfcfiimftert
ift. ©eilen fanb er an einem Crt längeren ?tufent^alt; (ein
Seben war im wirtli{^en @inne be2 SSorteS ein Sanbem. Stuf
Soac^im il. tiatte er Balb nac^ beffen SRegiemngSontritt (ein ?lugen=
merf gerichtet. =^i) ^atS) §erjDg ®eotg8 %oi mußte er au8
©ac^fen mdä^m. (ärlronft fc^rieb er an ben Sifc^of Don SSien
(14. 3uni 1539) unb bot biejen, fit^ für it|n beim ffiönige ju öer=
Wenben; er bemerfte, ia% il|m ber JEurfürft »on fflronbenburg
wo^lgefinnt fei. SBotb barauf berief biefer i^n nad) Serlin, öid'
leicht burc^ bie Dot furgem ju Seipjig erfi^ienenen ©ü^et beS SSiceliuS
bettlogen. 33en tut^erifc^en Ideologen ©tratner unb SBudö^otier
war ber neue SIntömmling zweifellos ein unttriDfommener ®t'
fälirte. ©trobel glaubte, baß SticeliuS auS|<$lteBli^ ^Bearbeiter
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75
ies brttten "StiU Ut Drbnung, bec bon ben gotteSbienftlif^en
3eientDnien ^anbelt, getoefen fei. Slllem naä} bt9 J^utfürften
«igenen SBiorten bürfen Wir nid^t aimetimen, bof; jebem S^eologen
ein befonbeteiS @tiid beS 3Bette$ jui iBearbeitung übettoiefen roSre.
auc^ bei ber Slbl^nblung über bie SRei^tfertigungSle^te ^t SiceliuS
mitgewirlt; bmj^ ift feine 3ioffung won 3oad|im obgeIet|itt roorben."**)
Sluf ®tuiib feinet SWitatbeit entftonb boiB 1540 gebriufte mif
„SBon ber Eiligen aWeffe Srauc^". iBon SKeland^t^on''^) »urbe
■er im ^inbfitf auf ben bßfen SRatgebet beS alten leftamenl«
a^tiopliel^*»} genannt, ba er ben @inn be« ffiurfiirften burd^ feine
SJorfd^täge Berftriätc. Sr »orf i^m Bor, bie SBeibeiialtung un-
nii%ex ^\i\&^t bei bet Stontmunion ju befürworten, ja, @injel<
"^ten burd|jufe|en, bie er — ÜJicetiu« — fetbft mifebiÖige. 9iot^
1@eenbigimg beS SSerteS tonnte ftt^ au(^ aSiceliuS in iSranbenburg
nid^t lange mefir anfiiatten. SJiot^ 31 3a^te irrte er in 33eutf(^=
tanb untrer, o^ne 99ebeutenbeS ju leiften.
W.& bie SKarlgrafen (Seorg unb Sllbrec^t intern SSetter
Soac^im JU ber SBerufung ©ttatnerS ®Iürf wanfrfiten,^**) eni=
pfal^fen fie i^m für bie SluSarbettung einer Äirc^norbnung
3Äetanif|t^on. Siefen berief ber fiurfärft, wie erwähnt ift, im
Dftober 1539. ffir l^at i^ out^ Wü^rft^eintit^ jur aWitarbeit
aufgefotbert ^od) erfi^eint e§, wenn mit ber Untuft be§ SRefor«
motorS nai^ fflertin ju reifen bei feiner SBcrufuug 1538 gebenden,
erflärlicfi, ba^ er fold^ ^orbetungen ni<^t nac^Eam. Sn ben
^t|uugen ber flommifftonen natim er nic^t teil;'*») er fi^eute
bie Sertjanbtungen mit ffiiceliuS, Wetti^er bie SBittenberger »er-
Icumbet ^atte, ber oft üertrat, wa8 wiber fein Oemiffen War.
«So tonferiette SHetant^t^on mit bem Surfütften befonberS;=*')
er §atte überbie« für goat^im moutfiertei @ef(^ofte ju führen,
lobafe, ,oieI jn ft^reiben toar". SIS er abreifte, war bie ?ttbeit
ber Äommiffion no^ nid^t beenbet.
3)ie fiirc^enorbnung'**) befie^ auS brei Seilen, bereu erfter
bie eoangelifc^e Se(|re in 10 fiapiteln entfiält. 3m jweiten ieit
ift ber tut^erifc^e ffiotccf|i8muS enthalten, Wä^reub ber legte in
20 Hapitetn ben ©ebrauc^ bec geremonien bejubelt Seber
iiefer Seile ift burd^ eine Sorrebe eingeleitet, TOeft^e wa^rfd^ein*
lic^ aße 3oocf|im jum SSetfaffer ^en. Senigften« enthalten
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76
einige 9Bentiungen in ber (Einleitung jimt biitten Xeil benfelben
®cban!en, toetc^en ber Sutfiitft (tJöter ben ^bemben Parteien
gegenüber (o oft jum 8£u8btucl broi^fe. 3;ie erfte SBotrebe bf
toegt fi(^ etwa in bemfelSen ©ebanlengange mie baä ©d^retben
äRäan(!^tt|one an ben ß9nig Don $Dlen unb fie {(^eint »or
aUem in ber 9lbfi^t DEtfofet ju fein, ben ftönig gerbinanb mit
bem 3iele ber branbenburgifc^en Sieformation bertiaut ju matten.
Sm btitten leil ber Drbnung finben fid^ ©teilen, meli^e (elbft=
ftänbig bearbeitet ftnb unb burt^auiS leinen euatigelifdien S^arafter
trogen. SBit loerben nidit irren, Wenn wir in i^nen ©puren
oon bem (ginftufe be« SBiceliiiS [e^en. 23fläu jätiten vor oßem
bie ^afiitel „^on ber ibnfirmation ober {^irmnng", ^^bnung
ber 3Re6", Bon 93e(uii|ung unb Äommunion ber firanfen". 99c=
oc^tung Berbient aadf baS fiapitel „SBon iBerufung unb Orbinotion
bei Siri^enbiener, anc!^ bifi^öftid^et Stutorität nnb SuriSbiftion".
SlHe ©eiftlii^en foHten burc^ ©tratner tertiöret werben, §ei§t ö
barin; unfer befonberei greunb, bei SSifi^of oon S3ianbenbuig,
mit bei fieUfamen fiefire bei fettigen StiangeUumS einig, foll
orbinieren. %nä) ber anberen Sift^öfe, „fofem [k fit^ ju bie(er
unfrei (^riftli^en Stit^enoibnung tialten", war gebai$t. ^r
SBijdlof galt oI§ Drbinariu« ber übrigen @eiftti(^feit. 9(1§ goft=
toge tiefe 3oo(^im grritag unb ©onnobenb bribetiatten, ba er „als
parens patriae ä^ai^t ^be, mit gutem 91at ein polUtieam
Ordioationem ju ma(^en, fo bem gemein 9lu^ beguem". 83on
ben tat^olifc^n gefttagen, welche bei §attelbergcr Sift^of Sebeg»
»DU 51 auf 39 befi^räntt ^tte, beftimmte Sood^im bie Sei»
be^aftung toon 35. 35er Cibnung waib be« SBifc^of« ju Sranben«
bürg Semilligung unb Seftätigung angefügt., in weither äJiatt^iaS
öon Sogow Berfprat^, ba bie Drbnung bem SIrtiM ber Suftififotion
nid|t juwiberlaufe, fie aQen Pfarrern feiner 3)ißjefe gu eni''
(jfeliten.
Sßerf(!)iebene Sitc^enorbnungen ^ben bei mörfift^en ot« 9Jor«
läge gebient Sil« fotc^e erf{^rinen bie SBranbenbuigift^^^Iüm"
bergifc^e (A),"") bei Unterri^t ber ajifilatoren on bie 9|Jfarr=
^erni im Äurfürftcntum ©ot^fen (B) 1528, ftiit^cnocbnung jum
Slnfong für bie ^farrfieirn in ^rsug ^inti^S ju ©ai^fen
güiftentum (C) 1539. $auptfäc§lic^ le^nt fic^ bie mätfif(^
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77
Otbnung an A, als bercn SBerfaffer noc^ ^eule nid^t feiten ©trotner
genannt loirb, an beten Sbfaffung ei iebenfallS alS martgiäflidiei
3::^eo(Dge beteiligt getwelen ift. StuiS A finb (ür ben erften Seit
titele ^fiitet ganj ober teilneife »5ttli<^ übetnommen rootben,
nur bie STbfifinttte „fflom (teien aBiUen" unb Jßon (^riftli(^er
^eit)ett" finb ben betreffenben So^Jtteln in B anolog, bie freiließ
auc^ A Don B übernommen ^at. 3)a bieS bei uielen Jtapiteln
Bon A ber ^aü ift, fo ftofeen mit anf inbireite iSinwirfungen
SßitttenbergS au|erotbentli(^ tjSufig. ^S Kapitel „SSon ber ^eiäfit
itnb ^Tbfolutiou" finbet fii^ in C. Um Stnftofe ju »etmeiben
mar bet tüuäbmcf „bie ^ü^ftlici^en'' forgfältig auggemerjt; man
fptac^ nur öon S5Jibetfa<i|ern. -«'')
3m aQgemetnen f)atte bie märfifd^e ^irc^enorbnung einen
buK^ctuS enangetifc^en S^arotter, tneli^er buTc!| bie lat^otifc^en
9iemtniiScengen nic^t getrübt meiben tonnte. SRoci^ten @(etxition
unb Oftenfion be§ Set(^e8 unb SBtoteS fottbeftel)en, ben Shanlen
ba3 Satrament mit Sii^t unb @tÖdlein jugetragen unb ^ojeffionen,
legte i&lung unb bie äRetten beibefialten »erben, nenn nur baS
(Soangelium rein geprebigt »urbe! 3n banfenStoerfer Seife er=
fannten benn auc^ bie SBittenbager SReformotoren ben ®e»inn,
toelc^en bie eoangelifctie j^irc^e buri^ bie @tnfü^rung ber Stefor^
mation in SBronbenburg erholten, an. Slßen Boton Sutlier. Sin
i^ §atte 3oac^im ®nb( 3IoBem6er ©efanbte obgefc^iät, bie neue
^rc^norbnung if|m oorjulegen. @inige Sfemfilate nmtben an
UrbanuS St^iuS unb Sugen^ogen gefanbt. Sut^iS Urteil
(Dom 4. SSejeraber 1539) lautet überaus günftig,^«') er belobte ben
Äutfürfien roegen ber SSorrebe. (Segen ba« Umtragen beS ©atra=
mentS fprac^ er ftd) unumniunben auS. £em IDlarfgiafen @eorg
erllätte fintier fpäter, aßeS fei gut, roenn ber artienlna jneti-
ßeationiB rein geprebigt mürbe; t|ätte Soat^im an einer 93ef)>er
nid|t genug, fo foöe er bereu smei fingen laffen.*^*) Somit
ftimmt auc^ überein, WaS Sucer einmal äufeette: S)et Sutl^r ift
wo er fiel|t, bafi man bie Öe^re ber 3uftift!ation jutöffet, tn oHen
anbeten ©tütten gelinber. ^ß^) 5Kelan(^tl^on gab fein ®utaif|ten
einen Xag ffiäter a^ Sut^r ab. SUIS Umtragen beS ©atramenlS ^ot
er eift ouS ber öDßenbeten Drbnung erfe^en, ba er beffen mit
feinem SEßort in feinem SSeric^t an Seit 33ietri(^ gebend. ***} Übet
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78
biefen anftö^igen $unft ber Orbnang uerbreitete er fti^ beS
länfleren in feinem Urteil, «bei oui^ i^ freute bet ©ieg ber
reinen £ef|re in ber SRarl unb DoOer Stnerfennung gebenit er in
mant^em Sriefe beS Surfüiften, Weichet bie SlrtiM Bon ber S«^
fo mo^I ju fteQen genm&t ^obe.^*^) 3ti^'oifenb antroocteten
au(^ Suftu« 3ono§ unb UrbnnuS SRfiegiufi, ber Ie|tere, toddien
3oad)im fiir bie Uniwrfität ju gewinnen tioffte, nic^t o^ne f<^arfe
Äritit beS SBiceliuS, inbem et bie ffiiiilobung abtet(nte.288) gSenig
^nl erntete ber fturfürft mit ber Olbnung bei ber ntarlif(^
etKingelif^n ©eiftlit^feit. @ttabt bie Stebenbinge erregten ben
größten Slnftoi 93uc^i|oIjet beltagte fit^, bafe er noc^ oföetangelifc^
SßrDbft in dfjovtod unb E^orfappe ge^en foHe. 3)aS Stauet=
jeremonieQ, bie^ßrojeffionen, biegeierlat^olifi^ergefteerft^ienenben
meiften als ®i)genbienft. ^iefeOibnung, iotlä)e bie toeiteften^^en»
fä|e ju näfiern ocrfu[§te, mufete bie ^inber einer ^tit erbittern, toeld^
in fi^roffer ae^auptung eines ©tanbpun!te8 ba« ^it ber fiir^
[a^. ^tinen maren bie neuen SSoifd^riften vergalt iBet bet laut
geäußerten Uujufrieben^t blieb eä nii^t immer, mani^n ätoong
ba§ ©etoiffen auSjutDanbem. 3}or aüem bie non Sut^r em-
pfohlenen, in feinem @inn toirtenben ®eiftUc[|en waren beunruhigt
Sut^r mufite SÖut^^ofjer auf bie SJortette in ber märfift^
{Reformation im allgemeinen aufmerlfam mat^n. ^^^) %üä) @o(inui$
(®regor toU) ju Sanöecmiinbe füllte fi^ bef^wert^«») SWa«
nertoieiS it|n »on SEBittenberg au§ auf bie bi8^ geübte 9ta(^fit^t
ber iBifitatoren. @r foDe ni<^t bie ^ir<i^ oetlaffen! ^m @egen<
fa| i« SOtelanti^t^ou unb Sut^er, toelt^e bie fogenannten äJfittel'
binge atS ein nottoenbigeS Übel bulbeten, ^«b) erblidten i^re @(^iUer
in i^nen ein §eramni8 ber ©e(ig(eit Sie moren fi^on bomat»
lut^fc^er als &utl|er.
Siie fro^e Stimmung, toett^e ben ©(^öpfer eines 2SerfeS nad^
beffen SÜoQenbung übetfommt, fehlte ^oad^im. 3)er offene SBiber"
fprud^ gegen feine Drbnung tieg in il^m @eroiffen§bebenten ent«
fte^en."") JKelam^t^on Iröftete i^n unb bat aut^ ^rjog ffllbrec^
uon $reu|en, iSoad^im fieunblii^ jujureben: @. g. ®. woQen na^
®elegenf|eit ben Äurfürften ju fflranbenburg, meinen giinftigen
$etm mit Schriften tröften unb ftörlen, benn toie S. g. ®. roiffen,
er ^at aßetlei Slnfeditung."
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79
^tod) im 30^ 1540 ^at 3oa(^itn tin (Efemplai ber Otbnung
an ben Stax\et ge(anbL ®n ^fttuEtionSenllourf fuc bie ®e='
fanbttn liegt xtot^'') 3oad|im eijä^O; bo^ ei bie Oibnung an
gerbinanb geic^idt, mit i^m ou(^ fdbft baiähtx gerebet ^abe."^)
äSknn er bagegen foitfäfitt, ber Sünig \^U ein @efcillen batan
getjabt, [o beult er an ffiälere Qtitta. SJer tiflenmät^tige ®(^ritt
be8 Surfürften ^Qtte ben fibnig ernftlic^ öer|timmt,ä") ober a6er
er [teilte fic^ ergümt, um Soat^im ju 3"9£ftänbniffen ju bemegen.
Ser bte branbtnburgifi^e $oIitiI lalim legenbe SÜertiag auf bem
d{egen§burger 9leic^Stage jeugt bafür, um meieren ^teiiS ^b&='
butg [eine (SinmiHigung geben moHte.
3undi^ft tarn es abtt ^oad^im batauf an, bie ®enel)migung
bec firc^Iii^en dleform bur^ bie fianbftänbe )u erlangen. 3m
anärj 1540 Berfammetten fi(^ biefelben ju SBerlin.^^) SBegen
ber SBic^tigleit bei Dot^une^menben äJei^anblungen mat bie
@eift[ic^Eett befonberS ja^treit^ vertreten. ^Diefe toxtS bie Stnna^me
ber föirc^enorbnung energtlt^ imM, ob\djon bie(elbe von ben
©labten unb ber JRittetfi^aft angenommen inurbe. 2)eT AleruS
übetteidite einen 5ßrottft,"s) in welt^em er erltärte, tw6 er in bie
bom ffiurffirften gemaii^te ^nberung nictit gemilligt unb forberte,
bie ©eiftlic^n unb ffonwntnafen bei i^rem fflefenntniS ju (offen,
wie auc^ in anbren ßänbem, ba bie lut^ifi^e Se^re eingeriffen,
gefc^e^n fei. 3!)ie @täbte foQten bie ©eiftli^en auS eigenen
SKitteln beja^len unb nidjt mit anbrer Seute ®elb, woKten fie
neue Sekret unb ^tebiger (laben. ®2 fei erbärmlit!^ ju ^ören,
bag bte Sbangelifc^tn, bie nid|t lonfehieren lünnen, fic^ unter-
ftänben bie SÄeffe ju lefen. 3)en Stfc^öfen blieben infolge ber
Drbnung emolumenta nai^, bie ißröpfte beflaglen fii$ über gro|e
fBefi^roerben von Sägern unb fiunben.
Xro^ ber C^^jofition nerfotgte ber Äurfütft ben einmal
eingefi^lagenen SSJeg. ^ie Prälaten raaren überftimmt morben,
buit^ iliren Siiberfimtdi lieg fii$ ^ooi^im nid|t abfi^recEen. Stber
er lonnte bie Unterftüfeung ber beiben anbem ©länbe fic^ nur
fii^ein, uenn er t^nen ß^fl^tänbuiffe machte, nieti^e bie lanbeS-
^errli{^e ®enialt aufiS ünfierfte einft^ränlten. 2)enn bie ^öcfifte
gorberung, Wel(^e ber Surfürft ju (teilen ^tte, mar bie Tilgung
fetner @dE)ulben, bie bon ben Stauben ilbetnommen merben foDte.
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%ü\ bera am SWontag na^ Sätore beginitenben flonbtoge ftelltc
bet fiutfüt^ bie gotbenmg, bie ©{^ulbfumine nannte er etft bem
im ^bfte besjeltien Qo^reg snfommenaettetenen SniSft^uß. *'•)
®nen grofeen %t\1. ber Dot^anbensn ©i^ulben ^otte ^oac^im II.
tierettS mit ber @r6|(f|Qft übernommen. 5)ie burt^ bie Stellung
ber fionber öerminberten ISintünfte lonnten bei gefteigertcn aniprüd^en
nit^t \M beffem tielfen. ^ju niurbe baS &anti com Uni)tüd
^etmgeyu(^t. Sä^enb naä) Slngabe ber ß^roniften not^ 1535
iie Se&enSmittel \ti)i biQig waten, trat infolge ber @eu(^n
^ufig Neuerung ein. Site ©tönbe Waren übet bie gotberung
beä gurfürften junäi^t entruftet, \a, fie beiweigerten bie Übernahme
ber für jene 3fi* oufeetorbentUtfi ^ol)en ©ummc. IRitterfc^aft
unb ©täbte ertioben bittere Älagen; bie (enteren (a^en i^te^riDi=
legten baburc^ Detle^t, ba^ Sbelmann nnb Sauer bei fefttit^en
fflniäffen 5Bier brauen burften, baburt^ bie Einnahmen bet ©tobte
<r^bli(^ »erringert mürben. Um neue ®elbquenen ju eröffnen,
foHten in bie(er 9}ot bie ÄatattbSgüter „angegriffen unb Docgeftredt
lüerben." ^ie ©tänbe mußten fit^ erbieten, fotc^eS nai$ l^e^a^Iung
ber ©c^ulb micberjugeben ; bie ©nlünfte ber geifttii^en Setien,
„loeldie nic^f idoneos posaessoreB tjätten", mie bie Überfc^ftffe
ber Ätoftetrinlünfte, mürben norläuftg mit S3ef[^tag Belegt.
3;ie ©egenfotberung ber Stäube beftaub in einet grünblic^en
Reform beä gammeT9en(^lS ju Berlin. SDie SaramergeriditS»
orbnung SoadlimS I. (1516) mar bereit» ein ^ugeftäubniiS an bie
©täbte geioefen. "i) (Sine JBetbeffetung be§ ©erii^tS, beffcn
'@e{c^äftSgang ein ungemein langfamer mar, tuurbe uon einem
Sanbtag auf ben anbeten üertc^oben. "s) jije im §erbft 1538
tagenbe ©tönbeoerfomminng ftt^ette etft bann Selb gut Siifgung
bet ©d^ulben ju, menn eine ^erbeffetung be§ ®erii^t§ eintrete.
2)ie je^t torbereitete SReform muß um biefelbe Seit roie bie Sitt^en-
Dtbnung beenbet morben fein, ba bie Sleuja^r 1540 beginnenbcn
ISagebüifier ber 9iatSftube betunben, ba& ba£ Oftetn 1540 ge^
billigte SJerfa^ten beteitS Dörfer in JEraft getreten fei"») 91ac^
ber ^Reform burfte ber geri(^tti(^e SSeg etft befi^tttten Wetben,
Wenn bet SJetfut^ einet gütlid^n iSintgung als gef(^ettert be«
trottet irerben mufete. 2)a« ®tn^t trat »iermat im 3al)re ju
-einer einmijdientlü^en ©i^ung jufammen unb jmar um @t. Sucö,
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81
^noolatnt unb SRii^diii in EBerUn, um ZrinttattS ju Xangei»
mönbt. Sladibem bie 9ie|oim auf beut Sanbtage wrlefen toax,
foibnten bie @tönbe Slbänbeiuitg einiger $unlte,=^°) tie(onbeiS
^}enninbenins bei ^ofjunftcn, bereit Unter^U Viel ®elb toftete.
^t(^tigei roar bie %ta%t, in ueli^r äBetfe bie ftloftergätei Bci^
tnenbet werben joDten, tuetdie ^age 1540 nur angeregt tuurbe.
'SSkt fiurfitrft anttuortete bilatorifi^, ba bie Srgebniffe ber 3itfitatu)n
leinen Übeibliif geftalteten. „9tac^beni oui^ ben @tänben unb
fouberlii^ beitcn von ber 91itter{c^iift an ben 93tötün)ern, Stiftern,
jnöftent unb ^omttiureien tixoa» gelegen, bog fie it|re ^nber
unb ©efreunbte barin unterbringen unb untersten, foQ feine
unbidige änberung vorgenommen Werben, babur(^ bie S^re beS
'ttOmüi^tigen gefi^mälert nKibe."
Sn^ber Xlyat mar baS gortbefte^n bei fitöftei eine uric^ttge
t$rage für ben Slbel, unb ^oat^m tonnte ft^liegliil nü^t umtiin,
t^m bie fianbllüfter wie ben @täbten bie ©tobtflöfter ju überlaffen.
Huf bem Sianbtage Don 1541 baten beStioIb bie SRitter ben Äur-
füiften, mit SSiStümern, Stiftern, ßlijftem unb Somt^ureien o^ne
3iffen unb 9tat gemeiner Sanbftänbe feine älnberung Dorju-
ne^men.**') S)er Sonbtog unb bie im Dftobet unb SJtoDembei
1540 gefttliiten Süertianblungen beiS auSfd^uffe* jeugen bafiir, ju
VKii^ SRai^t bie mäififi^en Stäube binnen furgem gelangt
Woren.
3m 3af|re 1540 würbe bie förd^enorbnung gebrudt. '")
^er con 1529—1539 in aSittenberg tätige Su(^5ru<Ier Sodann
Mti^ Iie§ fi{^ in ^Berlin niebei unb mit it|m ^ielt bie ISui^bruder-
"fünft t^ren (Sinjug in bie SWarf. ?tm IiienStag post Jnbilate
1540 fteQte it|m bei Surfüift ein $ritiilegium aa&, „al\o, baft er
aQe SBüt^, fo diri^Iid^en ©laubeniS, guter ^olijei unb ber iS^r^
Jarleit ni^t ungemüfe ober jugtgen finb, in unferm Ämfürften*
tum, aOe biewetl er barin tft, fril l^ben unb neifaufen Ia0en
mag." 9leben ber Oibnung bnufte Sßei| auc^ bie 91efDim bei
-ßammergeric^ts. SSon bei JHidienoibnung {oll bereites 1542 eine
{Weite Auflage erfc^tenen frin, oon Wetdier aber tein S^emplai
gefunben ift.
S8ä tüiäftn Qtefd^ii^tsfd^ieibent bei mäiftfc^n 9{eformatiDn
inirb ein ^r<^ngefangbu(^ eiwö^nt, baS mit bei €rbnung
ettinmOHtc, »tfonniitlDn In Bcanbintucg. 6
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^rauSgegelien fein foD. Spider f^ffü mit opobitttfdiec ®t(^^
eine Siei^ son — meift lHt^ri(t^n — ftiniiennefeeni auf, metc^
in bem <Slefangliui^ $la| gefunben ^lien (ollen, toä^renb er ju>
gletdi febauert, tetn S^tmplar ber ©ammlung gefunben gu ^ben.
3n ber Xl^at ifl auf dtac^ftage bei aOen in Setrac^t fontmenbcn
93il^erfamntlungen tetn (umt&rlifc^es ®efangbuc^ ober aud| nur
eine auf {ein SSor^nbenfein beutenbe ©pur auf jufiuben gewefen.
CEnoä^nt uirb baS „gnintfurter ßion" beS aRuStuIuS, baS aber
erfi bem Sa^re 1560 entftammt. @omit erfdieint ba:S SSui^ ni(^
aQein ali uiloren, feine S^iftenj mug überliaupt angejneifeft
tuerben, ba unter ben 3>ru(fcn bei 3. äSei| efi niii^ genannt iß.
ISS ' liegt trielme^r eine SerWedifelung mit bem 1545 ebierten
beutfc^n iSreOier na^e, beffen ffiorrtbe im 33erltner ©taatS-Strt^i»
ent!|alten ift"») 3n berfelben wirb im ©Mjenfaft gu ben neueren
^ic^tungen bei SBcrt ber alten ftirc^engefänge ^rvorge^oben unb
ba mit leinera SBort eine« befonberen Siebecbuc^e» für ben gotte«'
lii^ @kbrau(^ gebucht ift, fo jeugt baS beutf<^ 3Re^bu(^ bafür,
ba^ Soad^int bie Orbnung befi alten ©otteebienftcs aufret^ ju
^ten beftrebt nwr.
^rttteg Saptter.
$ie ftir4eiis nn» ettBltotfUNtiatt.^»)
$)i( Ißiptationeorbnunfl. S5ie Sintatoieit. SttHoieriflleittn btr SJifitation,
%\i Sixil^m unb Eitlen, ^k ^o\püala unb ^I5ftci. ^ie S:DmF<it><tti
unb 3i>^annitei. XaS JCmtfijlcirtum. ^ie SRefoim ber llniberfitSt ^ranC'
fürt.
SRit bei i<rertigfle1Iung ber ^rt^orbnung taax erft bet
Heinere unb »enifler fd^ierige Seil bet märfifc^en Sefotmotbn
voQbrai^t Ungleit^ gtS^ere ©i^Wteri^etten boten bte $iüfung
ber aSer^ältniffe unb bie S)ur(^fü^rung ber in ber Crbnung
gebotenen iSinrii^tungen. 3)ie 9totU)enbigfett einer SSifitotion
mürbe von SoIianneS ISeinleben (SSetnlöben, Sßeinfaub) in einen
befonberen ©li^ft begtünbet: „Urfad^, warum SUifitation ge«
l^ten ttierben foO", mä^renb eine ^n^ftion für bie IStfitatoien
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in boi „ärtiWn, belongenbe bet Äm^en unb getfttic^e ®üt«" ent-
halten ttar.28*)
SU« ftänbige SSifitatoren mürben in biefer Sorfi^tiff ein
$rä(at, einer Wn ber ^itteifi^aft unb ein Sftec^tSgele^rtet oeiDtbnet
©ie (oQten in einer ©tabt ober einem filofter, ba^in fie bie um"
liefltnben Ortfi^often Befd^eiben Ißnnttn, Mufent^tt nehmen. Sei
ber Süfttation einer @emetnbe foQten ber Pfarrer unb bret
(Semeinbeglieber auflegen fein, jebeS filofter utugte einer befonberen
^ßrüfunfl unterjoflen »etben. j)ie IBifitatoren (or(t^ten nit^t allein
bei bem ajrrrjtetier be« ÄonwntS, fonbem aut^ bei onberen Drbens»
perfonen na^ ber Sarfc^ft ber Stiftung. Sorgefnnbene« @)elb,
©fwänber unb Ätrd^iengeräte — ©tobtfirt^en burfteu jroei Äett^e,
SJorffirc^en je einen betjolten — foHten in bie Sirc^enlabe get^n
unb biefe mugte nai^ Berlin gefanbt Werben. SBerjeii^niffe von
Stiftungen unb (JinHinften »urben aufgefteUt, bie ®egenftänbe in
Jtlbftern unb Pfarreien intientarifiert. 3)te Überfc^üffe einee
ÄloperS follten jä^rlit^ in feinem flaften gu fflertin betoniert
OKrben, „bai t^nt bantit nrieberumb aufgeholfen roerbe*. ^ein
erlebigtes Se^ bnrfte neu befe^t, tein ^rd^engut wröugert,
ofine @ene^migung bei SSifitatoien auf Sirc^entanb nid^tS ge=
baut nierben.
@« galt gunäi^t bie Baifl. ber SSifrtatoren ju treffen. Sknn
in ben Srttfeln bie Slnja^I berfelben auf brei feftgefe|t mar, fo
war bamit bie SRinbeftsat)! auSgebrüdt. £)iefelbe tft jumeift
^erfd^ritten warben. @o wirb in ber Slnmelbung für 3:ireuen=
brieten (SWai 1541) für 10 Sßerfonen Ouartier befteQt,"«) (pjo
©lubeu wäre un« faft füglii^). Sei ber iBifitation in ^vant-
fürt Waren au^ aitatt^iaS Don Sagow, ©tratner unb äSeinleben
jWei §erren bom Sbel, jwei Sürger, bte beiben enangelifdien
Pfarrer unb iBürgemteifter ber ©tabt jugegen.'^') SIS !@ertreter be«
SlbelS tDor ber ^nbeS^au^tmann, ber juftänbtge SImtSntann ober
ein ^rr au8 ber ÜRoi^barftabt beftimmt. 2)ie Sunler wo<^ten
eiferfüi^tig barüber, bafi i^ncn i^ Steigt nit^t berWmmert würbe;
50 C^beUeule fitzen SBefc^Werbe barüber, iai teiner Dom Sanbe
jut aSifttatton jugejogen fei-^^sj
Sil« 5ßertieter ber ^eiftln^Iett Wor jumeift ©tratner t^ätigj^s«»)
neben i^m wirb ^ufig no(^ ein anberer ©eiftlid^er, Sut^^Dljer,
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ein bif(^6fl^|n S)eleginter ober aud^ a)2attf)iaiS oon ^agow telbft
genonnt 2iet Sifc^of erlangte erft nodi mieberl^olter iBitte bie
tutfürftlic^e ©cne^migung jui ^eilna^mt. i^") Sotüberge^b
Wirb atS 9ted|töDerftönbiger Solenn $eilei b^eicEinet, nddEiet
Sijentiat ju granifuit mar; bie ©tele bet ganjeti SSifttation loat
aber Sotianne« SBeinfeben.^»») Srte treue, ^6ige ätbeit bicfeS
ä^anneS, midier für bie 9leugeftaltung bei lin^Itdien Eßer^tniffe
beS SanbeS oon au^oibentltiiier Sebeutung toai, (ann nii^ genug
genUibigt meiben. Seine raftlofe gebet fitOte nad| anftrengenbei
3iage3atbeit nix^ oiele Sogen mit Sendeten an {einen $erm.
SlQentlialben in bcn Sn^ioen finbet ber ®rforfi^ nt&rtifi^er
SteformationSgefc^idite bie eiligen ©c^cif^fige »on feinet $anb,
bie Äopiafbiic^et finb ^eugniffe eiftigften Jteile«-"') Sieben bet
»rtieit bet iBifitatoren oerfo!^ et auä) bie ©efd&öfte be8 1540 oon
feinem SImt jutüdgetietenen ftaujIerS. Unb babei ftanb er auf
einer buri^auS nii^t ^ertiDtragenben ©teile, bei iS^ren blühten
für i^n nii^t Biete. MtS Soat^im Don 1542 an bie ©teile eine«
^njIetS unbefe^t Iie|i, mat e« Sieinieben, ber mit bem Xitel
eines vicecsneeUarins bte uoQe SItbett beS ^njlet« übetnal|m.
^a ber IStgenfdiaft al« iB^etanjIet unterjetd^nete et bis }um
17. Sprit 1550, Don bo ab ttitt et at8 Sanjter auf.!") ^\f
©if^t)OiSarbeit ber SBifttation machte it|n oft mutlos, o^e ba|
er oon berfelben abgelaffen l^tte. ^n einem ÜBeni^ an ben fiut»
fürften fagte er;
9SennS ju jei^en gäbe ober ^ogben angeftetit mürben, möd|ten
bie 3unter Hiol^tauf fein. 2)oc^ ^offe it^ Sol^n Oon @ott. SBät'
c$ nid^t ein fo ^ilfam 9Betf, Oetfatlne S^xä^m ju bauen, bem
armen Sott tfirifttit^e §irten ju geben unb bem SKrd^taub ju
meßten, iii| mütbe @. $. @. längft um Urlaub unb Slblag gebeten
l^aben.
Si^nlic!^ fpro^ er fi^ feinem gieunbe ©tegor S8ac| gegen-
übet au». 293)
Sie Slufflobe bet SBifitotoren »at feine teufte. Hn jebem
JDtte miebet^olte ftd) baS fie etmübenbe (Sinettet: baS ©ammeln
bet Urfunben, fomeit biefetben öorbonben rooren, bie Sßrüfu'iS
bet Stei^nungen, bas S3er^i3r ber 3^gen, baS Snoentarifteren bei
SeftÜnbe, enblid^ bie leibisen SluSeinanberfe^ungen mit miber«
ov Google
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(penTtigen Sßfaffen unb Sunlent. !Doneben würben SBerid^e »er«
fagt, IBorffjEtläge an bcn JhiifÜTften gefanbt unb m(^t feiten multen
fi^ bie SJiptotortn ben änllagen folt^r flegenfiber Werteibiflen,
ncli^e fTd^ benoi^teUigt glaubten. Xio^ aller SiberiDärtigleiten
mürben aber bie äSifitatoren Uirer Aufgabe gerecht. S^alb mit
SZoi^bnid bie 9[bfteOung Bon SRi^ftänben forbentb, balb Hügtii^
einen Sergteti^ anba^nenb, bnmgeit fie buti^aus itid|t auf ein-
fettige Beobachtung ber neuen Orbnung. ^**) 3^irem Weifen ^Qer-
^Iten tft eS ju banfen, ba% bie ®egenfä^e bon oltei unb neuer
^rc^e Der^ftl^iSmägig feiten auf etnanber prallten. SRetani^t^on
beult oft unb aneitennenb i^rer Ilugen^anblungSWeife.***) 9Düt
geringen Unterbred^ungen bauerte bie Siptation me^r atä jwei
3a^re. Stber noi^ nad) 1542 fanben uereingelt !6ifitatton2reifen
ftatt, ba teils offener SBiberftanb, teitö baS bringenbe SSeilangen
einjeKner @emeinben md} änberung ber beftet)enben ^ufänbe bie
Sonimiffiott nid^t einen oorgejeii^neten fReifeplan inne^Iten lieg.
Sei ben Snorbnungen, "''*) irelt^ bie SSifitatoren für bie
mürlifd^en JHri^eneinrii^tungen trafen, berührt bie iBereinfac^ung
ber SJer^tniffe au^erorbentliii^ Wo^lt^uenb. 3uiiäd^ft uerfd^wanb
ber in jeber Äin^e niftenbe @^warm ber ÜKeBprie^r, für i^en
Unterhalt würbe nii^t geforgt. „^it äRefipriefter foQen horag
canonicas de tempore fingen ^Ifen, ob fie @telb belommen ober
nidit'' '^') äSer o^ne genügenbe <£ntfi^ulbigung fel)(te, ging feines
Se^S oerluftig. 33ie SKe^ijuIit ber ftäbtift^en Se^ für Sßribat*
uieffen geftiftet, würbe abgetlian, wenige ^efter blieben in ber
9iu^nie6ung ber fortbefte^enben. ©ie würben bem ^rrer atö
©ebilfen beigegeben, ben fie befonber« im Seu^te^Ören untetftü^en
foQten. Sie SSa^I beS Pfarrers ftanb feit bem ©tänbetage oon
1540 ber ftöbtift^en SSerwaltung ju;"») bem erften ©eiftfic^n
ftanben gWei ober mel^r ^opläne gur @eite. ^^ür bie wefenttid)
rcbujierte Stnjo^I ber ©eiftliti^en bot fii^ reic^lid^e Arbeit bor.
%m @onntag begann ber ©otteSbienft im Sommer um 5, im
SBinter um 6 U^, nad) loeldien um bie adite @tnnbe für baS
SoH SImt unb $rebigt ftattfanb. 9lac^ ber SBeSper würbe mit
ben jungen Seuten ber ^ate^iflmuS be^anbelL 3Rinbeften<S an
jWei SBäod^entagen Würbe überbie« ®otte8bienft abgebalten, in
jebem SJiertetfa^re einige SWale ber Äate(|i8mu« in Ißrebigten er=
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läutert. Swm ^ropp fiel tiit ^oiHitprebigt on ^!|en gefttogeit
}u; na<$ @elegen^it ||xnbete er bai ©aframent unb überniat^te
ben ©otteSbienft. ä"»"^ ""f i^" <"«^ liie öefteffung bcr
€upeTintenbenten, bai (ganten ber 2)0Tf)]farrei, in einjelnen
%&Um ou(^ berSeii)B(pru(^in8eiftttcfKnS)mflen"3) eingeräumt.
JSoniab ftorbatuS iinari) aufgegeben, täglii^ „ju feiner äRu^e"
eine @tunbe publice in ber X^ologie ju lefen. Z)en planen
fiel bie ©orge f&r bie ^oc^engotteSbienfte ju; fie mugten in ben
^ofpitätem prebigen, bie flranfen tiöften. Oft toaren fie aut^ in ber
ftäbüfi^n @c^ule ttiätig unb ütieTWac^en ben ^tec^iämitSunterric^t.
®8 tourbe jtuar bent SRat unb bem @u;>etintenbenten em=
pfolilen, bei ber aSo^I eine« ^forretä auf IS^riit^teit, ®ele^rfam=
teit unb i^rifltidien ®inn bt& SeioerberS ju neigten, ja, benfelben
bei mangelnbem 3iitTßuen einer Prüfung ju unterjie^; bod) nur
man tjäufig genug fro^, einen @tift[i(^en gu er^tten, oetc^er ben be^^
fc^ibenften 9[nf)?rü(^en genügte. SBittenberg tonnte unmiiglit^ ben
gefteigerten gorbeiungen bei märtifci^ Stäbte genügen; man
mu^te in ben meiften ^Oen bie Dor^anbeuen $faner übernehmen,
meiere ftc^ fc^tsei tu bie neue JDrbnung ber 3)inge fc^tden tonnten.
©etten ftnb beS^atb foldie aWännet in bem geifttn^en ©tanbe
anptreffen, Welche eine angemeffene !BiIbung aufuteifen tonnten,
unb bie aüfitfltoren mufeten in biefer ^infit^t mit grofier Jlat^»
fi(St berfa^ten. Diw^ 1578 unb 1600 mürben befonbere Ser*
fügungen etlaffen, ttieldie ben ©eifttii^en bie S(rt il^rer ^rebigten
Dorfc^rieben:™) fie [otlten bie SHaterie, bie fie angenommen,
hinausführen unb nictit wie btäfter ungeenbigt liegen laffen,
„barau« benn roenigSfu^ folget unb bei ben Su^örem fcliimpflic^
ift," „bie ^bigten biStribuieren, ein ©tücf nac^ bem onbem
beutli^ erllären, im S3efi^Iu6 ben Sn^alt ber ^rebigt fein lurj
rentieren, fic^ ber teii^tfertigen SReben unb §iftorten, bie bod^
me^r ärgern benn bauen, auf bem $rebigtftul|l äußern unb i^re
^rebigt atfo faffen, baS fie in einer ©tunbe enbigen möge,"
Über ba§ fittlic^e £eben ber Qteiftlii^en, befonberS bei ^ommen-
biften unb SBilare, Warb bem 91at bie 9luffid|t eingeräumt, auti^
burfte er in befonberS ärgeitidien gollen ben @eiftli^en bebiol^n.
Streng foOte bie jHri^enjui^ ge^nb^bt meiben: ©Öufer,
Unjüc^tige, S^cbret^ei, ffloßfäufei, Spieler, Sßjudierer, giu(^cr
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87
ttmrben wrtDarnt im SSiebnl^oIimgSfane beut Jtonriftoimm ati"
2}ie Stnfünfte ber gktftUi^n beftanbtn in betn ßissetttog
ber Stiftungen ober in g^^ümgen aus bem gemrinen ftaften.
Sugu lamen bie €toIgebü^ren unb meiftois nix^ bie fiiefmmg
Don ?tatitralien. Sie feftftetienbe QteliaKtSjtnnine etneS ^fatretS
betrug in fläbtifc^ @enieinben getoö^nlii^ 100 ®ulbcn, bie
«tnes Jtoplane 40—50 @nn>cn; bone&en ei^tctt jebei ®eiftli^
eine SBo^nung, ^olj, me^cete S&V\pti Sota obei bie 9tu^ung
beftimmtet SStefen. $är bie gecinger Iiefolbcten Stapt&m lamen
iiie S^ebengefäOe in SJetrai^t gOi boi» fl^nlciten einet Sec^«
toödinenn obci einer STout, für baS ®efolge bei ^cx^jeüen
vbet Segiäbniffen mußten feftgefegte Summen entciiiilet tnecben.
3ti SBu^er^QUfen er^elt bei einem' fieii^begängniS bei $farter
2 Otoi^en, ber Äoplan 1 @ta\ä^ ber ©c^ulmeiftet 2 ®rij(d^en,
bec Stü\Ux f&r baS Sauten 6 Pfennig, ^n^ rouibe bei $o(^'
^ten unb älbeubma^tsfeiem für bie ,^ener am äQoit" auf bem
Slltar geopfert, ,ba ben ©pieOeuten nol^l ge^nfacEi fooiel gegeben
toutbe." SDie ftaptSne Waren auc^ bei fefUt^ @(^maufereien
pgegen. iSü [ic fpüter Ragten, bafi fte tjon $o(^jeiten leine
„l£rgi>^lit^feit pro eopnlatione" tiätten unb uxgen Xtauer ober
£citwsf(^n)ai^^it nii^t jum Maffit ge^n tonnten, fo würbe Der-
otbnet, bafe i^en in folt^ {JaDe brei (»rofd^en gereitl^t werben
f Otiten. 3)agegen butften fie bann auS bem'$o(^)eitg^ufe lein
^fen ^olen. Sn einigen Orten lag bem Pfarrer bie SSeiiiflegung
iKr fiapläne ob. Sie Sefolbung bet ^rupfte würbe bei ber er^en
%ifitation ni^t bnri^Weg feftgefteQt. SBuc^^olgei ertiielt j. EB.
SBo^nung im ^opftei^us, 4 ^ijtiel iRoggen auS bem gemeinen
haften erftattel ober Don ben (Einnahmen ber Qm\m unb „bofi
näitifte üalierenbe Se^n" in ©t Sttloloi unb JWarien. Süt feinen
92a(i^fotger Warb beftimmt, ba§ et entwebet ein orbenllii^eS iö^r«
lid^S l£infommen til^lten ober fi^ mit bem 9lat um ein be-
nanntes nettragen foQte. ©pätei würbe auc^ für amtSmübe
©eiftlic^, fofem fie in bei @tabt blieben, ein Unterhalt feftgefe^t
Sie ftfifter unb Diganiften mufeten itjte etwaigen Se^ abtreten.
'3ttr <EinIommen fe^te fi^ auiS ben %ccibentien unb einem iSeitrag
auA -bem gemeinen ^flen jufammen. aßeiftenS war tter fiüfter
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nod^ in btx @d|ule tf)ätig. S>ie befte^enben Sri^ungeii ber ©«)>
tneinbeit jur iSi^altung bei ^tc^engebäube unb gut Utiteiftügunji
bet ©riftlii^fcit würben bribeTjoIten. 3n @win(ee mufeten ©t^ufter,
@(^neiber, €^miebe, SSoUtDebcr unb ®ädet mie bt:S^ bie fitrc^-
fenfter ertialten unb bie Ärone mit £i(f)tent Kriegen. ®enaa
uuibe an [tbem Oite bie jä^ilidie ^ja^I bei ßonrnuinitanteit
feftgefteQt, um bie $äl|e beS OpfergelbeS beiei^nen ju tünnen.
Xitefer iO))fer))fennifl, RKl(|en jebet jutn ©afiament ge^enbe biei^
mal im 3a^te cnttit^tete, ift mit bem Sieijeiten aber DuaitoU«
Pfennig ibenti|c^. Sc biente tuo^ in ben meiften i^Sen atö 99ei-
fteuet ber ©emeinbe jum ^farwrtge^oft; bie SBetweigerung feiner
iluSja^Iung nurbe mit $fänbung bebrolit 2)Dd| uat bie Slit
feiner l£iniiet)ung twrf (Rieben; benn tnä^renb in ben meiften
^Qen bec 9iat biefe @teuei: ec^ob, mußten in Xangetmünbe bie
@emetnbestiebei ifiren Opferpfennig bem ^acctcjtufteQen unberftben
®äum%en gegenüber fd^cilt ber 9lat ein.
(£9 fei an biefer ©teOe beS bereite ermähnten finftenS ge-
badet, neldien auf ^[niegung ber Säifttatoren bie SÜeniHiItuiigS-
beprbe einer jeben ©tabt einrid^ete. 1523 ^atte £ut^ in feinem
91atfi^lag, nie mit ben gei^lid^n ®ätern ju Iganbeln fei, bie
Einrichtung eineä gemeinen AaftenS empfol^ten, b. ^ einer fiaffe^
in nKli^ bie 3infen unb ^(^tfummen ber burt^ bie ffleforraation
übecflüfftg geffiorbenen ©tiftungen abgefü^ mncben. 2)tefe @in'
tii^tung, unter iDelc^er mir ^eute bie fltri^Iaffe einet ©emeinbe
oerfte^n, fanb auc^ in ber Wlaxt allgemeine ^ufna^e. 3n ben
haften (amen junäi^ft bie (^träge bec geiftlidien Se^, augecbem
aQe an bie jürc^ faOenben üßermüditniffe unb bie Stträge beS'
ÄtingeI6euteIj3. 2)ie ^rebiger hielten bie ©emeinben jur frei-
miQigen SIetfteuer an unb MnuBgenben ftcanten marb nahelegt,
ben Äin^enfoften in i^cem Xeftament ju bebenlen. Hui^ »urben
bie bisherigen ffiinWnfte ben meiften ©eiftli^en nuc biiS ju t^rem
Xobe öbeclaffen. giic ben 9ta^folgtc foQte bann ein @e^alt
feftgefe^t Werben. Sie Sn^ber tion fie^, wel(^ nic^t bei il|rec
Ähri^e wohnten, mußten ein 3al|cgelb an ben Saften entri(I|ten.*"')
gür bie Verwaltung ber Saffe würben auS bem fRot unb
ber ®emeinbe SPtännec gewählt, Weldie ba9 (Mb ginSbac aujulegen
unb ^rieffd^aften wie UrfutÜKn ju verwahren Ratten. 2!)ei 93oc-
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fte^ rnnftte ben SAdel in bei Jtit^ ^enunieidKn. IStnet
^otntntffton, aus aRitgliebeni beS 9lat8, bei (Semeinbe unb ber
©üben ivfte^CTib, ftaitb einmal im ^^re bie SReDtfion ju. S)er
Saften »oc in bet Äirc^ oufgefteHt mit buttti brei ©^töffer
Wrfi^Ioffen, ju vkU^ax eine ^tatöpeifon, ein ©emeinbeglieb unb
bet Sßfatret je einen ©c^lüTiet führten. Slnfiei bet ffiejotbunj
ber Sedier unb parier inutben bem gemeinen Aafteri Unter-
ftfi^ungen für bie armen ober S3encfijten für ftubierenbe iBüigeri^
f&^ne entnommen.
3)te (Erträge geiftlid^er Stf^m ftnben wir alfo, abgefe^ tibn
ber juc ßanbeSfteuer betotHißten öüf< "t* ^ Unter^iutfl ber
Sanbesuniwrfitiit, jumeift für ben gemeinen Saften ber eingelnen
@emeinben oerwanbt 3>iefen aber mürbe bur^ bte i^en über-
tragene ©elbftDermoUung bie Su^ an ber görberung Itic^Iit^
Sntereffen bebeutenb geftörft.
ätinltc^ ben ÜBerfügungen ber Süfitatoren für bie ftäbtif(^
iftri^engemeinben ttaren il^re a3orf(^riften für bie SDörfer. ÄUent-
^ben nnirbe bte 8lnjat)I ber Sommunifanten genau feftgefteQt.
i>a9 oon benfelben gef)xnbcte £))]fergelb mu^ in ben metften
gaOen aii $farrerbefo(bung ouereit^enb crfc^ienen fein, benn
feiten tft noi^ eine Summe al^ @e^It bed @eiftli(^en aufgeführt
S)er 9)terjeitent)fennig mirb inenig auf bem ^ad^en Sanbe genannt
bagegen blieb bie g^^ntenabgabe üblich 9Iui$ bie ©ebü^ren bei
bem l£inletten einer jungen SOZutter, bei Srautaufgeboten, 93e-
flröbniffen, §oc^jeiten unb Äinbelbieren finb erft in fpäteren
ISifitationiiTirotDloDen enoütint S^ogegen maren rei^Ud^ SRatural-
lieferungen oorgefe^n: eine erftaunlic^ ajtenge betreibe, $ofj,
„fooiel al« ein Äoffät", fRaU(^!|ü^ner, ®ct ju Opern, bei iebem
€tnf(^Ioil^ten äSurft, iBrot unb, gehörte ber @kmeinbe ein ®ee,
ein bebeutenber $rojentfa| ber gefangenen t$ii<^ 3)aneben
betnirtfi^aftete ber Pfarrer fein fianb; nic^ fetten finben fid^ m
bem Snoentars»*) einer ^pforrei meliere ^ferbe genannt @o
ttHirb ber fianbgeiftlii^e oft ein be^biger Sanbmann, bem bie
@eeIforge Wenig am ^jen tag unb ber beS Sonntags bon
ber ftaujcl \ftiab füumigen @ebem mit bibüfd^en 3^of|ungen
^art iufegte, ben eifrigen jeboi^ ben ^immetstolin oerlottenb ^
f^ilbem Mrftanb. Sn bem Pfarrer aber, Wetter burc^ Sin-
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treiben tum &ibüifctn jtd^ oft aü f|alN unb ftiettfät^tig ertoies,
fa^ bie @emeinbe meniger ben €eeIforser als ben läftigen ^oäfec
unb eS btibeten fic^ ^JK^tänbe ^eiaus, ndd^e erft ttiltseife in
unfern ß^tt burc^ ^bföfuirg bei ©toIgebüEiren befeittgt ftnb.
Über bie (Sinriiiitung ber @t^ulen t|atte bte fiir(^enorbnimg
folgenbc 99<fttmmung getroffen: „^vemxl auiii gur (Sr^tung
(^riftlic^ec SRettgion unb guter Sßol^ei aufS %Mi^ t>on 9l5teii,
bag bie 3ugenb in ben BijuUa unterlDeifet loerben unb bie
©c^ulen etlii^e Qät ^er in merflic^en ^bfaS tomnten, uwllen
nrir, ba^ bie in aQen @t&bten unb SRärften wieberunt angtric^t,
-reformiert, gebeffert unb notbürftig wtfe^ unb er^lten werben,
beiliKgen mir benn aui^ unfern oerorbneten Süfitotoren unter
dnbenn fleigigeS ISinfetien ju ^aben mit fonberm HErnft anlegen
moQen." äSaS über ben Verfall ber @(^ulen gefagt mar, traf
in meiteftem Umfange ju. über gerabe für bie mäitifc^ @d|u(en
ift bie 9teformation otine unmittelbar fegenSreidie (folgen geblieben.
MüQ immerhin etngeliienbet »erben, ba| eine $^ng ber arg
uemat^Iöffigten ^ugenberjie^ng nic^t fo f^ineU mögßd^ mar, bau
geeignete Gräfte burd^ anbete Sirbetten beanfpriu^t morben feien,
bo^ bleibt bie X^atfai^ befte!^ ba^ ber SJerfui^ einer 9kffe-
Tung nur äugerft unjureii^enb betrieben isurbe. ^ie £e^rei —
meift oline genUgenbe %uisbilbung — betrai^teten t^re ©teile aI<S
Slu^fi^ nac^ ußfter äiagantenjett. 3>a fie bon i^ter geringen
iBefolbung ni(^t leben tonnten, fo oerbienten fie einen %eä tteS
Untet^iItS mit bem ©(^reiben Bon @eOatterbriefen, aU QoVL"
fi^rciber, ^ta^meifter auf ^oc^geiten unb SSeran^Itec non griM>
testen ^omöbien. 2)a ber ®<^ulmeifter auf baiB nom ffiat nor-
mierte ©cßulgelb ber ftinber onßemiefen toat, fo eni|ifing er in
grbBeren ©täbten mie S9erlin, @aljroebel ober @tenbal eine ©umme
non 50 ®ulben, ber ^cfeOe eine oou 20 Bulben als 3>if<^ul-
Äorg toaren bie Lieferungen an Maturatten; ©^ulmetftcr nnb
@efellen Ratten fu^ in bie äiccibentten ju teilen. $äufig unr
für bie ©^ulmeifter ein greitift^ eingerichtet, bei ^milienfeften
tiatten fie einen $ta$ am Xif^e. ©oIi^S ungeregelte £d>en
bilbete let^tfertige i^eQeu, a(S bereu SDSal^lfpnu^ bamolS baS
Mott galt:
Ede, bibe, ludel post mortem nnlla volnptas. ^o^^
ov Google
91
aSas füt 3iü(^te foate baS SBtrfen foI(^ Set|m jritigm!
Iier UnterTt(^t wnrbt butd^ bte ^ufignt griettoge, burt^ bas
Singen bei iBegräbitiffen, bun^ bie Suffälirnngen unb @c^au>
fteOungen nur ju oft unletbio^n. 3n ben €($ulcn mangtlle
ti an Siaum, an jeber fBequemlii^fttt 3)er 9lat tion SSerlin bat
ben flutfüiften, bie an öffentltc^m Ort getegene Schule ttiegen
ber beftänbigen ©türung in boS graue filoftei ju Heiligen, waS
abtx etft 1574 gefd^ "^*) SSaren in ehtei @tabt jlnei @^nlen,
\o fuc^te jebe berfeTIien bie jHnbei an ftt^ ju toden, um ber ütitialin
weniget buii^ Seiftungen ali hutä) nnmeiifdtes Übngeroidlt ben
9tang ftieitig ju mad^en. Sßenige @d|ulen genoffen einen guten
IRuf. 3)ie $ö^ bei €i^utgeIbeS War fe^r verf^ieben fe^gefegt:
in ©oliwebet Betrug tS mierteljätitlic^ 2 @ulben (?)^ in ®ranfee
2 ^ofi^en, in St^nSberg ^atte jebeS ^uS 2 ®to]ä)m ju ent<
ritzten, armen Ätnbecn tturbe ba§ ©t^ulgelb erlaffen.
S)ie ^iett ieS Untertii^tiS naien in bet Otbnung bereits
begeic^net, bie (Ei^ttung bet fiir^ unb guter $oIijei galt afö
^u^itfo^e. darüber gingen benn aui^ bie gorberungen ber
S^tatoien feiten f|inau$: ffiatec^iiSmuS unb pietatis elemeota,
@£erjieren scribendo et dieendo, ®ramniattl unb etltd^e Sluttoren.
uneben mürben Stntip^onien unb 9teff>iinforien de tempore,
e^orgefönge für bie SJefper unb baS ©infingen bet gefttage ge=
übt. 9Iai$ bem @efagten fonnten erjie^lic^ Sinwirfungen nid^t
etwattct Wetben. Über bie aÄell|obe beg Untetridit« — fofem
tMiit einer foli^en über^u()t bie SRebe war — otientiett bie Slai^s
rid^t, bag na^ einfüt)tung bet Stefoimatton ttn ©i^ülei Don
30 Sagten butdjßu« feine ©eltentieit roar."^) ®o(^ nnitbe
mit bet fauet errcorbenen @ele^tfamleit gern ge)}iuntt: auS='
btücHit^ beftant" bk ÜJotfc^tift, bafe not ben lauten tateinifd)
gelungen werben foQte, bamit bie ©deutet oot onberen ju er=
tennen wüten.
©er StljxlUxptx ber ©d&ulen Wor ben 93et^ltniffen entfprec^b
melir ober minbet ja^lteidi. Sin ber berliner ©d|Ule — bie
©t^ulen Won ®t iWarien unb SRilolai würben 1540 oereinigt ^on)
— iDoren tl|ötig ber ^ä))ofitug, bet moderator Indi, 3 Sallo-
Iflurei unb ber SJantot. »") 3tn einjelnen Orten wutbe auc^ eine
Sungfetnfi^ule etriditet; aber baS Wenige, »ü* getl^n würbe, wot
ov Google
ju fwffmi nid^ im ®tanbe. Sie j^ir^ocbnung uon 1572 bereits
nagte über bie furi^tbaie 3<trlittung ber Schulen.
SUon ben nieten §o(pitftftni ffiutbe bu«^ bie SBifitatoren
eine gto^e ^nga^I aufgehoben. fSi uoten namentlich burt^
tnergifdie l£infc^ränhtng beS SJetteltoefcniS triele biefet @tifmngen
übetflünig geuoiben. %3tx 9tat tiatte ©offen unb $tS$e ooc ben
ftin^en Bon ben ©(|oten bei öettler ju fäubern, (räfttge Seute
auSjUioeifen, loirllif^ bebüiftige aber mit einem Slbjeic^en an $ut
ober ©(^leier jn Wrfe^en. SBaburtf) nmrben bie ©tobte entlüftet,
ber ^eu^elei enge ©diranfen gebogen. Sin gärten fe^tte eS aud^
babei nic^t; fo bnrfte in Sßnfter^aufen g. ö. fein gcember in ba«
^ofpital aufgenommen iveiben; aber biefelben finb bo<^ nur verein jett
angemanbt niorben, ba bie Sßifitatoren in ©tenbal ben Patronen
Von 99i8marf>!SurgftaQ aujgbrücQii^ aufgaben, armen tlfremblingeit
unb bebürftigcm @efmbel baS @t. ©ertraubten^ofpital, melc^eS leer
geftanben ^tte, ju öffnen. Suc^ auf bei äßanberung eifianfte
^nbwerlSbnrfd&en fanben ^iei aufnähme, ©ei ben öefttmmungen
über bie $off)itä[er ftnbet fi^ au^ bereites baS ©eftreben, bie
^eb^fe aufiei^rb tier Xt)ote gu nerlegen. Sebem $ofpttaI tooi
ein Soifte^r gefe^^ meli^ei über ®innal|me unb Sludgabe iBut^
ju fübien ^tte. ISr roai bem 9lat 9te(^enf(^aft fi^ufbig unb
6eiief ben Äoplan ju ben fttanlen.
9uf große ©t^mierigfeiten ftießen bie ißifitatoicn bei betn
©efu^ ber ftliJftei, benn bie lömifi^e fiirdie ^tte ^iei no(!^ immet
i^ie tieue^en Snl^nger. 3(bei getabe bei ben jfloftetoifitationen
geigte fi(^ bie SSefonnen^eit bei flommiffare, bie nii^t gemaltfam
änbemb eingriffen. Man untetfagte bie Sufna^e bon SRoDi^en
in SRbni^tonoente; bie ütonomift^n SSerliattniffe bei ittöfter
blieben ooreift unangetoftet. iSin Sbclmann touibe als SBennefer
eingefeftt, ei ^atte füi ben Unter^lt ber jutttdgeMiebenen Srüber
ju forgen, Uetd^e bis an i^ien Xob im fllofter üeiblieben. ganben
fi(^ nui toenige Wini^ bor, fo touibe mit i^nen eine Seretn-
baiung getroffen; eS toarb i^nen eine ffintfc^äbigungSfumme gejault
unb ber Stücttritt in baS bürgeilic^e £eben freige^Ul. 3>ie
9}onnenItbfter, loelc^e mie "Siambed, äßarieu^foiten unb ^Kiltgen*
grabe aß Stiftungen füi abiige Samen fortbe^l^n foBten, fonnten
femerliin Jtonbentualinnen aufnehmen. SSar ein filofter DöQig
ov Google
MTlaHen, )o mürbe eS geft^toffen unb cht ^nttentarium btn ^-
tatoren äugefonbt. »ob) jjen gtonncn bon Se^twnid unb ©ponbou
tDUrbe erlaubt, bte Xi^ter Von fiaten jiti Sijie^ung aufjime^men,
nioqegen bie Altern eine Sntfd^bigung an bie Alofteitaffe ju
jal^len fyitten. SJen ©tenbolcr SBonnen War ein täglii^ ©ottefc-
bienft »orgefditie^, ,nKi( fie fonft nt^ ju t^un Ijätten". X)te
Se^niner 3R5ni^e ^tten neben ben gotteSbienftli^en Sieirii^tungen
befonbere Stubien ju betreiben, »'^b) <Ss toac »orgefe^n, bag be-
fähigte JionMntualcn bie t^anlfurter Unioetfität bejietien lonnten.
SIber batb genug jetgle ftc^ nai^ bent Sfbgang ber astfttatocen
bei äBiberftanb, welker \xi) offen ju regen nic^t gemagt fyittt. ßwor
nmren bie §erren mit »mürrifi^en ©eftt^tem" ^ftufig genug em«
ftfangen worben, t^re Sufna^e in ben Slöflem mar feine gu-
botfommenbe gtuxfen; tjinter intern fluiden aber mürben S^efd^ioerben
oti ben Jhirfüi^ gefanbt (Hnige ber JRonnenlonwnte woHten
i^e 2^rad|t beibehalten, anbete entrüfteten fii^ bariiber, ba| fie
ferner (eine ®aftercien geben foQten, noc^ anbete wollten feine
ber alten ©etoo^ntieiten aufgeben. Sie ©tenbalet SRonnen Ber-
^Ttten bis 1552 in intern äSibetftanb; etfolgloS (laglen fie
fieint (h:ibifd|of »on SRagbeburg. »'o) 2)ie Jungfrauen in ^eiligen-
grabe befdUuerlen fti^ über ben ÄIofterDerüjefet Äurt non Sol^,
bei fte „molefttere unb Wiber ben Sianbfrieben injuriere". 2)et
$nor Dom äJi^arienbetge flagte beim Sleic^dlommetgetit^t mibet
feinen SanbeS^erm megen SSertreibung aus bem ftlofter. 3n nn-
wefentliitfen ©ingen gob ber Äurfürft nac^. 2)ie SRonnen ju
Qt^intttd behielten il|re OrbenStrac^t, bie ju $eiligengrabe mürben
bis jum 8eginn bes 30 jährigen firiegeS in il|rem ®emanb mit
tier pliemen Sc^üffel über bem (Sefü^t begraben. Unnai^fn^tlii^
ober tetfu^r Soa^im, toenn bie non ben aJifttatoren öotgefi^tiebene
^rd^orbnung in ben Aftern nic^ beamtet mürbe. 3m 9to>
oember 1539 mar fitmttit^n SranjiSlanem unb iCominilonem
in bet SDtarl angefünbtgt motben, ba^ fte fid^ bet tat^lif(^en
SKeffe ju entölten Ratten; fte foUten baS Svangeltum lauter
prebigen, baS ÜRat^tmo^l unter betbetlei ©eftolt austeilen, s")
S3em @ebote leifteten bie Münift (eine ^oi^t; aber ber 5htrfilr^
bipl^te bei meiterem Unge^orfam bie JHüfter f^liegen ju laffen.
(Enetgifd^ ixtfu^ er aw^ gegen bie ^ttelmöndie, melif)e in
oJ Google
94
SßoItnAbotf bei SronbenBurg gegen bie fiiK^enortmung fnetngten
unb bie Sifitatoren mit bem lobe iebrotiten.*'-)
Sie mit ben äRöiK^IIöftent tietfu^ren bie iOifttatoten aiu^
mit ben ßoaesiatftiftem.»i3) 3}ü StiftS^rren toniben im @lenu6
it)Ki $iäEienben gelaffen, n>di^e m^ bem 3^be ber SSefi^eT
nii^ nriebet (»ergeben tontben. @i> gingen bie Stifter aOmä^Iit^
ein. SoQten bie Som^rrcn fic^ bet neuen Oibnung nti^t fügen,
fo würbe mit ©trafen gegen fie eingefc^iitten.
2Rit ber flalanbabniberfi^aft nnb ben frommen (SUben mürben
SSertrdge abgef^Ioffen, bui^ bie bebeutenbe @ummen für ^xd)t
@(^ule unb Unitierfttiit getoonnen nmrbcn. 2)ie S3ärgei, tseli^
Wn bem ÄataBb Selb entlie^n ^tten, mußten Sia\en unb HB-
ja^Iungen an ben lutfüt^Iit^en Sinne^mer ^anS SSeinmann jU
iBeriin entric^en. Sie Hebungen einjetner Seilen nmtben Oer-
bienten SRännera erteilt, wie j. 9- bem ^anjler ein £e^ in
aftflt^eno» Derfc^rieben mürbe, ßeerfte^nbe fllöfter würben oft
bem juftänbigen Stat äbermiefen ober von biefem angdauft
3)ur^ bie ^^orbnnng Waren bie 9te(^te ber 89if(^öfe
Don aReilen, itommin unb Skrben, meldte fte aber mürüfi^e SanbeS«
teile befalen, annulliert woiben. S)ie J^in^enoerfaff ung aber, mie
fte Soai^im II. borfd^webte, War burd^uS nid^t bie einer f&piS'
(otKiItin^e. gür foldien $lan ^atte er bei ben ©tänben fc^merlic^
ßuftimmung gefunben nnb Wenn ber fturfürft ben StuSftnruc^
tl^t, er woQe meber an SRom noi^ an äBittenberg gebunben fein,
fo jetgte berfetbe im Sufammen^ng mit ben Denirfod^enben f&t-
etgniffen nur, ba^ tr »on ber iDbeT^rrf(^aft bes $0))^ flüt^tenb
fi^ nii^t unbebingt lut^erifi^er Slutorität unterwerfen woQte. (£r
tl^t jmar ben SluSfimu^, baB ben fBif(^öfen it|re ^tüb^on
onb anbcre bifd|i)flid^e Ütei^te ferner^ jujletKn foQten, er liel
bie Orbnung non 9)tatt^ia8 v. Sagow begutachten, aber bat» aUeS
t^t er boc^ nur, um ben tömtf($ gefinnten AleraS nii^t ^um
Sufiul^r ju bringen unb bor bem ^aifet ben ©tfKtn äuleien
Sufammen^ngS mit ber alten JHri^e au magren. SBenn fpätei
Soatfiim btel 91ü(ffid|ten auf bie SBiStUmer na^m, fo t^at ei bie«
nur ber 9tot ge^ort^enb. Senn nai^ bem ft^malfolbif^en ftriege
warb bie Sanbfäffifileit ber möiEifi^en ^t^tümei bon ber faifet-
litten IRegiening aOen iSrnfteS in B'i'^fEt gejogen. Sie bon bem
ov Google
ffte^ihmb\%m Don ber @tta^ im Suftrage Soat^imS oeifagte
aSenKtSfd^ft tDuibe nut unter ber iSebingimg bon t>nn Settufer
SSifc^of unte^ei^net, ba& il)tn »oQe Snrijgbittton jugefagt tDuibc
@ooieI au(^ in ber ftiii^enorbnung Don bei Srlialtnng rdntifc^er
Zeremonien gefpio^en uiib, ni^a oenät ben ®ebanfen an eine
<&3?\Stopai1xxä)t, in ben SSriefen aReloni^t^onS unb &u%rS finbet
fi(i^ Kein $inn)eiB auf eine [oldie 3bee. 3)agegeit loirb ber eoan>
gelifi^e iBif^of oon iSianbenbutg auffäKig ttecnac^Iäffigt; er mug
etft barum Iiitten, bei ber lEBifitotion tterangejogeu ju »Krben.
SBalb nat^ bem Hbeitiitt beiS jhtrfilrften nntb er taum nD<^ 9e>
nantit, unter ben 3RttgIiebem beS flonftftortuntS finbet er fic^
nic^ auf bem i^m öon 3oo(^im wrf^riebenen ®ut SßjQ(^on) bc
fd^Iielt er ftiQ feine Xage. ©egen i^ tlagen bie ^rebiger, fo^lb
er ©teuem er^btn win.*") ®8 erft^eint nt^t glaubliaft- bo6
Soadiim mit bem Gebauten an eine ISfiiSlDpaltitc^ ben einzigen
etmngelifi^en 8tf^of beiB SanbeS übergangen tiätte.
O^Ieit^ bas 3)omIa)nteI ju Sranbcnburg grdlttnteilil aui
Stn^gem ber neuen fiepte beftanb, ^inberte mani^n bcrfelben
bic gun^t vor ^nbuge am SInfdilug an bie Orbnung, als im
©murner 1541 bie SBifitatoren in JBranbenburg eintrafen. 3)ei
$rD))ft 3o^ann von SDtetenborf oeiUKtgerte offen bie Snna^me
ber ftin^enorbnung. dt gab vor, oom Slirffirften 3)iStKnS er'
l|a(ten ju ^ben unb reifte mä^renb ber Ser^nblungen ab, nai^bem
er mit beS @rjbtf<^ofig Singteifen gebroEit ^tte.^'^) 2ia^re tjinbun^
Währte ber ©trett, baS Sapilet rourbe oollftänbig mieber abtrünnig,
bis 1544 enbli^ QmM% angenxnbet würbe.
3n ^ßOetberg moren bie 2)om^erren 2. IteQer, SWarttn iöolbe
unb @amon> euangelift^. Xnefen aber ftanb eine ftrengfatlioHfd^
äJSe^r^it gegenüber, odi adem 93ifc^of SBuffo, ber jugleu^ $faner
tran äSilSnacC nrar, fobann ber megen feinet fittenlofen Sebeud
übel beleumbete ©eneraloffijial $etei ^onrabi unb ber e^enuiiige
Sßtopft bes tlofterS Sei^au, Sooc^im S3ar2. Sie öon ben fiSip-
totoren eingeleiteten SSer^nblungen mürben Bon ^onrabi balb
fd^roff abgebro^en. Slu« biefem ©runbe mürben ©tftbte unb
2)drfer ber $tiegni(, in benen baS StapM ^atronatiire^te aus-
übte — unb bereu waten nii^t wenige — bei ber SSifitotion über-
gangen. %u(^ bie Stabt ^aoelbeig würbe oon ben ISifitatoren
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sid^ bejiK^ obfd^on bas S^omlapitet Ober bie @t. Saurmttu$ttr<^
Idne Steckte, fmtbent in bcrfelben nut einige SEItäre unb £e^
befat- Xrot^bem iefyujupteit fit^ bie Steformation in einigen
fünften ie& ^txlbetget @f>iengeI8. 2)cr Slombeir äRartin SBoIbe
tiur iuglei^ Pfarrei »on ^rif^; ^iei ^tte er f(^Dn 1539 baS
^angelium geptebigt unb 1541 unttbe bte äStfitation abgetialten.
Seiber ertjielt 1548 bie ©tobt buri^ l£inf(u& beiS 3)omtatiitelS als
mtu^folger 8oIbeS einen SSöfeWic^^ bet jetn Seben auf bem ^taic
enbetc"») 3n ^lebetg fegte bec energifd^e SBürgenneifter
Sodann flonotti, non bem erbitterten SBolfe unterftitgt, bie <£nt=^
femung beS (aitioUfdien Pfarrer» mit ©etoolt burdi (10. SRoo. 1539).
lEiie @tabt ^aoelberg erreichte jttiar bie ^nfü^rung ber 9tefi>r'=
matten nic^ fo f^ncQ, aber ber 9fait entjog mit SinmiSigung
ber Silben ben Pfaffen bie C^nlünfle au8 ben Se^n.^'') ^urt^
■feine SBeigerung, bie Drbnung anjuerlennen, Wrior ber Sifi^pf
ba§ 9)ec!^, ^rebiger ju orbinieren nnb ju beauffttj^ttgen, beS
ttiibiuc^S an ©iitem ungea^tet 3)er fiurfürft veriti^tete ntdit
auf bas Siedet beS SlblagerS ju ^tielbetg, nrie er eS an anbeten
Orten get^n ^atte; bie bifi^öftic^ ©enc^tSbarfeit ging auf boS
Äonfi^orium übet. SBeteita 1522 ^tte ba8 Äopitet baS SRe^t
bet S^f^ofSma^l aufgegeben.
3)er älegietung mugte baran liegen, etiangelift^ bentenbe
IKünner in einflu|tei(^e ©leQen ju befötbem. Sei bet 9leu-
befe|ung ber fi^ri^ Pforte, für meltl^ boS Aapitel ben tat^oltfc^cn
^omf^im 99ar8 oorgefd^lagen tiatte, machte bet Statthalter Sodann
'©eotg bie iSeftätigung Don bet $[nna^me ber ^ttj^norbnung
abttöugig. 1544 mutbe Don bem Äutfiitften fßt bo8 erlebigtc
ICec^antenamt ber als (ut^erifc^ betannte Salj^beler ^ropft
SBolfgang Don amim beftimmt ©ine Seit ber ifteaftion brod&
no(^maU 1547 mit ber SQta^l $eter SonrobiS jutti Spanten an ;
unter fotc^en Umftänben brachte ber %ob fBuffoS »on Stfoend"
(eben (4.9Boi 1548) feine löefferung.»'^) 3oa(%ira tonnte baS
fBietum, mie et geptant, nic^ etugte^n, ba turj judot bet @ieg
beS jhit^oItjtSmuS bei 3)hi^lbetg eifod^ten mar unb ba8 riictfti^
lofe ffiotge^en beiS a)cc^anten mit Stec^ gefütc^let tnerben mufete.
(Etft nac^ bem Xobe JfontabiS im 3a^te 1561 füf)tte man bie
^n^enoibnung ein.
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97
@iJ^Dn gegen ben SKarfgrafen ^oliann fiatte ber lOifc^ tiint
SebuS Sßtbetftanb gegeigt, a(S jener 1539 eine fBifttatton im
Sanbe ©ternberg DOine^en Ue|.^'*) Sr berief fid^ auf ben t!^
Dom fiutfüiften jugefagten @d|u^ unb fc^rieb bem äRaifgrafen,
bai biejer ftd) in MefigionSfa^ leineriet ^täftt anjumafeen ^abe.
Unnritfdi faf) er ber SRefonn ber grontfurter Uniöerfität ju, fein
^UT SSifitation na<^ äRünc^efieig gelabener Som^err erf(^ien nic^t
SRan mu6le baljer mit feinem aSiberftonb gegen bie Deformation
ledinen, obfd^on faft bie ganje SBeuölferung feines SprengelS
-euangetifdi gefinnt mor. S3er fpäter al8 ©uperintenbent Bon
@Dt^ betannt getoorbene @tmon ä)!u{äui8 ^tte, ba et ^fatret ju
"SürftenWalbe ttwr, mit ben enongefift^ Slatsleuten btefer ©tobt
mant^ öebrüöuiigen jU erieiben. Stinli(% wie ftonrabi in §QBeI*
lieig iDtifte naäi bem %oht SleorgS uon iSlument^at (1550) in
SebuS SRebotffer. "«) Siefer würbe fogar jum Sifc^of gemä^tt,
tion Soai^im aber 1551 jui Slbbantung gegloungen. Sieben bem
"Dom^rm 3o^nn ginftettoalb erging er fi^ auS Änlafi be8
'Sugebnrger tReligionSfriebend in ©t^mäfiungen gegen bie flehet
im allgemeinen, wiber ben Jhirfürften im befonbeien unb befc^roor
{urnit einen Tumult in güiftentoalbe ^auf. @rft mit feinem
1559 erfolgten lobe (am ber griebe für ba8 Bftli^ 99t«tum ber äRar?
unb mit BoOem "SiaSfi lonnte 3oacE|im II. 1562 fein 3Jeformation«=
feft feiern, baS ntd|t bem @ieg ber ebangelifi^en Se^e aQein,
fonbem auif ber iBegrünbung eBongetifdier Orbnung galt.
23ie JWeigung ber 3ol|onntter jur neuen Se^re gehört ftreng
'genommen nid^t in eine SteformationSgefdiic^e ber Jhirmart, ba
bie @Üter ber Slitterfdiaft jumeift in ber JReumarf tagen unb
iKSl^Ib bie S3ejie^ungen ju bem $ofe in jHlftrin naturgemäß enger
loaren. 2)oc^ fei i^rer ^ier in (ur^n SBorten (Stmä^nung ge>
ifym.^") SDIorlgraf ^ns ^otte Don feinem Regierungsantritt
an in ben reii^cn @ütem beS Orben^S eine <£tnna^meque0e ent-
Iwft, loeldie er fti^ bienftbar machen mitffe. ätS 1540 roegcn
ieS Sifc^ofSje^ten jtoifc^en ®eorg Don Setpus unb bem fiomtur
Bon Ouartfi^en ein ©treit auSbracEi, fe^te eS ber SffarEgiaf burd^
J>afe er olS ©c^iebsric^ter Bon ben Parteien anerfannt Würbe unb
Itie (Ifolge langer üBcrlianblungen war, ba| i^m Duartfi^en abge-
treten Würbe. SQmät|ltd| brat^te er bie ©t^ulbenoerwaltung beS
«tttnmiltltr, Wtfjvmotion In 9rimbin6urB. 7
ov Google
Orbenü unb bie anleinen Stetste bns ^errentnet^erfi an fid^. Z>a
er auf biefe SBetJe eine aupöfunfl be8 Ocben» in feinem ^eliiete
anftnbte, wirb er auf einen Q9etenntniStDe(^feI bei 9Httei nic^t
gebrängt ^tvn. 3)ie evange(ifd|e Se^re ^atte unter ben Orben8*
ange^Öiigcn betrits mand^n Sln^nget gefuuben. Z>er bon 1527
bi8 1544 refibierenbe ^errtnmetfter ißeit oon I&iimen nwr bem
ßutfiertum nii^t gfinftig geRnnt. gt uertlügte bie ftomture SKelc^ior
non Sarfug unb SlnbieaS Don ©blieben bei bem ©enerolfofittel
ju Speyer, lueU fte ftd^ »ece^eli^t ^tten. 33oc§ mirb ber 1544
getiiälilte äPteifter ^ooi^im Doa Stntm eoangelifd^ geniefen fein,
bfl fein ffiib mit ben Sorten „©o taw^r mir ®ott ^rife unb fein
'^igeS Sttangeltum" f<$Io& unb bie übtidie Stnrufung ber Zeitigen
fortfiel. —
SSüIiI flotten bie SÜifttatoren bem fianbe bie neue Orbnung
gebradit, boi^ beburfte eS einer in ber beft^ttenen iBa^n Doi"
toärtS treibenben Bentratgeoult. 3)iefe fd^uf ber jhirfarft 1543,
ba bie SSifitation im allgemeinen aU beenbet angefe^ bierben
burfte, mit ber iBilbung eines StonfiftotiumiS. ^r auS S^^ologen
unb fünften fi^ jufammenfe|enben iSe^örbe geirrten junät^ft
IBut^^o^, SIgnIola, Slger^Smo, ^nrab $an>el unb So^nn
feilet an. 31^) 8uc^^oIjer loar Don Soac^im II. m^ äSitten-
berg entfanbt toorben, um bie f&c^ifc^ Konftfiorialoibnung ju
ftubieren.3M)
„%i(f|bem ber Surtl^I. unb ^o^tb. ^iirft unb ^ri, ^rr
Soac^im, SRarfgraf ju Branbenburg, in S. E @l. Sinken unb
fionben noc^ ein J^onfiftorium wollen aufri^ten, bamit bie reine
SJe^re unb gute S)i8ji|ilin im Jhirfürftentum ber SWarl ju SBronben-
burg aud^ et^Iten Würbe, Warb i^ von 3- Jt ©• gegen äSitteu'
berg ju Dr. SDlartinu« Snt^ gefc^irft, bie Sonftitution unb
Srtifel beiS fädififcften getftlti^en jbnftftotiuntiS ju ^olen."
^a& ^onfiftorium übte nun bie @ewalt ber iSifc^öfe auS,
bie Se^re ber @eiftli(^en War feiner Sluffii^t unterfteat, eS ^tte
^rd^enjuf^t in ben @lemetnben, @ertd|tg6atteit in ftrd^Itc^
©treitiflfciten QuiSjuftben, für bie Drbnung in Streiken unb ©c^ulen
@orge ju tragen. S)ie SUtmaif unb bie $riegni^ einerfeitS unb
ber übrige 3^il ber ffiunnarl anbererfeits erhielten je einen @leneral'
fupeiintenbenten, weictiem Prüfung unb Orbination bec anp«
ov Google
ftettenbeti ®eifttit^en oWog. Iiari^ bie fiontiftoriototlinung (1551)
tDUrbe ixt möifift^en SHn^Deifaffung eine fefte Storni tKi>
liefen. »^»)
23ie iSinfü^mng ber ätefomtation mugte auf bie 9teuge-
ftaltung ber UntDeifität ju ^antfuct einen enttt^etbenben ISin'
flu§ üben. Stogbem ber Äanjtet p ben entfi^ieben^en Qteflnem
ber luttierift^n Se^re 0i)lU, War bie SÄe^rja^I ber ffiojenten
bem @tiangeUuin ju()eneigt. @ine äteform in jebet $infi(f|t t^at
bei UniUerfität bringenb not gitr bie iutiftiftiie uub t^eoIogi[{(ie
^luttüt waren faum einübe ^ojenten uorl^anben, fämtftdie ©teilen
waren unflenügenb botiert. ®nbe gebruar 1540 trafen bie ißifi-
tatorcn ÜSeinleben, $eiler unb ber SStfi^of Von £ebu$ in gtant>
fürt ein unb nannten am SDtontag nad| iDtuIi (ben 21. Snärj) i^re
Sltbeiten au{.^^) Sie Soangelifierung ber UniDerfität luarb
Sterbet leineSWegS in Slngriff genommen, bafür jeugte fd^on aUein
bie ©egenroart ©eorg« Oon iBIument^L 3Kan begnßgte fi(% mit
bem aOgemein gehaltenen ^uSfpruc^, „bog bie ret^te, tva^e, c^rift'
(it^e SReligion ntd|t allein gelefen unb geocEitet, fonbem aucEi bei
rechtem SJerftänbniS erhalten iDÜrbe". dagegen mürben bie
fiehionen beftimmt, metd^e Oon ie|t ab befonbeiS berüdfic^ttgt
toerben foHten. 3n ber aHot(|emott( unb ben ftünften mürben
öffentlit^e üßorlefungen [oerorbnet, aud| bai $ebräifd^ foQte ge>
felirt merben. 2)a einige SDJagifter i^re $riDatfc^üIer ni<^t bte
öffentlichen tBorltfutigen in ben Mnften befud^en lie^n, fo marb
i^nen befolgten, bie ©c^iiler in „bie fo ^ot^ nütyli^en Sieftionen"
ju ftnben. SCuc^ bie SInorbnung ber @tunben mürbe geregelt,
fobal bie ,,ni}ttgften unb uome^ntften nid|t mit ben notbürftigften"
jufammenfielen. Sie Üffentlii^en üSorlefungen mürben bafier für
SWontag, SienStag, SonnetStog unb gteitofl ungefefet, ben ^rifot«
leerem mürbe äßittmoc^ unb ©onnabenb überlaffen. iSinmal bes
3Ronat3 tourbe öffentlti^ beftamiert, nai^bem bie Vorträge auf
ilfren Sert ^in Don ben ^rofefforen geprüft maren. 2)ie IBer=-
^onblungen ber SUifttatoren mit ber Unioetfität mürben oon
Stoac^im gebiCigt, fie Maren nur bie SBorbereitungen ju ber
eigentlichen im äuguft beSfelben Qa^re« Dor fic^ ge^enben Se»
formierung ber ^ot^fc^ule, an nielc^er fiä) @eorg Don üßlument^ol
nid^t beteiligte. 33a bie l£tnfünfte bei Unioerfität 1500 (Sulben,
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bie ^^[ter btc ^rofeffoien oOein aber me^r als 2300 @ulbcn
au8mad|tnt, fo mx man auf iBefc^ffung ber nötigen ®t(bex
angemi^en unb bie Üiemeifung tiid^tic^r Stiftungen an bie
UniMtfitiit baS naf|eliegenbfte äRittel, bie Ilaffenben Süden ju
füDen. ^Bereits Waten 1539 bie Sintfinfte bec fiarttKiufe ju
^antfurt tierfd)rieben, eS folgten je^t bie (Einnahmen beS @tenbalei
Stiftes ; 32«) toeiter »er^anbetten bie aSifitotoren mit bem ju
gfrnntfurt fefe^aften ftalanb jtt»rf8 Hbtretungen. SHe fiebcn
äRitgliebei biefer SSrubetfc^aft blieben im iSefit beS 5ht(anb«'
^ufeS unb eines jä^rlid^en anteils bis an i^ren lob. Sie
übrigen Sinfünfte mußten an ben IStnnelimer ^tanS SBeinmann
gefonbt werben.*'') Snfoigebeffen erfolgten bie Slufbefferungen Der«
f(^iebener @k^älter. SudE) SRelont^t^on bat für feinen Sditoieger'
fo^n bei SSeinteben um eine l£c!^ü{|ung beS @et)alteS, toeil bie
Seit fo gar teuer feL'")
fBefonberS burt^ 2)}eIand^t^on8 SJetmittlung erliielt bie $oi^>
]ifnU tüi^tige fielirlräfte: 1540 ShtSpar Sßibberftabt auS Offenbar
um über bie SEnftitutimien ju lefen,^^*) gegen ISnbe beS Sa^reS
X^eobalb X^amer auS Strasburg als Setirer beS ©riec^ifc^
®ie aSifitoloren beriefen a(8 ©Ojenten ber $oeta ben nu ^olbbctg
in ©^lefien ipettenben S^ftop^ ^annontuS. ällelanc^^on betrieb
befonberS bie Slnftellung beS ©(Rotten ftleftuS, melc^ er bereits
im S>ejember 1530 empfohlen ^tte. 9lle£anber SllefiuS fonnte
jroar nic^t in beutfc^er ©protze öffenlictj »ortrogen, aber er bet-
ftanb biefelbe.330) äRelam^t^on fürchtete ben 933tberfprud) beS
Sifd^ofS bon SebuS, nielt^er ben ftreng lut^f(^n %f^D\Dg,m
an ber Unitierfität nii^t auffommen laffen möc^; aber fc^on ja
SSeginn beS näc^ften 3a^reS war SUefiuS berufen. 3oa(^im IL
bebiente \xä) ^ufig feiner, unb SSucer nennt il|n einen tüi^tigen
erfa^cnen 9Rann.ä3>) Seboc^ ^t er fic^ ben tl^ologifdien ©treite»
leien an ber Unioerfität nic^t femge^Qlten.3") 3m SJerlauf be«
Saures 1540 trafen ju granifurt bie 3)Dienten Sem^arb §oltorp
unb @^riftopt| ißrei^ ein; äJigliuS D. 3wi^em lehnte bie ä3erufung
an bie märfifc^e Unitierfität ab.
©c^on 1538 war ber @(^Wiegec|D^n älteloncfitlionS, @leorg
©abinuS m^ granlfurt berufen,"') weldier ben fiurfürpen auf
feiner $od^jeilSreife nad| ihrafau begleitet unb i^m baS Seit „Sie
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beutftfien flaifei" jugeeignet ^atte. Set $oet, beffen xmtatjXQfS-
ftünftltrtefien ber ©chatten feine« ^oltlofen E^aroltet« mar, toeiltt
bis 1544 in Sroirffurt»»^)
Über bie Se^rgegenftänbe ber p^ofop^ifd^en ^luMt giebt
bo« SBergettfini« bei Sorlefungen äludfunft»»'^) 1S)ai €^(u|ptotDloE
ber ajifitatoren ou8 ben erften Siagen be« ©eptembet« 1540 läfet
manc^n lehrreichen ©inbtirf in baS neugeregelte UniberfttatSleben
t^un.»*») a)ie geriet! lommen in SBJegfall, nur bie in ber ffiinfien»
orbnung Derorbneten geftlage würben gefeiert. @egen ein geringe«
Entgelt ei^ietien arme @tubenten äRtttagStifc^ unb bie UniDerfitat
tourbe ennalint, beS befferen Umfa^eS Wegen ilire freien SäJodien-
mätlte abju^Ittn. 3)ie ©liebet ber Unitierfttät joUten [vS} ber
fiird^enotbnung gentüg galten, nic^t ntbet biefetbe reben ober
bÖfeS SBeif^iiel geben. Iien a)ojenten mürben »ier ©uperintenbenten
uorgefe^i @$ Waren bieS ®. ©abtnnS, ^ff. @(^ira4 St. SHbber<
ftabt unb SC aieftuiS. 3)ie[e forgten bafür, bafe bie ffiortefungen
rege{niü|tg geilten mürben unb eS [taub bei i^en, 9tac!^läfftgen
ben ©olb ju ffitjen.
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■Die nSdtflen folgen ber Hefotmation unb Me
JlturhennutiQ bcr mürbil^dicn iäirdienotbnuns.
SteHung beS märfiMoi SlbelS äur ntuen SiK^e. S)ie euangelifcöe ®«ft[ic6=>
feit ber SRarf. ^le SlelmionSkiei^anbluTignt ju ^agenau unb ^onnS.
^ie StftSttgung ber »ttf^tnorbnung ju StegenSburg, Ütücffi^au.
©rofecn ©reiflitiffen folgt inrnicr eine 3*'* ^ ^^wf» unb
9Heberttiogm8, in ttietdiet bie emporgetoirbelte §efe feinen flaten
SBIirf Berftattct Sllfo toar eS auc^ in bcr aWarf. SBicle Hoffnungen
mwefen fh^ f|ier oK tiiigeriftl^. SJiett Sunfer l^atten euongeliit^
^tebigt er(el|nt, bo« Sanb enangdifiert fe^ woßen; bte burd^
bie S^efoTmatton bebingte Orbnung ttrar if|mn unbequem. SJieleiS,
bog fte ftif in ben legten Sagten nridtüinc^ angeeignet ^tten,
»erlangten bie ^fttatoren jurüd. Sorg D. b. &i^)pe tooHte boS
beut ®otte8§ou(e 3"ftänbige nic^t ^erauägeben, »»') bie §erren
0. fioffow betmbmeleit bie 3){ün(|ebeTgei $fane |d erbärmlic^, bog
bie SSifitotoren energi|d^ Slb^ilfe forbern mußten,''») (gin fbrnilid^r
$anbel um ^fanfteQen n^ ein. 'Sxt $atTon gab bie auS>
gefd^riebcne Stelle nur bemjenigen Semerber, nwle^er »on ben
äuftönbigen (Sinüinften am mcnigften forberte. Um äigften trieben
eS bie SrebDW8,3a9) roelt^e nic^t nur bem Sßfimti^ ^^ S^^lut^S
be8 3f^nten toeigerten, lonbetn fctiKefetit^ ©otteSbienft unb Untet=
lid^t einfac!^ einfteQen liegen, ^oju würben bie ÜBifitatoren tion
ben ©utS^rren fo geringft^ä^ig be^onbet^ baft fte fdittellitö mit
turfürftlitfier Ungnabe brofien mufiten.***) Offne SBiberfe^tii^Icit
bejeigte ein ^n: B. SnrgSboif, meldtet bie annähme ber Dcbnung
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103
WriDeigerte unb feine ^fotTpeDe mit einem enttoufenen Wbtii)t
lieferte, ^demgegenüber muffen aber aui^ bie ffierbtenfte ber
€c^ulenburgs eitoä^nt loetben, neldie in tiüimm&wtttix 3Betfe
für bie iBefferung il|tet Stftulen unb ftin^en forgten, ja 1572
für il^re @iätt im 9nf<I^Iuft an bie fianbeBorbnung eine befonbere
Äin^orbnung tierauSgoben.^*')
Stebro^Iid^c als bie SSiiberfpenfttgteit einjetner Ferren mar
für bie märftfdie ^rc^ ber gänilidie Wlanqü an gebilbeten ober
nuc^ nur fittti^-reinen @etflltc^en. 3)ie 9}ifitatDren waren nufirtii^
nit^t mätilerif^; bennodi mußten oiele ^cebiger itire @teQen
negen Unfä^igtett räumen. 3)er $faner ju 9tit(on) mu^te wegen
„Ungefc^i(f(t^ttit unb Unoerm&gen^t" entlaffen inerben. SRan
tnoate i^n aber als fiüfter betialten, wenn er wenigftenS feine
Aonlubine entliele.^^^) 3>ie @emetnben be^Iftn ftd^, [d gut ei8
■ging. %n einigen Orten beftanb bet ®otte«bienft barin, ba§ ein
tx» ScfenS Aunbiger auii Sut^r^ ©c^tiften wxiai. 9ti^t feiten
■Würben SRÖnner orbiniert, welche nur bie nottDenbigfte ©(^ulbitbung
genoffen f|atten, aber auS Segetftemng für bie neue fie^re unb
mit JRebnergabe auSgerüftet ben geiflli^en Senif ergriffen. S3er
€(^mieb ©regor SeberM (Ernte am SmboS ben ^ted|iSmuS
unb kubierte lut^rifc^e ©cfiriften.^'') Otine bie getingfte ftenntnit
iw« ßateinift^n rourte er als Pfarrer eingefetft. SJiejenigen,
nel^ um beS öu|eren Vorteils willen in if)ren @teßen tietblieben
iinb fi(^ finfierti^ ber Orbnung untertoarfen, Waren ber neuen
Stirbt ein 9&fQ!|I im gieifi^. @ie gaben buti^ ein lafter^fteS
Seben ben ®emeinben Ärgernis. $er 93erict|t beS JiotbatuS
üBer bie ftö^innen ber ©tenbaler S)oml|erren entrollt ein fc^timmeS
JSilb ber bamaligen 3itfl(>nbe.^*i) @n Jtaplan erbaute beS @Dnn>
tagS feine 3u^Q<^ »tit bem Siadiweis, bag fleifc^IicEie Unjuc^t
feine @Unbe fei unb bie @emeinbe ju ß^rif^' tlagte über Ü|ren
Pfarrer Sorenj ^afd^ — benfelben, ber fpäter ^ingerii^et würbe:
„<kt ift alle Xoge füll, fdiieiet unb iut^jet, ge^ famt feinet
iStefeQfc^aft auf ber @affen in $tifen unb ^mS mit SSiit^fen
unb @pie|en, wie (einem ©eiftlii^en jufte^f
3)ie Iat^oIif(^ Sleaftion, Welche befonberS in ben ^om<
fa|)iteln Don SebuS unb $at)elberg ifiren ®i$ ^tte unb in
^cborffer unb bem unftttlidien ^er ßonrabi, weiter nac^ feinen
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104
eigenen Sßorten feine 6eele „oft unb btde" tw^ectt ^tte, t^
^autJltKrtietei fonb, war buni^uS nt(^t unt^ätig. Sor a&em.
tettotifieite fie bie in ilirent Sprengel toirlenben ®etfllt(^ beS-
eDangdifc^en fflelenntniffeS. Ser Dom ^Melbetfler fio^jitel ge-
maßregelte i^ranjt^Ianer Safob Oon Sc^önebed ju Sßtttftod fe^te^
eine Serteibigungfifi^rift auf,***) in loeld^ er im §intiK(t ouf
fionrabi fagte: „ffiJa« (einen SBonbel anbelange, fo fei er itoav
ein groger ©ünber, wie er tior @ott befennen mtiffe. $te Ferren.
SJei^ant unb Äo^jitet bitte er jii untetfw^, ob er brei §uren.
im $aufe f|abe ober ob er fid^ brei Sage unb 9t&i^ lang in.
93ier unb äSkin twOgefoffen. ®r tiabe aud| lein etieti^ Seilb
Derune^rt, teine SDIagb ober Jungfrau gef(f|änbet, nti^t ©imonie
begangen unb für eine ^oc^ xdäit jelin ober juanjig äReffen
JU iialten übernommen. 3)a^ ^abe er natürlidi ntc^t oiel ^ottt
ju ^ben, aQein nii^t ein ^terunfer möge er nregen folc^r
$ebung beten. 3)a oor @Dtt fein Sing nerborgen bleibe, f»
^tdite er, bafi fti^ toor ®otte8 @eri(f|t ber ©err S)et^ant in feinem.
äRaufeloc^ werbe oerfriedien IBnnen."
3nit @tfet wallte bie äteattion barüber, ba| tein @egen-
ftanb bos tief im iQolf wutjelnben 9nirale[=' unb fBIutglaubenS-
angetaftet Würbe. @anj annü^ltdi er^ getang ti, bie @itber
unb §Dftien, welt^e ben Ort itfier aufbewatjrung ju berühmten
SBaOfa^rtftätten gemacht ^tten, ju entfernen; 1551 lte| äRarf-
graf So^nn bie 3Raria Don ©Ö-d^ befeittgen, ber ^xbiger
fiafpar !3oftienfi4er entfernte baS Seeli^r SBunberblut. ^\t
muite ber Pfarrer (EOenfelb bie gerftürung ber SffiUSnaier
$oftten mit bem Xobe bögen, ^aä) langer $aft Würbe er enb-
Od) be^ SanbeiS oerwiefen.
SBit bem Übertritt Soodiim« 11. war feine bie ©tnigleit im
Mtii) anftrebenbe S^ttgfeit teineSwegS beenbet. 9tod^ imitter
hoffte ei bur^ feine fBermittlung einen Sieben in 9%e(igion8=t
fac^n juwege jU bringen, ja, fein Sifer fditen jU wacbfen, fett
er gefe^en, tote wenig SeifaQ feine 9leformatton gefunben ^otte.
äSoQte er ntc^t jWifc^en ben betben rotterenben @ewa(ten tvte
ein Stom jerma^ten toerben, fo multe er fu^ einer Dem betben.
auffliegen. 3)ie ISSia^f (onnte für Soaci^im nit^t jWetfel^aft fein.
ßr mugte fein äQerf, bte Jürd^orbnung, teilweife Derleugnen,
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10&
ivenn et m auf bie ©eite bei IfonnseEifdien Iifitte ^Ken tDoOen.
%)oi^ tDoÜte ei bie Snertennung bei Oibnung bucdi ben Jtatfei.
<Es galt olfo biefm ju befänftigen, fic^ lun i^n twrbient jU
maättXL Soju bot n<^ @elegen^it, als am 18. %)ml 1540
Jtati V. gu einem Sleltgtoitögeffirä^ nac^ ©peier jum 6. Sunt
ein(ub.3*«) 3)ie bera ©efprilc^ »or^rge^ben ©reigntffe tieften
auf einen erfotflreic^ Serlauf bec Ser^anblungen nit^t ft^fiefeen.
3)ae in @peier toütenbe gtofte Sterben mochte eine änberung beS
ISerfammlunsSDiteS unbebingt nötig; man lub na^ ^genauein.
SJuqu hm, bofe bie [at^oIif{^ Surften vox bem feftgef^ten
Xermin gn einer iSorfienitnng entboten tooren. Stiele ^roteftanten
würben buri^ biefe SDtaftna^men ftut)tg gentat^t, bie fpäter ein-
getroffenen ^labungen tourben oon mant^ent ate iSomaRb benu|t,
ben Xag nü^t ju befii^üten.
|)ier nun beginnt baS 933etben ^oaäixmi um taiferlit^e unb
fdniglidie @unft. $[nberS tritt er je|t bem beutfd^n fiSntge
entgegen aU doi juxi Sauren in iBau^n. 2)amalS ftanb ber auf-
rit^ge SBunf^ einer lirti^tii^en Einigung im Sorbergrunbe feine«
SBorf^lag», non bem ©elingen feineiS $tone8 ^ing bonn Iei(^te8 Soll-
}tel|en bei ätefoimation im eigenen Sanbe ob. Se^t abei verlangt er
unb mu| er oertangen SSiQigung beS get^anen @c^ritte§ unb tiiel'
leiij^ liegt i^m auc^ ie^t nof^ an bec ^eifteQung be9 leligiüfen giiebcnS
im 9lei4 für »oetdien iebenfctl« fein 3ntereffe fe^r in ben
^intergiunb gebrSngt ift. @r empfiehlt ftc^ in ber 3nftr^ion
an feinen @e{anbten bem ^önig t^binanb als beffen getiorfamei
5luifüift, mit Sifer ge^t er auf ben $(an eine« XurfenfelbgugeS
ein unb fu^t in atten €ac^en, meiere nic^ bie Religion betreffen,
%nfc^Iu6 an bie ^otitil beg @ijbiii^DfS tion SRainj. Smift^en-
ban^ eitnneit er uorftd^tig an feine iSirdienocbnung. @r erlläit,
bei bei mit fBetmOigung beS OrbinariuS unb ber Sanbft^ft
l^uägegebenen iDcbnung beharren ju woflen unb bittet gerbi-
nanb, fte ft<^ ent))fe^Ien jn laffen. ^en ^orberungen ber ®t>an>
gelifdien fc^Iieftt er fi^ Ri(^t an, aber ei trügt feinem @efanbten
auf, ba| berfelbe fii^ an teinem t^ttid^n üSoige^en gegen bie
©(^moKalbener beteilige. SBurbe elmaä miber biefelben geplant
fo foQe @. 'SU. niffen, baB ein allgemeine^ JtonjU bie ftreitige
Slngelegen!^it p fc^Iit^ten too^t uerfproc^en tiabe, bennO{^ aber
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106
nie abgel^Ittn fei. SBranbenburg töntte nie 2:^tltc^(etten tmbet
t)ie ^roteftanten öerontoorten.
3)ie abgebroc^nen Serfianblungen fortjufegen obei bun^
«in ^teltgionSgefpiädi ben iSerfudi einer (Einigung jU unlente^men,
lam man int ©pättieibft beSfelben ^afy:e& in SimnS jufonttnen.^^'O
%li branbenbuTfltf(^e ®efanbten trafen ?L S((efiu8, ß. fteUer, her
?fran(furiet '^^aixtt So^nn Sübte, bei SKarft^ e^iiftian D.
€c^eibing unb bei ^tofeff oi S^tiftop^ ^annonius am 23. ytowmbet
«in.»"} Seblioft 6ebauerte fflucer, ba^ ©(^lieben nid^t cr|(ftienen
fei;3'>) bei bei SSic^tigtelt ber Untei^nblungen eift^ten bie^i-
mati als ju unbebeutenb »ertreten. Sluf ber Seite ber tömif(^
@efiiinten natimen bie bionbenburgifd^en @)efanbten tfire $lä^
«in. @ie, bie eine lüntgung erftreben foDten, tcrnten nun fennen,
brie bie Sot^oliten barauf ausgingen, bie mü^fam ju ^agenau
eitmilten iBefc^tüffe ju wifdiIepfKit obei umjuftoBen. SWetir als
bie Qtefanbten uermodite ber ju 3oac^im in teinem bienftlü^
^ei^Öltniffe ftet|enbe 93ucei, bem Jhiif&rften reinen 393ein ein>
äuf(i|SnIen.3s«) ®r nonnte bie nw^ren geinbe be« grieben«, ben
IBeifi^er am SRci^Sfommergerit^t Dr. fflroun, bie ))äpftlic^en Se-
gaten Sam^Kggi unb SKorone, ben Uniu^ftiftei ^Ib unb ben
^jbifc^of von SRoing.
^& gttiifti^n IS(f unb äßeland^t^on begonnene SleligionS'
gef))tä(^ toarb genaltfam unterbroc^n. SRit bei fdttoac^en $off=
nung auf bie Skr^nblungen ;u StegenSbuig im gifi!^Iing 1541
ging man am 18. Januar von einanber. SRorone fro^lodte;
Was er erftrebt ^atte, toar »orlöufig erreicht. 3njloifd|cn mar
3oa(^im ju tätiger ÜSermittelung utebei auf ben Aam)>f))Ia| gt=
rufen toorben. Son SSucer mar if|m am 19. Sanuttr ber <£nt=
b>nrf einer <Sinigung jugefanbt toorben, melc^ei au|ei 9)ucer no(§
toaMi^'iii'ic^ @)er^arb v. ^ttuql unb ^zopptt auS Riiln ju 8kr»
faffem l^atte. 3)iefet ©ntmurf lom ben WeformationiSibeen htS
iturfürften fe^r na^: bie lömifdie JHrdientierfaffung f|otte man
gewahrt, bagegen war bie Se^re »on ber SJet^tfertigung me^ im
ebaugelifi^en @tnne bel^nbelt. ^a iibeibieS 93ucer bte <SinigungS>=
Borfdtläge, loett^ tjiei niebeigelegt waren, bem laifertidjen Drator
(Sranoeda borgetragen unb bcffen leb^ften iBeifall eilangt ^atte,
fo ergriff ^oati^tm mit ^reuben bie günftige @elegen:^ unb
ov Google
107
ttHir bereit, auf ®xmb biefe« ffiirtnmrfe» dne ffitnißimg ju »er-
fuc^n. St fflttbte hai «Si^nft^d an Sut^ei, otine biefem bte
5Äuft0tcn }u nennen.«') aber fo fe^ bem aRefotmotor unter
ben obnaltenben Umftänben ein SuSgfetc^ bet @)egenfä^ am
^erjen lag, öerfprai!^ er fid^ bw^ wenig ©cfolg »on bie[en ÄrtUetn,
met^e ouf ieiben ©eUen leine SiHigang finben nriitben.^") äm^
3ReIan(^tt)Dn glofftette ben ^tttiurf mit bem 9Bort: 9iepublit
be8 ^lato ! SIbet bet fturfürft, »oetc^r auS pDlitiJc^en ©riinben
baS @elingen einer Einigung iDünfi^te, fd^iitt unbeirrt feinen ^eg
meiter; um jeben ^reiiS WoHie er bie SSorteile beS äugenMidÄ
äuiSn&gen.
3n ber I^t, bie freubige grnwrtung, mit Weft^er ^ßroteftonten
unb Äfltt|oIi(en bem 5. Mlirit beS QalireS 1541 entgegenfo^
Iiere(^ligte ju ben beflen lioffnungen auf eine enblitfie Einigung. >b>)
S)er flaifer ^atte mit ber ©ufpenfion bet Stommergetic^tSptoieffe
ein gto^S 3»9<ftänbniS gemacht. 2>en (Etiangelifdien gegenübet
geigte er fid) jubortommenb unb freunblic^. Wtm hoffte, bie
Sinflüffe !Qtaunfc^lDeig8 unb S3aqemS, nelc^ ^itnlii^ immer
jum Ärieg reigten, ju erftiden.
3lm 13. 31):)iil ritt Si>o<4itn Don SBianbenbutg mit feinet
©ema^Iin in SRegenSburg ein. Sluf ber Steife tjatte et Sut^
JU äSittenbeig befucfit, feinen Anflug auf ben fc^malfalbifc^n
S3unb JU fünften einer ISinigung ju geunnnen. 3n ben erften
Sagen feinet SRegenäburgerS S(ufentl^UeS erbitterte ober awidlint
bereits bie @Iäu6igen beibet Ißaiteien: am IS^rfieitag fpeifte er
bei ^^ilipfi von $effen o^ne bie ^leifc^etic^te ju oetfc^mä^n;
am Oftermontag geleitete er ben jiaifer in bie SHeffe. 1^ f(^ien
iebiM^, aii (iege i^m me^r an bem Urteil bet tömifdi @efinnten
als an ber SReinung feinet fReligionStiemianbten. Senn aui^
Äarl bie ffietgetung ber SJominifanet, hjett^ Soat^im fiit feine
©otteSbienfte ni(^t bie JHr(|e abtteten ttollten, gut ^iefe bod^
er}äf)Iten eiS bie (£nange(tf<^ UoO Sngrtmm, bag bet fiutfOrft
(Sd gegenfiber be§ ^p^eS ^mat jugeftanben unb bei einem
Sefui^e beS Segoten nom $apfte als „a sanetissimo domino
nostro Fanio III." gerebet l^be.
SDte i^ü^er beS SteligioniSgefpiäi^eii maten am 22, %|iril
ernannt; auf ber einen Seite aRelant^t^on, 93ucct, ^iftotiuS, auf
ov Google
bei anbent ^ug, @iDp))et, Sd. %ter Xage f))ater erfotgie bie
ÜbeTfla^ be» Sergteic^entWurfe« „be8 MegenSbutfler SBuc^eS"
an ben ftaifer, |3n neun ©egenartifetn ber ^totefianten wor
bie Ma^tfcrtigintflSle^e onber» bargeftent wotben. S)o ftott V.
bie artilel bis jum nackten Äongil onjuertennen tietfpro^ f»
toar ber gtoed beiS ®efprä(^8 ttieber wreitelt. 3)ie (atl^otifc^e
DwoHtion nährte fic^ bem flaifer auf« neue. 2iie(er fotberte
vom fiegoten, baß er bie uMDergli^enen ^rtifel toleriere; ober
baju mar eontorini ni^t ju bewegen. SJer 9luntiu8 ennjfa^t
in einem ©riefe an bie fiurie Wcformierung ber @eiftIicE|Ieit, Se«
roinigunfl be« ÄbenbraotiK unter beibertei ©eftalt, gjnft^ränlung be8
©^moHolbener SBunbeS unb löerftörfung ber üigo. 3)er Äaifer
(jatte mit feinen SBemiifjungen für bie HnnoI|ine ber unuergUc^enen
aititel au^ Bei ben ^roteftanten fein ©lud ^^Uifp fon Reffen
feinte baä Slnfinnen turiroeg ob unb Sodann griebric^ Don ©at^fen
erMiberte: „Süßer fidö nergkit^n will, Bergleid^ fi(^ mit ®ott unb
®otte8 SBort"
aWe^r Suftimmung fonb Statt V. bei bem fiurfürften Don
©ranbenburg. Eiefer toar bereit« mit ©ronsellQ unb bem Sifc^of
00« 2unb wegen ber Seftätigung ber ftin^enorbnung in Unter=
^Mung getreten. Sluf £ut^9 $rieben3tiebe bauenb riet er,
Dl^ne fflorwiffen ber eoongelifdien gärften bie fluftimmung Sut^erS
ju ben ftreitigen ^rtifetn einju^olen. S)ie ßurütf^ltung ber
wiberftrebenben ?ßroteftanten hoffte man bann leidet iiberroinben
ju lönncn. Soljann unb ©eorg »on SCn^alt, «tejanber StefinS
unb SWott^icrö ». b. ©(^utenburg reiften nai^ aßittenberg.''^*) Stm
SOienb ber SInfunft fd^on teilte ber fe^ Wiber feinen äSiUen ent:<
fonbte atefiuS ben Swetf ber Mrife bem fäc^ftiiien Äansler Srüd
mit. gjon feinen ©efonbten ^atte ber in Sorgau weilenbe ffurfurft
oon ©od^fen über bie ©enbung nac^ Sßittenberg erfahren unb ben
fflrief, in weldiem i^m biefe 9ÄitleiIung geworben war, «ut^r unoer-
jiiglidEi }nfte(Ien laffen. Xro^bem jeigte biefer in ben !Ser!^anbIungen
mit ben @efanbten (eine abte^nenbe Gattung; aber er tonnte boc^
ben i^m gemod^ten fflorfctilägen nic^t jufttmmen uub fein enbgiVtigcr
95ef(^ib lautete nid^t erfreulich, ffir Einbette mit feinem 9luSfpru(§
bie ffiinigung ntd^t; bie lat^ottft^ Dppontion tiatte bie gcinb-
feligfciten gefc^ürt. 55ie «a^em^igöge, au(^ Äorbinat «Ibrec^t
0. Google
109
öoii äRüinj bränglen jum firieg; bo8 Steiben biefer ^eifeiporne
luarb feltift bem 9iuntiug ju arg.
SBalb tia^ ber Slbiei{e bet @tfanbtfc^ft nad| 3Bttteni«Tg tDac
Don Soac^itn eine Beratung übet bie Streitigen Srtttel beantragt
würben. ©(^Ueben begtünbcte in einer langen Stebe mit bem
^inmeis auf bie bro^enbe XÜrlengefa^ bie 9tottDenbigteit einet
Einigung. Wkx |etn Antrag umrbe abgetelinL Slm^malS Oerfuc^te
Soa^im einen üßeigleic^ ^etbetjufil^en, tnbem er al8 Entgegnung
auf bie ©egenartilel ber ^loteftantcn nene ©äje abfaffen Kefc
Stbcr mon mar ber frad|ilD(en §in= unb ^rjt^reibereien mübe.
ä)!eIan(^t^on unb $^ilil:)p Don Reffen, ber bei bem eDangetif(|en
SSunbe ju bleiben erttärte, übemriefen bie neuen 9trtitet ben 3^eo-
logen, toeft^e fte Dertoarfen. äludi bie Slititel, über tnelt^e man
fic^ bereits oergli^n ^tte, erlangten leine @itttgfeit, ba fte bau
gürftentoUegium ablehnte. ^''■)
3oa(^im erfangte eine prouifoiifi^e Snerfennung feiner fiird^«
orbnung burc^ ben fiaifer. SDlel^r al8 ein ?|JroBiforium l^tte
Soac^im nie berfangt.»'«) SBis gu einem ftonäil — benn folange
jollle bie @ittig!eit ber Crbnung bauem — War bie UmnranMung
ber lirt^Iid^en Sßerl)ättniffe in ber SDtarf eine [o DöHige geluorben,
bafi eine ^nberung in SteligionSfatfien nii^t möglii^ gemefen märe.
Sier ^rei«, meieren ber ffiurfütft für (otc^e Seftätigung iafßt,
büntte i^n nic^t ju ^d(^. Stber ^aus ^absburg freute fid^ beS
günftigen %aü\ije&: Bon Seiten Surbranbenburg« mar bteSict^-
folge ^erbtnanbs gemü^rleiftet unb Sonc^im ^tte netfpro(^en,
jebcm SBünbniS ber ?ßroteftanten fern bleiben ju toollen. jür ben
fommenben ^teligionStrieg burfte man in ^ranbenburg teinen
@egner fürchten. Wlit ber latferlidien ß^f^mtitung ju feiner
^Reformation datte Soot^im erreid^t, ia% bie SniWicHung ber neuen
SanbeSfinfie fid| ungeftört DoÜitetien tonnte, ^lic^t teiQtßrlidl
burfte bie fat^olifi^e Partei in ber äfJarf bie S(udbreitung ber
SReformation ^mmen, Dor oDem — unb bo8 erft^ten i^m at«
ba« Bti^tigfte — er lonnte ber SHeaftion gegenüber mit metjr
9iai^bruä qI§ bisset feine 5pläne burdifü^ren. Iia9 Hieb immerhin
ein nic^t ju unterfc^^nbcr ©eminn. SaiS SBerl^tniS juifi^en
bem Jhirfütften unb bem jföntg @igi8munb von $oIen tourbe
nod^ jenem 3riefe aWelanc^t^onS bolb Uriebet ein Mrtrauli{^,
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110
obfc^on SigtSntunt» wä^renb ber erftcn Qnt bie iSretgntffe am
aSetlinet §Dfe nod^ mtttrauiff!^ beobachtete.»^') %m 25.S[pril 1541
j^rieb er an 3oa{$ttn, baft er vemommeit, Wie ber j£aplan feiner
Xoeffter wcflen Äranl^it feines Smte« niii^t walten tonne unb
er beiSttjegen einen onberen ^ßriefier gefanbt ^be.*^s) @r glaubte
in äBirtlic^Ieit, ba^ bie ^an(^t beä Kaplans nur vorgefc^oben
fei, um bie Äurfürftin burdi entfernung ilireS ©eeljoigerä gut
Slnna^me ber neuen fiepte ju t)ennbgen unb äußerte ftd| pc^t
Mimunbert, bofe bei ben ©tanglifi^en nti^t geftattet fei, bofe jeber
feineiS @IaubenS leben lönne. @o^ee erlaubten boi^ felbft bie
Spürten jebem ^remben. Eug ber von SSieinleben entworfenen
Slntwort auf biefeS ©i^reiben ging ^eroor, bafe ber ffßnig fotfdi
berid^tet fei. 3oQ(§im mar mit (einer ®emal|lin nac^ JRegenSburg
gejogen, in t^rer Begleitung ^tte fid^ ber j^afilan befunben.
SÜon einer @ttcantung beSfelben war äBeinleben vväjiä belannt.
©igiSmunbS Slrgwo!^ f<^wanb auc^ aUmä^Iid^, ba er ernannte,
bog 3oai^im feine @lemal^lin ru^ig gewähren lie^ ©ebwtg Der=
fh^erte noi^ 1561 ben 9tuntiuS (Sommenbone i^er unwanbel>
baren Streue gegen bie rümif^e ^irc^e unb fte Vertonte in ber^
fetben big an itjren Job (7. gebr. 1573).^*») Sei ben Wärtern
fiat bie fiurfurftin wegen i^tet lör()erli(^en Seiben unb i^rer un«
glOcflici^n iS^e SDtitleib gewedt; aber fie tft bem Solte, weitem
f:e in ©jreoc^e, ©ttten unb ©taubenSbelenntniS fem ftanb, boi$
immer eine grembe geblieben. —
Sangfom toftet ber Derpflangte SBaum mit ben aiBurjeln in
bo§ neue Sibreid^, ob er einen Sloben gefunben l^t, ber feiner
(Eigenart jufage unb mancher einft benfenbe Mann moä)tt bem
Sßac^Stum beS SwingeliumiS in ber Wlatt mit @orge jufd^uen.
'Simn fein @cl^u^ in btefem Sanbe würbe bod) fdilielilit!^ ton @e<
Watten geübt, bie i^m feinblicfi waren, fein ^Bertrag banb i^n mit
ben übrigen eoangelift^n fflrübem im Sleii^ äufommen. Jbnnte
ber fiurfürft glouben, ba^ i^m beä j£aiferS (Snabe gewähren würbe,
wa8 er ben onbem unWiQig auf furje 3eit jngeftanben ^atte unb
mit bewoffneter §anb wieber entreißen wußte? SBar 3oat^iin
gefonnen, SBranbenburg in Sb^ngigleit ton §ab8burg ju erhalten
ober beftimmte i^n feine griebenSItebe ju bem $[nfi$Iu§ an bie
SBiberfoc^er feines ©lanbenS?'»»)
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111
^e trüben SttiSfti^ten fditenen ft<^ ju OetrotrKit^, aiS fid^
in bem 3ntetim bie gofgen ber ^ofitif 3oad|iinS seigten. SJro^nb
naf^ ftanb bau (Sefpcnft ber ßat^olifterung. ^et afkn inenfd|Uc^n
S^om&inationen jutn 'Zio^ roQt baS 9lab bei <SiWd)ti; an ^üf^ttev
@te0e wirb iai SoS bei SBöRer entf^ieben ali in ben Aöfifeit
xe^nenber 9Renf(^n. SBie feltfam berü^Tt eS, in bem äRanne,
meld^ei faft ängfilid^ ben %xmttt eined Sut^netS von fii^ V)\t&,
ben giautiigen Sn^nger ftairgläubigei, Iut^tt{(i^r Sptgonen jiu
fc^, bef(en erster T^Ioge, ber poltentbe ®rglut^ranet SttuS'
lulus, feine aOeinfeligmat^nben Dogmen von ^t^ieber unb Jtanjel
:^ab »ertünbetelMi)
XkiS aUefomiationSltieit Soai^iinns II. ju bemängeln, bietet ft<^
@elegen^t genug ; aber baä tttti|(^ Suge Demtag nt<^t baS 9Bd^°
t^uenbe ju öbecfe^n, inaS boS iBitb »on ber @ntnb^inlegitng ju
ber eoangelifdien ©i^u^fefte in 3!)eut{(j^lanb bietet ®d|eint fieute
auc^ uns, bie »ir Von ber ^üfft baS in ben 2)unft{(^{eter ber SSeite
ge^üQte Sonb überfi^auen, afö fei manc^ Seg tteigebens gemad|t
iDorben, atö liefen bte ©puren ber bamafigen @ef(^Iec^ter oft am
3iele Vorbei, bot^ ffioQen mir mit 3)anfbarleit ber Xoten gebenten;
benn baS St<^t, um beffen Stufftammen fii$ jene müßten, eS leud^tet
ov Google
^»mtvkttttatm*
1. (®.3.) 3Iimtintiirberi(6te aitB3)rat[*[oiü) 1533-1539. I,®. 465.
2. (@. 4.) ÜBn cinn Himo^mt oon 15 ffonotntnaltn uitb 40 fions
«ottualhtnen für je ein Älofter.
3. (®. 4.) fflUbd, Cudei Diplomaäcna, A. 3, 56.
4. (@. 4.) %tS $emi 3oai^i>nS IL fionfinnaltan. ®. Staats^
■ardiiD, Rep. 58, 1.
5. (@. 4.) 3Htbd, A.4,387ff.
6. (6. 4.) $tf4on, ®t^ä)id)tt Don XreuottitieQtn.
7. (e. 5.) 8HebeI, A. 12, 470.
8. (©. 5.) Miebel, A. 4, 241.
9. (S. 5.) ajitbel, A. 3, 267.
10. (®. 5.) fflifbd, A. 4, 241.
11. (@. 5.) aSilba, £ae SÜbenmefen im anittelaltn;. S9trlm 183L
12. (®. 6.) mtbtl. A. 4, 262.
13. (©. 6.) 91i(bel, A. 3, 224.
14. (©. 6.) SBmttr, Siic ^rämonlteatatfer be6 12. 3a|r|. ®. 254.
15. (©. 7.) mtbti, A. 8, 397.
16. (©. 7.) aiiebel, A. 1, 47.
17. (®. 7.) fflirtd, A. 8, 498.
18. (©. 8.) Miebel, A. 7. 323.
19. (©. 8.) Mitbd, A. 6, 6.
20. (S. a) H. iSrceft, ^uS aSunbnblut ju SSUSnad. aR&rCtfd^e
■gorfc&ungen XVI.
21. (©.8.) ailatt^SueßubccuB, Histoiiaoonbeterfinbintg, 2Sunbtr>
Werten unb jerfiömtig bee Dmneintlt<6en ^eiligen t&lwti ju ifSiIgnagt.
aBittenbetH 1586. iSogen 0, matt 2.
22. (©. 8.) @ecrg @hrube, Epos memonblle, bei Xt|. JBnfnr, @e>
Tt^i^te beB SiStumS ^aUelberg. iSeclin 1870.
23. (®. 9.) ^ietrirf) II. 1370—1385.
24. (©. 9.) Äiebcl, A. 3, 225.
25. (S. 10.) %t). fiolbe, S)ie beiitWe aueuftinet^onutegotion uitb
3. B. ©laupife. ©ol^a 1879.
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IIS
, (©. 10.) mtM. A. 24, 170.
(@. 10.) Xiantutl, ffyäitna^i^tt »an Qa^mtbei
. (€.10.) iRaunttr. Codes cUi^iitttieBB. U,271.
(S. 11.) Mitbel, A. 24, 486.
(e. 11.) »iebel, A. 24, 498.
. (@. 11.) SSopiäd , @tf4t(^t(^ tRoAil^ttn Don bem @«>
<^lf4U brr SQDntBlebnt. 6. 231—250.
32. (©. 12.) HoD. Ref. Lnth. 6. 412 utib 482.
33. (@. 12.) ÜEBo^lbräd, &mWt beS StBtumB S^S. SH>. U.
34. (@. 12.) auSfä^rlt« borgtftcat neu «fitiidc, nd^SumnUttU
Jboilcit unb £anb[äffiBfcU bn SiBtftmcr SSranbmbura unb ^Mtlbetg.
-^ijmnaflalprogramin Sfoita 1882.
35. (@. 12.) Kii4 b«m ^oncenit)^ €<i{i) foU ^oMlbtig 939
etgrfinbd fem. ^ie IMunbr im XomlaDUeiB'^ouSÖuitt Don 1730 trügt
■als 53atum bin 9. ffliai 946.
36. <@. 13.) Sitfei, SJom »cttigSf&rftenflanbt. SniiBbnut 1861.
37. (©. 14.) fflitbd, A. 2, 487.
38. (S. 14.) Miebel, B. 5, 5 unb 7.
39. (®. 14.) »iebct, A. 3, 125.
40. (@. 14.) »iebel, A. 8, 433.
41. (®. 14.) Sälan, Hoo. Bef. Lnäi. @. 147.
42. (©. 15.) fflifbd, A. 1, 48.
43. (©. 16.) Corpna refonnahmim IIL Sit. 1673.
44. (®. 16.) Ktcbd, A. 21, 292.
45. (®. 16.) !Kwb€l, A. 10, 41 ; A. 21, »76; A. 14, 27a
46. (@. 16.) SHcbd, A. 3, 254.
47. (S. 16.) 8Heber, A. 13, 219.
48. (®. 16.) (S. ©tDo, S^bt. (»nlln 1881.)
49. (e. 16.) @l(uitt>HT4iu, B«p.21,57a.
50. (6. 17.) 8Hebd, A. 12, 162.
51. (S. 17.) aSe^atnif, Stbue 0. a. O.
52. (@. 17.) »rotrinB, S)w «laffi^aft »u(»in. Jötriin ITO».
53. (6.17.) Xletri«, Snlmiftöe SIo^* nnb S^nE^t^ertt.
»arlin 1732.
54. (©. 17.) Sieben bJft ©«ßa, tnelifee ^tutiflö ZiagtS gontinia'
lii^ bic aüfter ebti fo^tnonittat i)ta^Jämt\^a ugtertn oIS bcr ftaljt,
btr faule, ber groBt, ber folf^e, bet bßfe, ber naffe Jeufd, todt^tn iiot^
St^unlen loniitt ber bumme XeufeL
55. (©. la) «. »am6, ajie Hnfftnge ber Itetuerfttät Srorttfiirt o. O.
unb bit ei ttloiJmig bek )Diffeiif(^aftIi<(en SebcnB an bet ^{^((ule.
Setiin 1900.
56. (@. 18.) 0. fdami) a. a. D.
57. (@. 19.) SSattenbo«, @i«ungSben(^ bet aSeritntr Uabnnie
ber aBiffenf^aften oom 9. 3uni 1887.
SttlnmfllliT, Jttfanitatian in Dimbtittucs. g
ov Google
114
58. (@.20.) €taa»>an$tt), Rep. 13,4.5». %m alltü ^luflblatt
mil 87 X^m in önon gcbiudlat intb eitum ^attbft^ttftli^en (^tmplate
bot^atibOL QU^t ^tibtmaitn, SE)it dtcforuKUiint in bet Start aSianbcn-
fiurß. 188ft S. 78.
59. (©. 20.) Saimeii, o. a. O.
60. (€. 20.) mibü, @ii|)pl. 354.
61. (®. 20.) atidwf, A. 16, 136.
62. (©. 20.) SWtbel, A. 25, 136.
63. {€. 20.) mtbü, A. 23, 461.
64. (@. 20.) ^eibcmatm, a. a. O. @. 112.
65. (@. 20.) Sauffc, lSef<iii&t{ befl SungfrauehflofttiS ju tSubot.
«.•Saufl^ aBaaajm 43.
66. (S. 21.) Spidtr, fttr4«i> unb ^oTmationSit\ä)\idtt bei anorf
iBianbenlbiire. ^atintil, a. a. O.
67. (®. 22.) Wifbd, C. 3, 302.
68. (®. 2ä) »ttbcl, A. 43&
69. (6. 23.) mtbü. C. 3, 356.
70. (©. 23.) ^Hdton, a. a. D.
71. (@. 23.) dt|. Ultttft, Sefi^cibuns bftr @tabt aßrtejtn unb igrer
Umgtgcnb. aSeilm 1680.
72. (©. 23.) amärtif^e Sorfcfeunflni, 6, 59a
73. (©. 24.) etaa»<9lic^it). Rep. 47, 13.
74. (@. 24.) Miebel, A. 15, 527.
75. (©.24.) ©taatB«at(ötB, Eep. 55, 1. »nnalcrt beS $aftorS
©imon Sritnniu« ju S^llEnbetf.
76. (©. 24.) m- ©*iilae, auf» unb atnatimt ba ©tobt ©orbe-
lesm. ®tcnbal 1668.
77. (©. 25.) @. aSoutö, a. a. D. ©. 59.
78. (©.25.) Sectariua eirorum, halluoinatloniim , et Schismatom,
ab ori^e ferme Christiasae eccleüae, ad haec luqae nostra tempors,
oonoifdorie Anaoephalaeoaeos, Uns cnm allquantio (?) Pigaidicanun,
Vnlglefticarom, et Lntheranariim baeresiora: confatationibus, libromm
partes ties. Fiancophordiae ad Odenun. Anno H.B. XXVni. FoL
79. (S.25.) ©iefie ä|3Qulu8, im .ÄattioHf' 73. 11,21—35,120—130.
80. (©. 25.) ®. fSaud), a. a. O. ®. 60.
81. (©. 26.) fflicbel, A. 2, 319.
82. (@. 26.) ffliebel, A, 4, 496.
83. (©. 26.) ®. ftiifter, mttS unb neues »erliti. SSrelin 1769.
84. (©. 26.) fortlebet, J&anblungen ... I, ©. 60ff.
85. (©. 26.) @(fltn bit be!onntnu8 | aßortini Sut^re» auff ben
rtc^i I flcn angefteHtnt Sleqi^gtag ju äug | fpinrg, auffS neuffie eineelegt in
@t* j benjtl^n artttfel brafagt Iut | ^e im S^tifttnli^ bn | ber ridgl bur^
Conrob ffiimtiina 3oIian SWtnfing ^otfgang fflebetffet S)ottote6 :c. 9hi|)ert
Wgerlma Siccnctatn ic.
ov Google
86. (®. 28) Biatti^Stcä)\t>, Rep. 2, 1,
87. (®. 28.) ßrcufhtg, ^&tli\<In ^&timäixonit. ed. Don $. ^oVft,
Stfiriftnt bcS ajernnfi füi btt <B^äixi)it aanlinü. ^cft 23.
88. (©. 29.) g. fBtxnn, etfitll*t( beS preufeifc6fn ©laottS.
Sonn 1896.
89. (@. 29.) ©taaiecanfeie, Rep. 2, 1.
90. (@. 29.) etaate<at(^iD, Rep. 13, 2.
91. {©. 29.) 3Hebd, C.3,29+.
92. (©. 30.) bc SBeUt, ßuteorfl »rwft. IV, 363.
93. (€. 30.) J}3nigli4t» ^auSot^iB. Rep. 30, gol. 57.
91. (@. 30.) lüit Säxaut toat bte Uinte XiM^tn: $^UtppS beS
©*Bnen, * 14. 1. 1507, 1 1578, fpätm «nno&lin gD^anii HI. Ben !Bor.
tugal, ftal^atina.
95. (€. 31.) aüniglif^ce ^aiiSair^iti, a. a. O.
96. (®.31.) Sbcnbaf.
97. (©. 31.) aus bm folfloibra «flirtt fit^, bafe bie fturpm^tfftn
anagbalma nicgt, nie Solin, ^regc unb nai^ ^irttn ^tibemann annctimcn,
am 28. itf)). 29. Stgcmb«; 1531 gtftOTbm fem fami. S)ioqfnt, toelt^a;
btn i. ännuar 1531 als XobeStag angiebt, Dtrbimt mtfi^ieben meI|T @laub>
«rfirbigldt 3. ®. Droofen, ®e|c&i*te bet pKufeifc&m $elitif. U', 162.
98. (6.31.) ©taatS'Sbi^tl), $flugf(^ Sammlung. Rep. 94,
IIA. SBol. V.
99. (©. 32.) • 2. 2)tjemb« 1538.
100. (©. 32.) Codei diplom. Poloa. T. N. ©. 302.
101. (©. 32.) SHi(bt(, C. 3, 406. SBietabotoSfe, SRalrttalö. 1, 51 f.
Xraurcbt bei ber gDt^jtit Saodginie mit ^tbuig.
102. (€.32.) ©taate-SlTd&iU, Rep. 9, Ui.
103. (©. 32.) aiiebd, A. 21, 491.
101. (©. 33.) Micbfl, A. 1, 60.
106. (©.33.) 9luntiahnrbtiiil&tt ouS 2itwtf*Ianb. 1533-1559.
I, 465. Et se qnesta morte 6 vera, ai stinu che la cou non piocederi,
106. (©. 33.) 9hintiQtutbn:id|te, 11, 67.
107. (©.33.) gf). b. mmmtl, ^ß^ilipp bor ©rofemöüge. «itfetn
1830. m,69.
108. (©. 34.) Üliebel, ©uppl. 149.
109. (©. 34.) (StKt^tibungSaBen bcr Äutfürftm ©lifabet^ SnrtB"
bencT Hr^iiU, ^ol. 99. Slbfi^rift im !5niglii$en gauSon^iP SJetltn.
110. (©. 34.) mtbtl, ©uppl. 149.
111. (©.35.) S3md6arbt,Dr.SD!.ßut6et8a9riffn3fc6feI. S€ipiiel866.
112. <©. 36.) Jtaniglic^ee ^auäar^iP 30, 9h;. U.
113. (©. 35.) @äiylic& imbtarfnbet ift bie einjolung bet ftut«
fflrftin um 1535 bei @pief«r, a. a. O.
111. (©.36.) $>ron(ni, a. a. O. II, ®. 173.
115. (S. 36.) ^oft^hie, S^icnif. ©Triften bcS SDnanS Hiv bie
8*
ov Google
116
1&^ä)iä)tt S«Tltn8. ^ft 4, ®. 17. e^otrif bor ttblna 6bibtf(^eiber;
^mbaf.
116. (®. 36.) »itbtl, A. 12, 12(.
, 117. (S. 86.) Sttbtie 9UbtrfaminIung, ed. »an Mfla.
118. <®. 86.) Miebtl, A. 17, 405.
119. (®. 37.) an. £(»3, »tiefmet^tl $^Ii)>t)B t>on ^efftn mit Sucer.
£ti))jifl. 1880 »b. I, 218 unb 285.
120. (€.37.) S)tr ^ufig nUäliiiU aAattug uon »rattbenbure
<* 1Ö16, 1 4. IX. 1680) foQ rin ndürlii^eT @o^ti Soadbim« L Qtmefm
(titi. @tbu biploinatifi^ X^itigtdt besamt trft um 15C0. (^ toor
121. (®. 87.) MidMl, C. 3, 40*.
122. (®. 3a) SDroflfra, II, 198.
123. (€.38.) Staalt-Ünfeio (^fluafi^c Sammlung), Rep. 94, II,
A. 1, ffloL VIII.
124. (€.88.) ®taatS-ai{«ill, Rep.43,5a.
125.(3.38.) @taatS>»c4tt), It«p.20«.
126. (€.39.) aiiebtl, B. 6, 413. SJic Urtunbc iß nif^t batiat; btc
SWbrie^ ber ^jBge Dott ©raunf^weig aber (toib untCT bem 80. IX. 1535
lAUBgcftrtigt.
137. (€. 39.) Sliebd, 0. 3, 416. €taatS<ai4JC, Rep. 42, 5a u. 5b.
128. (®. 40.) etnnt8=a[tc()il>, Eep.42,5»unb 5b.
129. (€. 41.) Sibicin, ©eft^ic^tc bn €tabt Stritn. Seilin 1837.
III, 4(».
130. (®. 41.) ftüBti, 0. a. 0. 1, 39.
131. (@. 42.) Sta<iti'9xä)i!a, Bep. 2, 1.
132. (€. 42.) fSRaxtin gtiler, Xioppgrap^ie btr SRcnf Stanbrnbitig.
133. (€■ 42.) «nuntiaturbeti^tt, 1, 549.
134. (©. 42.) angtluS RnnalcS, ®. 824.
135. (€. 42.) etaaS'^ttjiX). Bep. 2, 1.
186. (®. 48.) 9hllrtiatiitbtti(6t(, I, 549.
137. <e. 43.) ebmbaf., 551.
138. (@. 43.) „Divino veibo ac eraugelio Don dtaBonam."
139. (€. 43.) SHuntiatutberii^te, 1, 550.
140. (€. 43.) iRuntiaturbetutiU, 1, 686. Che li diceva; e«co che i
maoo &.mai]o sUmo per haver nn conoilio genenle.
141. (€.44.) 55tO?fni, a. 0. 0. 11,249.
142. (€.44.) ghintiaturbetH^tt, U, 46.
143. (€. 44.) Carlas Befom., III, 373.
144. (€. 46.) Ckirpna B«forai., III, 373.
145. (€.45.) fSbaibal, UI, 389. HuoUcae deUberatiofleB ad
modnm tardae saut.
146. (®. 45.) ^nbmmmt, btr fitft Uo^l ^miplfatblid «uf 9flftn8
Döais unbegTfinbttc »ttfld^ Met. Sii^t mfin, 1, 76.
ov Google
147. (@. 45.) $^. aRat^ctncfe, @ef(bWc bet tnxtf^en Ktfotmatton.
1831. m.
148. (€. 45.) Cotpu Beform., III, 681.
1«. (6. 46.) Oorpu Befono., lU, 611.
150. (®. 46.) Connu Reform., Ul, 513.
151. (€.46.) CoipOB Reform., m, 521.
152. (S.46.) ettnbaf.
153. (®. 46.) 9>\t ain^aitblungnt }u S9au^ mfifftn fmi^äm bott
21. unb 24. V. fltffi^ («n.
154. (€. 46.) »untlaturbftt^U, IV, 446.
Ifö. (6. 47.) etaatt>8lTi6il}, R«p. 94, II, SoL IL
156. {®. 47.) 3hintiahir6«i(6te, n, 291.
157. (©.47.) Saitbweljr, Sorfi^ungen gm SSranbrabutfl. °!preu^
@m- IV, 190,
156. (@.47.) 9hnittahtTbnri4tr, II, 293.
159. (ffi. 47.) Slinrtioturbmt6t(, U, 30a
160. (®. 47.) @taatB>SlrcäiU, Rep. 14, a
161. (ß. 48.) ©toatS^ardiiii), Rep. 14, 3.
162. (e. 48.) Staate-SlTf^ib, Rep. di 2, JBol. 2.
163. (€..48.) ®iaate<-aii^, Rep. 14, 2.
164. (6. 4a,) etoatB'SIntio, Rep. 94, 2, S3oI. 2.
165. (®. 48.) ©toat6.at(*iB, Rep. 14, 2.
166. (®. 48.) ®tanl«.ar(^iB, Rep. 14, 3. So^onn Sri«btic6 bOR
Sot^m lii^tb, niibt üfci fbrnie ttne 3uf("niiieiitunft oba Qanblung gc
fc^tttm, als bi« bic faifniicbe äDaiefiat cJntn äufietlit^eit beftSnbigm
Srttbm bfMtiet ^b(.
167. (©. 49.) 9tuntiatuTbtri0te, III, ®. 244, 482 inA 250.
168. (e. 49.) Staati-^rdtüt, Rep. aOa.
169. (@. 60.) Sand), a. a. O. @. 63. 3ti ber »ibliol^d bcS
aXagbebutgei' ^omeqnma^umS befinbtt fii^ ttn Sattb mit bcm Xitel:
anttt^efie 3;« Sut^trtlditn SSdntntnife obb« »nri(6t, io qu SliiflBpurgE
Mi flaeqfcrlti^ SRaijtfiat, unb bttit ^tqligtn IRonKifctKn ?RM) 3m
^t^ffiaücn jai:, anorgeben. ^at^nnm bu, fiommn Itfti, nfnmen nugR,
mit bNiS tDoc^ot f^ ^int glatobm btfon^. Suit^ $etnim Slnfpfu^.
@ctoiiA ju ^randfiKt ut ber Cbtt bm^ 3- ^- Slnno 32i
170. (©. 50.) Kuntiüturtmtöte, lU, 255.
171. (€. 50.) 9Iuntiaturberi<tite, III, 813. Et ai eoD06ce manifoa-
tamente ehe te marchese Bnudenbntgeose va uicho lui H camino delli
Budettl PalatiDi come havwete visto per mie prece denti et pei 1&
lettera ch' io vi mandiü dti Mao predicatore.
172. (®. 50.) gtuntlaturberic&te, ni, 271.
173. (©. 50.) Sninüiatuiberi^t«, UI, 255.
174. (@. 50.) 9hinttatiti&eii4te, lU, 380.
175. (©. 50.) ©taatS'Slrcüil), Rep. 94, II, »öl. II. Rep. 14, 4.
ov Google
118
176. (®. 50.) ®taot».at*to, Rep. 14, 4.
177. (®. 51.) Sang, ©taatBpapiert jut ©tWii^tt bt8 ftaiferS ftart V.
<3. 277. ^tr ISr}bifi^iif folc (onbeln: selon le temps et l'exigence
«t tenaes oa qne savez et eatendei qne le afUrea pnUiqnes sonL
178. (©. 51.) 3hmHatur6tri(*tt, IIl, 444.
179. (®. 51.) Staata*Sxä)iD. Bep. 14, 4.
180. (©. 51.) 3hinlifltutbnri(5tt, IV, 3 ff.
181. <ß. 51.) ®taat8-ar<eit>, Rep. 14. 4.
182. (@. 52.) SB. Sm. "■ a- D. »b. I, 77. 80. 84.
183. (€.52.) itbmtiatutbaid)tt,lV,32. Domenlco de'Hussi: Siu
Maesta dimoatia leatai per hoia bea satiafatta di tal tiegna.
184. (@. 52.) HoDum. Qenn., SS.IT, 181.
185. (e. 53.) etaatB'fSrdjiD, Rep. 47, 15.
186. (S. 58.) SHltbel, A. 11, 469 unb 6, 341.
187. (®. 53.) $if(tion, a. a. D. Xic Sage ^at in ba Sinbt auf
btm Xnuenbriegener Stii^ftof btf ^tatt tin (frtnnnmngSjdt^en an bcit
)8tfu(^ bte fRefonnatctB sefefien.|
188. (®. 54.) etaate-3h;(titO, Bep. 55, 1. 2.
1*. (®. 54.) a. SWüBer, Sefc&id&tt btr Ätformalbn in bcr SMorf
ajranbenbina.T ÜBnlhi 11839. Ut^fleUen anno <^bii:;b.i.i.sl. t>Dt iWQn
maung titaibnibnrgt gtettDtn Uor bt cornntunttontni ju btr oflnn. Unter
ben SluSgaben btS 3a^te§ 1530: t pf. ocx quaittr Isie uot be commuc
nitanttn qeit ben toina^tin.
190. (8. 54.) Stbtbur, St^ib, III, 74. Sliebcl, A. 16, 281. ESiebel,
Suppl. 438.
191. (6. 54.) ;3ac $au( Don @unbling, StuSiua @^ui>Stranben=>
buirgifi^ec ISeft^ii^ttn. ©. 79.
192. (®. 54.) etaatS<ar(^D, Rep. 51, 14.
193. («. 54.) ©taatS^arcfeib, Rep. 51, 2.
194. (@. 55.) aBoftr, ©eft^it^te ber norbbeutft^ni |$rai^isrinier<
mifftonen. grttburg 1880.
195. (6.55.) X^. S^. "an ber $OBen, fflefireibiing ber ©labt
Xtüm. 1767.
196. (©.55.) SHq(6 ben ©(ftWanebecCnr MufaetSnunafn ttaren (8;
Sofl^im Don ©dUDontbed, Soai^tm uon ^ale, 3oai$ttn Don ©(filabemborf,
§an8 unb 66rtßDl)6 bon JBeren, ©iegmunbloon b«r Siejien, Dtto Oon
Sötie^fe, ß^riftop^ Pen Spiel, ^etnrttö oon X^ümen, ©ieflmunb Pon
Otterftebl.
197. (©. 56.) gibicin, a. a. D. II, 336.
198. (©. 56.) ©taatecSIrf^iD, E«p. 94, Sol. XIV.
199. (©. 57.) 3hinHatutberitl|te, III, 269.
200. (@. 57.) S9uc6^oljer ftamnüe oue Slo^me in ©ai^ftn. 91a<j&
^oftitiufl foff er bereits 1537 nn* »erlin berufen lein. »ergl. ftüßer,
a.a.O. 1,297.
ov Google
119
20L (©. 57.) ©toat««at*iti, Rep. 2, 1.
202. (@. 58.) ®pida, ffltfonnattDnSgt|<^i<^tt, a. a. £>.
203. (©. SR) SSof«, fl. a. O.
20t (S. 58.) aBibnr ben iBift^of Den SRagbcburg, ftarbmal
VÜbxtd)t, bm unfi^ulbig gedingten ^tmi Si^öntg betrtffenb.
205. (®. 58.) GoTpus Befonn., UI, 543. In quibus putim eos,
ifDi prsesQut, seditiose et &lso erimbatni, partim alloH &fficit injuria.
206. (®. 58.) ©faotS-SIr^t», Rep. 13, 4.
207. (®. 59.) etaatts^djit, Rep. 13, 4.
208. (®. 59.) ®taatS<9li4iti, Rep. 13, 4.
209. (®. 59.) Corpus Reform., III, 922. gtmeir 3. »otgt, iötief.
Uei^fel äerfl^mtei; ®tltf)xttn mit ^ngog SCIbrti^t. €. 155.
210. (@. 59.) S. S. Don Sßfmborf, Eistor. Luther, ID, 230.
211. (©. 59.) Corpos Reform., III, 698 unb 702.
212. (®. 60.) IHitfeS @<brdbcn, fotoU bit noi^ ju cito^enbtn an
Sl^attue gerid^ttttn ftnb im ^tt^io bte Ifiniglii^m i^nmmetgerid^tee ju
Seilin tntlialtni unb Don 3- ^^l^c in l>tn lüoirfdiunsen jur branbm-
buigif(^<prtutttf(bni ®t\^iä}tt, II, 98 ff., Otcöffentli^t. @ie^e audi SaUerou,
3oa(^im II., in ^cräogS SBear.gnc?nopäbie. SJtitlt aufläge.
213. (©, 61.) SonseDl b« 3nfiruftiDn im ftönialifften ^auflatt^ib.
»erün.
214. (@. 61.) Corpus Reform., III.
215. (©. 63.) ß. öon ßfbtbur. Über lag unb €tt beS Übertritts
bei» Äurffirften 3Diid|im8 II,
216. (©. 64.) Isagoge ctuoDologioa, Idest opasoulnm . . . GorlicU
1580. „Berlini in templo Csthedrali."
217. (©. 64.) VitM daomm Priacipnm Jotohlmi II. Electoris et
JoanulB Harchionis . . . Pnuikfart 1592. „Berlini in templo Cathedrali."
218. (®. 64.) Annates Huchiae Biandenbnrgicae. ^ranffurt 1598.
„3n ber ©tiflgfirc&en ju ftäln a. b. ©p."
219. (©. 64.) Sdronif ber Sölner ©tabtfi^reibn:, a. a. D.
220. (©. 64.) ^anbfdgriftcnfammlung ber jtBniglidien SSibliot^ef }ue
»erltn. fol. 23, 24, 28b, 461, 457, 639, 992, 1027; ([uart. 24, 186, 187, 406.
221. (©.65.) ßeii^bcgengnilt it^rebigt Übet bem aSdrübtem 3bo0
Stetigen XobeSfaSe u. Slbfi^itbe ber ^üiftin . . . @el|alten ju (SBIln a. ©p.
i>. 8. ©ept 95 but(6 Matt^ciim Seubtl^olben, a:6in"probfltn ba(. ^ranf«
futt a. D. 1595.
222. (©. 65.) Decem e famlUa BarggraTiomni Nnrnbergenslum
£leotonim Brandenborgiconun. Berlini 1628. (@in älteres ^Titelblatt:
'Wittenberg 1626.) „äpandea, quam Hatri Eliaabethae dotalitii nomine
post Pareutls .obltnm ooncesserat.''
223. {©. 65.) 3eit|(l6rift für preufeiWe ®ef*i*te unb Sanbeöhmbe,^
II, 90. — ^ni^ner, 2iie Jhnrfittftinnen unb Abntginnen auf bem Sgron
ba ^o^jaDem, II.
ov Google
120
224. (®. 65.) lOatt btc aSarl ju SSranbcnburg bttrrffcnbt eaditn.
BeioUui 1682.
225. (©.65.) «tanbenbuTfliWet a*a'öai)n. öaflmii^ .1682.
220. (@. 65.) matotk HnUabam . . . Jawe 1681.
227. (@. 65.) .LuttmiM Slneenu.
238. (®. 66.) MmcUm iUiutnto . . .
229. (®.«6.) ®teaa>Sln%i», B^. 13, 2.
230. (S.66.) Staat».ai*iB, Rep. 13,2. «8 frdflt bit 8Uiff*cift:
NoUta &d recensitioiteni de refomifttione in Mkrohia temp . . . e Jo>oh. IL
Elect @o auf S^rer Sliurt^. bcfl ^<nt ©tobt^ItaS an 3^ ^^^
$e. Seit £. u. Sedenborf ^at m^cit {omnuinijiret merben.
231. {©. 66.) 3n t. fe. ^ingB »titrägra gur ®t^Wt *«■
eUansriifi^teformterten ftir^ in bett tnrm^f^'branbmbtnsifi^nt &Snbtnv
1, 26. SreSldu 17Bt
232. (©. 68.) ^trm SpriBatboäntttn Dr. S7. ^emnaint üerbonfe i(^
bte «BHttrilimfl, baß in gofua SDIaalerfl KBttnrbui^ Bon 1561 (bie tnttf*
€|n;a(^) „bet aUotBong" burtft antecemlo »itbergcgebni ift. 5Ditf wnlir«
ftbeinli^ nur bri ®i«ro BotfornniCTibt SBott btbeutrt m(trt fflottritt, fonbmt
OorauSetbntbe Urfcu^t. $Iiu4 ^err Dr. f&. ®4)ttl [agt aus, bo(t „9301='
gong" in bn: filteren Sprad^t befonberS int 3uriftenbnitf(b gerabe anteeesaia
„Seifpiel" weit e^et nlB ba8 Si>ianf(4tcittn bebeutet.
233. (®. ea) SB. ©pider, 0. a. D. SSerlin 1839. — 3- S^Iabebn^
®er ftbertrltt be8 fturfürften 3oac&im8 n. Ben JBtonbenbntg jiir lulle»
ti|d&en ftitc&e. Seipgig 1840. — ß. Dberbeim, 23ie ©infübimtg ber
Slefonnatton in ber SRott Söranbenburg. ßanbSbeig 1839. — 2. ^xtit,
9lefonnaiionegt|<|i4te Bon Salin. 1839. — 91. aRüKcr, @efcgi($te ber
EReforatntion in bet URart SSionbenburg. Striin 1839.
231 (@. 68.) anelinng, Scrlintr 3abiM(6er ' für miffenfi^aftlic^e
Stiitit. 9tr. ^. ©eptember^eft 1689.
235. (©.68.) Wlax^tinat, a. a. €>. m,516. — ©penerf*e3ritanfl,
1839. 9to. 126.
336. (S. 69.) ac SHctriiifl, ^urje «efc&t^te bet @inffi^rung bet
dttformotion in bie EDIaif ISTanbcnburg. IBerlin 1839.
237. (@. 69.) tmd) bie <Büte bea $emi Oberpforrerfi Strife ift mir
eint« ber feltenen @{emplare btr Stcf^tttbung gugeßeUt morben. Xal
barin entgoltene @ebet ffl^tt ben Mittel :
®ebet,
mäOiet m beu aUt&^rlit^ %ttat*^fl ju ©ponbote am Xi^p aSer
^eiligen ttwgen btr blefcS Otffi juerfi (aigei(|obcnen SbangcElfiAcn 8teFor>
mation gefproibcn unb bie Sa^fSi^t Oon 3a^ jn 3a^ mettec fort-
gtjt^Itt tvirt.
238. (©. 69.) aßoTtin :Sictrii!|, IBerlinfi^ Stlofter^ unb ©i^ul^iftinie.
JBerlin 1732.
ov Google
121
239. (6. 69.) es fei an bitfem Crt wul) bxt lanbfii^ctflltd&e S^tontt
btS ^farreS 2i. «}. ®(^j in Spaitbou genannt, tneli^e flr^ auf bcr $faiRi
Ben @i. aWoIai in ©ponbau beftsbö. Xtefelfe nennt aW Ort bei ÖBtf
tritte nti^t JBnlin, ent^filt olbn mon^ inlntlTanlen Slnff^Iufe Ü&et bie
£oIaIgcMictite unb bie äHfitalion in SjKntbau unb ber Usigeemb.
240. (®. 70.) Com. Kaiplimliiio rtabamm UiAiaiun ooflcani.
241. (@. 71.) etaalS'Ht^iD, Bsp. 42, 56.
2^. (@. 71.) 3laäi.^tixtt ^oftffot SaaaoM Sbma^e fonn, ba
bae Slbenbmagl nur nüc^tem gnto^en Knubc, aOein ba Sormittag beft
Betreffenben XageS in bdio^t lonunen.
243. (©. 71.) ftöiitt, Q. a. O. 1, 2te.
244. (®. 71.) Wiebel, A. 23, 466.
245. (6.72.) »Tief Soac^in« U. an ®igi«inunb bon $oltn.
anatfif^e ^m^ätmam. U, 403.
246. (©. 72.) @taa(e*Sfa:i^, Kep. 42, 5b.
347. (€. 78.) Corpns Refom., Ul, 1082.
24a (®.73.) etaalS'SlTi^iti Bep.2. 1.
249. {S.74.) ®. ftaiMtau, So^nn agricolQ uon «ifilröm.
»erlin 1881.
250. (®. 74.) Über äiiceliuS M' Sl. 91canbtr, X)ciiltt>firbigfcilm
auS bem religidfen unb l^eologiftfien (SntoiiflungBgange (K. SSfctll. (Sni^
etne mtb SBonniefai^ beS äri(Ui(^ni ScbenS.) Salin 1840. — Strobel,
^Beitragt gur Sitterohir btfoiibtrS btiB 16. ^ol^^unbertf. IL ßaaii. —
finsieraii, a. a. O. — ^jogB Skal'SncQfiojMbi^ 2. anflöge, fiatveiau
üba aBi^cl.
25L (@. 74.) Utinam Jo&diiimu HarcUo BiandenbiuveQsii nentio
fleolat, Inatdluitnr Uli Udo nova ist& libertas, Uli« Impetlt vetna mo-
lestfat. Ni fnerit pradeatin^ns, alteso inolio^Hoi ccotemta vbi leglk
1586. (Vio. Ei^rtolamm lib. IV, 450.)
252. (®. 76.) Staat9'ar(6io, Rep. 2, 1,
253. (@. 76.) Coqtna Iteform., UI, 83a
264. {©. 75.) 2. ©omueliS 17, 7.
255. (€. 75.) etoolS-SInftiD, Bep. 2, 1.
256. (©.76.) Corpn» Reform., IH; fttlie bie aSricfe tarn 26. X.
unb 23. XI. 1539.
2Ö7. (@. 75.) Conms Retona., III, 922.
258. (©.76.) SHoIiuB, Coip.CoiiBt.Huch., l,6ff. AinJ^cnorbttuna
im Surffir^nttum ber SRoiIen |u Stanbenbuig, toie man fl<i btibe mit
bet SecT ttttb ecrenoBitn ^tn fdlL 1640.
25». {&. 76.) isas. 3^rt Stilfte^ungSaef^Ate ift aulfü^tlkb ft-
fd^erl in Sang, 9ttut ISef^u^ btB gOr&tittttmB Baqten^, U.
«dttiaeen 1801.
aea (e. 77.) SSecsI. Sbaoaau, dn^m\i für lin^lii^ Sdiffcnf^oft
unb ZAttL X, 423 1f.
ov Google
122
261. (©.77.) be Sffittte, a. a. D. V, 232. ©w^e au* bofdbft bm
»ritf Sut^ttS an »u^^oljer.
262. (©. 77.) @taatS>9lr(^tQ, Rep. 2, 1.
263. (©. 77.) an. So^, 0. 0. O. 1, 529.
264. (©. 77.) CorptiB Refonn., lU. 26. X. 1539.
265. (@. 78.) CorpnB Befonn., UI, 1081. 1082. 1091.
266. (®. 7a) Sttgt, a. a. O. ®. 175.
267. (©. 7&) bE SBette, a. o. O. V, 284.
26a (©. 78.) Corpus Reform., IIL SBt. 1091. ~ be aSettt, V, 307.
269. (©. 7a) ©benbaf., 3h:. 1082,
270. (©. 78.) eSenbaf-, »Kr. 922.
271. (@. 79.) SSiebd, C. 3, 470.
2?2. (®. 79.) ©(aate>at(^t>, Rep. 2, 1.
278. (©. 79.) «rogftn, o. a. D. II, 182.
274. (©. 79.) ©taot8.a«6ü), Bop. 20, C.
275. (©.79.) t>a f^&latttt' mb @dftlii^!(ü attüel. ©taatS-
Slnl^tt), Rep. 20, C.
276. (©.80.) äritfi^vift für l«tuM*e@ef(6i<*te unbßanbcB&nibt:
@. hinter, ^ie möiftf^en ©tönbe . . . lOonb 19.
277. (©. 80.) SJiqliufl, a. a. D. II.
278. (©. 80.) fflttbtl, C. 3, 354.
279. (©. 80.) g. Sol([e, «t(*i(6te beS Äammtrarcit^lS ht ajtanboj.
butfl-ipraifeni. Salm 1890.
280. (©. 81.) @iaOamina bcr ©tjbib«. ©taate>9[tcgiD, Rep. 20, C
281. (©. 81.) <Ber MittttWofl Slrtitd. Rep. 20, C.
282. (©.81.) ®. gmblaeiibre, ajeürflgt jur SSui^btuderfltfc^ii^te
SBerlmS. Söerlht 1834.
283. (©.82.) ©JaaK-ar^iB, Rep. 2, 27. — 2!^. SSodmuifld,
SHbliogtn))^ie btS beuifcgen iiiiiienltrbcS, @. 321 f., bmlt jUKtfcODB on
ba8 „gronifurtet gion".
281. (©. 82.) ©tt^e bie SJirttationepiotDfoaf bd Sltcbel unb ©taatS-
ar<&iti, Rep. 47.
285. (©.83.) SBdbe ßntttürf« Bon 9BdnIeBen8 $onb: ©toot».
an^iti, Rep. 47, 15.
286. (©. 83.) ^mm. a. a. O.
287. (©. 83.) ©jjid«, »eftöteibuna unb ®e((6l(6te bet aHotiendr^t
288. (®. 83.) fJrofllni, a. q. D. II, 202.
288». (©.83.) 5Ct|(obor ftolbc (Selttäae im baotif^m ftirt^oi.
gcft^ü^te, V, 205. 1899) Iiat feßflrfteai, bag ©tiatntt ollnbinaft eon
3oa^iin II. als Sntttalfubtrintntbmt unb ^ofprebtgn: benifot fei, boft
aber bie Matlarafen ®totfl unb aibtetftt, um ©ttotnet« SSieberteiit ju
fi^em, l^m am 22. U. 1539 eine SSetlaOuna auf Seben«aeU auSQeflelU
Witm. 3i$ glaube aber ann^men ju mliffen, baft bie a^eurlaitbung
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123
@tcatncr3 I&tigcr ali rin So^r gcbauttt ^ mag ^ ttttt bem Umftonbt,
bal er bereite am 20. Slpril 1543 miebor in Slnebaä uat, aui$ BBUtg in
@infl<tng f^en liefie.
289. (®. 84.) »iebd, C. 3, 480.
290. (©. 84.) ©ebilrtia oufl Ireuentritfen, feü 1588 auf gBeland&'
UlonS SnipFe^Iung in 3oa<(ime Siienl^.
291. (©. 8i.) ®taat6=ar(öiB, Eep. 47,14 A.
292. (©. 84.) 2ier «rnbftein SEBrinleBotB ttäflt fiUWlt« oW i:obrt>
jo^c 1548 angegeben. 9iai$ ben ^ifüt^en beS Slat^fS auf biefem ®ittn
foK bie aimtSt^äligFett SBeinlebene ale Sanjier .bis dao loBtta", olfo
auaitjio JSa^e gebauert ^aben. @t ftarb aber am 10. II. 1558, war aljo
glDangig 3<i^e im lurfflrftlit^en Sienft übn^aupt QSKg.
293. (©.84.) Miebet, C.3,492.
294. (@. 86.) Corpus Reform., lU. ^T, 1091.
295. (®. 85.) Corpus Eeform., III. SHr. 1082. 1093.
296. (®. 85.) an biefer Stelle fann nii^t, wie utfptünfllicS fleplaitt
toat, aiufMIug über ben Serbleib beS Sin^enguteB in ber äRail gegeben
Uaben. 3n einet bemnä^fi tt(4etntnben flTbtit beS $emt Dr. (Surft^«
mann ift bies X^tma bereits be^nbelt »otben.
297. (S. 85.) ffliebel, A. 15, 491.
298. (S. 85.) ®. Sffiinttr, a. a. D.
299. (@. 86.) ^ie legiere Befugnis wirb nur bem ©aljUebeler
SPropfl jugeftnnbeii ^oben, beRen iSemeinbe in bcc ®iSge(e beS aierbener .
iBifi^ofS gelegen Uar.
300. (6. 86.) aniller unb ^arifluB, ^ie Slbft^iebe ber in btn
Sofien 1540—1542 in ber Stltmarl gehaltenen erften ÖSeneral'fttrtöen«
oifitation. Sßagbtburg 1891.
301. (©. 88.) Micbel, A. 4, 243.
302. (©. 89.) 2)08 SnOentar ber ißfarrc a« Äefiom im feoöellanb
fei f)ier als JBeifpiel genannt: 2 ÜSifpel diodtn, II Sffiifpel gcrßtn, 2 SBifPel
jabem, II pferbe, Bon VII \ä)od II 01», 1 pffug, 1 loagen, IV ^ulQctn
(«uffel, 1 jinc fanbel, 1 tit*, ©tul unb «entf, 1 feffel, ein tiutätWoi.
I S9reW Pfanne, 1 (effel^arfen mit einem lenÄ^atfen, 1 putterfafe, 1 juber,
II feiten ©peif, btei befet^te ^ufen mit ber Uinttr fal^. X>ie9 alles foll
er pro Inventario nieber Uerlaffcn.
303. (©. 90.) Ulri*, a. a. O.
304. (©. 91.) 2iictri4 n, a. O.
305. (©. 91.) »rotring, a)ie «roffijaft SHuppin. »erlin 1799,
306. (@. 91.) 91a4 anbertn SSeritfttcn fotl bieg 1574 tcfl et-
fcfeeticn fein.
307. (®. 91.) a». '^itbid), a. o. O. fflattirii^t oufl bem a;unn(nopf
Pon ®t. Süfolai, gefunben 1671.
808. {©. 93.) ®taot«.ard&ib, Rep. 47, L. 11.
309. (©.93.) ®taatB.8lr(5iB, Eep.21, 87».
ov Google
1£4
310. (®. 9ä) ®taatS<Sln«itP, Rep. 17, 15.
311. (€. 9S.) 6taa»>9ti(6tb, Rep. 47 B*.
312. (@. 94.) »id>d, A. 9, 292.
313. (€.94.) Staaiecan^tl), R8p.47£ itttb C.
814. (©. K.) ®taat9-SlK^, Kep. 47, B. 8-10.
315. (©.9Ö.) @taate>Slirc6itii R«p. 47, 14 B. — Wcbd, A. 8,1 ff.
316. (@. 96.) »iebcl, A. 1, 11 unb 54.
317. <S. 96.) Stoal*.ari^il), Eep. 47, H. 1. 3.
3ia (6. M.) maaK'Süäiib, Rep. 58.
3ia (e. 97.) »ttbcl, A. 19, 171. — etaaii^üxdiia, Bep. 46 B.
sao. (S. 97.) Bclilbiüd, SebitB a. a. O.
321. (@.97.) etaoH'antio, Eep. 92. $anbf(^ftli(6c @tf<i&uj^e
btS Sc^arniitn-OrbetiS (©ainmlune SBnifl). ®. 3S7 ff.
822. (©. 98.) Stan».ar(ftto, Bep. 47, B. 1. — Äawetau, a. a. O.
323. (€. 98.) Aüftn, a. a. O. €. 296.
S24. (S. 99.) ®taii»4liAil>, Rep. 47, 13.
325. (@. 99.) @taatS>!Ii:4tD, Rep. 51, 15.
326. (®. 100.) ®taatS>ar4t», R^. 51, 17 unb 51, 12.
327. (©. 100,) ®toot«.ai4iB, Rep. 51, 17.
32a (®.100.) Corpna Refom., III. »tief Dom a IX. 1540.
329. (©. 100.) ®t(uitB<an^i», Bep. 51, 9a.
330. (®. 100.) CoipuB Reform., lU, 843.
331. (©. 100.) ffli. ßena, 0. o. O. I, 285.
382. (®. 100.) Corpus Reform., III.
333. <S. 100.) @taat»>ariAiD, Bep. 51, 9 a.
334. (©. 101.) an. Xbppen, 2iit Stfinbuna ber llnlBcrRtat jw
' ftünlflSberg. — X^. ^igei, »US bcm UnibeTflt<lte<= unb «ele^tnlebtn
im BtUuUa btt Htfoimatian. erlangen 1866.
SS5. (@. 101.) eiaate-^t^io, Bep. 51, 14.
3S6. (®. 101.) anaiHfc^e Sotff^atn, Vm, 213ff. Huffoe umi
e. ^[tiebianbo.
337. (€. 101.) »td)([, A. 12, 35.
33a (®. 102.) «Kbd, A. 20, 74. — Ulrufi, o. a. O.
339. (©.102.) fflitbel, A.7,62ff.
340. (@. 102.) ©pidet, 3lefotmiition8Be|*<*t» «■ <". O.
341. (®. 102.) Wkbel, A. 6, 236.
342. (®. 102.) »td)t[, A. ^ 165.
848. (e. 102.) &mit. (BarbeleQcn a. a. O.
344. {©. 108.) mtbü. A. 515.
345. (®. 10&.) ®tra»>ai4t», Rep. öS, SL
346. (©. 104.) @taa»<at(^itt. Rep. 14, 5. — H. 3Rof(e, Xie »di-
etonSWTtKntblungm gu $agenau unb ffiOTmi 1540— 154L 3aM 1889.
347. (©.105.) ©toal9.ai(6i», Rep. lS,S\b'.
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348. (®. 105.) a». Senj, a. a. SO. I, 228.
349. (®. 105.) a». 3m. a. o. D. 1, 218,
350. (©. 1<».) SR. ßenj, o. o. D. 1, 529.
351. (6. 106.) m. Smij, a. a. O. 1, 629.
35a {®. 106.) be Sffldte, 0. a. D. VI. 281.
353. (©.106.) StaatB-anJitt, E«p. 13,3 a, b'. - $. »ettet, ®it
Sleligioneotr^nnblungnt auf bctn SRcit^Slag ju fRegcnsburg 1541. 3nia 1889.
354. (©.107.) ©taotfl=ar<6ib, Rep. 13,4. 5a.
355. (©. 108.) Corpus Reform., IV, 526.
356. (©. 108.) ©ie^t bi« 3nftni(tioii für bie ©efonblen auf ber
^agenautr Xagfatiit. ®taatE<3lriiil), Rep. 14, 5.
357. (©.109.) ©(oatB-anÖiB, Rep.9, IIa.
358. (©. 109.) es erfttieint fomil btt JÖe^muptuna , ja%rli(ft tinntat
^abe tin auS $oIat fomtnntber ^ieftci ^ebffiig baS abenbmatil nadb
(attfolifi^er 3Btift fltttu^t, liBdiftoiS für bit Idjtai gebmeja^t ber ftur=
fuiflin jutrffFtnb. ©tc^c ^eibmann, n. a. O. ©. 267.
359. (®. 109.) ftiri^ner, a. a. 0. ®. 337.
860. (©. 110.) ®taafS.arc6iB, Bep. 2, 1.
361. (@. 110.) ©tafltB=Sur(6iti, Rep. 2, 1.
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3nl)ttit.
einleüuufl
I. S)it fii^Iii^m 3uflftnbt in btr Sßarf um 1535
1. S)er ftatöotiäiSmiiB in bar gWart
fllöfter, ©tifter iinb (irt^litSe Stiftungen, ^er ÄteruB.
SSiunborftättm. SlefotmattonSbe Hebungen ber Sixift.
S)ie »iWafe. 3)it märHWen fflistümer.
2. ^ie er^en 3lit3(t(f)«t beE Umli^Wunsg
©nS ßriftiet ßebfli in bet SRcirt. 6BanaeIi|(^c ategunQ«!.
3. Soadghne I. S9tftitbuns«t jiir @i^altuns bet rSmifcgtn
flirre
Soai^imlt SStbntDtlle gegen bie Sleformation. Seioib«
nungcn unb t^Stlü^eS ©inli^teiten gegen baS Sut^ei>
tum. iBibEir(a(tieT ber neuen ßetite in bet aBari.
II. SotK^im n
1. 1S>a Äurprinj
Sugenb. Erjie&ung. ©fettung jur Meformation, ©tftc
unb jtoeite 3)emtä^Iung.
2. 2)et MegierungSontiitt
Urteile ber QtitQmo^m über Soatftim. iBtmiil6ungen
Don eoangelif(^et unb [at^oltfifiet 6eite um Aiirbranbtnc
Burg. Eeitenbe ißerjonen am ^ofe.
3. Jiie Itilung bet 3Ratf
3)aiS 3:eftüment SoaiftimB I. 3)ie Sirnng ber Sft^ne.
HL S3emü[)ungen Soai^imS IL um ben fit<$[i(^en ^rieben . . .
1. Soaijima 3:t|ätig[eit mälitenb ber So^re 1536—1539 . .
ajte ©tttnbung beS ftBlnet äJomftiftä. ®ic Sonäit«
frage. aßelan<tit^cn in Berlin, ^ie !ee[^anblungcn
ju Soueen. fRefprmotionSentmurf. 31er gtantfutter
Stnftanb.
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2. £tt äJorbetettunent ju einer SatibeSiefortnation ....
SftDtmenbialeÜ eintt märfifi^ni Stfermation. @t)an<
etlif<i|t Sttaunent auf ber Unibeifit&t ^anlfuit. Xtt
Xdtotttn Stnigunfl. ^it fllagc btS jtort^&ufnpnoTlt.
SoacgioiS n. Sttllung ju Sut^tt. JlurfflrMiii&e Unltr^
(anblung mit SigiSmunb uon $clen tPtgen ber @in°
ffttirung bei ERtformatton.
IV. 3)K Sitifüi^nme bet Meformation
L ®er Übertritt 3oa(^im» n
Strltn ober Spanbau^ — ein SOOi&^rtgtr 3ßetnunge<
(iteit. ^it SQenbma^Ieftin: gu Sponbou unb ju SSttlin.
2, S)ie ftiicgenorbnung non 1539
3'it l)^ Übfalfung. ^e 3uf<i<i"i'^^uti0 '>'<^ beraten«
. ben fi])minif5cin. 3n^alt unb (8ninbia(en ber Otbniuis,
Urteile ber fRefomiatoreit nnb ber m&rtifi^ Seißltd^
feit 3)rud ber Orbming. Sftre Slufno^me burift ben
Sonbtag Don 1540.
3. Slie ftirt^etts unb ©tbuluifUatbn
Unt S3i(itatiortSorbnmtg, Xit aüRtoloren. ©(öntiertg»
(dien bei ber SSiritottmt. %\t krtäftn unb Sd^nt.
^ie $oI))itfiIer unb flIBfter. Sie ^omfapild unb
So^onnittr. 3>aB ftcnflftorhun. 3;ie Scfotm bet Uni-
■ • ■ BerRtot granlfurt
V. Sie nSf^ften folgen ber Stefonnatton unb bie Xiterfennung ber
flintcnoibnuitg
Stellung beS müx^iim S(bü» gur neuen ftirdgc Sie
ettatifleliff^e @eiWid|Iett ber SDtar!. Sie SleliflionSOerc
^anblungen gu Sagenau unb SSormB, Sie SettJUigung
tier Rircticnorbnung ju fHe'genSbutg. dUUf^iau.
txui Don C^c^ncM Itmai, HnÜt a, S.
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